Das letzte Mal im Holiday Park war ich 2018. Damals hatte man mich zur Aushilfe nochmal nach Biblis beordert und ich hatte einen freien Tag genutzt, um spontan die Fright Nights zu besuchen und die neue Tabaluga-Achterbahn abhaken zu können. Seither wurden zwar das Rafting neu thematisiert und das Wickieland ergänzt, mit der Schließung des Bereichs hinter dem See und der Burg Falkenstein zwecks Umgestaltung zu den Schlümpfen sah ich jedoch keinen Grund für einen baldigen Wiederbesuch - zumal der Eintrittspreis in diesen 5 Jahren um stolze 15€ in die Höhe geschnellt ist. Und doch befand ich mich am Morgen des 08. Aprils 2023 zusammen mit meinen Eltern und meinem Bruder wieder auf dem Weg nach Haßloch.
Ihren Ursprung nahm die Geschichte zu Beginn der Woche, als ich bei Facebook über einen Werbe-Post von RPR1 stolperte. Man wolle zu Ostern die "liebsten Classic Rock Hits und den besten Pop-Rock" spielen, dazu sollten die Hörer eben ihre Lieblingssongs aus den genannten Kategorien einreichen - natürlich inklusive kleiner Hintergrundstory, was man mit diesen verbindet. Als Belohnung winkte ein Besuch im Holiday Park. Also ließ ich mir auf die Schnelle mal von Google raussuchen, was denn überhaupt alles unter Classic Rock eingeordnet werden kann und klickte mich durch die ausgespuckte Liste. "Joa, gutes Lied." "Auch nicht schlecht." "Mag ich ebenfalls." "Oh ja, hab ich schon viel zu lange nicht mehr gehört." Bei letztem handelte es sich um The Joker von der Steve Miller Band, die Wahl begründete ich im Formular lapidar mit dem "coolen und chilligen Sound". Deswegen - und weil eigentlich Songs "von den 80ern bis heute" gesucht waren - ging ich eigentlich davon aus, dass meine Einreichung (aus dem Jahr 1973) schon im Vorfeld aussortiert würde. Tags darauf klingelte jedoch um kurz nach 9 Uhr mein Handy, die Nummer war unterdrückt. Da ich aber auch in einer anderen Angelegenheit mit einem Anruf rechnete, dachte ich mir nichts dabei. Und dann war da doch glatt die Radio-Tante dran und wollte mich zu meiner (nicht vorhandenen) Hintergrundstory ausfragen. Völlig unvorbereitet stammelte ich mir etwas zusammen - was im Grunde mit "mir gefällt der Song halt einfach" hätte übersetzt werden können - und schließlich erlöste man mich mit einem Glückwunsch. Ich hatte fünf Freikarten für einen Besuch im Holiday Park am Karsamstag gewonnen! Dass der Tag fix sein sollte, hatte ich vorher übrigens auch überlesen. Aber ich hatte glücklicherweise frei und meine Eltern, sowie mein Bruder konnten sich ebenfalls über die gelungene Überraschung freuen. Lediglich die Freundin meines Bruders sagte leider ab, da sie sich noch auf eine Prüfung vorbereiten musste. Das somit übrige Ticket hätte ich ja gerne abgetreten, aber es meldete sich leider niemand, der das Angebot annehmen wollte. Ergo blieb es beim Familienausflug zu viert.
Entgegen meiner Befürchtungen hielt sich der Andrang bei unserer Ankunft um kurz nach 10 Uhr in Grenzen.
Laut der erhaltenen Mail sollten die Tickets in der gewonnenen Anzahl auf meinen Namen beim Park hinterlegt sein und ab 9:30 Uhr beim Meeting Point abgeholt werden können. Das entsprechende Räumchen rechts des Eingangs war jedoch verschlossen und auch komplett leer, ohne Hinweis darauf, wo man die Tickets stattdessen abholen könnte. Logischerweise blieb aber eh nur der Gästeservice als Alternative, wo ich mich in die Schlange einreihte. Nach kurzer Zeit kam dann ein junger, serviceorientierter Mitarbeiter auf uns zu, um die Anliegen der hinten Wartenden zu erfragen und so möglicherweise unnötige Wartezeiten zu reduzieren. Beispielsweise wurde die Dame vor uns darauf hingewiesen, dass sie ihren Gutschein auch an der normalen Kasse einlösen könne, wo die Wartezeit sicherlich kürzer war. Uns nahm er dagegen gleich mit, wir durften vom parkseitigen Zugang direkt unsere Tickets abholen - und das Parkplatzticket kaufen, welches beim Gewinn natürlich nicht enthalten war.
Als ich meinen Namen nannte (dessen Richtigkeit natürlich NICHT mit dem Personalausweis abgeglichen wurde), meinte der Kollege dann, dass bei ihm irgendwas klingeln würde: "Da gab's doch auch mal so'n Park, Beilinger Märchenwald oder so." Respekt! Dass sich nach über 10 Jahren - und vor allem anhand meines echten Namens - noch jemand an meinen RCT3-Park erinnern würde, hätte ich nicht gedacht - das letzte Update aus dem Beilinger Wald, wie der Park korrekt hieß, gab es bei RCT-3.org Ende 2011.
Wird echt höchste Zeit, dass ich einen neuen PC bekomme, um den Park hoffentlich nochmal ans Laufen zu bekommen und zumindest das letzte begonnene Projekt darin noch zu vollenden. Aber das nur am Rande. Daraufhin musste ich natürlich mal einen Blick aufs Namensschild werfen und stellte sofort fest: Jo, den Namen lese ich auch nicht zum ersten Mal. Klein ist die Freizeitparkwelt.
Unsere Freikarten sollten dann noch am Eingang abgescannt werden, damit wir auch offiziell im Park wären, in dem neben RPR1 auch ein Hyundai-Händler warb.
Dank der milden Temperaturen war dieser Ausflug übrigens auch der erste Einsatz meiner FKF-Regenjacke, weshalb das distanzierte Sie der Mitarbeiterin nach Erkennen des Logos schnell einem familiären Du wich.
Der Radiosender war mit seinem Livemobil vor Ort, wo es neben einer Jahreskarten-Verlosung für alle Besucher auch weitere Goodies für die eingeladenen Gewinner gab.
Jeder von uns erhielt eine kleine Tüte mit Oster-Süßigkeiten (und RPR1-Werbegeschenken wie einer Saatmischung für einen Bienengarten und einem Kugelschreiber), sowie einen Expresspass. Im Holiday Park besteht dieser aus einer unhandlichen Karte, auf der 9 Punktefelder aufgedruckt sind, die dann bei Nutzung des Express-Zugangs jeweils durchkreuzt werden. Leider gilt diese Karte aber nur in Kombination mit einem Wristband, welches uns die Mitarbeiterinnen des Senders anlegten - und so dann auch merkten, dass wir entgegen der Anmeldung nur zu viert waren. Den fünften Pass und die fünfte Tüte verlangten sie dann wieder zurück. Ärgerlich primär wegen der Tüte, die wir der verhinderten Freundin meines Bruders natürlich gerne trotzdem mitgebracht hätten. Die Expresspässe hätte sich der Sender dagegen fast ganz sparen können, wie wir bald feststellen sollten. Den geschenkten Ballast brachte mein Bruder schnell ins Auto, dann konnte es endlich losgehen.
Am Platz der Fontänen hatte ein weiterer Werber noch eine Ostereiersuche für die jüngeren Besucher eingerichtet.
Ich hatte vorgeschlagen, im hinteren Teil des Parks zu beginnen, sodass uns der Weg zunächst am neugestalteten Rafting vorbeiführte.
Am Fuße des Lighthouse Towers gönnten wir uns dann erstmal ein gemütliches Frühstück, ehe meine Mutter und ich eine Runde mit dem Starflyer drehten.
Gleich daneben ist über den Winter ein neuer Wasserspielplatz entstanden, der zur Kinderserie Super Wings gestaltet wurde.
Die knalligen Farben lassen den benachbarten Turm noch ausgeblichener erscheinen, als er eh schon ist.
Temperaturbedingt war die Neuheit natürlich noch nicht in Betrieb.
Die erste Fahrt mit allen Vieren machten wir dann bei Beach Rescue. Wobei mein Bruder genau die Gondel erwischte, bei der das Ruder unsteuerbar komplett quer stand...
Wie erwähnt, wurde der weitere Weg um den See nach der Saison 2020 abgesperrt. Ein trauriger Anblick, auch wenn dort wieder etwas Neues entstehen soll.
Bisher liegt der Bereich inklusive des Aquastadions, dessen Dach wohl erst 2019 mit Solarzellen bestückt wurde, nämlich einfach nur Brach.
Weiter ging es für uns mit SkyScream. Also für meinen Bruder und mich. Unsere Eltern schauten sich die Sache lieber aus sicherer Entfernung an.
Kurze Enttäuschung in der Warteschlange: Die Schockeffekte waren größtenteils inaktiv. Wobei wir bei einer späteren Fahrt feststellen mussten, dass bei manchen Besuchern auch schon eine losgehende Nebelmaschine für einen kräftigen Angstschrei sorgen kann. Da war man dann wieder froh, dass die echten Schocker nicht auch noch dazu kamen.
Aber zurück zum Thema. Da wir keine Warteschlange ausmachen konnten, steuerten wir geradewegs die erste Reihe an. Dort stand genau eine Person, ein paar weitere warteten an den hinteren Gates. Statt eine Fahrt abzuwarten, wechselten wir dann eben in die freie Reihe zwei. Und nach der Fahrt gingen wir gleich nochmal rein, um auch die hinterste Reihe zu fahren. Mein Bruder zeigte Geschmack und empfand die Fahrt hinten besser, so wie es sich gehört.
Beim SkyFly stieg meine Mutter dann auch wieder mit ein, wenn auch ohne Überschlagsabsichten.
Zwei Fahrten mussten wir warten. Dass wir ja auch den Expresspass hätten nutzen können, fiel mir erst ein, als es sich schon nicht mehr lohnte. In Reihe zwei Innen schaffte ich lediglich eine Drehung nach links und eine Doppeldrehung nach Rechts, also insgesamt drei Überschläge. Mein Bruder außen bekam wohl einigermaßen die Dauerdrehung hin. Danach mussten wir wieder zum Eingangsbereich, denn meine Eltern hatten Gewinnspielkarten für die Jahreskartenverlosung ausgefüllt. Die sollte um 12 Uhr am Livemobil des Radiosenders stattfinden und erforderte die Anwesenheit der potentiellen Gewinner. Da mein Bruder und ich nicht teilgenommen hatten, konnten wir uns den Weg aber sparen.
Stattdessen nutzten wir die Gelegenheit für einen Abstecher zur GeForce. Bei einer Wartezeit von 1-2 Fahrten gönnten wir uns gleich zweimal die letzte Reihe.
Vom zweiten Zug war übrigens weder auf noch unter dem Abstellgleis etwas zu sehen.
Danach waren unsere Eltern zwar schon wieder - ohne Gewinn - zurück, den Free Fall mussten wir aber ebenfalls alleine bezwingen. Ohne den Wirbelwind Nicolas dauerte die Abfertigung zwar etwas länger (und es liefen schon nur zwei der drei Spuren), aber wir mussten dennoch nur eine einzige Fahrt warten. Ganz anders sah es im Majaland aus, dort waren die Wartebereiche rappelvoll. Es war also eindeutig, welche Personengruppe an diesem Tag die Mehrheit bildete. Auf Blumenturm und Blütensplash verzichteten wir daher.
Die Indoorhalle war glücklicherweise nicht ganz so voll, bei Tabalugas Achterbahn hatten wir - inklusive Eltern - aber dennoch die längste Wartezeit des Tages.
Auch wenn die Sonne nur gelegentlich durch die Wolken brach, konnten wir auf die Wasserfahrten natürlich nicht verzichten.
Zumal die Umgestaltung des Raftings zum Dino Splash zu den wenigen Neuheiten für mich gehörte.
Da wir zunächst die Nutzung des Expresspass andachten, entging uns allerdings der tatsächlich sehr schön geratene Wartebereich.
Die Schlange reichte aber quasi nur die Treppe rauf, sodass wir uns oben doch durchs Geländer quetschten und normal hinten anstellten.
Kurz vor der Heimfahrt machte ich dann nochmal eine schnelle Fotorunde durch den eigentlichen Wartebereich.
Leider fielen der Umgestaltung auch einige Bäume zum Opfer - was andererseits aber auch ein paar neue Blickwinkel auf die GeForce erlaubt.
Wobei die verbliebenen Äste auch noch eher kahl waren und man gut hindurchsehen konnte.
Einziger Kritikpunkt: Der Wasserdino ist zu hoch platziert und schwebt über dem Wasser, statt darin zu schwimmen.
In Sachen Nässegrad unterschätze ich Deutschlands ersten Rapid River immer wieder aufs Neue. Die FKF-Regenjacke bestand ihre Feuertaufe aber mit Bravour.
Ordentlich angefeuchtet passierten wir die leider geschlossene und bekanntlich schon ausgeräumte Burg Falkenstein.
Vom anstehenden Einzug der Schlümpfe war indes allerdings noch nichts zu sehen.
Wo wir nun schonmal nass waren, nahmen wir auch gleich noch die Wildwasserbahn mit.
Ich opferte mich und nahm den vordersten Platz ein - in der Hoffnung, dass so zumindest die Beine nicht weiter nass würden. Dann kam der erste Drop, der kleine. Mit der Fotoanlage. Wie es sich gehört, streckte ich dafür natürlich die Arme in die Höhe und wollte dann unmittelbar nach dem Blitz schnell die Kapuze überziehen. Das war allerdings kontraproduktiv, denn das Foto wird zu spät geschossen. Mit dem Hochziehen der Kapuze schaufelte ich mir nur die eh schon auf mich einprasselnden Wassermassen direkt in den Nacken. Ein weiterer Beweis, dass die Jacke taugt, wenn auch in diesem Fall nicht so wie gewollt.
Bei der großen Abfahrt machte ich den Fehler nicht mehr und ließ das Schicksal einfach über mich ergehen.
Gleich gegenüber wurde 2021 das aus De Panne bekannte Wickieland in angepasster Form kopiert.
Mit Splash Battle.
Spielplatz.
Und natürlich dem hübsch verkleideten Disk'O Coaster.
Den nutzten mein Bruder und ich zum Trocknen - und ich zum wieder blau machen des Holiday Parks.
Nachdem wir zunächst in die normale Warteschlange schlendern wollten, machten wir alsbald kehrt, um doch noch unsere Expresspässe zum Einsatz zu bringen. Der Mitarbeiter dort wies den vor uns wartenden Besucher - und somit auch uns - darauf hin, dass auf der Punktekarte eigentlich auch noch Name und Datum einzutragen seien. Könnten wir ja dann nach der Fahrt nachholen. Haben wir aber aus Mangel an greifbarem Schreibmaterial (die Werbekulis lagen ja mitsamt der Ostertüten im Auto) nicht getan. Stattdessen wollten wir noch ein paar Wiederholungsfahrten machen und dann so langsam den Heimweg antreten. Doch bei SkyScream kamen uns schon einige Besucher aus dem Eingang entgegen, die ihren Abzug mit einem knappen "kaputt" kommentierten. Auf Drängen meines Bruders wollten wir uns davon aber selbst überzeugen. Tatsächlich werkelte man in der Station am Zug herum, ein zwischenzeitlicher Abschussversuch endete nach wenigen Metern und der Zug musste händisch wieder zurückgeschoben werden. Wenig später schoss der Zug dann doch auf eine erste Testfahrt und nach einer zweiten konnten wir direkt wieder in der letzten Reihe zusteigen.
Den irgendwie unfertig aussehenden Wellenflieger nahmen meine Mutter und ich anschließend auch noch mit.
Für den SkyFly kramten wir nochmal die Expresspässe hervor. Die fehlenden Eintragungen interessierten hier niemanden mehr.
Leider war der Sitz vorne links gesperrt, mein Bruder überließ mir den Platz vorne rechts und setzte sich dahinter auf jenen Platz, den ich bei der Erstfahrt hatte. Mehrfach hing ich sekundenlang kopfüber, aber richtige Überschläge bekam ich wieder nur zwei oder drei hin. Frustrierend.
Zum Abschluss des Tages sollte es dann nochmal eine Runde GeForce sein. Weil er gerade greifbar war wieder mit Expresspass.
Ein Zug wurde gerade abgefertigt als wir kamen, bei der nächsten Fahrt berücksichtigte man uns aber auch noch nicht. Ersparnis mit dem Pass also Null. Wir schauten nochmal kurz ins Majaland, aber der Blütensplash war noch immer überlaufen. Also begaben wir uns um kurz nach 16 Uhr zurück zum Auto und machten uns inklusive kleiner Essenspause auf den Weg nach Hause.
Fazit: Vielen Dank an RPR1 für diesen schönen Familienausflug. Es war beinahe wie früher, nur dass unsere Eltern nicht mehr überall mitfahren mussten - und ich früher auch vieles nicht hätte fahren wollen.
Der Holiday Park wäre zwar jetzt nicht unbedingt meine erste Wahl gewesen, aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Man baut ja auch durchaus schöne Sachen, zwischendurch liegt dann aber auch immer wieder viel Brach und man holzt leider auch sehr viele Bäume ab. Ansonsten zeigte die Fülle des Majalands, dass man definitiv noch mehr Attraktionen für Familien mit kleinen Kindern braucht. Die Thrillrides waren dagegen eher spärlich besucht, den Expresspass nutzten wir im Endeffekt eigentlich nur, weil wir ihn nunmal hatten. Ansonsten wären wir halt einfach eine halbe Stunde später heimgefahren. Das Wetter war ebenfalls in Ordnung, auch wenn wir zwischenzeitlich immer mal wieder die Sonne vermissten - insbesondere bei den Wasserfahrten. Auf jeden Fall eine gelungene Generalprobe für den bereits gebuchten Familienurlaub im Herbst.