Der Anzeiger für Burgdorf und Lehrte berichtete folgendes:

Zitat

Es war mitte der siebziger Jahre. Richard Schwanstecher, in seinem Leben Fleischfabrikant, Journalist und Kunsthändler gewesen, verliebt sich bei einem Kundenbesuch in Abbeile in das Areal des emaligen eigentümers der dollberger Raffenerie, und kauft es. Jahre später wird er dort Freizeitparkbesitzer, es fing alles mit einem aus Hobby betriebenen Märchenwald an.

Die sich am ende zuneigende Saison im Ersepark hat dem eigentümer Richard Schwanstecher garnicht geschmeckt. Bereits das zweite Jahr hintereinander sind ihm die gäste weggeblieben. Eine Erklärung dafür hat der gebürtige Berliner schnell parat:"Das norddeutsche S...wetter ist Schuld."
"Wir brauchen mindestens 200.000 Besucher im Jahr", erläutert Schwanstecher. Doch davon ist er weit entfernt."Wir haben Miese gemacht",sagt er angesichts der derzeit etwa 20 Besucher, die täglich noch kommen.
Damit es aber mit dem Park, seinen Mitabeitern, seinen beiden "Freunden" - sonennt er die zwei ständig freundlig mit dem Schwanz wedelnden Deutsch-Drahthaarhündinnen - und ihm selber weitergeht, steckt er weiter sein gesammtes Geld in das elf Hektar große Areal. so investierte er in diesem Jahr die gesammte Erbschaft seiner mutter, etwa eine Million euro, in die doppelt so teure neue Wasserrutsche namens Lost world. Auch für die nächste Saison plant er Neues.
"Ich muss bekloppt sein", scherzt der 66-Jährige. Doch ihm bleibt nach eigenem Bekunden nichts anderes übrig. Er sei sein Leben lang immer selbstständig gewesen und habe nie für sich selber vorgesorgt. "Ich sitze hier, bis ich tot bin" meint er trocken, und hockt weiter, wie jeden Tag am Eingang an der Kasse. Jeden der Besucher verabschiedet er persönlich, gibt Ratschläge mit auf den Weg. Auch um den Gast wieder zu sehen, gesteht der Parkbesitzer. Und die meisten kommen auch wieder, berichtet er.
Schließlich hätten sie den kleinsten Freizeitpark Niedersachsens, der in der aktuellen Ausgabe der Monatszeitschrift "Kirmes & Park-Revue" als unerkanntes Juwel beschrieben wird, auch genauso kennen gelernt. Das Fachmagazien hebt die Fahrattraktionen und den gepflegten Garten hervor.
Den Besucher empfangen schon nach den ersten Schritten ein gepflegter Rasen und dutzende Rhododendronbüsche, ein Teich schließt sich an- Stille. Sie wird nur vom Krächzen der über den Park streichenden Rabenvögel, die in den Bäumen sitzen, unterbrochen. Hier und da schaut ein eifrig nach Nahrung suchendes Eichhörnchen oder Kaninchen vorbei - fast wie im Zoo. doch darauf angesprochen reagiert Schwanstecher ein wenig unwirsch. "Was hier steht, haben wir mit eigenen Mitteln geschaffen und nie jemand anderem auf der Tasche gelegen.", sagt er nicht ohne Stolz und mit Blick auf viele öffentliche Tierparks.
Schwarnstecher sieht harten Zeiten entgegen, das weis er selbst. "Das ist das schlimmste Jahr seit der Eröffnung 1976", betont er. doch solange er lebe, werde es auch den Park geben, meint er schon fast trotzig. Was dann komme, wisse er aber nicht, sagt Schwarnstecher. Da er selbst keine Kinder hat, denkt er darüber nach, alles seinen Mitabeitern zu vererben:"Um den Park zu erhalten, für die Kinder."

Leute die mich kennen, wissen wie schwer es mir fällt, so eine Nachricht zu lesen.
So hab auch ich dieses Jahr mitbekommen, dass trotz der Neuheit River splash/ Lost world, sehr wenig Besucher daran interessiert waren, den Ersepark zu besuchen.
Ich, und auch meine Schwester Jenny werden auf alle Fälle unseren geliebten Heimatpark dieses Jahr nochmal besuchen, und hoffen, dass die Neuheit für 2005 gut ankommt, und wünschen den Park nur das Beste!



Viele wörterverschlagene Grüße
Tim

Oh Mann,

das ist echt schade, das zu lesen.

Ich durfte ja in diesem Jahr zum ersten Mal den Erse Park besuchen, und der Park hat mich einfach fasziniert. Wunderschöne Grünanlagen, Attraktionen, wo man sieht, das viel Liebe dahintersteckt, ein Publikum weit ab vom krasse Checker Syndrom, einfach nur ein wunderschöner, kleiner Familienpark. Jetzt zu lesen, das es mit dem Park weiterhin bergab geht, tut einem in der Seele weh. Es ist traurig, das gerade die kleinen Parks, die alles mühsam über Jahrzehnte aufgebat haben, momentan mit solchen Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

Schade ist auch die Tatsache, das der " Nachwuchs " solche Parks nur noch müde belächelt, weil ja leider kein Hyper Dyper Mega Super Coaster dort steht und ein Großteil der heutigen Jugend ( nicht alle, wie ja viele Onrider hier im Forum beweisen ) lieber auf die großen Parks mit Thrill ausweichen und kleine Parks wie den Erse Park überhaupt nicht mehr zu schätzen wissen. Dabei können auch solche Parks einen riesen Spaß machen. Man braucht keine Mega Thrill Rides, um Spaß zu haben. Das haben leider noch nicht alle begriffen. Soviel Spaß, wie unsere kleine Truppe im Mai diesen Jahres im Erse Park hatte, soviel Spaß hatte ich weder im Bobbejaanland, noch im Phantasialand noch in Six Flags Holland.

Ich drücke dem Erse Park beide Daumen, das es wieder aufwärts geht und der Park noch lange bestehen bleibt. Gerade nach dieser tollen Investition in den Lost River und die aufwendige Gestaltungen der neuen Attraktionen um diese Wasserrutsche herum wäre es ein Desaster, wenn der Park vor die Hunde gehen würde. Der Erse Park ist eindeutig ein - wenn auch teilweise noch ungeschliffenes - Juwel, das ich jedem Freizeitpark Kenner nur ans Herz legen kann.

Mit der Hoffnung auf bessere Zeiten für den Erse Park verbleibenden Grüßen

Desaster

Hallo Brossa, hallo Deasaster,

ich bin selbst Fan vom Erse Park und war seit 1983 schon 32 x mit Öffis dort. Es gefällt mir sehr gut. Das Manko ist, das er 2004 gar keine Werbung machte. Ich wohne in Hannover und habe in der "Bild-Zeitung" und auch der "Neuen Presse" keine Anzeige vomf Park entdeckt. Auch im VDFU ist der Park kein Mitglied mehr, und deshalb nicht mehr im Verzeichnis enthalten. Neue Besucher wissen so gar nicht, dass es den Park gibt. Ich mache unter Kollegen mit Kindern oft Werbung für den Park. Die waren dann immer begeistert. Dann fehlen auch Shows, die es vor vielen Jahren gab. Es gab mal 1 Seelöwenshow und auch 1 Löwenshow mit Dieter Kappus.
Die Preise für Essen und Trinken sind OK. Der Weg mit Öffis ist aber am Wochenende nicht so toll. Ich kann entweder über Burgdorf mit Bus oder mit Ruftaxi über Dollbergen fahren. Anrufen kann ich am selben Tag aber nur vom Handy aus ab 14.00 Uhr für die Rückfahrt. Die Übergangszeit ist aber immer sehr knapp. Für den Fußweg zur Haltestelle brauche ich so 20 - 30 Minuten.
Ich wünsche mir sehr, dass es den Erse Park auch 2005 noch gibt. Ich werde ihn sicherlich dann wieder 1 x besuchen. Denn die tolle Bootsfahrt auf dem See, die Hochbahn, die Eisenbahn, die um den Park fährt, die Oldtimer und der alte Jahrmarkt gefallen mir sehr.