Nach der schönen Tour im vergangenen Jahr sollte es also nun erneut nach Belgien gehen. Bellewaerde heisst der Park, der am vergangenen Samstag auf dem onride-Programm stand. Der Name des Parks war mir zwar bekannt. Ansonsten wusste ich überhaupt nicht, was mich dort erwarten würde. Auf jeden Fall sollte ich abends positiv überrascht sein - aber fangen wir doch erstmal ganz vorne an...

Nach gefühlten zwei Stunden Wartezeit auf dem offiziellen onride-PickUp in Hürth in eisiger Kälte und ausgiebigem Ausschau halten nach möglichen Gruppenbeförderungsbehältnissen tauchte irgendwann hinter der Ecke ein weisses, doppelstöckiges Ungetüm auf. Zugegeben, der im Voraus veröffentlichte Sitzplan liess für eingefleischte Busfans bereits einige Rückschlüsse auf das schlussendliche Fahrzeug zu. Die Hoffnung stirbt aber bekanntlich zuletzt. Die Hoffnung auf ein mehr oder weniger modernes Vehikel hatte ich daher noch nicht aufgegeben. Nun gut, auf der firmeneigenen Website wirbt das für uns im Einsatz gestandene Busunternehmen mit der Aussage, dass man den Kunden eine komfortable Reise bieten wolle und die Omnibusflotte ständig erneuere, sowie die Busse laufend aufrüste. Gut, das ist halt immer eine Frage des Blickwinkels. Wobei ich jetzt eine gerissene Scheibe und im Notfall wahrscheinlich nicht öffnungsfähige Notausstiege nicht unbedingt als zeitgemäss erachte. Je nach persönlichem Empfinden können jedoch Sitze, die dem Fahrgast automatisch und ohne Aufforderung die Liegeposition anbieten durchaus als komfortabel durchgehen. Schlussendlich haben diese Tatsachen bzw. Mängel der Fahrt aber einen ganz besonderen Erlebnischarakter verliehen. Es hatte so etwas von dieser Survival-Fahrt im Safaripark Hodenhagen. Einfach mit zusätzlicher Rundumverglasung und zweistufiger (kochen/schockgefrieren) Klimaanlage. Auf jeden Fall hätte ich das Ganze an Dirks Stelle wohl nicht so gelassen genommen. Chapeau!

Nun gut, irgendwann hatten wir dann also alle unsere Plätze gefunden und bevor man sich an des Busfahrers Fahrkünste gewöhnt hatte - wer erinnert sich noch an die Geschichte mit der Einbahnstrasse im letzten Jahr? - sassen auch schon die Fahrgäste mit Zustiegsort Oberhausen im Bus. Gut gelaunt ging es nun in gemütlicher, mehrstündiger Fahrt begleitet von verschiedensten Wetterlagen gen Bellewaerde. Unterwegs bekamen wir von Coastercat - vielen Dank nochmal an dieser Stelle! - ein leckeres Frühstück serviert.

Die Uhr im Bus muss wohl irgendwas kurz vor 15 Uhr angezeigt haben als wir dann irgendwann im zweiten Anlauf auf den Parkplatz vor den Toren des Parks einbogen.


Da standen wir also nun auf dem Parkplatz und harrten gespannt den Dingen die da kommen mögen. Der Park war vermutlich für einen Grossteil von uns Neuland.



Skeptische Blicke...



Stefan ist frohen Mutes. Oder einfach froh die Fahrt unbeschadet überlebt zu haben?



Die Gedanken sind bereits hinter den nur wenige Metern entfernten Parkmauern...



Herr Herre wirkt noch etwas müde.



Dazu fällt mir leider nichts ein...



Erstmal gemütlich eine rauchen.



Guck doch nicht so böse. Es wird alles gut!



Träumereien...



Hier scheinbar auch.



Nun denn, lasset uns aufbrechen und den Park entern. Die Eintrittstickets hatten wir bereits im Bus erhalten. Bevor wir die auf Halloween gethemte Pforte durchschritten, gab es noch das obligate Gruppenbild.



Erster Blickfang hinter dem Eingang, abgesehen von einem plätschernden Springbrunnen: Ein Kettenkarusell welches abends dem Vernehmen nach noch für mächtig Laune gesorgt haben soll...



Ebenfalls direkt am Eingang befindet sich dieses schöne Gebilde hier, welches von den Gästen scheinbar gerne für Erinnerungsfotos genutzt wird.



Bellewaerde ist so ein Zwischending zwischen Freizeit- und Tierpark. So gibt es hier verschiedene Tiergehege. Diese sind jedoch in die restlichen Parkanlagen eingebettet. Optisch macht das schon etwas her und lässt den Park stellenweise auch grösser wirken als er tatsächlich ist.



Parkbereichsmässig läuft der Bereich mit Elefanten, Giraffen und Zebras unter "Savanne". An den Gebäuden finden sich dahingehende Ansätze von Theming.



Etwas schade fand ich die hohen, massiven Zäune um die Gehege. Diese versperren den Blick schon arg. Dafür gibt es in diesem Bereich eine Art Hochplateau, von welchem aus man quasi eine ungehinderte Sicht auf die Tiere geniesst.



Geht man weiter, so erreicht man irgendwann das eine Ende des Parks, in welchem sich in einer kleinen Westernstadt ein Zierer Tivoli findet. Zu Halloween wurde die Bahn leicht umgestaltet, indem man dem Zug einen Rattenkopf aufgesetzt hat. Ob der Nebeltunnel - übrigens inklusive darin enthaltener Lichteffekte - standardmässig dazugehört, kann ich leider nicht beurteilen.



Auf jeden Fall macht die im Wald platzierte Bahn optisch ordentlich was her. Mit der Halloween-Musik und dem vielen Nebel kam durchaus eine etwas mystische Stimmung auf. Mit der langsam untergehenden Sonne entstand ein wenig der Eindruck als würde man sich irgendwo in einem verwunschenen Wald befinden.



Direkt nebenan befindet sich eine kurze Oldtimer-Bahn. Diese wirkte etwas verwahrlost, passte damit aber perfekt ins Halloween-Theming.



Bewusstes Halloween-Theming gab es natürlich auch im Park. Überall lagen Kürbisse rum und Ratten trieben ihr Unwesen.



Nein, das ist kein Bild aus irgendeiner Urwaldregion. Bellewaerde ist sehr grün. Davon könnten sich einige andere Parks durchaus eine ordentliche Scheibe abschneiden.



Etwas versteckt in einer Ecke liegt der Boomerang. Dieser hat - im Gegensatz zu einigen anderen Attraktionen - seinen ursprünglichen Namen behalten und wurde von den Ratten verschont.



Auch dieser Coaster ist in den Wald eingebettet und ist ganz nett anzuschauen.



Rauschhhh...



Die untergehende Sonne verbreitete eine angenehme Stimmung und lud zu fotografischen Aktionen ein.



Nur wenige Schritte entfernt findet man ein kleines, südlich anmutendes Städtchen. Hier trifft man dann wieder auf die alles beherrschenden Ratten.



Unter anderem findet man in dem Städtchen den Darkride Los Piratas. So etwas wie Piraten in Batavia in klein. In meinen Augen aber durchaus ganz schön gemacht.



Die einzelnen Szenen wirken teilweise zwar etwas leer. Im Vergleich zu anderen, ähnlichen Darkrides und inbesondere im Bezug auf die Grösse des Parks passt das aber schon. Mir hat der Ride auf jeden Fall gut gefallen.



Bevor man den Eingang von diesem netten Darkride entdeckt, sticht einem jedoch der direkt daneben stehende Topple Tower ins Auge.



Optisch macht das Teil einen ganz ansprechenden Eindruck.



Eine Wildwasserbahn gibt es in Bellewaerde natürlich auch.



Auch hier: Viel Grün überall.



Eine Bootsfahrt findet sich gleich um die Ecke. Angeblich bis 17 Uhr geöffnet, stellte man den Betrieb leider schon eine Viertelstunde früher ein...



Dann gucken wir uns halt nochmal ein paar Tiere an.



Auch die Bahnfahrt durch das Tigergehege war um 17 Uhr bereits nicht mehr verfügbar. Schade, wäre eigentlich als Grosskatzenfan genau mein Ding gewesen.



Naja, man hat zum Glück auch als nicht mitfahrender Zuschauer einen guten Einblick in das Gehege.



*Miau*



Ganze fünf Tiger habe ich gezählt. Das Gehege ist zwar nicht unbedingt klein. Für diese Anzahl Tiere aber trotzdem nicht so ganz optimal... Die Kätzchen machten dann auch einen leicht gestressten Eindruck.



Geht man an dem geschlossenen Rafting vorbei, so kommt man irgendwann durch den Wald an diesen See. Mit dem Nebel, welcher aus dem Park rüberzog ein sehr reizvolles Fotomotiv!



Man stelle sich beim Anschauen dieses Bildes jetzt einfach mal die Geräusche von Möwen und Wind vor und geniesse...



Die immer tiefer am Horizont versinkende Sonne tauchte die Szene in ein magisches Licht.



An den See angrenzend befindet sich erneut eine Art Westerndorf. Hier gibt es einerseits einen Spillwater, der ebenfalls schon zu früher Stunde in den Feierabend geschickt wurde, sowie einen Shot & Drop-Tower. Auch hier bereicherte man die Szenerie mit mächtig viel Nebel.



Eine Schiffschaukel gehört selbstverständlich auch dazu.



Und diese - auch bereits um 17 Uhr geschlossene - Schlauchbootrutsche natürlich auch.



Vor dem üppigen Abendessen mussten bei nun endgültig untergehender Sonne noch ein paar Stimungsfotos sein. Dieses hier sei an dieser Stelle mal ein Platzhalter dafür.



Pünktlich um 18 Uhr fand sich die gesamte Truppe zum Abendessen im Restaurant Caroussel ein. Zum Zeitpunkt als dieses Foto geschossen wurde, waren auch alle noch ziemlich glücklich. Die Vorspeise, die kurz darauf serviert wurde, sah dann eigentlich auch ganz ordentlich aus und schmeckte für belgische Verhältnisse akzeptabel, wenn auch trotzdem optimierungsfähig. Leider stellte sich schneller als erhofft heraus, dass man in Belgien gerne darauf verzichtet Reisegruppen mit sowieso viel zu üppigen Mahlzeiten zu versorgen. So blieb es denn auch beim Vorspeisenteller bestehend aus ein bisschen Wurst (aus dem Supermarkt?) und ein paar Blättchen Salat, garniert von Pommes an schon länger auf den Verzehr wartender Mayonaise. Erneut zeigte Dirk eine erstaunliche Ruhe. Ich hätte das als Veranstalter in einer solchen Situation wahrscheinlich nicht geschafft. Erneut chapeau! Und gleich ein drittes Mal dafür, dass uns im Gegenzug für das Mini-Abendessen von Dirk und Volker ein von onride bezahlter Besuch einer aufpreispflichtigen Maze angeboten wurde.



Draussen war es inzwischen dunkel geworden. Der nur schwach beleuchtete Park gewann nun noch mehr an Stimmung.



An verschiedenen Stellen waren kleine Lagerfeuer aufgebaut, an welchen man sich wärmen konnte. Ich nutze die Gelegenheit für ein paar künstlerisch motivierte Fotos.



*knister* (Obwohl, geknistert hat es mangels Holz eigentlich nicht wirklich...)



Über dem Park tat sich ein wolkenloser Sternenhimmel auf, der schon einmal die Vorahnung aufkommen liess, dass es am kommenden Tag wohl etwas kühl werden könnte...



Carina und ich sind dann nochmal runter zum See. Dieser war teilweise beleuchtet und wirkte mit dem immer noch aus dem Park rüberziehenden Nebel nun noch stimmungsvoller.



Noch ein letztes Foto des Rattenreichs bevor es kurz nach 21 Uhr wieder Richtung Bus ging.



Nach einer kurzen Fahrt über die naheliegende Grenze nach Frankreich erreichten wir unser Ibis-Hotel. Während einige Mitreisende die Nacht zum Tage machten, entsprach der Aufenthalt im bequemen Hotelbett eher meinen Vorstellungen . Bellewaerde hatte mich schlussendlich sehr positiv überrascht. Ich hatte nichts erwartet und dabei alles bekommen. Der Park kann zwar kein so spektakuläres Halloween-Programm aufweisen wie die grossen Major-Parks, wirkte aber mit seiner Inszenierung auf mich äusserst sympathisch. Sicher ist Bellewaerde kein Park für den man eine stundenlage Anfahrt nach Belgien auf sich nimmt. In Kombination mit dem Plopsaland war das aber absolut passend. Mir wird der kleine Park auf jeden Fall in sehr guter Erinnerung bleiben. Das Erlebnis mit dem Essen blende ich jetzt einfach dezent aus und versuche ein Stückchen dieser mystisch-kitschig-trashigen Halloween-Stimmung zu behalten, die der gesamte Park verbreitet hat. Und nein, ich bin eigentlich alles andere als ein Halloween-Fan...

Schöner Bericht der vieles negative, aber vor allem auch positives gut auf den Pinkt brachte.

Zitat

Auf jeden Fall hätte ich das Ganze an Dirks Stelle wohl nicht so gelassen genommen. Chapeu!

Ich glaube nicht, dass die Busfirma und der Walibi Park unseren Briefwechsel von gestern so gelassen sehen kann.

liebe Grüße,
Dirk

Schön zu lesender Bericht von Dir. Danke.
Und zu dem Nebeltunnel beim Zierer: Der ist nur für
Halloween. Bei unserem Besuch im April gab es diesen nicht.

Grüße

Auch von meiner Seite mal ein großes Dankeschön an dieser Stelle an alle Berichteschreiber u. Fotografen
der Tour.

Was, wie schon öfters Ewähnt, auch bei mir, dem Park an diesem Tag einige Sympathiepunkte gekostet hat war das recht vorzeitige schliessen einiger
Attraktionen.
Egal wann man einen Park betritt, wenn Öffnungszeiten angegeben sind, sollte man sich auch daran halten.
An der WWB war auch bereits 15 Minuten vorher dicht u. das obwohl auch schon die Warteschlange abgearbeitet war.
Im Prinzp konnte schon vor 17 Uhr der Schalter umgelegt werden.
Gerade bei wenig Andrang u. da der Park ja noch nicht ganz schließt, halte ich das Kundenunfreundlich (gelinde ausgedrückt).
Selbst wenn der letzte sich noch um 17 Uhr reingedrückt hätte, wäre wenige Minuten später auch Feierabend gewesen.
Ansonsten einfach ein Hinweis das man um 16:45 schließt oder der Einlass nur bis 15 Min. vor Schließung gewährt wird.

Zum Essen sage ich nur: Andere Länder andere Sitten! Kann mit Dirks Erklärung leben auch wenn es überzogenes Lehrgeld war.
Meine 2 Euro habe ich als Spende in der onride Kasse gelassen, da ich sowas gegen Bares nicht unbedingt haben muss.

Zitat

Meine 2 Euro habe ich als Spende in der onride Kasse gelassen, da ich sowas gegen Bares nicht unbedingt haben muss.

Die sind dann schlussendlich doch im Park geblieben, da ich ja nicht wusste, wer da jetzt NICHT kommt. Für das nächste Jahr haben wir dann noch 10 mal erschrecken gut, lach.

liebe Grüße,
Dirk

Auch hier Supi Bericht und tolle Fotos.
Danke auch das ich die Tiere wenigsten noch bei Dir auf den Bildern sehen kann. Wir haben das ja leider voll verpeilt da im hellen mal rüberzugehen.