Tag 13/15 unserer Interrail Tour führte uns von Bologna ins knapp 150km entfernte Gardaland. Mit dem morgendlichen Regionale Veloce ging es in knapp 1,5h von Bologna Centrale nach Verona und von dort mit einem weiteren Regionale ins nur wenige Minuten entfernte Peschira del Garda. Für die restlichen knapp 2km bis zum Park bietet das Gardaland einen kostenlosen Shuttlebus im Halbstundentakt an. An dem Konzept können sich diverse deutsche Parks gerne ein Beispiel nehmen.
So konnten wir den Park pünktlich, wenige Minuten nach Parköffnung, betreten.
Eingangsbereich
Da die meisten Fahrgeschäfte erst etwas später öffneten, entschieden wir uns dazu den Tag auf dem Vekoma SLC zu starten.
Damit konnte das große AUA im Park direkt abgehakt werden.
Die Fahreigenschaften waren wie zu erwarten mäßig. Ich bin einfach kein Fan von den Rappelkisten. Bisher konnte mich nur Kumali im Flamingoland überzeugen.
Interessant fand ich allerdings den dritten Zug auf dem Abstellgleis. Ich wüsste nicht, wie dieser bei dem Layout wirklich sinnvoll genutzt werden kann, aber irgendjemand wird sich da ja was bei gedacht haben.
Damit wir uns von den Schlägen erholen konnten wählten wir als nächstes Fahrgeschäft das Flying Island aus. Entweder kam es mir nur so vor, oder die Vergleichsanlage in Efteling fährt wirklich länger. Von hier gibt es einen schönen Ausblick auf den angrenzenden Gardasee.
Zum Glück haben wir das weiß-blaue Stahlknäul schon hinter uns.
Von hier aus konnten wir auch schon das nächste Ziel ausmachen.
Nein, nicht der Freifallturm. Den haben wir aufgrund der Wartezeit links liegen gelassen.
Oblivion war das Objekt der Begierde.
Ja, sie könnte höher und länger sein. Ja, die Züge könnten größer sein. Aber meine Güte, was macht das Teil für einen Spaß!!!
B&M hat hier wieder eindrucksvoll gezeigt warum sie ein so hohes Ansehen genießen. Die Anlage fährt wirklich butterweich, 1A, 5 Sterne. Der Drop, auch wenn er auf den Bildern klein aussieht, macht in der Front Row richtig was her und die gesamte Fahrt fühlt sich richtig rund an. Bitte baut mehr von den Dingern! Was mir auch extrem gut gefallen hat, ist der Near Miss Effekt mit dem Windmühlenrad direkt nach dem
First Drop.
Anschließend entschieden wir uns dazu den südlichen Teil des Parks zu erkunden, da die Fahrgeschäfte hier um 12 Uhr öffnen sollten.
Shaman - leider den ganzen Tag wegen Bauarbeiten an den Wegen für die Neuheit 2024 geschlossen. Hinter dem Baum versteckt sich der neue Family Gyro Freefall Tower, welcher auch eifrig Testfahrten absolvierte.
Der Vekoma Looper hat 2022 ähnlich zu Phyton ein Retracking bekommen.
Wir mussten uns dafür mit dem Kung Fu Panda Master - Coaster zufrieden geben.
Fährt sich, wie zu erwarten, ziemlich unangenehm. Die Gondeln sind viel zu eng und drehen sich quasi garnicht. Da gibt es wesentlich spaßigere Exemplare von anderen Herstellern.
Dieses Pinfari Konstrukt hört auf den Namen Ortobruco Tour und verlangt von Menschen mit langen Beinen ein ordentliches Level an Beintetris, wurde aber trotzdem für gut befunden.
Nach einer kurzen Mittagspause statteten wir den Loony Tunes im 4D Kino einen kurzen Besuch ab. Gleicher Film wie im Movie Park. Gleiche Effekte wie im Moviepark. Wenn man den Film dort schon gesehen hat, leider nichts besonderes. Die komplett in weiß gestrichenen Gänge vom Eingang bis in den Kinosaal hatten auch eher was von Notausgang und vermitteln mit dem ganzen Komplex den Eindruck, dass die Tage hier gezählt sind.
Nun wurde es wieder Zeit für eine ausgewachsene Achterbahn. Zeit für Raptor.
Ich kann mit dem Thema ansich persönlich überhaupt nichts anfangen, muss aber meinen Hut ziehen. Der gesamte Bereich ist wirklich schick gestaltet und macht echt was her.
Und auch hier zeigt B&M wieder was sie draufhaben. Die Bahn ist super smooth unterwegs.
Sieht von außen krasser aus als man es während der Fahrt wahrnimmt. Leider hat die Zeit nicht für eine Fahrt in der ersten Reihe gereicht. Da hätten die Near Miss Effekte sicherlich nochmal besser funktioniert.
Bei den bisher von mir gefahrenen Wing Coastern hat sich Raptor definitiv auf Platz 1 gedrängt. Fenix, aber auch Flug der Dämonen und The Swarm waren allesamt etwas unruhiger beim Fahrverhalten.
Nun bleibt noch eine Achterbahn übrig, die wir vorher aufgrund der Wartezeiten erstmal ignoriert hatten. Mammut, ein
Vekoma Mine Train.
Das dürfte eine der ersten Bahnen überhaupt sein, bei der ich nach der Fahrt keinen Plan davon hatte, wie das Layout aussieht. Wirklich gelungen und sehr schön in die umgebende Thematisierung integriert. Leider trüben die stufenlos einstellbaren Einzelbügel das Vergnügen in Kombination mit dem ruckeligen Fahrkomfort etwas.
Auch wenn die Sonne noch auf sich warten ließ, waren nun die Wasserbahnen an der Reihe. Den Auftakt machte Fuga da Atlantide
Die Fahrt ist mit zwei großen Abfahrten und ein bisschen Strecke dazwischen insgesamt überraschend lang und sehr schön gestaltet. Die beiden Splashs waren dann aber eher von der trockenen Sorte. Eigentlich schade, denn das Ganze sieht von außen aufgrund der erhöhten Sitzposition in den Booten wesentlich intensiver aus.
Gleiches gilt für das Jungle Rapids Rafting. Sieht schön aus, ist aber leider vergleichsweise trocken. Einzig die Wasserkanonen am Wegesrand schafften es Wasser bis ins Boot zu befördern.
Also durchquerten wir den Park noch einmal komplett um eine Runde mit der dritten Wasserbahn, dem Colorado Boat Log Flume zu fahren. Um es kurz zu halten, auch hier blieb es nur bei ein paar Tropfen. Gestaltungstechnisch ist die Bahn leider auch eher ein Low Light.
Dagegen kann das Fantasy Kingdom mit seinen quietschigen Farben und Fassaden wunderbar gegenhalten.
So kletterten wir in die Katakomben des gigantischen Baums hinab um die Geheimnisse rund um des Magic House zu erkunden. Zu unserer Überraschung stellte sich heraus, dass es sich hierbei um ein Vekoma Mad House handelte. Und das ist sogar von der Fahrt her nach Hex das Beste, welches mir bisher untergekommen ist.
Ich bin mir nicht ganz sicher, wessen Fantasie das sein soll, aber diese schlecht gelaunten Flugzeuge auf der Monorail hatten es mir irgendwie angetan
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Damit bin ich dann auch mehr oder weniger am Ende des Berichtes angekommen. Wir absolvierten noch die ein oder andere Wiederholungsfahrt auf Oblivion und Raptor. Eigentlich wäre ich auch gerne noch mit dem Jumanji Darkride gefahren. Aufgrund der hohen Wartezeit entschieden wir uns aber lieber für die Wiederholungsfahrten auf den großen Achterbahnen. Jetzt im Nachgang ärgere ich mich ein bisschen, dass mir I Corsari: la vendetta del fantasma durch die Lappen gegangen ist. Irgendwie hab ich an dem Tag nicht gecheckt dass es sich hierbei um einen Darkride handelt. Aber ich muss ja eh nochmal wiederkommen um mir den Count auf Shaman zu holen, insofern ist das gerade verkraftbar.
Und damit bedanke ich mich wie immer für's Lesen bis hierhin. Als nächstes folgt dann der Bericht zum Mirabilandia.