Kinderlose Coasterjunkies müssen draußen bleiben.
Tag 1:
[Adventure Island] Endlich in England mit richtig guter Laune!
Tag 2.1:
[Dreamland Margate] Let the Dream come true! (Auch im HoPa)
Tag 2.2:
[Chessington World of Adventures] Mein erster Merlin-Park …
Tag 3:
[Thorpe Park] Merlin: Keep on rollin'
Tag 4.1:
[Fantasy Island]: Die Vlodrop’schen Werke: Vekoma MADNESS!
Tag 4.2:
[Botton’s Pleasure Beach]: Alles Waltzer!
Tag 5: [
Flamingoland] Vekoma (not so) MADNESS, Part II at the Zoo.
Tag 6:
[Lightwater Valley] Sir! Excuse me! You’re sick!
Tag 7 + 8.1:
[Blackpool Pleasure Beach]: Thanks Coaster-God: Double-Down!
Tag 8.2: [Gulliver’s Warrington]: Erwachsene Achterbahnfans ohne Kinder nicht erwünscht.
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22. Februar 2018, vier Monate vor unserer Tour, Marvin, Alexander und ich sind mitten in den Vorbereitungen, als ich beim Surfen auf folgende Passage in der Parkordnung des heutigen Parks stoße:
„Due to the family nature of Gulliver’s, groups of adults or single adults with no accompanying children will not be permitted onto the Attraction. If you are joining a group who are already in the Attraction grounds please respect our request that, prior to being permitted entry, you should ask the group to meet you at the entrance gates where they can confirm that you are a member of their group.“
Nach dem groben Überschlagen des Alters unserer insgesamt siebenköpfigen Gruppe kam ich folglich zu dem Ergebnis: Wir haben ein Problem.
Ich wusste aber von dem ein oder anderen, der schon in England und in Gulliver war, weshalb ich die Buschtrommel anwarf und vom Christian M. den rettenden Hinweis bekam (den genauen Wortlaut seiner Antwort erspare ich euch aufgrund der familiären Natur dieses Berichts): Entweder hinfahren und riskieren, dass man nicht hineinkommt oder eine höfliche Mail schreiben und das Anliegen formulieren. Dies empfahl uns auch Mike im Laufe unseres Trips, weshalb Sebastian (?) eine nette Mail formulierte. Und et voila:
9. Juni 2018, schweren Herzens (und zur Freude meines Körpers) fahre ich kurz nach 14 Uhr meine letzte Runde auf der Nash. Alexander und Marvin fuhren derweil noch zwei Runden Valhalla, wofür ich Marvin meine Adiletten lieh. Wir trafen uns anschließend am Auto und nach einem Klamottenwechsel ging es dann auf die knapp einstündige Reise über die M6 in den Süden. Nach knapp der Hälfte der Strecke erblickte ich dann in der Ferne ein Stahlkonstrukt, dass mich sehr an eine Achterbahn erinnerte. Und mit dem Hinweis, dass wir soeben am ehemaligen Camelot Theme Park vorbeifuhren, war mir auch klar: Es handelte sich um die ehemalige japanische Schwester von Jetline, die hier vor sich hingammelte. Im Nachhinein bin ich froh darüber, dass ich die Bahn zumindest mit den Augen gesehen habe, nachdem sie 2020 schlussendlich in kleine handliche Stücke zerstückelt wurde.
Um 15:30 kamen wir dann in Warrington in der Grafschaft Cheshire an, wo wir auf die andere Gruppe trafen, die den Tag zuvor in Southport und damit einem weiteren Chainsaw-Amanda Relikt vergangener Tage verbrachten.
Und zum zweiten Mal auf der Tour durften wir auch Lars wieder an unserer Seite begrüßen, da er sich auch die Chance nicht entgehen lassen wollte, endlich in den Park zu kommen.
Denn am Eingang von
Gulliver’s Warrington erwartete uns sodann eine nette junge Dame, deren Name ich leider vergessen habe. Der Park hat uns (damals) kinderlosen Seelen eine Begleitung spendiert, die uns durch den Familienpark begleitet, damit wir keinen Unfug treiben.
Die Arme tat mir schon etwas leid, dass sie den Nachmittag mit uns verbringen muss. Insbesondere als sie von uns erfahren hat, dass wir gerne alle Achterbahnen fahren würden.
Sie hat wohl gedacht, dass sie uns einmal zur großen Bahn bringt und uns dann wieder am Ausgang absetzen kann. Die Gespräche mit ihr waren aber auch sehr lustig zwischendurch. Immerhin hatte sie eine frohe Botschaft: Wir mussten nur noch den vergünstigen Nachmittagseintritt bezahlen.
Auch wenn ich von ihr die Erlaubnis hatte, dass ich Bilder machen durfte, habe ich mich doch sehr stark zurückgehalten, da uns manche Familien tatsächlich etwas schief angeschaut haben. Daher gibt es nun auch recht wenige Bilder, zumal wir nicht in jeden Parkteil gegangen sind.
So ist der Park grob in zwei Rundgänge um einen großen und einen kleineren See angeordnet. Geht man vom Eingang aus im Uhrzeigersinn nach links, so umrundet man den großen See. Vorbei ginge es zunächst am damals knapp ein Jahr alten Wasserpark „Splash Zone“, dem Wonderland und der Western World mit einem Rapid River. Anhand der schönen Bilder ist zu sehen: Hier waren wir nie.
Hier ist wenigstens der Weg zu sehen, der dorthin führt.
Stattdessen ging es geradeaus durch den Schnittpunkt der beiden Rundgänge über eine Brücke in das Lilliput Land.
Auch wenn es ein gruseliges Foto ist: Rechter Hand ist noch der Log Flume der benachbarten Discovery World zu sehen.
Sind wir aber nicht gefahren. Stattdessen mitten ins Lilliput Land. Dort gibt es ein Pferdekarussell, ein Geisterhaus, einen Spielplatz und …
… ein Schloss mit Spielarea.
Unter dem Schloss hindurch kann man den großen Rundgang dann entgegen dem Uhrzeigersinn fortsetzen. Sodann ist dann auch direkt die Hauptattraktion im Smuggler’s Wharf Bereich erreicht, wo uns unsere Begleitung direkt hinführte.
Als Woodiefan schießen hier die Glücksgefühle in die Höhe.
Schicke Station, auch wenn sie mal einen neuen Anstrich nötig hätte.
Warten.
Soso. Und was hat das mit dem Namen des Themengebiets zu tun? Soll der Woodie also das Schiff repräsentieren? Oder die Fahrt zum Lilliput Land? Fragen über Fragen …
Nach knapp einer Viertelstunde waren wir dann an der Reihe.
Wir haben uns die letzten vier Reihen in einem Zug Marke Eigenbau gesichert. Hat bisschen was von Intamin und PTC.
Mit einer langen Rechtskurve geht es aus der Station heraus auf den Lift. Nirgends ist eine Höhen- oder eine Geschwindigkeitsangabe zu finden, ich würde die Bahn aber auf knapp unter 20 Meter schätzen.
In der vorletzten Reihe sitzend und mit etlichen Nash Fahrten am gleichen Tag war ich jetzt etwas vorbelastet, was die Erwartungen an die weitere Fahrt angingen. Und die Bahn hat gänzlich der Erwartung entsprochen. Zumindest was den Fahrtkomfort angeht. Im ersten Tal und vereinzelt an manchen Stellen rappelt es schon ein wenig, dass einem der Kopf raucht.
Meine Oberschenkel hat es aber gefreut: Kontakt mit den Bügeln haben diese nie aufgenommen. Auf der ersten Abfahrt gibt es hinten ein klein wenig
Airtime, …
… in der folgenden 180° Kurve muss der Fahrgast dagegen Angst haben, dass der Zug stecken bleibt.
An die folgende gerade Strecke hatte ich noch leichte Hoffnungen. Die erste Abfahrt …
… und der kleine Speedhügel boten aber nicht mehr als einen winzigen Magenhupfer.
Lustig ist aber: In der Abfahrt der hochgelegten Kurve gibt es eine kleine Schanze.
Airtime bietet die zwar nicht, aber ein kleiner Schlag geht durch den Zug.
Anschließend folgt eine erneut sehr langsam durchfahrene 180° Kurve, die in einen Double-Down und Double-Up mündet. Wer Kräfte auf den Körper erwartet, der wird enttäuscht sein. Dann eine weitere 180° Kurve, die etwas nach rechts überneigt ist, wodurch der Zug ziemlich hin und her schlängelt. Auf dem Bild der ersten hochgelegten Kurve ist im Vordergrund dann die letzte airtimelose Abfahrt zu sehen. Hier war wohl bei der Konstruktion mal ein Splash-Down geplant, weshalb eine kurze gerade Strecke folgt, die sich erstaunlicherweise am schlechtesten fuhr.
Mit einer kleinen Auffahrt ist dann die Bremstrecke zur Station erreicht.
Die Bahn hat tatsächlich eine getrennte Bremstrecke vor der Station, da die Bahn früher mal zwei Züge verfügte. Leider wurde dieser genau wie ein fünfter Wagen des Zugs entfernt. Gegebenenfalls war die Bahn damals noch etwas spaßiger im letzten Wagen, heute sind die spaßigen Anteile doch rar gesät.
Im gleichen Themenbereich gibt es dann noch eine Attraktion, die besser als „das Schiff Antelop“ zu bezeichnen wäre und …
… einen kleinen Disc’O.
Ein paar Meter weiter findet sich auf dem Weg zur Western World der nächste Themenbereih „Gully’s Cartoon Studios“.
Passend dazu ist der ganze Themenbereich im Cartoonstil gehalten. Und mit Kindern übersät, weshalb ich keine Fotos gemacht habe.
Die schicke Autofahrt musste ich aber fotografieren.
Unser Ziel ist die zweite Achterbahn des Parks: The Wriggler.
Eine Bahn, die natürlich super für das Zielpublikum ist. Und da unsere Gruppe geradeso noch in den Zug passte und wir nach über 20 Minuten nicht noch einen Zug warten wollten, haben sich manche sogar zu zweit in die enge Reihe gequetscht. Bequem war es nicht, aber geht!
Kleiner Blick über den See in die Western World.
Damit wieder zurück in das Lilliput Land.
Hinter der Traktorfahrt hätte die dritte Achterbahn gewartet.
Der Crazy Train.
Der zu unserem Besuchszeitpunkt aber leider kaputt war.
Wenige Wochen später fuhr er zwar wieder, hat jedoch einen auf meinen Stahldrachen gemacht und mit Rädern um sich geworfen, was für die Bahn hier in Gulliver das Todesurteil war. Seit 2021 ist sie aber in Southport zu finden (wie gut, dass ich da auch noch hinmuss). Nachdem die Fläche bis dieses Jahr leer stand, wird nun ein
SBF Visa im kommenden Jahr an dieser Stelle eröffnen.
Beim Namen „Togo Tower“ hatte ich zunächst an was anderes als eine Wasserrutsche.
Mit dem Turm sind wir im Safari Kingdom angelangt.
Hier hätte es eine Rundbootfahrt gegeben, auf die wir aber verzichtet haben.
Denn gegenüber stand damals die vierte und letzte Achterbahn des Parks: Runaway Mine Carts. Nachdem der Pinfari zuvor nicht fuhr, lief diese Zamperlaschleuder, die den Park Ende 2019 in den neueröffneten Schwesterpark in Sheffield verließ.
Um zumindest noch eine Nicht-Achterbahn-Attraktion zu fahren, haben wir noch den Temple Raider Darkride mitgenommen.
Ein Shooter. Vielleicht kann Lars mehr zu dem sagen, ich habe keine Erinnerung mehr daran.
So bin ich gefühlt an den ganzen Familien vorbeigelaufen, die uns mit Fragezeichen hinterher geschaut haben.
Der Rundweg zurück zum Lilliput Land führt schließlich durch den letzten großen Themenbereich „The lost World“.
Auch hier hätte es noch Attraktionen gegeben. Ich weiß noch, dass wir darüber diskutiert haben, ob wir die Jeeps noch fahren. Sind wir dann aber nicht.
Aber zumindest den „Explorer Trail“ haben wir noch als Abkürzung mitgenommen.
Interessanter Aussichtsturm.
Darf natürlich in einem Dino-Bereich nicht fehlen.
Die letzte Fahrattraktion vor dem Ausgang: Ein Waffeleisen.
Irgendwie wollte ich diesen schönen Tag, der mit diversen Nash und einer letzten Reihe Fahrt auf der großen Einen begann nicht mit einer Fahrt auf einer Zamperla Mini Mouse beschließen. Und mit Blick auf die Uhr war ersichtlich: Bis 17 Uhr und Parkschluss sind es noch 10 Minuten. Daher habe ich unsere Reisebegleitung gefragt, ob ich nochmals mit dem Woodie fahren könnte, was sie mit „Sure“ quittierte. Irgendwie stand ich damit in unserer Gruppe aber alleine auf weiter Flur. Keine Ahnung warum …
So bekam ich nach kurzer Wartezeit die vorletzte Fahrt.
Ich wollte noch fragen, ob ich einen der leeren Plätze füllen dürfe, aber ich war froh, dass mich meine Gruppe noch ein zweites Mal hat fahren lassen, daher habe ich es dabei belassen.
Das kurze Fazit: Ein sehr schön gestalteter Park mit ein paar interessanten Attraktionen.
Aber eben nur für Familien mit Kindern. Ob ich daher jemals wieder zurückkehren werde? Mit einem privaten Guide jedoch durch den Park geführt zu werden machte es aber zu einem besonderen Besuch. Zurück am Eingang verabschiedeten wir uns von der Parkmitarbeiterin und von Lars, den wir aber bald wieder als Begleitung dabei haben werden.
Im Anschluss machten wir uns auf zu unserem letzten Hotel für die kommenden vier Nächte. Während die anderen in einem Travelodge in Stoke nächtigten, mussten wir auf …
… die Lymdale Suites etwas außerhalb von Stoke ausweichen, da das Travelodge schon ausgebucht war.
Die folgenden Abende fuhren wir daher die knapp 15 Minuten zur Unterkunft der anderen, da diese dort eine Bar im Hotel hatten, in der wir den Abend ausklingen ließen. An einem der Abende kam es dann zum ersten (und zum Glück einzigen) Mal dazu, dass ich mit dem Auto nach dem Abbiegen versehentlich auf die falsche Straßenseite eingebogen bin, da ich abgelenkt war. Zum Glück konnte ich mich direkt in eine Einfahrt retten, worauf ich sämtliche Unterhaltungsgeräte im Auto gekillt habe. Das Fahren auf der linken Seite mit dem Rechtslenker ist gut machbar. Aber damit die Gewohnheit nicht versehentlich gewinnt, sollte man immer konzentriert bei der Sache sein.
In diesem Sinne bedanke ich mich für das Interesse und wünsche einen guten Start in das neue Jahr!
Cheerio und mata ne!
Nicolas