Es ist so: 2023 ist unbeabsichtigt zu meinem Spanien-Jahr mutiert.
Ich hab es eigentlich gar nicht darauf angelegt, im Verlauf des letzten Jahres gleich ganze vier separate Male da aufzuschlagen, aber durch günstige Angebote, die für meine jeweils kurzfristig genehmigten Urlaubsfensterchen einfach am besten passten, hat sich das irgendwie schlicht so ergeben. Sicherlich nicht gänzlich unschuldig daran waren zudem ein paar für mich neue oder noch unbekannte Coaster, der richtig tolle Euro-Wechselkurs zum Franken sowie die ja in einer gewissen
Berichteinleitung erwähnten Kontigente des Royal Holiday Clubs. Und zugegeben: Auch bei mir machte sich nach den vorangegangenen paar Jahren Quasi-Zwangspause unzweifelhaft auch Nachholbedarf bemerkbar. I'm not above revenge travel.
So kam es also, dass ich mich den Eltern im April für vier komplett bahnenlose Tage in der Gegend um Málaga anschloss (davon obenan ein einzelnes Foto), zum Wechsel von Mai auf Juni solo die beiden Freizeitparks der
Hauptstadt besuchte, und Ende Oktober erneut in iberischen Gefilden unterwegs war, zunächst wiederum mittels Erbetteln der elterlichen Studiocouch für dreieinhalb Tage auf Gran Canaria, und daran habe ich schliesslich noch ein Ego-Wochenends-Add-on im Baskenland vor der Rückreise angehängt. Womit wir nun beim
eigentlichen Eröffnungsgrund für dieses Thema angelangt wären.
Im Prinzip habe ich auf diesem Herbsttrip zwar zwei neue Counts abgestaubt, aber nicht ernsthaft vorgehabt, darüber jeweils einen Bericht fürs Forum zu verfassen. Denn wenn man sich sec auf die zwei besuchten Standorte dieser Zähler konzentrieren würde, gäbe es da wirklich nicht viel zu erzählen und das Review verkäme zur reinen Bilderschau.
Gleichwohl habe ich nach meiner Heimkehr ein paar Fotos von dem am letzten Abend auf Gran Canaria rasch vor dem Abendessen mitgenommenen Wooland Fun Park in der Holiday World Maspalomas hier hochgeladen. Vielleicht hätten die ja gegebenenfalls im Redaktionsbereich oder in der Bibliothek Verwendung finden können. Aber zwischenzeitlich hat sich die Lage ja doch etwas verändert und zumindest die Parkvorstellungen von ersterem sind ja eigentlich nur noch für diejenigen sichtbar, welche Onride Klassik nutzen.
Selbstredend hätte ich die Fotos dann auch einfach wieder löschen können... Aber so bin ich in der aktuellen Schreiblaune einfach nicht drauf.
Die werte Leserschaft möge es mir verzeihen, dass ich diese eigentliche Resteverwertungs-Massnahme gegens Ausufern von Datenschrott-Ansammlungen mit weiteren Bilder-Uploads in Angriff nehmen muss. Aber nur auf die Art kriege ich den Bericht einigermassen anschaulich hin und voll.
Ende Oktober bemerkt man durchaus, dass die Kanaren eigentlich zu weit westlich für die Greenwich Median Time liegen. Blick von unserem Balkon aus kurz vor 08.00 Uhr morgens Ortszeit.
Auch wenn die Schreibweisen etwas von den korrekten abweichen...
...ist man echt
nirgends vor unserem Hobby sicher!
An meinem letzten Abend auf Gran Canaria haben wir also noch den Vergnügungskomplex Holiday World am Westrand der Touristenhochburg Maspalomas angesteuert, wo ich mich eine runde Stunde lang im für mich interessanten Wooland Fun Park im Parterre vergnügte, währenddessen die Sippschaft auf der Dachetage einen Apéritif vor dem anschliessenen Dîner zu sich nahm.
Speziell hervorzuheben sind die im Vergleich zum Restort sehr komfortablen und grosszügig bemessenen Stellplätze in der hauseigenen Garage. Ich meine gelesen zu haben, diese seien normalerweise jeweils für zwei Stunden kostenlos benutzbar, bei unserem Besuch hatte man - vermutlich nebensaisonsbedingt - sogar deren vier zur freien Verfügung. Eine absolute Wohltat nach mehrheitlich doch recht umständlichem Lückensuchen in den weissen Zonen rund um unser Hotel am anderen Stadtrand.
Links in der oben aufgenommenen zentralen Flaniermeile mit Bowlingbahn, Escape Room, Karaokesälen, Bars usw. befindet sich quasi am Gebäuderand dann der eigentliche Zugang zum Wooland Fun Park, der sich zum grössten Teil übers Aussenareal erstreckt. Bis zu einer umfassenden Renovierung im Jahr 2019 war der Eintritt wie es für Lunaparks dieser Art typisch ist umsonst, und man zahlte jeweils pro Fahrt. Seit dem Relaunch des Centers, bei dem der Kirmespart eben offiziell zum Wooland Fun Park wurde um ihn von den restlichen Attraktionen im Komplex zu distinguieren, wird ein fixer Eintrittspreis erhoben, mit unbegrenztem Zugang zu allen Fahrgeschäften. Anscheinend schwankt dieser je nach Jahreszeit ein wenig, ich musste damals Ende Oktober faire €11.90 berappen, online wäre es wohl sogar noch etwas günstiger gegangen. Kurios: Wie in Dominiks
Parkbeschreibung richtig angegeben ist der Eintrittspreis für Kinder unter 13 Jahren
höher als für Erwachsene, da es für die Kleinen schlicht mehr zu tun gibt hier.
Einmal drin wurde als erstes gleich die pflichtgemäss zu absolvierende Achterbahn namens Roller Coaster angesteuert, ein Speedway-Modell von Technical Park - mein persönlicher Erstkontakt mit einem Schienenprodukt der Firma.
Nach der Neukonzipierung ersetzte diese Anlage 2019 den vormals hier beheimateten Galaxi-Verschnitt, bei dem sich selbst die
RCDB uneins ist, ob das nun ein Pinfari- oder S.D.C.-Fabrikat war.
Überbordend viel kann ich hierzu nicht schreiben. Obschon nur eine Handvoll Besucher vor mir angestanden ist und auch beide zwölf Fahrgäste fassenden Züge im Einsatz waren, dauerte es gute zehn Minuten bis es endlich losging. Dafür gab es vielerlei Gründe, u.a. den etwas umständlichen Kontrollprozess der pinken Wristbands, den unfassbar träge tuckernden Lifthill, die ab dessen Spitze ja eher kurze eigentliche Fahrtdauer sowie tatsächlich auch die Nutzung des separaten Aussteigebereichs. Bei den meisten beobachteten Fahrten erreichte ein Zug bereits die Schlussbremse als der vorangegangene noch nicht einmal in die Beladeposition vorgerollt war.
Insgesamt ein sehr schönes Bähnchen mit einigen flotten und schnittigen Kurven. Das Zückerchen bildet dabei eine ziemlich steil abfallende
Helix in der Streckenmitte, bei der sich besonders in der Backrow anfänglich seitlich spürbare
G-Kräfte sehr elegant zu starken positiven wandeln.
Daraufhin gab es mit einer Runde auf Pirate Bay gleich noch eine persönliche Premiere, nämlich diejenige auf einer im spanischen Raum ja recht verbreiteten Schiffschaukel mit Stehkäfig! Schon im Vorfeld konnte man erahnen, dass man sich mit dem Wunsch hier im Zwinger mitzuschaukeln auf etwas
ganz Merkwürdiges eingelassen hat. Die Sonnenbrille musste ich auf der Zusteigeplattform abgeben, die mit Portemonnaie, Handy und Kamera gefüllten Cargoshort-Taschen wurden nach einem flüchtigen Blick darauf wohl als sicher genug eingeschätzt, da durfte alles mit.
Mit zwei übermütigen Jungspunden also in den Nordkäfig verfrachtet setzte sich das Ding in Bewegung - und
meine Fresse, war das bizarr! Im Prinzip erlebt man bei jedem zweiten Auspendeln genau das, was man auch erwartet:
Airtime im Stehen, bei der man mit 1.82 echt aufpassen muss, sich nicht grauenhaft den Schädel am dort etwas engmaschiger ausgearbeiteten Deckengitter anzuschlagen. Ohne grosses Zutun einfach mal locker mit beiden Schuhsohlen zehn Zentimeter oder so vom Kabinenboden weg. Guckt man von da oben nach vorn in die Tiefe kriegt man den Eindruck, man würde während eines Tornados versuchen Liegestützen zu machen, und der ganze Torso samt Beinen erhöbe sich dabei in die Lüfte.
Ich kann das schlicht nicht richtig beschreiben. Ein fachnerdiger Annäherungsversuch zur Güte: Stellt euch einen Negativ-
G-Moment in aufrechter Position auf einem
Bunnyhop eines Togo-Stand-ups vor, aber ohne Rucksack-Schlaufen, Ball-Buster-Bügel oder gar Rückenlehne; das Ganze mit gewissen Schwebe- und Metallstangen-Vibes eines Huss Rainbows und einem Affenschaukel-Käfig auf der Kirmes kombiniert. Komplett surreal und freaking awesome!
Würde ich als mein persönliches Highlight im Park betrachten, auch wenn ich mich aufgrund des Erstkontakts selbstredend längst nicht an so krasse Turnübungen wie meine beiden Mitgefangenen rangetraut hab.
Im Anschluss hab ich mit etwa zehn Minuten Wartezeit noch eine Fahrt mit dem Riesenrad Rueda panorámica unternommen, woher die meisten Luftperspektiven-Shots in diesem Bericht stammen. Und schon folgt die obligatorische Restfoto-Parade:
Carrusel familiar
Quads, im Hintergrund der Jumpin' Star, die Air Bumper Boats, die Bullenreit-Attraktion Toro und der zweite, strikt für Kinder unter 1.30 reservierte Count Dibu Dibu. Früher archetypisch für spanische Chilbis als Los Simpson mit entsprechenden Murals bekannt, in denen sich aber auch zahlreiche
Disney-Figuren tummelten. Als hätte man hier ganz Simpsons-typisch den 2019 erfolgten Merger von Disney mit 21st Century Fox vorausgesehen. In Tat und Wahrheit aber wie viele dieser Attraktionen wohl nach dem Motto "Wenn wirs nur verfremdet genug darstellen, können uns Copyright-Fritzen doch nix anhaben" designt.
Heute immerhin noch mit einem Simba-, einem Batman-, einem Zombie-Goofy-, einem Power-Ranger- und einem TMNT-Wagen unterwegs.
Coches de choque adultos
Aero Bat, etwas Sky-Roller-Artiges von Technical Park.
Indoor-Bereich mit Kinderfahrgeschäften, im Grunde hinter dem Erwachsenen-Autoscooter und unter der Dachterrasse.
Und das wars eben auch schon. Erkennt ihr mein Dilemma?
Der Wooland Fun Park in der Holiday World Maspalomas ist bis zu einem gewissen Grad sicherlich ein ansteuerungswürdiger Zwischenstopp für die Achterbahn-Aficionados, die eh grad vor Ort sind und dort Urlaub machen. Wenn das allerdings fernab von Maspalomas geschieht und bloss dafür eine längere Anreise nötig wäre ist einem sicherlich auch niemand böse, wenn man darauf verzichtet. Und damit ist eigentlich alles gesagt. Kann man durchaus machen. Muss man aber nicht.
Mit einem Zeitsprung zurück zu
Tag 1 wird nun der Startschuss für die Vernissage der berichtfüllenden Zusatzbilder abgefeuert. Die nötig sind um die bereits geuploadeten nicht verdorren zu lassen, ihr versteht.
Casa de Colón in der Hauptstadt Las Palmas. Hier hat Kolumbus 1492 Halt gemacht, bevor es dann bekanntermassen noch weiter übern Atlantik ging.
Plaza de Santa Ana
Die namensgebende Kathedrale.
Gabinete Literario
Plaza de las Ranas
Zurück in Maspalomas an den weltberühmten Dünen.
Und etwas weiter an der Promenade beim Faro.
Warnung an alle Katzenmamas und -papas: Sollte man Mühe damit haben, gewissen Fellnasen-Lockmethoden zu widerstehen, dürfte es hier schwierig werden, zum Abendessen überhaupt bis zu den Restaurants an den zahlreichen Bummelwegen vorzudringen.
Tag 2
Heute ein wenig an die Sonne flüchten.
Cruz de Tejeda
Wieder runter an die Nordwestküste.
Sunflowah, Sunflowah... Ach nee. Andere Fährrouten, anderer Kontinent.
Tag 3
Erneut rauf in die wiederum etwas sonnenbeschenkteren Berge. Offenbar namenlose aber umso imposantere Gesteinsformationen irgendwo an der GC-65.
Da sollte es heute hinauf gehen, auf den Mirador neben dem Pico de las Nieves, der mit 1949 Metern höchsten Erhebung der Insel. Wir hatten vor, je nach Wolkenlage zu entscheiden, ob wir ganz hochfahren werden. Und ausgerechnet dort waren stets Wolken zu sehen. Wie sich aber herausstellte war das nur Rauch einer kontrollierten Waldbrandübung.
Hotel Rural Las Tirajanas bei San Bartolomé de Tirajana. Mit gewissen "Danny ist nicht mehr hier, Mrs. Torrance"-Attributen.
"Das sind doch grosse, starke Hände..."
Nach dem von der Forstwarte geregelten Durchlass auf die Gipfelgegend hätte man an dem Tag von da aus grob nach Westen schauend glatt meinen können, der grosse Brocken auf der anderen Seite des Nebelmeeres hinter dem Roque Nublo im Vordergrund gehöre auch noch zur Insel. Tatsächlich ist das aber der Teide auf dem Nachbareiland Teneriffa, seines Zeichens der höchste Berg ganz Spaniens. Und im Mai des laufenden Jahres auch schon wieder beehrt von uns - wenn sich da mal kein Trend abzeichnet.
Das gelbe Etwas in Küstennähe der ungefähren Bildmitte sind die Dünen von Maspalomas, von wo aus wir an dem Tag aufgebrochen sind. Doch ein ordentlicher Höhenunterschied.
Hiperdino Santa Brígida.
Mit 3600 m² Verkaufsfläche der grösste auf Gran Canaria und meines Wissens aktuell noch der gesamthaft zweitgrösste.
Und wir schliessen den Bericht mit einer Aufnahme eines riesenhaften Windrad-Felds nahe Vecindario, das wir zu meiner Faszination und Freude während meiner leider nur drei Tage auf der Insel oft passiert haben.
Ich hoffe, ich konnte das Review über diesen eigentlichen dauerhaften Lunapark auf ein annehmbares Mass strecken und damit auch gleich etwas Reiselust entfachen. Wie ich eine allfällige Fortsetzung über das an den Inselaufenthalt folgende Wochenende im Baskenland angehen werde, habe ich noch nicht bedacht. Schliesslich hab ich dafür keine Basis aus Recycling-Fotos.
Ich entscheide dann wohl je nach Lust und Laune - vorderhand bedanke ich mich erst einmal für die Lektüre! Ta agian laster arte!
"Sometimes your shallowness is so thorough it's almost like depth."