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[16.08.12] Movie Park Germany - Rush Hour 2 (DeNeFra #09)
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RickLip
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Aufsteiger Patrick

Deutschland . HE
 
Avatar von RickLip
Link zum Beitrag #893773 Verfasst am Donnerstag, 14. März 2013 15:08
Themenersteller
Relax

Parkplatz Toverland. Das Auto wird noch kurz gelüftet, um die angestaute Hitze loszuwerden. Ein Schluck Noname-Cola; das muss bis nach Deutschland reichen. Wir sind zeitlich in Verzug geraten. "Macht es dir etwas aus, wenn ich ein wenig schneller fahre?", hole ich mir deshalb die Erlaubnis ein. Rund 40 Minuten später treffen wir in Bottrop ein und suchen uns auf dem völlig überfüllten Parkplatz des Movie Park Germany eine freie Lücke. Im letzten Eck stelle ich dann endlich das Auto ab und wir steigen aus. Schnell wird noch das Nötigste in einen Rucksack geworfen: Eine Flasche Wasser und die Gutscheine für den Eintritt, das muss reichen. Von überall her hören wir gedämpfte Schreie und ein beständiges Tosen. Guter Dinge treten wir die Weltreise zum Haupteingang an.

Dabei stoßen wir noch auf einen Audifahrer, der gerade eine sich nicht öffnen wollende Schranke anbrüllt. Diese blinde Wut bereitet uns so viel Freude, dass auch uns noch ein paar laut gesprochene Worte an den Kopf geworfen werden – die Stimmung ist einfach top! Hereinspaziert und wir werfen zuerst einen Blick auf die Wartezeiten. Einige Zahlen sind dreistellig, viele jenseits der 60 und quasi keine unter 30 Minuten; Van Helsing ist down und wir haben nur knapp fünf Stunden, um uns durch den ganzen Schlamassel zu kämpfen.


Das Wahrzeichen des Movie Park bei Gute-Laune-Wetter



Bandit.
"Okay, was machen wir?" Nach einem kurzen Zögern steht die Antwort fest: TIM! Für einen kleinen Aufpreis kaufen wir uns also ein Drängel-Tamagotchi, das uns auch sofort eine erste Fahrt spendiert. Wir sparen uns direkt eine Stunde Wartezeit und betreten den Bahnhof von Bandit. Doch erst einmal einen Moment durchatmen: Was erwarten wir uns eigentlich von dieser Fahrt? Die Foren röhren beinahe unisono, dass Bandit ein außerordentlich schreckliches Gebälk sei, die aussteigenden Besucher wirken enttäuscht bis niedergeschlagen und der Drängler-Eingang erscheint bereits nach einer Minute etwas trostlos. Ja, ehrlichgesagt erwartete ich mir vom gesamten Movie Park nicht mehr als eine Ansammlung von Attraktionen auf Asphalt. Dazwischen wahllos eingestreut ein paar Filmreferenzen, Bad-Taste USA-Abklatsche und vielleicht noch ein, zwei verborgene Highlights. Counten in Bottrop, kein Wiederbesuchswert. Irren ist menschlich.

Die Bügel fallen uns in den Schoß und die Realität hat uns wieder. Auf dem Weg zum First Drop inspiziere ich kurz die allgemeine Lage im Zug: Hm, nicht sonderlich viel Polsterung. Das wird schon werden. Die ersten Reihen neigen sich dem Abgrund entgegen und ziehen den gesamten Zug in die Tiefe. Es vibriert, schüttelt und tanzt das ganze Gefährt, die gesamte Umwelt erscheint auf einmal verwaschen, es tost und ächzt, bis wir plötzlich wieder stark an Geschwindigkeit verlieren. Die erste Kurve wäre also erreicht. Entgegen vieler Meinungen muss ich gestehen, dass das Pacing hier nicht gnadenlos daneben war. Vielleicht lag es einfach an der unerbitterlichen Augustsonne, aber ich hatte den Eindruck, dass die hohen Kurven zwar zögerlich, aber noch immer angemessen schnell durchfahren wurden. Der zweite Drop schließt sich an und die Prügelei beginnt aufs Neue.

Bevor die Beschreibung der Fahrt in ein Kontinuum des Heulens übergeht, möchte ich direkt mein Resumé zu Bandit ziehen: Die Bahn hat eindeutig Schwächen, die nicht zu übersehen sind. Dazu gehört in jedem Fall das Rappeln, das zumindest auf den ersten beiden Drops grenzwertig ist. In den gemütlich durchfahrenen Kurven kann man schön beobachten, wie die Wagen vor einem abwechselnd links und rechts gegen die Schienen schlagen – das muss einfach gut fürs Material sein. Dennoch fand ich das Rappeln für einen Woody insgesamt angemessen, war es doch merklich schwächer als einige Tage zuvor noch auf Robin Hood. Somit kann ich nicht behaupten, dass das Umherspringen dem Fahrspaß einen Abbruch tut. Es ist schließlich ein Woody, da kann man auch mit einem Zwinkern drüber hinwegsehen!

Der kleine Downer an Bandit ist dann in der Tat, dass die Fahrt stellenweise recht träge wird und deshalb besonders während der Kehrtwenden des Twister-Layouts die Spannung in den Keller sackt. Andererseits wirkt nicht zuletzt dadurch die Achterbahnfahrt überraschend lang, was mich noch heute verwundert. Der wahre Charme von Bandit liegt in seinem kompakten Layout, das sich jederzeit mit sich selbst verknotet und somit immer wieder auf Tuchfühlung mit dem eigenen Gebälk geht. Sicher können das andere Holzachterbahnen besser, für mich war das jedoch ein kleines Novum, welches ich während der Fahrt sehr genossen habe. Besonders an den wenigen Stellen mit Airtime möchte man sich nur allzu gerne in seinem Sitz zusammenkauern, um nicht versehentlich mit der Stirn Holzbalken pflücken zu gehen.

Um zu einem abschließenden Urteil über Bandit zu kommen, hätte es noch mindestens eine Wiederholungsfahrt gebraucht, die ich jedoch mit Freuden antreten werde. Meine erste Runde auf der Rappelkiste gab mir nämlich keinerlei Anlass, ihren schlechten Ruf bestätigt zu sehen.


Das erste Foto im Movie Park Germany



Die erste Kurve der eigentlichen Fahrt



Holz ist immer schön



Leider versteckt man es im Movie Park hinter Westernkulissen – auch nicht schlecht



Nickland.
In all unserer Zeitnot hatten wir den guten Timmy bereits im Bahnhof von Bandit losgeschickt, damit er bei Van Helsing für uns Schlange steht. Wie von der Dame am TIM-Verkauf versprochen, wurde der Gerstlauer nämlich inzwischen wieder auf Vordermann gebracht. Um die Wartezeit zu überbrücken, schlage ich vor, als nächstes zum Nickland aufzubrechen, wo es für mich drei kleine Counts zu holen gab. Unser Weg führt uns durch die farbenfrohen Gebäude des Hollywood Street Sets, in denen ich mich ein klein wenig verliere – so schön bunt und alles wirkt, als hätte man jeden einzelnen Ziegelstein mit Zucker glasiert. Während ich die Main Street ein wenig bestaune, nähern wir uns jedoch zunehmend dem Nickland, in dem leider ein gänzlich anderer Ton angeschlagen wird: Über der durchbetonierten, teilweise gepflasterten Ebene ragen kahle Stahlkonstruktionen und skurrile Gebilde empor. Sofort werden Assoziationen an geschmolzene Legosteine wachgerufen, die sich wohl in einer ganz ähnlichen Art zu Thematisierung verklumpen würden. Das Resultat ist mir schlichtweg zuwider.

Zuerst reihen wir uns für Backyardigans: Mission To Mars ein. Es geht um einiges schneller voran, als wir befürchtet haben, und so schmieden wir bereits Pläne, wie die verbleibende Zeit bis Van Helsing verwendet werden soll. Erwartungsgemäß werden wir für unsere Geduld mit einer eher unspektakulären Fahrt belohnt, die sich jedoch definitiv keine Schwächen erlaubt. Eine solide Achterbahn für all diejenigen also, die selbst eines Tages vielleicht durch Länder reisen und counten wollen. Die Ghost Chasers nebenan ließen wir natürlich auch nicht ungefahren und vergnügten uns etwas gekünstelt auf der vierten Maus unserer Tour. Über Ästhetik mag man streiten, jedoch hielt zumindest ich sie angesichts der senkrechten Wände, die das Layout umgeben, für hoffnungslos verloren. So richtig warm bin ich mit dem Nickland einfach noch nicht geworden. Natürlich gehören wir nicht mehr zur Zielgruppe; andererseits kann man Kinderbereiche aber wesentlich geschmackvoller aufziehen, wie es doch beispielsweise der Holiday Park mit dem Majaland beweist.


Jetzt wird Backyardigans gefahren!



Der First Drop in eine ganz besondere Mission



Kurvengeschmöker



Mit Schmackes am Lift vorbei



Fahrspaß inklusive



Mauskurven auf Ghost Chasers



Wie auf jeder Standardmaus einfach nur lateraler Overkill



Die Farbe, die man bei Goliath gespart hat, wurde hier doppelt aufgetragen



Flott auf dem Stationsdach unterwegs



Mausefalle: brutale Bremsungen auf der gesamten Strecke



Schlussgerade, Haken, war in Ordnung



Van Helsing's Factory.
Das Tamagotchi vibrierte. Eigentlich weiß ich noch nicht einmal, ob die Dinger überhaupt vibrieren, schließlich habe ich es nie an mir getragen. Es war jedenfalls an der Zeit, zu Van Helsing's Factory aufzubrechen. Zurück durch die Hollywood Streets ging es nach New York oder zumindest zu einem Themenbereich, der diesen Namen trägt. Es dauert einen kleinen Moment, bis wir den Hintereingang in die Halle finden, doch schließlich trennt uns nur noch ein schmaler Gang von dem düsteren Abenteuer, das uns bevorsteht. Aus dem Wartebereich dringt gedämpfter Lärm zu uns vor. Einige Stufen noch und schon sitzen wir in der Chaise, bereit für unsere erste Fahrt.

Eine Kurve führt nach links, wir sollen uns schnell noch eine Waffe schnappen und sofort klappt ein gesamtes Arsenal aus der Wand. Unser Gefährt hakt in den gut sichtbaren Lift ein und die Musik heizt die Stimmung an, bis die perkussiven Klänge mit dem Klirren von Glas abrupt zum Ende kommen. In einem aufwändig gestalteten Lagerraum führt der First Drop nach rechts weg und wir nehmen im rötlichen Schein der Beleuchtung immer mehr Schwung auf, bis es auf einmal dunkel um uns herum wird. Was folgt, möchte ich nicht namentlich nennen, doch: Welches Schwein hat dieses Fahrelement hier eingebaut? Das ist ja sowas von geil!

Mit einem breiten Grinsen passieren wir die Blockbremse und werden sofort einen Schrotthaufen emporgezogen, wobei uns einige Animatronics gefährlich nahe kommen. Ein perfekter Spannungsaufbau für das Finale, welches durch eine deutlich düsterere Halle führt, in der nur ab und an einige Elemente sichtbar werden. Gekrönt wird das Spektakel durch einen Nebelvorhang, welchen wir schwungvoll durchbrechen. Das war's. Die Bestie ist besiegt, aber die Story der Bahn irgendwie noch nicht so ganz verstanden. Wir werden verabschiedet – am Ende mancher Fahrten auch gerne auf Englisch – und verlassen den Bahnhof, in dem uns noch so manches Untier, das wir besiegt glaubten, nachspukt.

Es braucht schon ein paar Fahrten, um die vielen gestalterischen Spitzfindigkeiten von Van Helsing's Factory wertzuschätzen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es mit unseren vier Runden getan war, doch in jedem Fall war jede davon ein ganz besonderer Spaß. Die Factory jagt als Achterbahn ganz bestimmt niemandem Angst ein, erreicht sie doch gerade einmal eine Maximalhöhe von acht Metern. Wenn man davon ausgeht, dass Van Helsing ein Experiment sein sollte, wieviel man aus einem wirklich harmlosen Bobsled Coaster herausholen kann, dann ist mein Fazit schlichtweg: Das Experiment ist geglückt, die Bahn macht einen Heidenspaß und haut unerwartet gut rein! Einziges Manko: Wir haben uns den regulären Wartebereich für Normalsterbliche durch die Lappen gehen lassen, aber das wird bestimmt eines anderen Tages nachgeholt werden.


Van Helsing Front



Der reguläre Wartebereich von Van Helsing



Statue über dem Ausgang



MP Express.
Nach diesem sensorischen Spektakel überlegen wir kurz, wie wir den restlichen Tag verbringen wollen. Für mich stehen noch zwei Counts offen, wobei sich F623 aber nicht zu einer Fahrt auf dem SLC überreden lassen möchte. Schnell wird als nächste Fahrt der Suspended Coaster Jimmy Neutron's Atomic Flyer gebucht und während Timmy für uns losläuft, trennen sich unsere Wege kurz. F623 stattet dem 4D-Kino einen Besuch ab und ich selbst haste zum MP Express in der Hoffnung, noch etwas Zeit herauszukitzeln, sodass einer Anschlussfahrt auf The High Fall nichts im Wege steht. Nach einer halben Stunde Wartezeit, die ich damit verbrachte, die nackte Schönheit von Stahl und Beton zu bewundern, darf ich endlich einen Sitzplatz mein eigen nennen. Dank Einzelfahrer-"Wir-haben-noch-einen-Platz-frei!"-Bonus kann ich auch hier nochmals zwei Minuten herauskitzeln, schließlich ist es Inzwischen auch wirklich egal, wohin man sich auf diesen Dingern setzt.

Auf seinen ersten 50 Streckenmetern hat mich der ehemalige Radiergummi dann wirklich positiv überrascht, denn hier fährt die Kiste noch sehr ordentlich. Kaum dass man diese Eigenschaft jedoch loben möchte und in die erste Inversion gewirbelt wird, zückt Vekoma die Peitsche und wir alle wissen nur zu gut, wie sich das anfühlt. Wie nach jeder Fahrt auf einem SLC verlässt man die Schlussbremse mit einem eigenartigen Gemisch aus Erleichterung und existenzieller Infragestellung des Selbst und der Gründe, die einen dazu treiben, immer wieder in diese Schleudern einzusteigen. Das Ding ist im Kasten und heilfroh knipse ich noch ein paar Bilder, die zu einem unvernünftig hohen Anteil aus Schiene bestehen.


Wer teilt hier jetzt Schläge an wen aus?



Hangar inmitten der Westernstadt



Davon abgesehen aber eine Augenweide für Achterbahnpuristen



Schöne Schiene



The High Fall.
Ein kurzer Blick auf die Uhr: Wir wollen uns erst in knapp einer halben Stunde wieder treffen. Das müsste doch mit einem bisschen Glück mit einer Fahrt auf The High Fall zu vereinbaren sein. Jenes Glück war zwar um wenige Minuten gegen mich, jedoch bereuhe ich meinen Kurzausflug auf den Intamin Tower keineswegs, wo wir doch schon Scream im Heide Park ausgelassen hatten. The High Fall ist ein wahrlich mickriges Türmchen, die Sitzgestaltung hart an der Grenze zum Sexismus und vom Kippen der Gondeln habe ich ehrlichgesagt nichts mitbekommen, obwohl ich mir davon doch so viel versprochen hatte. Dennoch war der Ausblick über den Park hinweg sehr lohnend, weil ich bis zu dieser Fahrt wirklich noch absolut kein Gespür dafür entwickeln konnte, wie sich die Attraktionen auf dem Parkgelände verteilen. Allerdings hätte dafür wohl auch ein kurzer Blick in die Parkkarte genügt...


It's going down



Westernlook



Jimmy Neutron's Atomic Flyer.
Ein wenig verspätet und lädiert humpel ich zum abgemachten Treffpunkt zurück, womit wir dann auch vollständig versammelt sind. Wir haben noch einige Minuten über und so gehen wir den Weg ins Nickland etwas gemütlicher an, schließlich ist inzwischen abzusehen, dass wir neben dem Hakensammeln auch noch einige andere Bahnen und Wiederholungsfahrten im Movie Park erleben werden. Am Gate zu Jimmy Neutron's Atomic Flyer – meinem ersten Suspended Coaster – starten wir eine kurze Diskussion, ob der Unterschied zwischen Inverted und Suspended Coaster offiziell sein kann, wo sich doch eine ganze Armada berüchtigter Inverter "Suspended Looping Coaster" nennt. Ein bisschen Nerd-Talk muss sein und so vergeht die Zeit am Timmy-Gate des Atomic Flyer wie im Flug, bevor wir hereingelassen werden und in der ersten Reihe Platz nehmen.

Die Fahrt gestaltet sich ganz ähnlich wie jene auf Backyardigans: Natürlich bietet der Atomic Flyer uns keinen Nervenkitzel, ist aber angesichts der eigentlichen Zielgruppe eine wirklich schöne Achterbahn. Damit meine ich freilich nur die Fahrt, denn rein optisch passt der Suspended Coaster ebenso gut auf eine Kirmes, obgleich ihm dafür die passende Beleuchtung fehlt. Schade finde ich auch, dass man vom Ausschwingen der Gondeln nicht viel mitbekommt, ehe man sich bewusst darauf konzentriert. Allerdings habe ich hier noch keine Referenz, wie sehr ein Suspended in den Kurven nachgeben sollte.


Jimmy Neutron's Atomic Flyer in der Totalen



Schwingt da etwas?



Bermuda Triangle Alien Encounter.
Bei unserer Ankunft haben wir es nicht für möglich gehalten, aber wir hatten tatsächlich noch ein beachtliches Stück Zeit, sodass wir unsere Pläne für den restlichen Tag zuende schmiedeten. Die Wildwasserbahn im Nickland sollte es nicht werden – der Tunnel um den Splashdown war uns einfach zu bösartig. Die Raftinganlage dümpelte im Sumpf unserer Vergesslichkeit, bis wir uns einige Stunden später beim Verlassen des Parks an ihr Bestehen erinnerten. Sei's drum, wir haben uns für die beiden Klassiker Alien Encounter und Time Riders entschieden, gewürzt mit einigen pfiffigen Einheiten auf Van Helsing.

Bei Alien Encounter handelt es sich um eine sehr großzügig gestaltete Wasserthemenfahrt, welche mit einem Splashdown aus einem Vulkan abschließt. Die Thematisierung, welche alle Fragen nach extraterrestrischem Leben obsolet erscheinen lässt, wirkt ein wenig in die Jahre gekommen, was ihrem Charme jedoch keinen Abbruch tut. Einige Szenen kommen zwar unfreiwillig komisch daher, insgesamt verleiht aber ebendies der Bahn ihre ganz besondere Eigenart. Mein persönliches Highlight ist noch immer die nahezu unerträgliche Hitze, die sich auf den letzten Metern zum Vulkan hin anstaut und das erfrischende Nass ankündigt. Eigentlich ist es eine Schande, dass Themenfahrten so selten mit Temperaturen oder ähnlichen Sinneseindrücken arbeiten.


Rein in den Berg



Seehütte mit Ausblick aufs Bermuda Dreieck



Flucht aus dem Vulkan: "Es gibt sie doch! Die grünen Männchen leben!"



Time Riders.
Die letzten Tropfen des Bimssteingewässers am Fuße des Vulkans müssen uns wohl noch in den Augen gehangen haben, als wir den Weg zu Time Riders einschlugen. Diese Attraktion malt die Geschichte eines durchgeknallten Physikers, der auf eine mehr oder weniger verlässliche Art und Weise durch die Zeit reist und uns dabei allerlei tödlichen Gefahren aussetzt. Verpackt wird das Ganze als schier endlose, aber in jedem Fall liebevoll gestaltete Preshow, der sich ein Ritt im Flugsimulator anschließt. Wie keine andere Attraktion im Movie Park, hüllen die Time Riders den Besucher vollkommen in ihre ganz eigene Geschichte ein, sodass man die Außenwelt getrost hinter sich zurücklassen kann. Das steht für mich derart stark im Kontrast zu den Anlagen im Nickland oder dem hinteren Teil des Westernbereiches, dass meine Ansichten vom Movie Park zunehmend zerrüttet werden und es mir immer schwerer fällt, einen kohärenten Gesamteindruck vom Park bilden.


Ich hab keine Ahnung, was das ist, aber wir gehen da jetzt rein



Wer hat an der Uhr gedreht?



Alles, was man so braucht, um durch die Woche zu kommen



Letzter Take.
So klang allmählich selbst der bisher anstrengendste Tag der DeNeFra-Tour aus. Wir holten uns einen Snack, zu dem wir endlich etwas zur Ruhe kamen und bummelten noch wahllos durch den Park. Es ist schon sehr merkwürdig hier. Einerseits schwirren mir noch so viele liebevolle Details von Alien Encounter und Time Riders im Kopf umher, andererseits werfe ich einen Blick ins Nickland und wundere mich, ob das so gewollt sein kann. Dann wieder besinne ich mich zurück auf die schönen Fahrten auf Bandit, Van Helsing und den beiden Familienachterbahnen von Vekoma. Und wiederum sind mir die quietschbunte Wilde Maus und der etwas verlassen wirkende SLC schlichtweg ein Dorn im Auge. Der Movie Park ist nicht so einfach auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, dafür ist er viel zu zerpflückt, was wohl daran liegt, dass er durch so viele verschiedene Hände gegangen ist. In jedem Fall möchte ich hervorheben, dass meine Erwartungen bei Weitem übertroffen wurden, obgleich ich mir vom Movie Park wirklich sehr wenig erhofft hatte. In Bottrop lässt sich auch wunderbar ein kompletter Tag voller Abwechslung verbringen und letzten Endes wäre zumindest mir als Erstbesucher ohne Timmys Beistand so einiges durch die Lappen gegangen. Der Park besteht eben doch aus mehr als nur sechs Counts.


Wo ich es schon einen ganzen Bericht lang lobe: Farbenfrohe Gebäude im Hollywood Strip



Yummy!



Besucher über Besucher



An Tagen wie diesem nehmen wir eine solche Abkühlung dankend an



Ich dachte den ganzen Tag, hier wäre ein Starbucks



Plötzlich schickte man uns von der Straße, denn so eine Parade braucht Platz



Wenn die Polizei das wünscht, hört man besser



"Protecting your neighbourhood" my ass, die hat ne Waffe!



Die Stars von Super RTL erhalten auch Einzug



Nicht so ganz meine Welt, aber deutlich angenehmer als der nicht unpeinliche Gesang, der von der Showbühne hallte



Farbenprächtiges Splashbattle mit nackter Schiene



Bei diesem Hipster-Mädchen ist dafür alles quietschbunt



Ihr kleines Flussabenteuer ist aber hinterhältig



Wer die Tunnelwand nass macht, wird büßen



Genau so nämlich!



Kettenkarussell 2.0



Diese Attraktion befindet sich im Nickland und ist trotzdem recht schön anzusehen!



Lieber noch einen Abstecher in die Westernstadt, hier gefällt es mir einfach besser



Fast vergessen, dort hinten gibt es ja auch noch Attraktionen!



Dann statten wir dem Strand eben noch einen Besuch ab



Am Strand gibt es Fässer...



Und Crazy Surfer



Wir überlegten kurz...



...ließen die Kotzschleuder dann aber doch aus.



Minirad



Und zu guter Letzt ein wenig morbider Humor



An ace is something you do not want up your sleeve



So ganz gerecht bin ich dem Movie Park dann bestimmt doch nicht geworden: In fast jedem Parkbericht hört sich die Lage um den Park viel dramatischer an, als sie tatsächlich ist, und ich denke, er ist auch bei mir definitiv nicht zu gut davongekommen. Dennoch wünsche ich dem Movie Park aufrichtig, dass in den kommenden Jahren eine stringente Linie verfolgt wird. Van Helsing beweist ja, dass es nicht zwingend einer Auslieferung von B&M oder Intamin bedarf, um den Besuchswert eines schon recht großen Parks zu steigern, und genau in dieser Sparte sehe ich ganz großes Potential.

Genug sinniert, schließlich sind wir soeben neun verschiedene Achterbahnen in zwei Ländern gefahren. Der 16. August ist sicherlich ein Tag, den ich so nicht zwingend wiederholen muss, aber letzten Endes war es den Versuch dann doch wert. Für F623 und mich war allerdings die Zeit gekommen, Abschied zu nehmen. Nach sechs Tagen DeNe-Tour endete unsere gemeinsame Etappe und ab dem Bahnhof Bottrop saß ich schließlich wieder allein im Auto. Bleiben noch drei Tage, vier Parks und nochmals fast genauso viel Fahrstrecke, damit das De und das Fra endlich komplettiert sind. Schockierend, wie schnell die Zeit verrinnt...
Bends
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Aufsteiger

Deutschland . NW
 
Avatar von Bends
Dabei!
Link zum Beitrag #893776 Verfasst am Donnerstag, 14. März 2013 15:47 Relax
Gut geschrieben und es ist schön auch mal Meinungen zu lesen die nicht 120 mal im Jahr dort im Park sind, sondern ein echter Erstbesucher!
Move your Car
Dobeg One
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Aufsteiger Dominik Becker
Essen
Deutschland . NW
 
Avatar von Dobeg One
Link zum Beitrag #893779 Verfasst am Donnerstag, 14. März 2013 16:40 Relax
Da kann ich mich nur anschließen. Ein gelungener Bericht!

MFG, Dobeg One
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onrider seit 23.06.2005
"Das Berühren der Figüren, mit den Pfoten ist verboten"
king of kings
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Redakteur Christian Swiechota
Eschweiler
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Avatar von king of kings
Link zum Beitrag #893834 Verfasst am Freitag, 15. März 2013 08:59 Relax
Wirklich interessant, nochmal einen Erst-Besucher-Bericht aus dem MP zu lesen! Hat Spaß gemacht! S
Es gibt immer einen Grund sich zu freuen.
... warum eigentlich nur einen?
First Public Rider on Raik - 29/06/2016
Dorian
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Aufsteiger

Deutschland . NW
 
Avatar von Dorian
Link zum Beitrag #894240 Verfasst am Samstag, 23. März 2013 08:58 Relax
Da stimme ich zu. Ist immer interessant zu sehen, was Erstbesucher über den Movie Park denken und wie sie ihn erleben.

Danke für eure/deine Eindrücke. S

Gruß
Dorian
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