Von Oberammergau ging es wie erwähnt gleich weiter zum Tegernsee. Genauer gesagt zum Skigebiet am Oedberg. Ursprünglich war dieser für den Montag eingeplant gewesen, ebenso wie der Blomberg, den wir unterwegs ohne Stopp passierten. Relativ kurz vor der Tour musste ich bei einer Kontrolle der Öffnungszeiten allerdings feststellen, dass man Montag und Dienstag zum Ruhetag erklärt hatte. Damit da nicht so ein einzelner roter Punkt übrig bleiben würde, wurde der Besuch eben mit entsprechendem Umweg auf den Sonntag vorgezogen. Die nahe Schliersbergalm mit ihrer berüchtigten Sommerrodelbahn und dem eigenwilligen Alpenroller hatte ich leider nicht auf dem Schirm, da der Count schon seit vergangenem Jahr SBNO ist und somit nicht auf der CC-Karte stand. Hoffentlich ändert sich das nochmal, aber allein für die Rodelbahn hätten wir da eigentlich schon vorbeischauen müssen.
Nach einer guten Stunde Fahrt erreichten wir kurz nach 16:30 Uhr die Oedbergalm.
Der Parkplatz scheint recht frisch mit Kennzeichenerfassung ausgestattet worden zu sein. Wer nicht vor Ort am Automaten bezahlt, kann dies inzwischen auf der Homepage bis zu 48 Stunden nach dem Besuch noch nachholen. Wir waren allerdings so schnell fertig, dass der Automat ohne Geldeinwurf direkt eine gute Fahrt wünschte, die erste Stunde ist (oder war?) nämlich kostenlos. Danach kostet das Parken wohl pauschal 5€, wobei man als Rodler nochmal 3€ Rabatt bekommen soll. Wie genau das dann funktioniert, kann ich allerdings nicht sagen, auch findet sich auf der Homepage keinerlei Info mehr zu den Parkgebühren, nur noch der Link zum Bezahlen.
Die Fahrt mit dem 2008 eröffneten Oedbergflitzer kostet 6€.
Offiziell heißt der 1.135 Meter hohe Berg übrigens Oeder Kogel. Das Skigebiet erstreckt sich jedoch nur von der Bergstation in 800 Metern bis auf etwa 970 Meter. Für die Bergfahrt wird der seit 1965 bestehende Schlepplift genutzt, der damals von Seba Seilbahnbau errichtet worden war. Dieser wurde 2004 durch die Firma Loipolder Seilbahntechnik (LST, zwei Jahre nach dem Tod des Gründers 2013 durch MND Ropeways übernommen) erneuert. Es gab auch schon Überlegungen, den bestehenden Lift bis zum Gipfel des Kogels zu verlängern oder durch eine neue Anlage zu ergänzen bzw. zu ersetzen. Aber bisher ist daraus offensichtlich noch nichts geworden.
Die 870 Meter lange Abfahrt schlängelt sich vorwiegend am anderen Rand der Skipiste ins Tal.
Brandauer-typisch mit der ständigen Angst, in einer der abrupten Kurven aus dem Sitz geschleudert zu werden. Idealerweise natürlich dort, wo man mal zwischen den Bäumen durchrauscht. Also wenn man nicht wie wir von einem oeden Bremser daran gehindert wird. Wir hatten uns meine ich beim Einstieg schon etwas Zeit gelassen, aber das reichte leider nicht. Schon nach wenigen Kurven mussten wir verlangsamen. Glücklicherweise nehmen die Brandauer-Schlitten hier sehr schnell wieder Tempo auf, sodass wir nach kurzem Stopp zum Abstands-Aufbau wieder ein paar Meter Gas geben konnten. Die Bahn hätte ohne dieses Stop&Go jedenfalls viel Spaß machen können...
Im Anschluss machten wir uns auf den Weg in Richtung München. Einen kurzen Zwischenstopp legten wir in Wolfratshausen ein, wo ich unbedingt etwas Serien-Sightseeing betreiben wollte. Mehr dazu aber in einem anderen Bericht. Bei der Gelegenheit wollten wir dann auch mal etwas Essen. Leider fand die örtliche Maifeier mit zünftiger Blasmusik am Ufer der Loisach bei mko1994 keinen Anklang, stattdessen wurde eine nahe - eher mäßige - Pizzeria aufgesucht. Schließlich fuhren wir weiter nach Hohenschäftlarn, wo wir uns für 100€ im Hotel Schlee einquartiert hatten. Hauptgrund für die Wahl war, dass es eines der wenigen Hotels in der Gegend war, das Einzelbetten anbot. Bekommen haben wir letztlich allerdings doch ein Zimmer mit Doppelbett - das Bild vom Zimmer habe ich dummerweise vergessen. Zweiter Grund war die Lage direkt am Bahnhof, denn für den Abend hatten wir noch einen letzten Programmpunkt, den wir per Bahn erledigen wollten...
Fazit: Ich mag ja dieses wilde Fahrgefühl der Brandauer-Rodelbahnen. Die Anlage am Oedberg ist auch in weiten Teilen etwas steiler, sodass man hier sehr schnell Geschwindigkeit aufbaut und entsprechend noch härter in die Kurven geworfen wird. Leider konnten wir das eben nicht vollends genießen, aber das Potential der Bahn war zweifelsfrei erkennbar.