Wie viele Jahre habe ich jetzt schon Fotos, Videos und Berichte zu Efteling verfolgt? Wie lange wollte ich schon mal hin? Zusammen mit meinem Mann hat es aus Gründen am Ende nie geklappt. Dreimal gebucht, dreimal storniert. Nachdem nun aber dieses Jahr mit der Neuheit „Danse Macabre“ etwas eröffnen sollte was sowas von meinen Geschmack trifft hatte ich direkt im Januar gebucht. Damals noch mit der Option es zu stornieren, wenn mein erster Single-Pringle-Besuch in einem Freizeitpark ein Desaster werden sollte, aber abgesehen von einigen Stimmungsschwankungen und Gefühlschaos war es dann doch wirklich bombe. Der September konnte also kommen. Moment? September? Ja, damals war noch nicht klar wann der neue Bereich öffnen sollte und man wusste nur es wird wohl Herbst. Als das Eröffnungsdatum dann bekannt war habe ich den Besuch noch zeitig umgelegt um die Woche nach den holländischen Ferien und vor Winter-Efteling zu nehmen. So konnte ich auf alle Fälle noch den fliegenden Holländer mitnehmen, der sich zu einer der größten Überraschungen im Park entwickeln sollte. Nun denn, ERSTBESUCH! Und direkt auch eine Erstbeschlafung in Efteling Bosrijk.
Die chaotische Anfahrt der DB lasse ich mal großzügig aus und auch diverse Holpersteine mit dem holländischen ÖPNV möchte ich nicht weiter erwähnen. Ich sage nur mal so viel: Jetzt weiß ich wie das funktioniert und beim nächsten Besuch werde ich im Vorfeld so eine anonyme OV-Karte bestellen. Was man aber erwähnen MUSS ist die absolute Pünktlichkeit sowohl der Busse als auch der NS (Bahn). Jedenfalls bei meinem Besuch. Und sowohl bei der Hin- als auch Rückfahrt waren alle Fahrenden und Kontrollierenden mehr als freundlich.
So, Bosrijk. Da ging der erste Weg auch hin. Ich musste meine Bagage aufgeben. Also nicht die, die nicht mit in Freizeitparks geht, sondern eben den Koffer. Ging auch recht fix und obwohl es zu Beginn ein, zwei Schilder mehr vertragen hätte wurde der Weg zum Ferienpark gut gefunden. Ich war allerdings am Anfang wirklich unsicher ob man an der Seite vom Haupteingang entlanggehen kann, denn auf der einen Seite wird das neue Hotel gebaut und auf der anderen Seite werden am Parkplatz Dinge gemacht und auch etwas am wirklich wunderschönen Gebäude vom Eingang. Es sah also erstmal alles sehr verbaut und abgesperrt mit Zäunen aus. War es aber zum Glück nicht. Und dann war ich eigentlich auch schon drinnen…
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Der Tanz der Toten - Das wird eine ziemliche Wall of Text
(enthält Spoiler)
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Haupteingang schön, Vorplatz mit Theater schön, … alles egal, denn man hat nur Augen für eine Sache! Direkt zu „Danse Macabre“. Ich hatte gesagt es wird meine erste Station und es wurde auch die erste Station. Die Schlange war unter der Woche auch nicht sonderlich lang. Eigentlich nur der kleine Vorplatz am sprechenden Mülleimer vor der eigentlichen Warteschlange. Nur ging es beim ersten Anstehen einfach nicht vorwärts. Grund: Es gab immer mal wieder technische Probleme. Nach vielleicht 40 Minuten hörte man aber die Vorschau vom Friedhof und es brach frenetischer Jubel aus. Dann ging die Schlange auch direkt los.
Thematisch schön in den Bereich eingefasst, aber... Halt doch mal die Waffel!
Also mein erstes Highlight ist ja wohl die kleine, schwarze Katze am Haupteingang. Wie sie so bedröppelt guckt, miaut und schnurrt. Ich liebe ja Katzen ohne Ende und könnte den ganzen Tag dort stehen. Da geht mir einfach das Herz auf wenn das freche „Miau“ erklingt und dann lautstark geschnurrt wird. Man wird aber von den Mitarbeitern des gesamten Themenbereichs schnell wieder aus dieser „Mei is des liab“-Stimmung gezogen, weil die den ganzen Tag einfach nur still, grimmig und unheimlich sein dürfen.
TRAUMJOB. Es kann vorkommen dass einer der Mitarbeiter mit seinem Gesicht fast Nase an Nase an dich kommt und dir einfach nur grimmig und still in die Augen guckt. Beim Kauf vom Merch hat mich das hochgradig irritiert, weil ich nicht sicher war ob er mich auf englisch oder deutsch verstanden hat. Er streckte einfach seine Hand nach einer kurzen Schweigeminute aus und kassierte ab. Zeitgleich trägt das aber auch schon zu viel Stimmung bei, wenn die Mitarbeiter fast ausschließlich durch Gestik kommunizieren.
Ist man durch den eigentlichen Eingang - nachdem fast jeder zweite oder dritte Besucher aktuell für ein Katzenfoto stehen bleibt - entscheidet man sich direkt für reguläre Warteschlange oder Single-Rider. Aktuell macht es zeitlich kaum einen Unterschied. Meistens sind es bei Single-Rider 5 bis 10 Minuten mehr oder weniger als regulär. Ich bin also immer die reguläre Schlange gegangen, besonders aber auch beim erstem Besuch. Ich wollte einfach alles sehen und habe für mich beschlossen dass der ganze Aufbau der Stimmung, die Details und nicht zuletzt die kleine Pre-Show auf dem Friedhof für mich viel kurzweiliger und unterhaltsamer sind als einfach nur auf diesem kleinen Treppchen zu stehen. Und ich finde auch der erste Eindruck der Warteschlange trügt, denn der erste Bereich sieht immer sehr voll aus, man kann dort aber beim ersten Besuch noch nicht sehen dass direkt nach der ersten Passage zwei Blockbereiche kommen.
Dritter! Als Hotelgast kann man hier in der Absperrung bis zur Öffnung warten.
Fragt nicht wie viele Fotos und Videos ich von der Katze habe! FRAGT NICHT!
Der erste Wartebereich ist ein halb verfallender Klostergang. Besonders im hintersten Eck wird man hier auch von Mönchsgesang begleitet. Alleine dieser Bereich sieht schon so aus als würde er Jahre hier stehen. Mit Moos bedeckte, verfallene Mauern, kaputte Holzträger von einem nicht mehr vorhandenen Dach, … Und die aktuelle Jahreszeit tut da auch viel dazu, wenn die Blätter von den Bäumen langsam fallen. Am Ende, etwa dort wo man auch diesen Bereich betritt, geht nach einem kleinen Rundkurs ein Weg in den Klostergarten. Hier ist auch nach einem kleinen S-förmigen Weg der erste Blockbereich in Form von einem großen Holztor mit zwei geschlossenen Fenstern. Eines dieser Fenster geht nach einiger Zeit auf, dann guckt einer der grimmigen Mitarbeiter im bester „du kommsch’d hier ned rein“-Manier durch und schlägt das Fenster wieder zu. Nur um kurz im Anschluss das Tor zu öffnen und wieder auf seine stumme Art die Besucher in den nächsten Bereich zu bitten.
Dieser Bereich ist nun ein kleiner Friedhof, wo man die Gräber der verschollenen Musiker, als auch die Gruft von Joseph Charlatan mit einer wunderschönen Figur sehen kann. Hier verstecken sich auch zwei kleine Schreckeffekte, wobei sich der erste Effekt durchaus etwas verräterisch durch den nassen Boden ankündigt. Lauft an der Stelle also lieber schnell vorbei, oder wartet kurz.
The Man himself!
Details!
Engelberts größter Hit: Please release me!
Am Ende vom Friedhof ist ein kleines Stahltor. Auf dem Boden sieht man Fußabdrücke von einer Katze die immer größer werden und deren Krallen auch immer beachtlicher zu werden scheinen. Die Spuren gehen durch das Tor in den Wald der im Anschluss passiert werden muss, allerdings nicht ohne die kleine Vorshow. Sind genügend Leute im Friedhof wird das große Tor zum Kräutergarten vom Kloster geschlossen und man hört die Geschichte zum Ride. Jetzt bin ich dem holländischen nicht mächtig, aber konnte trotzdem einiges verstehen. Es geht um einen internationalen Musikwettbewerb der hier abgehalten wurde und bei dem Joseph Charlatan mit seinem Orchester den „Danse Macabre“ aufführte. Eben dann sind die Musiker verschwunden und das ganze hat was mit „Het Onnoembare“ (das Unbenamste, oder „Onnoemnom-Cat“) zu tun, was sich als kleine, unscheinbare, schwarze Katze tarnt. In diesem Moment passiert auch ein kleiner Effekt der bei Dunkelheit richtig cool ist und am Tag fast untergeht. Man hört ein tiefes Raunen und Knurren was einmal in Surround durch den Friedhof geht und je nachdem an welcher Position es ist gehen nach und nach die Lichter auf den Gräbern aus. Dann ertönt die Titelmelodie auf der Geige und das kleine Tor zum Wald öffnet sich.
Noch mehr Details vor dem Wald.
Khadse Thadse!
Dieser Part ist für mich, gerade jetzt im Herbst und wenn es etwas dunkel oder generell trüb ist, so ein grandioser Moment. Man läuft einen kleinen Hügel durch den Wald hoch und sieht schon eine Brücke in die Kapelle. Sobald sich das Tor vom Friedhof öffnet wird auch Nebel in diesen Teil gelassen und in den Büschen und Bäumen knurrt es ganz tief und bedrohlich. Bei meinem ersten Besuch war ich der erste in der Reihe und wenn man quasi ganz alleine vorne läuft und sich die Abtei in dem Nebel langsam vor einem aufbaut, dann hat das schon eine wirklich tolle, gruselige Stimmung. Die letzten Meter auf der Brücke teilt sich die Warteschlange dann auf für Personen im Rollstuhl oder mit Rollator und die regulären Besucher. Ob es hier dann in die spezielle Show nur für gehbehinderte Leute geht weiß ich nicht, aber wenn diese mindestens 13 Meter (korrigiert mich gerne) selbst laufen können, dann können sie auch regulär mitfahren. Etwa zwei Meter nach dieser Aufteilung stoßen auch die Single-Rider wieder dazu. Die stehen eigentlich vom Eingang an bis hier nur an der Außenseite von der Abtei.
Immer diese aufploppenden Werbebanner!
Dieser Moment ist besonders am Abend oder an einem trüben Tag richtig, richtig gut!
Am Eingang der Abtei sieht man schon wie unheimlich dunkel es innen ist. Lediglich am Eingang kann man etwas Licht durch eine mysteriös, grünleuchtende Violine und die kleine Laterne des Mitarbeitenden erhaschen. Die wenigen Fackeln innen beleuchten gerade mal die Nummern der Gruften 1 - 6 denen man zu gewiesen wird. Diese Gänge führen dann, je nachdem welche Nummer man hat, über einen längeren Weg zu einem kleinen, nicht weniger dunklen Wartebereich. Bei meinem Besuch hatte ich zweimal die 1, zweimal die 2 und zweimal die 3. Gerade bei der 1 muss man fast einmal um den ganzen Hauptraum laufen und das bei fast kompletter Dunkelheit. Streckt am besten die Arme aus, denn es passiert sehr schnell dass die Personen von hinten einfach losrennen und unsanft in Euch rempeln. In den kleinen Warteräumen ist es minimal heller, aber auch nur weil die Anleitung zum Verstauen der Taschen leicht beleuchtet wird. Man kann alles mitnehmen, muss aber größere Taschen in einen Haken zwischen den Beinen hängen. Kleinere Dinge passen in ein Netz vor Euch. Und dann wartet man… Man hört Tropfen von der Decke fallen, immer mal wieder die Katze aufgescheucht miauen, gelegentlich wehleidiges Jammern (ich glaube der Sound kommt aus dem Spookslot) und ganz dumpf brummt es bedrohlich.
Da haben wir Tor 1, Tor 2, ... oder möchten Sie lieber diesen Umschlag?
Wenn sich die Türen öffnen sieht man einen kleinen Raum durch den man läuft und an dessen Ende schon den Hauptsaal mit ca zwölf Mitarbeitenden (meistens waren es zwei pro Bank) die alle stumm und auch nur mit Laternen an den Chorbänken stehen. Auch hier wird nicht geredet, sondern es wird einfach nur mit der Hand gezeigt wo man sich hinsetzen soll. Die Beladung funktioniert von hinten nach vorne. Aber können wir bitte mal kurz über diesen Saal sprechen? Rückwirkend muss ich sagen sieht es auf Videos sehr viel größer und weiter aus, aber das soll nicht heißen dass man nicht plötzlich in einem sehr großen, unheimlich krass gestalteten Raum ist. Die haben hier mal wirklich einfach eine Kapelle hingeklatscht mit einer düster beleuchteten Orgel die sofort ins Auge sticht. Dazu kommt so ein gewisser Geruch… ich kann nicht sagen was es ist. Nicht wirklich Weihrauch, aber es passt einfach alles. Gefühlt betritt man hier wirklich eine alte Kapelle und keinen Ride.
In der Mitte vom Raum steht ein Trog, fast schon wie ein Altar. Auch der ist reich verziert mit dem Kopf vom Logo, also dem Unbenamsten. Darin befinden sich verschiedenste Instrumente. In Bank drei sieht man ganz klar wie das kleine Kätzchen den Kopf immer mal wieder keck aus einer Tuba (?) streckt und dann wieder verschwindet. Passend dazu hört man die Katze immer mal Miauen und durch die Instrumente wuseln. Gelegentlich zucken Blitze in den Fenstern des Raums, als würde ein Gewitter in weiter Ferne aufziehen.
Man will ja den Verkehr nicht aufhalten, deshalb im Laufen aufgenommen.
Der Trog mit den Instrumenten ist schon nicht klein.
In Bank 3 sieht man die Katze immer mal wieder. Hier als Screenshot von einem Video das ich davon versucht habe.
Sind alle Leute platziert sprechen die Mitarbeitenden dann doch kurz was, wobei auch nicht alle. Einige sagen man soll die Bügel schließen, andere machen das auch wider nur mit Gesten. Die Bügel werden auch nur auf Sicht kontrolliert indem man nach dem Schließen kurz mal dran rütteln soll. Auch das wird nicht immer gesagt, sondern auch oft nur mit Handgeste kommuniziert. Und dann laufen die Mitarbeitenden fast schon wie in einer Prozession zu den Türen, halten nochmal die Hände mit den Laternen hoch und die sechs Türen fallen lautstark zu. Passen dazu geht mit jeder geschlossenen Tür das Licht über einer der Chorbänke komplett aus bis nur noch die Instrumente in der Mitte beleuchtet sind.
An dieser Stelle kann man wirklich kurz ein Geräusch von dem Fahrgeschäft hören. Es ist kein Piepen und nicht laut, aber ein dumpfes „PFT“ ist zu hören und man merkt wie sich die Plattform etwas bewegt. Ich vermute hier werden die Bremsen gelöst. Und dann sitzt man erstmal da und schaut auf die Instrumente, bis… der Blitz einschlägt, eine Rauchwolke aufsteigt und aus einem kleinen „Miau“ ein bedrohliches „ROAR“ wird. Die Instrumente fangen an sich zu bewegen, heben sich leicht und es Blitz nochmal. Absolute Dunkelheit. Jetzt ist man nicht mehr alleine im Raum, sondern „het Onnoembare“ ist deutlich hörbar und spürbar in der Kapelle. Per Surround hört man es an den Bänken vorbeischleichen, mit jedem der lauten, dumpfen Schritte wackelt der Boden und ich behaupte in Bank 1 und 2 habe ich sogar den Atem gespürt. Nicht in Bank 3. Nachdem offenbar die Bänke abgechekt wurden klingt es so als würde es die Flügel spannen und wegfliegen. Während diesem Moment drehen sich die Bänke sanft zur Orgel hin.
*hier lautes Geräusch einfügen als würde man alle Orgeltasten drücken*
Blaues Licht beleuchtet die Orgel und wo vorher kein Animatronic war ist plötzlich Joseph Charlatan persönlich fliegend vor dem imposanten Instrument. Er stimmt die ersten Geigentöne an und passend dazu wird die Geige auch eingeblendet. Ja, es ist keine echte Geige, sondern eine Projektion. Sie ist auch nicht von allen Plätzen aus wirklich gut sichtbar. Ich weiß dass viele Leute sich beschweren dass es eine Projektion ist, aber ich glaube zu wissen wieso: Die Bewegung der Geige, zumindest soweit ich das als Hobby-Violinist beschreiben kann, passen zur Musik. Die Haltung ist natürlich falsch, denn sie wird wie ein Cello bespielt, aber ich glaube per Projektion bekommt man das optisch einfach richtiger hin. Ich mag mich aber auch irren. Jedenfalls fängt der erste Teil vom bekannten Stück „Dance Macabre“ an und man setzt sich langsam in Bewegung. Das hier hörbare „Schleifgeräusch“ ist meiner Meinung nach ein Effekt, denn es klingt wie wenn in einem Abenteuerfilm oder -spiel eine schwere Steintür geöffnet wird.
Während sich die Musik immer mehr aufbaut nimmt die dramatische Beleuchtung zu und man beginnt mehr und mehr geisterhafte Dinge zu sehen. Zuerst tanzende Brüstungen, kleine Dämonen-Fratzen die Kerzenhalter sind, dann ganz dezent Figuren die man noch nicht richtig zuordnen kann. Auf dem Höhepunkt wird der Raum grünlich beleuchtet und in einem ruhigen Moment schaukelt man wie bei leichten Wellengang auf der großen Platte sanft zur Melodie. Passend dazu ist die Decke blau beleuchtet und schimmert wie ein Ozean.
Anschließend nimmt diese Version vom Totentanz Fahrt auf und das Gerät fängt an zu zeigen was er wirklich kann. Bei meinen sechs Fahrten bin ich viermal jeweils ganz außen in den Ecken gesessen (sowohl hinten als auch vorne) und auch wenn es kein Mackprodukt ist sind die Außenpositionen schon „extrem“. Oder einigen wir uns auf „das Teil hat ordentlich Hummeln im Hintern und kann überraschend sehr schnell sein“. Die Musik schwillt deutlich an, die Orgel wird lauter und wenn man auf Bank 3 sitzt rutscht man hier kurz in die Katakomben im Keller. Hier sieht man direkt unter der Orgel einen offenen Sarg mit einer Frau die diesem entsteigt. Es ist wohl auch eine Figur aus dem Spookslot und handelt sich angeblich um Esmeralda, die Frau von Joseph Charlatan (laut Internet). Ab diesem Moment bricht so ziemlich das volle Chaos aus und die große Platte tanzt wie eine Münze auf der Seite durch den Saal, die einzelnen Bänke drehen sich schneller und immer schneller und es werden immer mehr geisterhafte Figuren ersichtlich.
Die drei Richter (?) aus dem Spookslot spielen in einem Fenster die Triangel, ein Klavierspieler dreht gelegentlich seinen Kopf um 180° mit knackendem Genick von seinem Notenblatt zum Publikum im Raum und mein Highlight ist die Harfenspielerin. Wie geil ist bitte der Effekt dass sie den Kopf durch die Saiten der Harfe steckt? Die Saiten sind per Laser gemacht und der Animatronic steckt einfach nur sein halb verfaultes Gesicht nach vorne und schreit dabei, aber es sieht so gut aus! Es beginnt sogar in dieser Version ein Chor zu singen und passend dazu tauchen plötzlich Mönche auf die vorher nicht ersichtlich waren.
Gerade wenn die Musik an ihrem Höhepunkt ist hört man nochmal die Orgel, das Licht geht langsam aus und man sieht wie die komplette Platte mit allen Chorbänken unter die Decke fährt. Die Bänke drehen sich in Dunkelheit wieder zur Mitte zu den Instrumenten und ganz dezent beleuchtet kann man die Decke und die Instrumente auch erahnen. Eine Stimme ertönt, vielleicht wieder der Unbenamste? Ich konnte auch nicht verstehen was gesagt wird, angeblich ist es etwas auf Lateinisch in Richtung dass der Spuk ein Ende finden soll (habe ich wo im Interweb gelesen). Und direkt nach diesem Spruch singt der Chor eine Tonleiter von ganz hoch nach tief und man fällt ein kurzes Stück in völliger Dunkelheit. Der Drop ist nicht extrem, man kann es sich eher so vorstellen dass man einmal ganz tief Luft holt und dann auf einmal ausatmet. Und so geht langsam das Licht wieder zu dem letzten Solo der Violine an, während alle Geister verschwunden sind und man sich wieder in die Ausgangsposition bewegt. Das kleine Kätzchen lässt es sich nach den letzten zwei Noten aber nicht nehmen uns noch ein freches „Miau“ zum Abschied zu entgegnen.
Was nun folgt trägt für mich auch so viel zur Stimmung bei. Bei jeder meiner Fahrten brachen die Passagiere in lauten Beifall aus. Es ist kein Ride! Es ist eine Show, ein Konzert. Und auch wenn es an der Sache einer Weltneuheit nunmal liegt dass es sowas noch nicht gibt komme ich nicht umher als zu sagen „das habe ich noch nicht erlebt“. Jetzt mag das durchaus auch meiner Vorgeschichte geschuldet sein bei einigen Dingen schnell Emotional zu sein, aber ich war einfach nur überwältigt und das bei jeder Fahrt wieder und wieder. Stellenweise - ich ab der zweiten Fahrt auch - sitzen da Leute drinnen die mit der Musik mitschaukeln oder auch anfangen zu dirigieren. Es fahren unheimlich viele alte Leute mit die das Spookslot kennen und alles was sie entdecken einfach nur feiern. Diese ganzen Emotionen und der Aufbau der Geschichte. Sorry wenn ich es so plump schreibe, aber geiler Scheiß. Für mich das beste Ding in Efteling! Liegt aber auch an ganz viel Katze und weil es diesen gewissen düsteren, unheimlichen Charme hat, aber eben nicht „in your Face“ oder um plumpes Erschrecken oder Ekel geht.
Licht an, Spuk aus. Am Ende kann man nochmal die imposante Orgel gut betrachten.
Am Rande sei erwähnt dass es gerade am Ende, wenn man in die Ausgangsposition fährt durchaus ein leichtes Surren oder Zischen zu hören gibt, ebenso wie am Ende nochmal dieses „PFT“, wohl weil dann die Bremsen wieder anziehen. Ich kann es aber nicht als störend oder laut beschreiben. Auch haben während meinen Fahrten manchmal nicht alle Effekte funktioniert. Wenn einer der Animatronics nicht tut fällt das aber kaum auf, weil einfach viel andere Dinge passieren. Ärgerlich finde ich lediglich nur die Projektion von der bösen Miezekatze, die sich in Form vom Kopf des Ride-Logos, nach links und rechts wippend, manchmal in einem der Fenster zeigt. Cool würde ich es finden wenn man vor dem Sturz die Decke wieder transparent machen könnte und dann zumindest schemenhaft das Wesen mit seinen Flügeln (?) sieht. Das ist aber Meckern auf so hohem Niveau… Es gab mir alles was ich erhofft hatte und noch so viel mehr. Ich bin wirklich gespannt wie es sich vielleicht noch in Zukunft ändern wird, gerade auch was den noch kaum genutzten Keller angeht. Wird man noch tiefer fallen? Ich werde es bestimmt erleben, denn was ich jetzt schon sagen kann ist das: Was Rookburgh vom Storytelling, der Immersion und dem Ride in Sachen Achterbahn für mich sind, das ist der Huyverwoud in Efteling für mich was… Darkrides angeht? Oder Flatrides? Ja was ist es denn nun? Auf jeden Fall richtig, richtig tolles Teil!
Wenn Universal in England einen Park hinstellen sollte und der dann, passend der Location, einen Harry Potter-Bereich hat, hoffe ich dass man sich die Anschaffung von diesem Gerät überlegt. Ich kann es mir so gut als Klassenzimmer vorstellen wo man Wingardium Leviosa lernt. Ich blicke also sehr gespannt auf die Zukunft in Efteling und generell dieses Rides!
Kurz noch zwei Dinge, dann beende ich diesen Part: Was die Wartezeiten angeht sei gesagt, dass man als Hotelgast natürlich gleich ne halbe Stunde früher hingehen und dann auch nur die halbe Stunde bis zur Öffnung warten kann. Öffnen tut es trotzdem nicht vorher, aber 30 Minuten sind 30 Minuten. Nach der Öffnung unter der Woche ist es immer schnell auf 120 Minuten geklettert. Ab 13 Uhr ca fällt es aber wieder auf 50 - 70. Ich finde das ist völlig in Ordnung. Single-Rider wie oben schon erwähnt meistens so 10 Minuten +/- Unterschied.
Was den Schwindelfaktor angeht: Für mich gleich null. Mag immer subjektiv sein, aber mit wird in den Teetassen, wohl auch je nach Mitfahrern, kotzübel. Auch in Symbolica ist mir am Ende in der Tanz-Szene nicht ganz so gut gewesen, bestimmt aber auch gepaart durch den extremen, süßlichen Geruch den ich nicht mag. Den Totentanz hingegen muss ich von der Fahrt eher wie eine Achterbahn beschreiben. Vielleicht wie die Kurven einer Wilden Maus? Auf jeden Fall nicht wie ein Rundfahrgeschäft bei dem das letzte Essen Pfötchen gibt. Ich denke also dass es, obwohl es auf den Außenpositionen eben schon sehr zackig ist, wirklich sehr bekömmlich ist.
Und damit sollte der längste Teil überstanden sein. Wobei ich noch was zum Kabinett der Verschollenen schreiben könnte, aber wenn jetzt bis zu der Stelle durchgehalten wurde, dann sollte ich einfach auch mal was zu den anderen Dingen im Park schreiben.
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Hochmut kommt vor dem fliegenden Holländer
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Das Gute an „Danse Macabre“ und dem Besuch unter der Woche: Fast bei allen anderen Sachen 10 - 15 Minuten warten. Also direkt zum Baron um die Ecke, denn das Teil stand auch schon sehr, sehr lange auf meiner Liste. Guckt Euch das Ding doch mal an. Und ich bin auch noch nie einen Dive Coaster gefahren. Direkt also für die erste Reihe angestellt, waren dafür ja nur 20 Minuten.
Ich glaube zu dem Gerät muss ich so viel nicht sagen, oder? Es spricht mich durch die unglaublich schöne Gestaltung an und es hat auch diesen Mix aus düsterer, mysteriöser Story. Der ganze Aufbau bis man in die Station kommt, sei es nun diese unnötigen, aber irgendwie passenden Zettel mit der Zuordnung der Plätze, oder die beiden Vorshows trifft bei mir ins Schwarze. Der Buildup vor dem Lift ebenso.
Wer kann zu einem gutaussehenden Baron denn auch "Nein" sagen?
Die Fahrt selbst? Gut, war mein erster Dive Coaster und gerade der Fall zu Beginn ist ganz cool. Lustiger fand ich den aber in der letzten Reihe. Generell aber könnte es noch eine, oder zwei Kurven vertragen, oder? Mir ist bekannt dass diese Bahnen gerade in Europa eher „kurz und knackig“ sein sollen, aber rein von der Bahn selbst wird es nicht mein Favorit im Park. Stünde es ohne die ganze Story und die Thematisierung rum würde ich es nur einmal gefahren sein. Als ganzes Erlebnis trotzdem super und diese ganze Packung macht für mich Efteling irgendwie auch aus. Solltet Ihr mich jetzt übrigens für das Fazit hassen, dann wartet ab bis ich bei „Symbolica“ angekommen bin.
Um’s Eck ist auf alle Fälle gleich die nächste Bahn die ebenfalls so einen gewissen, düsteren Ton anschlägt und die ich schon lange auf meiner Liste habe. Also direkt zum Holländer. Und ich kann an der Stelle schon sagen: DAS hat mich unglaublich überrascht.
Hier endlich live stehen - UNBEZAHLBAR
Die Single-Reihe hatte 0 Minuten, also bin ich bei der ersten Fahrt dann doch direkt hier durch. Später nicht mehr, weil die Warteschlange ist ja auch mal wieder unglaublich. Der ganze Aufbau bis hin in den kleinen Hafen mit der Station - irre. Aber auch hier muss ich sagen dass es auf Bilder und Videos alles viel größer ausgesehen hat. Natürlich ist es nicht winzig, aber schon immer wieder witzig wie unterschiedlich Dinge wirken können. Und genau DAS wiederum ist auch der Punkt hier und wieso mich der Holländer so unglaublich überrascht hat.
Jetzt kenne ich diverse Fotos und Videos, ich kann die meisten Melodien aus Efteling mitsummen ohne bisher je im Park gewesen zu sein und ich wusste was passiert. Dieses komische Gefühl durch den Nebel zu fahren hingegen, ohne zu wissen wohin es genau geht und wie die Strecke verläuft. Grandios! Wenn man dann den Holländer vor sich hat und in das Schiff fällt… ALTER, wie tief und steil geht das bitte runter? Und dass man dann nicht gerade steht, sondern steil, fast schon auf dem Rücken liegend, während der werte Kapitän sich herrlich darüber beömmelt wie überrascht dieser Erstbesucher gerade über die letzten Sekunden ist, hat mich auch total kalt erwischt. Natürlich kann ein Video nie den ganzen Ride einfangen, aber das war schon wirklich großes Kino für mich und so viel anders als erwartet.
Der Achterbahn-Part im Außenbereich dann eher so „okay“, wobei ich schon immer mächtig beeindruckt bin wenn so große Geräte wie die Wagen vom Holländer, oder eben auch vom Super Splash, sich über Schienen bewegen. Und was mir beim Holländer sehr gefällt ist dieses „Fauchen“ das die Wagen machen. Fällt während der Fahrt nicht auf, aber wenn man zuguckt, oder an dem kleinen Weg zum Baron läuft, dann ist es deutlich hörbar. Für mich sollte das hier die beste Achterbahn im Park werden, kein Witz. Auch wenn der Achterbahn-Part nun wirklich nicht sonderlich beeindruckend oder lang ist, aber der Überraschungsfaktor war hier nochmal größer als beim Baron. Und besonders am Abend gewinnt der Holländer durch ganz viel Nebel im Außenbereich. Jedenfalls bei meinem Besuch hat man hier, oder auch beim Baron nicht mit diesem Effekt gespart.
Der Außenbereich gewinnt am Abend deutlich an Stimmung!
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Schuppige Viechers
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Am anderen Ufer des kleinen Wasserbeckens tummeln sich ein Drache und eine ältere Schlange. Bei beiden Bahnen ist das mit der Thematisierung eine ganz andere Sache als bei den bisherigen Attraktionen die ich in Efteling erleben durfte, wobei das bei der Schlange noch am Alter liegt. Beim Drachen hingegen hat man immerhin eine imposante Station und einen ebenso imposanten Drachen - der aber kaum sichtbar war. Der kleine Weg am Drachen vorbei war gesperrt und während der Fahrt sieht man ohnehin kaum was davon. Ja nun, also keine Fotos. Aber aus erneutem Mangel an Kamera-Ausrüstung wohl auch verschmerzbar.
Der Rest bei „Joris en de Draak“ ist eigentlich nur durch die Holzachterbahnen selbst gestaltet, aber so’n nacktes Holzgerippe macht schon auch was her. Zudem sind beide Holzachterbahnen ja durch das Racing-Element sehr ineinander verwinkelt und es macht schon Spaß sich das einfach so anzugucken. Zum Abend hin sind immerhin Teile der Bahnen passend zum Thema entweder in rot (Feuer) oder blau (Wasser) beleuchtet und am Eingang sind zwei recht schön gestaltete Holzfiguren von Drachenköpfen in der passenden Farbe beider Elemente.
Die Fahrten fand ich ganz lustig. Es ist laut, es ist schnell, das Racing-Element macht auch Spaß. Bei einigen Fahrten gab’s auch immer Gruppen die sich bewusst aufgeteilt haben und dann während der Fahrt gegeneinander immer wieder lustige Interaktionen zusammen hatten. Dass die Station sich je nach Sieger „schmückt“ und Gewinner und Verlierer ausgebuht oder bejubelt werden trägt zusätzlich etwas zur Interaktion bei, was einfach nur Spaß macht. Me like!
Die Python daneben wirkt im schlichten Weiß fast schon langweilig, obwohl sie mit den vier Inversionen durchaus auffällt und beeindrucken kann. In den frühen Abendstunden fängt sie jedoch an sich zu häuten und erstrahlt dann in Farbverläufen von blau zu magenta. Wirklich erwartet habe ich nichts, aber mich konnte die Bahn trotzdem auch sehr positiv überraschen, denn sie fuhr so unglaublich sanft und ruhig.
Sanft und ruhig konnte man die Warteschlange bei der ersten Fahrt jedoch nicht bezeichnen. Obwohl nur fünf Minuten, so sehr können die sich in die Länge ziehen, wenn man drei so kleine Hooligan-Holländer hinter sich hat die alle kaum bis zur Hüfte gehen und wie kleine Haalands aussehen. Wie oft kann man die warten Person vor sich bitte anrempeln, oder ihr auf die Füße trampeln? Und es ist für andere Leute auch sehr lustig, wenn man sich gegenseitig so laut wie möglich ins Ohr plärrt. Da kann die Python aber freilich nix dafür.
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Bei Max und Moritz piept es nicht
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Die letzten beiden Achterbahnen sollten Max und Moritz werden. Der Vogel hatte leider während meinem Aufenthalt die ganze Woche zu, aber irgendwas muss man sich ja für einen weiteren Besuch aufheben und den habe ich so erstmal eher verschmerzen können als den fliegenden Holländer, der ab nächster Woche in die Winterpause geschickt wird.
Max und Moritz bin ich ohne Erwartung ran und wurde auch hier doch etwas überrascht. Die erste Runde ist nämlich deutlich schneller als es den Anschein macht! Leider ist nur Max mit Musik gelaufen, deshalb hatte ich auf Moritz nicht so arg viel Spaß, aber mit Musik an Bord macht das schon viel Bock.
Der ganze Bereich ist sehr liebevoll gestaltet und man hat zum Teil auch einen schönen Blick auf die neu entstandene Abtei direkt gegenüber. Besonders schön finde ich natürlich die Züge beider Bahnen und die Interaktionen innerhalb der Warteschlange. Sei es nun das Maikäfer-Spiel, oder die Erfindungen mit denen man rumalbern kann. Ich mag solche Details einfach.
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Darkrides und Quarkrides
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Nun ist Efteling natürlich besonders auch für seine Darkrides bekannt. Am meisten hatte ich mich ja auf „Symbolica“ gefreut, aber ich glaube ich werde mich unbeliebt machen indem ich mal sage es war für mich der schlechteste der Darkrides. Okay, „Carnival Festival“ mal ausgeklammert. Das ist kein Darkride, das ist die Hölle. Obwohl ich den für das Retro-Design schon geliebt habe, aber das war wirklich hartes Zeug und ich habe es sichtlich mit Gehirnwäsche verlassen, habe ich im Anschluss mindestens eine halbe Stunde immer wieder diese Melodie gesummt.
„Symbolica“ also. Es ist gewiss nicht doof und besonders das Observatorium gerade zu Beginn, oder das Gewächshaus fand ich super. Es hat mich trotzdem absolut nicht abholen können. Die Interaktivität finde ich unnötig und ist wohl auch nur da um gewisse Blockbereiche zu haben. Die drei Touren rechtfertigen sich auch nur unter diesem Aspekt für mich. Es hat wirklich starke Momente, aber mich hat’s einfach nicht abgeholt. Warum kann ich nichtmal in Worte fassen. Ich bin auch nur zweimal gefahren. Die zweite Fahrt auch nur weil es so unglaublich kalt am letzten Tag war und ich mich aufwärmen wollte. Props jedoch auf alle Fälle für die fast ausschließlich haptische Ausstattung. Wenn da an Büchern vorbeifährst die wirklich im Raum liegen und sich selbst umblättern, dann ist das einfach nur bezaubernd (haha, Wortwitz, weil... Magie und so), aber richtig begeistert war ich irgendwie nicht.
Bei „Fata Morgana“ dagegen schon viel eher. Thematisch nicht ganz mein Fall, obwohl ich diese ganzen alten Sindbad-Filme mit den Harryhausen-Viechern zum Beispiel liebe. Aber immerhin mal kein Piraten Thema. Und einige Szenen sind ja unglaublich groß. KRASS!
Was mich aber entgegen meiner Vermutung wirklich weggefetzt hat war der Traumflug. Ich dachte noch dass das so kleine Feen sind wie zum Beispiel bei der Elfenfahrt im Europapark. PFT! Die Szenen und Figuren sind richtig groß. Und durch das Fahrsystem sind die Böden ja auch zum Teil richtig stark thematisiert. Die Wald-Szenen sind unglaublich. Ich mag mich weit aus dem Fenster lehnen, aber ich zitiere mal einen netten Angestellten aus der Eisenbahn Erlebniswelt in Horb, als ich mir den TEE angeschaut habe: „Sowas baut man heute nicht mehr. Unglaublich schönes Teil.“. Also klar, Avatar, Rise, … da gibt es noch einige andere Darkrides auf einem ganz anderen Level, aber ich glaube ihr wisst was ich damit sagen will. Ich kann wirklich nur erahnen was das bei der Eröffnung damals für ein Gefühl gewesen sein muss durch diese Szenen zu fliegen und diese Wirkung hat es, denke ich, noch immer. Weiter kommt hinzu dass die Figuren nicht so altbacken wirken wie diverse menschliche Figuren, wie es eben auch durch das Alter bedingt bei „Fata Morgana“ der Fall ist. Vielleicht Äpfel und Birnen… Wenn „Danse Macabre“ kein Darkride ist, sondern ein eigenes Genre für sich erfindet, dann ist der Traumflug eindeutig mein liebster Darkride hier.
Bei den beiden letzteren Rides möchte ich aber an einem vollen Tag nicht in den Warteschlangen stehen. Das Design von damals ist schon auch irgendwie cool und ich mag es, aber nur wen man es mal so sehen kann. Dort anstehen muss echt schlimm sein.
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Märchenpark und so
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Ein nicht unwesentlicher Teil von meinem Besuch war natürlich auch der Märchenpark, also der mit dem alles so mehr oder weniger angefangen hat. Der Teil stand für mich auch ganz oben auf der Liste, weil alleine die Gestaltung so unglaublich schön aussieht. Und das tut sie live und in Farbe sogar noch mehr. Wie liebevoll die einzelnen Häuschen gestaltet sind und wie die Geschichten zum Teil umgesetzt wurden, auch hinsichtlich der Effekte, ist schon wirklich einzigartig.
Von schrulligen Häuschen bis imposanten Schlössern ist hier alles dabei.
Ich glaube der coolste Animatronic im Märchenwald!
Ich habe es mir natürlich auch nicht nehmen lassen mit einen Goldtaler beim Esel abstuhlen zu lassen. Ein Effekt der jede Altersklasse dort noch immer herrlich amüsiert. Man ist am Ende wohl nie zu alt für Pipi-Kacka-Humor.
Während meinem Aufenthalt hat sich der Märchenpark und der darauffolgende Anton Pieck Plein übrigens langsam in sein winterliches Outfit gehüllt. Der Schnee wurde immer üppiger, die Weihnachtsbäume und -deko sprossen immer mehr hervor. Es war irgendwie auch spannend zu sehen wie sich alles über vier Tage nach und nach verändert hat.
Nach einer tollen Pistazien-Latte ging es noch kurz zum Volk van Laaf. Also von der Gestaltung sind die Viecher ja auch nicht mein Fall, aber wie drollig ist dieses Dorf bitte angelegt? Und auch hier hatte das herbstliche Blätterkleid seinen Zauber getan und alles wirkte so richtig bezaubernd. Ich wäre am liebsten in jedes Haus eingezogen und hätte mich an den Öfen gewärmt.
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Die beiden Endbosse
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Mit dem Madhouse im Park steht da auch so ein Gerät was ich eigentlich wirklich liebe und da es auch wieder so einen gewissen düsteren, geisterhaften Aufbau hat musste ich natürlich gleich zweimal rein. Ich liebe ein gutes Madhouse einfach und „Villa Volta“ stand ebenfalls schon lange auf meiner Liste. Da der Bericht jetzt schon über einige Längen verfügt fasse ich mich kurz: Thematisierung MEGA, der Animatronic im zweiten Raum auch unglaublich, aber es ist das erste Madhouse in dem mir kotzübel wurde. Ich habe alles in mir behalten, aber so schlecht war mir in noch keinem dieser Rides. Erstaunt war ich auch über eine Stelle wo es doch recht steil stand und ich mich kurz mit den Beinen kräftig abstützen musste. Blieb daher leider bei einer Fahrt, weil das war mir zu heikel. Alternativ hätte ich das so machen können wir der starke Mann mir gegenüber, der immer kleiner wurde und am Ende nur noch mit geschlossenen Augen und gebückter Haltung den Boden ansteuerte. Ein Häufchen Elend. Bringt es echt was in den Dingern die Augen zu schließen?
Der zweite Endboss: Die Pagode. Ich habe Höhenangst. Oft reicht es mir auch wenn ich unten auf eine hohe Sache schaue und es ist vorbei bei mir. Da ich das Problem bei Achterbahnen aber nicht habe, vielleicht weil ich mich darin sicher(er) fühle, und auch so einen geschlossenen Aussichtsturm vertrage, dachte ich mir ganz leichtsinnig es wäre ein guter Einfall. Nö! War es nicht! Die ersten Meter waren noch in Ordnung, ab einem Drittel der Fahrt fingen die Personen an sich an das Gitter zu stellen und die Hände auszustrecken für Fotos. Nö! Nein! Aus die Maus. Da war ich dann ein Häufchen Elend und habe auch nur noch die Augen geschlossen. Ich habÄs getan, es seiht bei Nacht unglaublich schön beleuchtet aus, aber geht mir weg mit sowas. NOPE!
Wobei so nen großen Freefall-Tower würde ich schon auch probieren, aber da kann man ja auch nicht einfach wieder aussteigen. Und so nen Skyfly würde ich auch mal testen, aber da sehe ich mich in hohem Bogen rausfliegen. Nene, das lassen wir lieber.
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Und dann noch was zu Efteling Bosrijk
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So und weil ich ja im angrenzenden Efteling Bosrijk geschlafen habe dazu auch noch kurz was, dann habe ich auch langsam keine Lust mehr. Ich denke ich werde über das Korrekturlesen auch hinwegsehen.
Nachdem ich das Gepäck am Nachmittag aufgegeben habe wollte ich es am Abend natürlich abholen, kurz in das Zimmer im Landhaus und dann zum Essen wieder zurück ins Restaurant. Das hat auch erstmal funktioniert, nur hat sich die Efteling-App dann verabschiedet als ich beim Landhaus angekommen bin. Mein anfängliches "Nein, is des scheeeee hier! Und mitten im Wald" schwing dann sehr schnell um, denn man benötigt die App um in sein Zimmer und das Haus zu kommen. Ich also wieder zurück, weil man auch eine reguläre Karte wie in jedem anderen Hotel anfordern kann. Nur war der Rückweg ein gigantischer Umweg durch die Nacht. Problem? Neben dem Landhaus geht ein kleiner Weg durch eine Hecke. Der war auf dem Hinweg gut ersichtlich, auf dem Rückweg aber nicht. Es gab kein Licht und es ist auch kein Schild dran, daher bin ich den offensichtlichen Hauptweg gelaufen, bis ich irgendwann an der Straße stand. Irgendwann war ich dann wieder an der Rezeption nach weiteren Umwegen, weil irgendwie kam kein Schild mehr zu meinem Ziel, nur immer zum Ausgang (und der ist die Straße). Karte angefordert, wieder zurück durch den Wald. Im Zimmer kurz umgezogen und dann zum Restaurant gerannt, weil meine Reservierung auch schon kurz vor der Stornierung stand.
Im Restaurant selbst gibt es eine recht überschaubare Karte. Man hätte natürlich alternativ auch noch einige Restaurants im Park besuchen können, aber am ersten Abend wollte ich eben im Ferienpark futtern. Das Essen, ich hatte den Fisch des Tages, war jedenfalls von der Qualität echt richtig gut, lediglich die Beilagen muss ich bemängeln, weil die zu viel sind. Ich hatte noch gefragt und mir wurde gesagt die sind eigentlich für zwei Personen ausgelegt. Mir wurde dann zwar eine kleine Portion versprochen, aber von den Pommes musste ich die Hälfte zurückgeben. Sehr schade.
Highlight beim Restaurant war für mich aber das Dessert. Eierlikör auf Waldfrüchten mit Macaron. Der Eierlikör war mega, und die Waldfrüchte - verzeiht es mir - pornös. Die waren so gut. ich glaube auch dass da Gewürze wie Wacholder mit verkocht waren.
Generell muss ich aber sagen dass das Essen qualitativ richtig, richtig gut war. Das Frühstück im Feriendorf hatte eine große Auswahl und war immer richtig frisch. Die anderen Abende habe ich einmal in Pollen Keuken einen herzhaften Pfannkuchen mit Ziegenkäse gegessen und auch den Lieferservice ins Hotelzimmer mit eine unheimlich guten Pizza und einem sehr sündigen Schokoküchlein (flüssige Schokolade pur!) gegönnt. Selbst der eine Toastie den ich im Park hatte war von der Qualität einfach nur spitze.
Mein Plan so ein Frikandel-Ding aus dem Automaten zu nehmen hat aber nicht. geklappt. Ich hatte irgendwie dann doch nicht so viel Hunger. Aber dann vielleicht beim nächsten Besuch.
Sonst war es im Feriendorf eigentlich wirklich schön. Es gibt eine Menge fast unberührten Wald, man kann wilde Hasen sehen, kann am Morgen den Vögeln lauschen, ... Genau wie ich es erhofft hatte. Und wie niedlich sind bitte die ganzen Häuschen die man anmieten kann? Besonders die Häuser am kleinen See fand ich unglaublich charmant. Lediglich den Schallschutz im Hotelzimmer selbst fand ich nicht so ganz toll. Kennt ihr das Geräusch, wenn man mit nacktem Hintern in der vollen Wanne rumrutscht? Also nicht dass ich den Nachbarn nicht gegönnt hätte die Wanne fast ne Stunde zu nutzen, aber wenn man im Bett liegt und das ganz klar hört, dann ist das schon nicht ganz so toll. Dafür ist das Zimmer echt gigantisch gewesen. Gut, ist auch für vier Personen ausgelegt, aber es fällt trotzdem sehr groß aus mit einem offenen Wohn-Schlafbereich und einem gesonderten Zimmer mit Stockbett. Bad und WC sind ebenfalls getrennt und jedes Zimmer hat eine Badewanne.
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Fazit und dann ist wirklich Schluß
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Ich bin unglaublich froh nach so vielen Jahren endlich in Efteling gewesen zu sein. Was für mich die Magie hier ausmacht ist das Storytelling, gerade bei neueren Attraktionen. Die Warteschlange ist hier nicht einfach eine Warteschlange, sondern schon so etwas wie eine Reise. Sie gehört zum Konzept dazu, ist super abgestimmt, erzählt eine Geschichte. Selbst wenn mich der Ride am Ende alleine nicht überzeugt, das große Ganze ist trotzdem einzigartig und hat seinen ganz besonderen Charme.
Wegen des recht schlechten Wetters, oder zumindest der doch recht starken Kälte an den meisten Tagen, habe ich keine der Shows mitgenommen. Für Raveleijn würde ich schon auch nochmal kommen, weil ich die Kulisse auf Fotos so unglaublich finde und dem Wetter und auch der Instandhaltung einiger Attraktionen habe ich zumindest noch zwei graue Flecken auf der Karte („Vogel Rok“ und „Piranha“). Aber ich bin auch unheimlich gespannt wie das neue Hotel sich am Ende in den ganzen Eingang einfügen wird und mit welchen Details man hier seine Gäste verzaubern wird. Wäre nur die Anreise mit der Bahn etwas zuverlässiger auf deutscher Seite, ... Aber ich werde ganz sicher wieder kommen.
Und damit hab ihr es geschafft. Applaus, vielen Dank für die Zeit und... „Symbolica“ wächst vielleicht auch noch an mir.