Im Anschluss an mein Vorbeischneien zum Zehnjährigen und den Erstbesuch meiner Mitreisenden im
Nigloland hatten wir nun also die Pariser Peripherie erreicht und begaben uns nach einem erholsamen Schlaf und einem wie immer guten Frühstück vom Buffet im Première Classe von Saint-Witz zum nur noch eine Autobahn-Ausfahrt entfernten Parc Astérix. Zumindest wäre das der Plan gewesen.
Da wir reichlich Vorlaufzeit eingeplant und pünktlich ausgecheckt hatten, wollten wir bei dem der Nachbargemeinde La-Chapelle-en-Serval zugerechneten Leclerc-Hypermarché eigentlich noch einen Gutsch Diesel tanken bevor es zum Park geht, damit es für den weiteren Reiseverlauf auch sicher bis nach Luxemburg reicht - you know.
Unglücklicherweise war die Tankstelle entgegen aller Angaben einfach geschlossen, und auf die Idee, als Alternative bei einer nahe gelegenen Total zu tanken, kamen leider noch so einige, da staute sich alles bis auf die Strasse zurück. Torsten beschloss, lieber en route nach Belgien zu tanken und nun den Park anzusteuern.
Der Umstand, dass uns das Navi wohl über eine Mitarbeiter- und Servicezufahrt südlich der Parkhotels dahin lotsen wollte (was als Gast nunmal nicht möglich ist, da der Park bekanntermassen ja quasi ein grosser Rasthof und eben nur von der Autobahn her zugänglich ist), und dass beim so zwangsweise nötigen direktesten Manöver zurück zur Autobahnzufahrt zudem noch mehrere Strassen gesperrt waren, führte schliesslich dazu dass dieser im Prinzip wieder zum Leclerc zurückführende und damit sinnbefreite 270°-
Kreisel eine Viertelstunde und den armen Torsten schon sämtliche Nerven kostete. Unsere Unterkunftswahl fiel ja eigentlich wegen der kurzen Anfahrt auf eins der Etablissements im Hotelquartier von Saint-Witz... Und dann
das.
Aber wie es in meinem ersten Bericht zum Park schon hiess: tant pis. Auch so kamen wir um 20 happige Euro für die Parkgebühr erleichtert noch überpünktlich auf Areal Nr. 2 an und konnten uns nach einigen Umpack- und Zurückrenn-Übungen (zu deren Vermeidung es eben einen Halt an einer
offenen Leclerc-Tanke gebraucht hätte
) schliesslich doch noch in die Mainstreet zu der bis zur eigentlichen Parköffnung noch da zurückgehaltenen Meute gesellen. Zwar wurde im Vergleich zum Erstbesuch 2014 das cartoonhafte Folklore-Einstimmungsgedudel in diesem Jahr etwas gedämpft, aber trotzdem hab ich da so zusammengepfercht stehend mit gewissem Wehmut den entspannten Einlass zur Zweitvisite vor fünf Jahren mit Nicolas (
Caruso) wieder herbeigesehnt, wo wir im parkeigenen Hôtel Trois Hiboux nächtigten und nach einem tollen Frühstück entspannt durch den separaten Eingang unter Goudurix in den Park marschieren durften. Vielleicht wäre das ja spätestens 2029 wieder eine Idee wert, um den bislang erfolgreich durchgezogenen Fünfjahresrhythmus bei den Besuchen beizubehalten.
Andererseits: Wären wir nicht genau hier gestanden, hätten wir die gestern kennen gelernten FKF-ler zur Schlachtplanbesprechung nicht wieder angetroffen.
Als um 10.00 Uhr das Areal ganz offiziell erstürmt werden durfte, hatten selbstredend alle nur noch ein Ziel: den
Intamin-Launcher Toutatis. Da wurde man im Strom der Menschenmassen einfach so hingetragen, sich dagegen zu wehren war total zwecklos.
Zu unserem Ankunftszeitpunkt ragte die Schlange der Attraktion etwa 50 Meter über ihren Platz vor der eigentlichen Station heraus, etwa bis vors Restaurant Au Dolmen Gourmand. Irgendwie ging es da immer ein paar Schritte vorwärts, es dauerte jedenfalls keine zehn Minuten bis wir zur «Vorselektion» auf dem Vorplatz vorgedrungen sind und dann eine Linkskehre zum eigentlichen Portal der Bahn machen durften.
Wir waren eigenartigerweise die letzten drei, die da noch durchgelassen wurden - dachten uns zunächst aber noch nichts dabei, da wir davon ausgingen, der Besucher nach uns würde wegen seiner Gehhilfe angehalten werden und einer entsprechenden Instruktion darüber, wo er die während der Fahrt deponieren müsse. Freudig die Treppe nach dem Portal runterhopsend erblickten wir jedoch einen Zug in völligem Stillstand auf dem zweiten Hump der Launchstrecke. Müsste etwa der fünfte oder sechste des Tages gewesen sein. Wir harrten direkt daneben noch etwa drei Minuten aus, schätzten dann aber, dass die Behebung dieser Störung wahrscheinlich noch etwas länger dauern dürfte - und kehrten wieder um, was uns dann auch einige in der Schlange gleich taten. Das fängt ja toll an.
Also spazierten wir nun zum Gare Montparnassos des für Anne und Torsten neuen Pégase Express, einem Family Coaster von
Gerstlauer. Hier zeigte sich auf dem Vorplatz im Prinzip leider noch einmal dasselbe Spiel wie vorhin, mit dem Unterschied dass hier kein einziger Zug auf der Strecke zu sehen war. Nach sieben Minuten Stillstand kam dann ein Mitarbeiter aus dem Gebäude heraus - um zu hören, was er genau verkündete waren wir freilich zu weit hinten, konnten es uns aber insofern zusammenreimen, dass sich daraufhin auch diese Menschenmasse aufzulösen begann. Echt wie verhext heute.
Der Krisenmodus setzte heuer verflucht früh ein. Aber es blieb uns halt echt nicht viel anderes übrig, als von der Menschenmasse getragen nun auf die andere Seite des griechischen Themenbereichs zu wechseln. Der für die beiden Mitreisenden neue (und ggf. zählbare
) Zamperla Disk'O Coaster Discobélix schien jedenfalls - quelle surprise - auch einen Aussetzer zu haben. Und im späteren Tagesverlauf hatte er eigentlich konstant 45-65 Minuten Wartezeit angeschrieben, wodurch es dann zu keiner Fahrt mehr gekommen ist.
Schade, denn durch die fotogene Inszenierung und das damals recht schnittige Fahrprogramm war dies vor fünf Jahren durchaus eins der Highlights. Auf jeden Fall eine der besseren Anlagen dieses Typs.
Schliesslich fanden wir uns dann halt da ein, wo immerhin ein erkennbar funktionierender Bahnbetrieb zu beobachten und zudem für uns alle noch ein gewisser Neuheiten-Faktor abzugreifen war: Das 2022 fertig gestellte Gravity-Group-Makeover von Tonnerre de Zeus zu Tonnerre 2 Zeus kannten wir drei nämlich noch nicht.
Traurigerweise waren wir für das potentiell lustigste und laut Nicolas bei seinem letztjährigen Besuch auch gar nicht upchargepflichtige Gimmick - dass die jeweils letzte Reihe der neuen Timberliner-Züge eben umgedreht ist - ein Jahr zu spät dran. Seit dieser Saison fahren alle Reihen wieder vorwärts. Aber nach so einem Morgen bislang wären wir ja schon froh gewesen, überhaupt mal irgendetwas fahren zu dürfen.
Wie man es sich vielleicht vorzustellen vermag, sind noch so einige Parkbesucher mit derselben Odyssee hinter sich zwangsläufig hier mit uns gelandet und gestrandet. Am Eingang waren noch vertretbare 50 Minuten Wartezeit angegeben, schlussendlich korrigierte sich dieser Wert in der aus Langeweile von Torsten gedownloadeten Park-App nach und nach auf 75 Minuten. Und tatsächlich betrug die schlussendliche Anstehzeit wohl so um die 85 Minuten, was aber nur eine grobe Schätzung ist. Irgendwann war es einfach zu deprimierend, noch auf die Uhr zu schauen. Da lässt sich leider gar nichts beschönigen: Das war echt eine der scheusslichsten Episoden dieser Tour. Eine absolute Zumutung und komplett ätzend, nach so einem Morgen in einer derartigen Schlange gefangen zu sein, die sich auch einfach mal eine gefühlte Viertelstunde lang
gar nicht bewegt hat. Ob das nun an konsequenter Bevorzugung von angesichts solcher Zustände notgedrungen Filotomatix-Kaufenden lag, oder aber an immer wieder zu beobachtenden Störungen mit anschliessenden Leerfahrten und Zyklen mit etlichen unbesetzten Reihen - man kann nur munkeln.
Der Park hat es uns jedenfalls wahrlich nicht leicht gemacht und ist seinem Ruf, an manchen Tagen mit unterirdischen und fragwürdigen Operations zu glänzen, dieses Jahr leider in recht drastischer Manier gerecht geworden. Wir haben solche Schilderungen immer recht erstaunt zur Kenntnis genommen, mussten diesmal aber einsehen, dass Anne und Torsten bei ihrem einzigen Besuch vor zwölf Jahren und ich bei meinen vor zehn und fünf schlicht vergleichsweise glückliche Umstände angetroffen haben. Das berüchtigte Null-Bock-Gefühl hat sich in diesem Jahr jedenfalls ungeheuer rasch eingestellt - ohne überhaupt etwas gefahren zu sein.
Als wir nach einer halben Ewigkeit dann endlich zur Stationstreppe vorgedrungen waren, wurden zwei Personen zum Auffüllen einer leeren Reihe verlangt, wozu Anne und Torsten natürlich nicht nein sagten und ein Stück vorrücken konnten. Glücklicherweise - und das ist angesichts dieses fatalen Vormittags bisher wirklich als Premiere und Sonderfall zu betonen
- durfte ich mich nach freundlichem Bitten der Sechsergruppe vor mir mit den drei FKF-lern weiter vorn zusammentun, so dass wir also schliesslich schon im nächsten Zug Platz nehmen durften.
Nachdem es durch die miese Kommunikation von Funtown Splashtown U.S.A. am ähnlich unglückseligen
Memorial Day 2016 ja nicht hingehauen hatte, noch einen Trostabstecher nach Quassy zu unternehmen und dort erste Bekanntschaft mit den Timberlinern zu machen, konnte ich dies 2019 mit Nicolas im Parc Saint Paul auf Wood Express nachholen. Aber bitte steinigt mich jetzt nicht: Ich werde mit diesem Zugtypus einfach nicht so richtig warm und bedauere jeden PTC-Verlust, der mit einem Anschaffen dieser Contraptions einhergeht. Interessantere mögliche Fahrmanöver hin oder her. Diese scheuklappenartigen Sitzlehnenränder sehen einfach blöd aus und das absolut Idiotischste sind ja wohl diese grauenhaften Hydraulikklammern als Sicherheitsbügel, samt ihren voll unnötig «nach aussen» geschwungenen Festhalteaufsätzen, die bei Fahrgästen mit etwas Oberschenkelpolster mehrere
Zentimeter über die Scheuklappen und den eigentlichen Zugrand seitlich hinausragen. Ich mag die Gravity Group als spirituellen Nachfolger meiner Lieblings-Woodie-Schmiede CCI grundsätzlich ja sehr - aber was man sich bei dem Design nur gedacht hat, kann ich echt nicht nachvollziehen.
Und wie in der oben angeführten Aufnahme dokumentiert: Es sind wohl vorrangig eben diese Hydraulikbügel, die immer wieder für Aussetzer sorgen. Das hat man hier den ganzen Tag über von aussen beobachten können und auch im Parc Saint Paul wurde damals mindestens zu zwei Gelegenheiten daran gewerkelt. Angesichts einer solchen Masse an Fahrwilligen zu diesem Brückentag sind solche offenbar intrinsisch mit dem Rollmaterial einhergehenden Intermezzi schlicht pures Gift für flüssige Abfertigungen. Wie man sich da die klobigeren aber wenigstens bewährten PTCs wieder zurücksehnt. Also rein aus der Sicht eines nach so einem Katastrophenmorgen nun reichlich angefressenen zahlenden Kunden, versteht sich - rein wartungstechnisch und wirtschaftlich wird sich der Park dabei wohl was gedacht haben.
Denn ganz ehrlich: Nach vollendeter Fahrt kam mir schon der Gedanke auf, ob es dieses Refurbishment denn wirklich gebraucht hätte. Das grundsätzliche und ja eigentlich auch tolle Layout - im Prinzip ein gespiegelter Timberwolf in fetzig - wurde zum Glück in weiten Strecken beibehalten und mit charakteristischen Gravity-Group-Aufpeppern wie einer Wave Turn und ein paar Profilveränderungen einiger Hügelkuppen und Kurven versehen. Der markanteste Einschnitt zeigt sich bei der ehemaligen, aus mehreren CCI-typischen Umschwüngen zusammengesetzten
Helix in der Parcourhälfte, welche durch eine 180-gradige Aufwärtskurve ersetzt wurde. Damit ist man aber gewissermassen bloss einem Trend gefolgt, denn 2018 ereilte sowohl das Layoutsvorbild in Kansas City als auch eine
weitere CCI-Anlage dasselbe Schicksal - war halt einfach kein Jahr für knackige Helices in Missouri.
Alles in allem springt dabei immer noch eine ausgesprochen actionreiche und rassige Fahrt voll von schnittigen
Airtime-Pops, leckeren Quetschmomenten und eigentlich auch adretten Lateral-
G-Spielereien raus. Eigentlich. Denn der Hügel mit der Wave Turn fuhr sich bis auf einen abrupten Schockmoment durch den Linksrutsch im Zug irgendwie ereignislos, und bei den meisten nun wohl bankingreicheren Kehren fehlt im Vergleich zu früher halt der typische CCI-Biss, eben mitunter gewaltsam eingeleitete Bekanntschaft mit den Seitenpolstern der PTCs zu machen. Was auch ein gutes Überleite-Stichwort zum Thema Fahrdynamik ist: Zwar wird mit den neuen Timberlinern eine angenehme und im Prinzip auch genau richtige Ausprägung an typischer Woodie-Schüttelei beibehalten, sie fühlt sich im Endeffekt aber schlicht und ergreifend ruppiger als zuvor in den PTCs an, da die dortige weiche Kunstlederpolsterung doch gewisse Stösse in der Rücken-, Hintern- und Rippenbogen-Gegend gewiefter abfedern konnte. Eine Sitzflächenauskleidung ist in den Timberlinern zwar schon vorhanden, man sitzt aber insgesamt viel härter - und die aus lackiertem Hartholz (oder gar Fiberglass?) gefertigten Scheuklappen erledigen zusammen mit dem halt viel enger anliegenden Bügel dann den Rest.
Unterm Strich wäre es aber auch zu viel gesagt, dass die Bahn durch das Overlay komplett verhunzt wurde. Dafür ist sie meines Erachtens insgesamt immer noch viel zu gut und spielt nach wie vor in der Top-Liga meiner persönlichen Woodie-Favoriten mit. Ich stelle mir einfach mit einer gewissen Tristesse die Frage, ob ein Update gerade in
der doch ziemlich einschneidenden Art und Weise wirklich nötig gewesen ist und ob es auch tatsächlich gelohnt hat. Die offensichtlich auf Track- und Strukturschonung abzielenden Massnahmen - ganz nebenbei bemerkt auch schon 2019 in Form von spürbar temporaubenden «Schienenklammern» gegen allzu starke Verformung der Schienen initiiert, wie Nicolas damals vermutete - verändern das Fahrerlebnis in einer doch recht auffälligen Façon. Und für mich persönlich nicht unbedingt zum Guten. Gerade das letzte Retourstück in Richtung Station ist sich mindestens so langsam wie beim Zweitbesuch gefahren. Aber sowas kann natürlich auch immer eine Momentaufnahme sein, hier noch zusätzlich negativ gerahmt durch das allgemeine Pech an dem Morgen und die ständigen Störungen. Irgendwann wird die Bahn nochmals eine faire Chance kriegen - fürs Erste bin ich hier aber wirklich etwas ernüchtert ob des Ergebnisses der aufwändigen Umbau-Arbeiten.
Tja. Erst gegen 11.45 Uhr die Inauguralfahrt des Tages hinter sich zu haben, wo man pünktlich zur Parköffnung um 10.00 Uhr vor Ort war - das gab es bei meinen Parkbesuchen so auch noch nie. Das drückte schon etwas auf die Stimmung. Doch nach vollendeter Fahrt mit Zeus sah Torsten Toutatis in der App endlich als in Betrieb befindlich angezeigt, so dass es direkt im Anschluss an eine kurze Pipipause nun schnurstracks in den neuen Themenbereich unter der Bobbahn ging.
Selbstredend reichte die Warteschlange nun etwa wieder zum gleichen Punkt wie beim Erstversuch, aber dieses Mal schien die Bahn tatsächlich kontinuierlich zu laufen. Bald waren wir wahrhaftig im eigentlichen Wartebereich und bewegten uns stets etwas voran. Durch die vorangegangene Tortur war zumindest ich genau an dem Punkt angelangt, wo ich mich endgültig von den hochtrabenden Plänen im Kopf für den weiteren Besuchsverlauf verabschiedet habe und mich mit der heute schlicht überlebensnotwendigen «Whatever, Wiederholungsbesuch»-Einstellung abfand. Im Stil von: Solange mindestens ein paar Fahrten auf der Neuheit rausspringen, sind wir für heute zufrieden, mehr kann man in dem Tohuwabohu nicht erwarten. Damit ging quasi einher, dass es so gut wie keine Fotos von Toutatis gibt, denn die Absicht einen Bericht über einen
solchen Parkbesuch zu schreiben wurde halt zusammen mit den hochtrabenden Plänen begraben.
Weshalb die Kameras auch mehrheitlich in den Taschen blieben und wir uns mit den FKF-lern unterhielten.
Das machte das lange Warten doch um einiges kurzweiliger. Ich kann im Nachhinein nicht mehr sagen, ob effektiv 45 oder eher 60 Minuten vergangen waren, bis wir die schicke Station erreicht hatten und nach dem Deponieren der Wertsachen in den «Einkaufswagen» endlich in den wie bei all den neueren
Intamin-Bahnen sehr komfortablen Zügen Platz nehmen durften.
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Im Folgenden muss also eine POV-Einbettung für die Fahrtbeschreibung herhalten - voll plauschbadberichtmässig.
Über einen Dip verlässt man das Stationsgebäude, woraufhin am erreichten Grund des Grabens nahtlos der erste Launch einsetzt, der einen mit dem erreichten Tempo via Aufwärtstwist direkt in den ersten der beiden Zero-
G-Stalls der Anlage befördert. Obgleich sich der Auftakt durch den Initialpush und den hangtimeschwangeren Rausplumps-Moment als kitzliger Kontrastpunkt recht ähnlich wie auf Gattungsbruder Batman Gotham City Escape im Parque Warner Madrid fährt, wirkt er hier durch den Rolling Launch etwas weniger ruckartig und fast harmonischer - in jedem Falle irrsinnig flashig.
Das
Banking der gekurvten Zero-
G-Stall-Ausfahrt wird im Prinzip gleich für einen nach aussen geneigten
Bunnyhop mit angesichts des ja noch steigerungsfähigen Tempos durchaus rabiater
Airtime beibehalten; und sofort nach dem folgenden Tal wird noch ein zweiter solcher in anderer, äh, «Ausrichtung» überflitzt.
Mittels S-Kurven-Weiche fädelt man sich nunmehr in die Haupt-Launchstrecke ein und beschleunigt mit ausgesprochen hübschem Push über die beiden Kuppen in Richtung des rund 51 Meter hohen Tophats, beängstigend knapp unter zwei Brücken durch. Wie in Madrid fühlt sich der Launch zwar intensiv an, aber er ist freilich so kalkuliert und kalibriert, dass man die Hügelspitze - und das ist der entscheidende Unterschied zum Fledermaus-Kumpanen - eben
nicht schafft und wieder zurück rollt.
Mit Schmackes donnert man nun rückwärts wieder über die beiden Hügelchen in der Launchstrecke und beschleunigt dabei noch weiter. Auch schon beim erstmaligen Überqueren in Vorwärtsrichtung war ich total aus dem Häuschen darüber, wie pointiert sich die Ejector
Airtime hier anfühlt - der eher flachen Kuppenform und bisherigen Erfahrungen auf ähnlichen Launchstrecken wie z.B. bei Pulsar nach hätte ich etwas länger dauernde eigentliche Abhebemomente erwartet. Faszinierend - und furchteinflössend! Unverzüglich über das inzwischen hinter einem verschobene Weichenstück geschossen und in schwindelerregender Höhe am vertikalen Spike auspendelnd erlebt man nun eine vergleichsweise lange und luftige Art kompletter Schwerelosigkeit, scharf beobachtet von den auf das Zamperla-Fahrgeschäft Gyroflix Wartenden direkt senkrecht unter einem. Von da aus schliesslich zum finalen Anlaufsversuch aufbrechend saust man ins Tal und fliegt nun mit maximal boshafter
Airtime so über die beiden Launch-Humps, dass einem schier die Zähne aufeinander scheppern - und endlich langt das erreichte Tempo nun für die Tophat-Überquerung.
Hier folgt nun der fast ein bisschen tote Punkt der Bahn, da habe ich dem Konsens der bisher konsultierten Reviews leider nichts Neues hinzuzufügen. Obschon die Züge ja eine stattliche Höhe erreichen, greift die Haltebremse da oben einfach zu stark und v.a. zu weit in die Abfahrt hinein, dass die Fahrgäste auf dem eigentlichen Scheitelpunkt die Art von
Airtime spüren könnten, welche man bei so einem Tophat rein optisch einfach erwarten würde. In den vorderen Reihen ist die Sturzfahrt sogar fast gänzlich hangtimedurchzogen, was aber durch ein extrem starkes Pushgefühl im Tal ausgeglichen wird, wenn sich die letzten Wagen endlich aus den Fängen der Bremse lösen. Hinten im Zug sitzend erlebt man dieses Loslösen selbstredend etwas früher, so dass man durch die dort noch übersteilen 101° des Drops doch einen recht heftigen Flugmoment wahrnimmt - wenn auch natürlich einen bei weitem nicht so krassen wie auf Batman in Madrid, wo es einen an der Stelle schier auseinander reisst, weil die Haltebremsen viel weiter oben liegen und die Züge kürzer sind. Anne und Torsten haben ihrerseits noch den Vergleich mit dem Velocicoaster in Florida und Pantheon in Virginia, welche sie am Anfang des Monats gefahren sind und welche diese Stelle jeweils auch bewusst langsam, aber komplett ohne Bremsen überqueren. Beides habe ihnen zufolge irgendwie seinen eigenen Reiz; ich war mit Batman als einzigen Vergleichspunkt hiervon doch etwas underwhelmed.
So oder so ist in der Talsohle dann reichlich Schwung für den verborgenen Teil der Bahn angesammelt. Am ehesten könnte man diesen als Parkgast wohl von der Warteschlange für die hoch über dem gesamten neuen Themenbereich verlaufende Bobbahn Trace du Hourra aus fotografisch festhalten; zu einem Fährtchen damit ist es jedoch wegen der durch die Nähe zur Neuheit konstant langen Wartezeit nicht mehr gekommen. Zumal wir die Anlage alle schon kennen und sie mich vor fünf Jahren sogar ein wenig enttäuscht hat, da sich die Bobfahrzeuge im Vergleich zur Erstvisite nicht mehr so krude und airtimig von der Liftkette lösten.
Doch bevor ich wieder allzu sehr abschweife: Beim Teutates (
) ist nach einem S-Kurvenschwenker nun der zweite und wesentlich grössere Zero-
G-Stall an der Reihe, der seinem blitzschnellen Durchflitzen geschuldet selbstverständlich ein geringer ausfallendes Rausplumps-Gefühl als der erste und auch als der beinah rangerartige im Parque Warner bietet, sich aber dennoch wild und thrillig fährt. Die sich hieraus bildende Steilkurve stellt den etwa 180-gradigen Wendepunkt dieses Layoutteils dar und hat zudem noch unverhofft einen wave-turn-artigen Knick in petto, den man besonders in der Frontrow äusserst knackig und ruckartig wahrnimmt. Es schliesst sich ein
Bunnyhop an, der durch seine geringe Höhe ähnlich wie der von Batman nach dem Tophat eine grenzdebile Negativ-
G-Attacke absoluter Weltklasse auf seiner Kuppe generiert - mein Favorit unter den zahlreichen Airtimestellen der Bahn und der komplette Wahnsinn! Gleich danach schlängelt man sich über einen bodennahen getwisteten Hügel, der mit seinen abrupt wechselnden Krafteinwirkungen durchaus Erinnerungen an die Alpina-Blitz-Fahrten vom Vortag auslöst; hernach erklimmt man eine Art Wave Turn, welche in der Gesamtheit der wilden Fahrelemente irgendwie untergeht und zumindest mir nicht speziell in Erinnerung geblieben ist. Der Bankingwechsel an der Ausfahrt geht direkt in eine 90°-Kehre über und diese wiederum mündet nahtlos in die finale
Inversion der Bahn, eine leidlich vehemente
Heartline Roll, welche zu allem Überfluss noch mit einem extrem knappen Headchopper durch zwei darunter befindliche Dekofiguren garniert ist. Jetzt noch eine abschliessende Kurve und über zwei halbe Heimlich-Manöver austeilende Mini-Hopser ist nach 90-sekündiger Rauschfahrt die Schlussbremse erreicht.
Alter Falter, was für ein beklopptes und unverschämt geiles Machwerk!
Toutatis ist schon nach der ersten fulminanten Fahrt sofort auf eine Pole Position in der Spitzenriege meiner persönlichen Stahl-Favoriten geschossen - und ist bei der zweiten (Frontrow) und dritten eigentlich nur noch vehementer und angriffslustiger geworden.
Parc Astérix hat damit zweifellos einen absoluten Volltreffer für die Thrillseeker gelandet - trotz teils rabiatem Aggressivitäts-Level fährt sich die Anlage dank der wie immer bequemen Züge und Bügel total geschmeidig und bietet durch die gelungene Einbettung in den echt detailverliebt gemachten neuen Themenbereich für Zuschauende und Fahrwillige gleichermassen reinstes Eye Candy.
Ich persönlich würde sie knapp über Batman Gotham City Escape platzieren, da sie für meinen Gusto irgendwie das rundere Gesamterlebnis und das konstantere Bombardement an Irrsinn bietet. Allerdings sind die beiden Bahnen gerade in der Hinsicht schwer zu vergleichen. Batman agiert mit gekonntem Ausreizen des Kräfte-Wechselspiels - langsamere und brutalere Passagen alternieren dort in einer Weise, dass ihre jeweiligen Vorzüge voll ausgekostet werden können. Dazu tragen sicherlich auch ein Stück weit die dort kürzeren Züge bei, in denen man höher und mit frei baumelnden Beinen sitzt. Toutatis serviert eher alles auf einmal und in der Leitrichtung klarer auf Rigorosität fokussiert, wobei wirklich nur die Tophat-Überwindung und die Wave Turn vor der letzten
Inversion als Gegenpol fungieren, und das vermutlich nicht mal unbedingt gewollt.
Beide Varianten haben absolut ihre Vorzüge und letztlich ist das einfach Geschmacksache.
An diejenigen, welchen die mitunter nicht mehr gänzlich subtilen gastronomischen Anspielungen im letzten Abschnitt aufgestossen sind: Ja, inzwischen war es Mittagszeit und wir hatten langsam Hunger.
So verköstigten wir uns eben im besagten Restaurant Au Dolmen Gourmand, das in etwa rechts neben dem in der obigen Aufnahme erkennbaren goldenen Wildschwein und am Vorplatz von Toutatis liegt. Nach der gemeinsamen und wohltuenden Mittagspause trennten sich unsere Wege wieder von denen der FKF-ler, die mit zwei Erstbesuchern natürlich eine etwas andere Abgrase-Strategie für die zweite Tageshälfte im Sinn hatten.
Ob sie die von uns eben bewusst übersprungene Bobbahn Trace du Hourra dann noch geschafft haben, wissen wir entsprechend nicht.
Wir stellten uns noch einmal in die inzwischen deutlich kürzere Schlange bei Toutatis und waren diesmal bereits nach einer runden halben Stunde in der Station, wo Torsten zum guten Glück noch überprüft hat, wie voll der separate Wartebereich für die erste Reihe ist - nämlich gar nicht!
Und so genossen wir wahrhaftig mit weniger Wartezeit als für die anderen Reihen eine absolute Wahnsinnsfahrt mit reichlich Fahrtwindstränchen - die beiden Eheleute gemeinsam, ich breit grinsend und ganz alleine im Zug danach.
Kann halt ehrlich auch nichts dafür, wenn sonst niemand will und man die Single Rider Line eben bewusst zugesperrt hält.
Anne und Torsten steurten nun den für sie noch neuen
Gerstlauer Family Coaster Pégase Express an, mir waren die angeschriebenen 60 Minuten Wartezeit dafür etwas zu viel. 2019 haben Nicolas und ich die tolle Anlage ja gleich als etwas vom ersten nach dem Betreten des Parks durch den separaten Hoteleingang mitgenommen, wenn ich mich recht erinnere sogar in der Frontrow und mit Sitzenbleiben oder allenfalls einem Reihenwechsel. Ich meine jedenfalls, hier das französische Äquivalent von «Can we ride again?» gelernt zu haben: «Est-ce que nous pouvons refaire?».
Gut, dass wir angesichts 55 Minuten Wartezeit auch alle auf den
Zierer Hornet Vol D'Icare, a.k.a.
Blockbremse - The Ride verzichten konnten. Von den beiden Mitreisenden bei ihrem Erstbesuch eingesackt, von mir bei der Zweitvisite mit Nicolas.
Stattdessen schlenderte ich ein wenig durchs alte Lutetia.
Und zurück am See erblickte ich etwas, von dem ich mir nach den beiden ersten Besuchen hier einfach nicht vorstellen konnte, dass ich davon je Augenzeuge werden würde. Aber man höre und staune:
Goudurix lief im Zweizugbetrieb!
Ja, heute war es tatsächlich
dermassen voll, dass hier beide Vehikel auf dem verschlungenen Lindwurm unterwegs waren. Angezeigt wurden 25 Minuten Wartezeit - was für mich
punktgenau passen würde, bis die voraussichtliche Stunde für die Runde der Mitreisenden mit Pegasus vorüber sein würde. Also noch ein paar Fotos gemacht und nichts wie rein da!
Man kann es schlecht abstreiten - trotz gemeinhin etwas zweifelhaftem Ruf ist die Bahn einfach ultrasexy.
Es ist wahrlich verblüffend, was der Einsatz des zweiten Zugs hier ausmacht. Es ging beinah silverstarhaft immer wieder ein gutes Stück vorwärts. Zug 1 war eigentlich stets schon halb den Lifthill rauf als der zweite in die Station rollte - auch dank zackigen Mitarbeitern und einem sehr effizienten Einteiler an der Stationstreppe dieses Mal. Ab dem Punkt, von wo aus man bei der Erst- und Zweitvisite jeweils noch eine gute Dreiviertelstunde bei Einzugbetrieb gewartet hat, dauerte es bloss noch
sieben Minuten bis man in der Station stand.
Ich hab total ungläubig und schlicht verzückt auf die Uhr geschaut. Mit sehr grossem Abstand die angenehmste Warteschlange an diesem hinsichtlich dessen insgesamt doch sehr grausamen Tag.
Und das Fazit? Auch 2024 immer noch in ganz überraschendem Masse fahrbar! Klar, so richtig
gänzlich schmerzfrei wird eine Fahrt hier drauf nie sein. Und ja, man muss aktiv mit dem Kopf mitwippen und ganz allgemein mitmachen und sich wappnen. Aber gleichwohl ist das schlussendliche Fahrerlebnis für mich als die Schulterbügel immer noch exakt Ausfüllenden auch beim Drittbesuch nach wie vor total spassig und bei weitem nicht so schlimm wie die generelle Urteils-Übereinkunft zu Goudurix im Coaster-Fandom halt so lautet. Das grandiose Layout und das Setting überm Wasser tun ihr Übriges. Es bleibt also dabei, dass ich hier auch in Zukunft noch gerne einsteigen werde, wenn man es mir denn möglich machen sollte.
Nach meiner erquickenden Fahrt zurück zum Pégase Express marschiert, warteten Anne und Torsten dort bereits auf dem Vorplatz auf mich. Die angeschriebenen 60 Minuten Wartezeit konnten dank auch hier sehr flotter Abfertigung und Ride-OP-Crew auf etwa 50 runtergeshavet werden. Und von der Bahn an sich waren sie auch total begeistert - alle haben also alles richtig gemacht.
Die beiden wollten daraufhin unbedingt noch die Skybar Aérølaf ausprobieren. Eigentlich hatte ich sie nur aus purer Langeweile heraus in der scheusslichen Zeus-Queue gefragt, ob sie so ein Ding schon mal gesehen haben oder gar damit gefahren sind. Weil man es von da aus gesehen hat. Und sie in aller Regel für sowas zu begeistern sind. Und damals eins beim Besuch im
Parc du Petit Prince ausprobiert wurde.
Selbstredend wurden da die im ganzen Bericht zum Einsatz kommenden Panoramafotos gemacht, die mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurden. Ich selbst habe verzichtet und bin schon mal ins bislang noch gar nicht erkundete ägyptische Eck zu Oziris vorgedrungen, in der Hoffnung den Single-Rider-Marathon der ersten beiden Besuche fortsetzen zu können.
Allein: Wie auch bei Toutatis blieb der Spezialzutritt für Auffüllwillige ausgerechnet an diesem vollen Tag geschlossen. Ein Wayne-Campbell-mässiges «Denied!» voll Unglaube, unterdrückter Wut und Missmut schoss mir durch den Kopf!
Ich hab mich bis die anderen vom Barschweben hierhin zum vereinbarten Treffpunkt kamen dann noch ein wenig mit Korrespondenz-Nachholen und der Kamera beschäftigt. Glücklicherweise ist dies ja auch nur zum Zuschauen ein äusserst fotogener Themenbereich.
Die Money-Shot-Komposition mit dem Oziris-Zug in der Zero-
G-Rolle, laufenden Springbrunnen und dem Starflyer SOS Numérobis auf passender Höhe im Hintergrund wollte mir auch nach zig Versuchen einfach nicht gelingen. Entweder schalteten sich die Fontänen nach zwei Minuten Betrieb jeweils wieder für fünf Minuten Ruhepause aus oder die Starflyer-Gondel war nicht auf der passenden Höhe und natürlich auch oft sehr lange ganz aus dem Blickfeld, weil am Boden. Ganz im Stil von Malcolms Mom Lois ist das obige Bild also «der faire Kompromiss».
An die zwölf Fahrten wurden es beim Erstbesuch vor - wiederum fast auf den Tag genau - zehn Jahren, wo die Single Rider Line vom Ausgang und der Aussteigeseite her dazukam; neun und bei Nicolas sogar noch ein paar mehr waren es vor fünf Jahren, damals aber über die Perronseite mit den Gates abgewickelt, wo die Single Rider Line beim separaten Wartebereich für die Frontrow in die Station stiess. Inzwischen ist sie wieder an den alten Zugangsort umgezogen, aber wie gesagt einfach zugesperrt gewesen, so dass es mit einem Revival der damaligen Fahrmarathons eh Essig war heute.
Aber man muss ja auch immer das Positive sehen: Als Anne und Torsten vollends begeistert von ihrem Booze Ballooning hier eintrafen und wir uns entsprechend zu dritt in die normale Schlange begaben, war dies für mich tatsächlich eine Premiere, da ich mich bei den beiden vorangegangenen Besuchen hier ausnahmslos über die Single-Rider-Zugänge reingemogelt hatte!
Auf diese Weise kriegte ich nun wahrhaftig zum ersten Mal die extrem schön und aufwändig gestaltete Regulär-Queue zu sehen. Für jemanden wie mich, der damals im Französischunterricht Astérix et Cléopâtre im Original lesen musste, gab es hier natürlich extrem viele lustige Details zu entdecken.
Angegeben waren meine ich 25 Minuten Wartezeit, effektiv erreichten wir die Station schon nach etwa 15 bis 20. Wie zuvor bei Toutatis war die separierte Abzweigung für die Frontrow erfreulich leer, so dass wir hier schon bald zu dritt in der ersten Reihe mit entsprechendem Flow an toller Dynamik und Fahrtwindstränchen mitfahren durften. Wenn es denn am heute halt übervollen Tage bei einer Fahrt bleiben soll, dann immerhin einer stilvollen.
Oziris bleibt auch nach diesem bloss einmaligen Bezwingen einer meiner liebsten
B&M-
Inverter. Die grandiose Thematisierung, die für
B&M-
Inverter erstinstanzliche Pre-Drop-Absenz und Dive-
Loop-Inklusion, dieser immer noch total merkwürdige
Airtime-Pop auf der flachen Rampe zwischen
Looping und
Immelmann, einige fabelhaft druckreiche Kurvenmanöver... Hier stimmt einfach alles. Ich hoffe nur, das bäumige Bahneli irgendwann mal wieder mehrfach durch einen offenen Single-Rider-Eingang beehren zu dürfen, das hat bei dieser Visite doch merklich gefehlt. Selbst wenn das denn bedeutete, auf die nun kennen gelernte Normalo-Schlange zu verzichten und den Park dann wohl allgemein dergestalt leerer anzutreffen, dass bloss wieder ein Zug auf Goudurix unterwegs ist. Me cha halt nöd de Foifer und s Weggli haa, wie es hierzulande eben so schön heisst.
Zum Abschluss unseres Parkbesuchs wurde noch einmal ein Ritt auf Toutatis unternommen. Dieses Mal etwa mit 45-50 Minuten Wartezeit, mit im eigefahrenen Zustand beinah körperverletzender
Airtime in den Schluss-Bunnyhops und sogar einem Onride-Foto wo ich die Hände endlich oben hatte - die ersten zwei Male war ich dafür aufgrund des Rausplumps-Effekts im ersten Zero-
G-Stall schlicht ein zu grosser Schisser.
Anne und Torsten deckten sich danach noch ausgiebig mit diversen Souvenirs ein, unter anderem einem Kuschel-Hinkelstein mit dem Logo der Bahn drauf.
Auf das hinsichtlich dieser Absurdität amüsiert geäusserte «Kuschel-Kuschel!» entgegnete ich zwar flugs ein «Roderick, neeein!», aber dieser Joke hat sich wohl nur bei mir im Kopf so abgespielt wie er das hätte sollen.
Der Parc Astérix hat es uns in diesem Jahr wahrlich nicht leicht gemacht. Vieles, von dem ich in so manchen Berichten zwar gelesen, es bei meinen zwei vorangegangenen Besuchen zum Glück aber ganz anders erlebt habe, ist heuer leider eingetroffen. Über manche Entscheide im Bereich Operations, die wir an diesem Tage zu sehen und zu spüren kriegten, kann man echt nur den Kopf schütteln. Allen voran über das Zusperren der Single Rider Lines an Toutatis und Oziris, wodurch man trotz unfassbarer Schlangen oft mehrere freie Plätze und sogar ganze Reihen während der Zyklen an allen Bahnen beobachten konnte - die zum Filotomatix-Kauf Getriebenen waren an diesem extrem vollen Brückentag zwar sicherlich zahlreich, aber eben nicht in genügendem Masse vorhanden, um all die ärgerlichen Lücken zu füllen.
Was halt auch nicht half, waren die unglücklichen Ausfälle zweier nah am Eingangsbereich gelegener Top-Attraktionen gleich zur Parköffnung. Kann leider schon mal passieren, ja. Aber der Park war halt denkbar schlecht darauf vorbereitet, die so entstehenden Ausweich-Besuchermassen aufzusaugen. Soweit wir das von der wegen der zahlreichen Störungen eh immer wieder stillstehenden Schlange für Tonnerre 2 Zeus aus beobachten konnten, war zu dem Zeitpunkt rein von der Taktung her geschätzt z.B. bloss ein Zug auf Goudurix im Einsatz. Ein Cedar-Fair-Verantwortlicher würde da doch die Krise kriegen.
Dadurch, dass es für uns drei ja ein Wiederholungsbesuch war, konnten wir es immerhin etwas entspannter angehen und viele Fahrten, die man sonst einfach aus Prinzip nochmals mitgenommen hätte, zugunsten einer weiteren auf dem
Intamin-Burner Toutatis opfern. Aber schön ist halt schon anders.
Das haben auch die Erstbesucher aus der FKF-Truppe gemerkt, die wohl selbst beim Minimalprogramm Abstriche machen mussten. Trotz allem: Der Park bleibt halt einfach Weltklasse und hat sich mit Toutatis erst recht ein Mahnmal ins Boot geholt, das diesen Ruf noch einmal nachhaltig festigt. Irgendwann kommen wir sicherlich wieder - aber definitiv unter
sehr genauer Datumsberücksichtigung potentieller Besuchszeitpunkte und im Idealfall natürlich auch in einem der Parkhotels.
Fürs erste ging es jetzt erst einmal zurück zum Auto und auf die Autobahn in Richtung Wavre in Belgien. Wie eingangs ja geschildert, pausierten wir zwecks Überbrückungs-Tankens etwa auf halber Strecke an der
Aire de Havrincourt, was für unsere Bedürfnisse diplomatisch ausgedrückt nicht so gänzlich zielführend war. Erstens muss man hier wie in den USA im Voraus fürs Tanken zahlen, bei Bar-
und Kartenzahlung. Was in hiesigen Breitengraden aber doch eher ungewöhnlich ist und worauf man an den Zapfsäulen mit einem kleinen Schild oder so ja auch verweisen könnte. Und zweitens bediente uns beim anschliessenden Abendessen im Bistro nebenan eine furchtbar herrische alte Tante, die steif und fest behauptete, der von Torsten bestellte Burger brauche etwa eine Viertel-, und gut durch gebraten gar eine halbe Stunde, ein Steak haché sei jedoch ruckzuck bereit.
Die wollte zu der fortgeschrittenen Stunde wohl einfach den Grill oder sonstwas nicht mehr andrecken, aber das kann man ja auch ehrlich und in einem normalen Tonfall kommunizieren. Dieser lächerliche, möchtegern-patronessenhafte Auftritt hinterliess bei Torsten natürlich eine etwas saure Note im Magen, so dass ihm seine schlussendlichen Pommes frites selbstredend nicht so gut schmeckten wie Anne und mir unsere Sandwiches. Leider nicht so richtig zu empfehlen.
Gleichwohl etwas gestärkt nahmen wir bald das letzte Reisestück in Angriff und kamen kurz nach 21.00 Uhr am Novotel direkt gegenüber von Walibi Belgium an, wo der Empfang dann doch ganz wesentlich freundlicher war.
So ein schönes Hotelzimmer hatte ich bisher selten. Nach diesem doch sehr zehrenden Tag wollte ich nur noch das «Parkgesicht» wegwaschen und ins wunderbar bequeme Bett plumpsen. Eine Mütze voll Schlaf war für das morgige Programm auf der anderen Boulevardseite auch nötig.
Dieser Bericht wird noch ein Weilchen auf sich warten lassen, da es jetzt erst einmal für eine Stippvisite nach Teneriffa geht. Bis dahin bedanke ich mich für die Lektüre - à tout à l'heure!
"Sometimes your shallowness is so thorough it's almost like depth."