Part X: New York
Part 1: Luna Park & Scream Zone
Part 2: Six Flags Great Adventure
Part 3: Dorney Park
Part 4: Hershey Park
Part 5: Knoebels Amusement Park
Part 6: Six Flags America
Part 7: Washington, D.C.
Part 8: Busch Gardens Williamsburg
Part 9: Kings Dominion
Part 10: Kennywood
Part 11: Kings Island
Part 12: Dollywood
Part 13: Holiday World & Splashin' Safari
Part 14: Silver Dollar City
Part 15: Six Flags St. Louis
Part 16: St. Louis
Part 17: Chicago
Part 18: Six Flags Great America
Part 19: Indiana Beach
Part 20: Cedar Point
Part 21: Waldameer
Part 22: Niagara Falls
Part: 23 Six Flags New England
Part 24: Lake Compounce
Part X: New York
Part 5: Knoebels Amusement Park
31.07.2014
Huhu, da bin ich wieder! Nach einer berichtsmäßigen (Zeit-)Reise ins England der Gegenwart habe ich endlich wieder die Zeit gefunden, mich weiter durch den nicht enden wollenden Video-Material-Dschungel zu schneiden. Um damit nicht bis 2018 zu brauchen müssten wir uns aber noch etwas sputen, daher geht es ohne weitere Umschweife mit unserem Tag im Knoebels Amusement Park weiter.
Knoebels, ein Name wie ein Stück Holz in der amerikanischen Kehle ("Cnowbells" nach meinem Ohr oder auch kuh-NO-bels in englischer Lautschrift) liegt bequeme 100 Kilometer von unserem Nachtlager in Hershey North entfernt und ist somit recht zügig erreicht. Da man dort erst um 11 Uhr in den Tag startet, sind wir heute auch mal ziemlich ausgeschlafen. Auch wenn der Park mit bis dato zweieinhalb (heute dreieinhalb) nennenswerten Achterbahnen zunächst nicht als der reizvollste Zuwachs für eine Achterbahntour erscheint, haben wir uns vielen Berichten, Meinungen und Empfehlungen gebeugt und einen Schlenker eingeplant.
Auf dem Holzweg. Also auf dem Weg zum Holz.
Ein paar Eckdaten: Henry Knoebel war Anfang 1900 Farmer in dem als "Peggy's Farm" bekannten und zum Picknick beliebten Tal mit "Swimming Hole", aus dem zunächst "Knoebels Grove" wurde, als er Snacks und Drinks verkaufte und anfing Grundstücke für Ferienhäuser zu verpachten - von denen bis heute einige teils mitten im Park zu finden sind! 1926 enstand dann mit der Erweiterung um Restaurant, Karussel und Spielbuden erstmals ein echter Freizeitpark daraus. Zwar ist seitdem viel passiert - leider auch regelmäßige Überschwemmungen - aber man hat sich offensichtlich zum Ziel gesetzt, Tradition und Nostalgie hochzuhalten: Viele klassische Rides (und mehr!) werden hier in Stand gehalten oder wurden vor der Verschrottung gerettet. Aber dazu später.
Zunächst fahren wir jedenfalls ein Stück den Weg zurück, den wir am Vortag gekommen waren, dann geht es immer gen Norden und gefühlt auch etwas zurück in der Zeit. Es wird deutlich ländlicher, felsiger und auch dichter bewaldet - eine sehr schöne Gegend! Die Zufahrt zum Park flankiert einen dicht bewachsenen Berg, das Erste was wir zu Gesicht bekommen ist der Sessellift, der von rechts kommend das Parkgelände verlässt, die Straße kreuzt und diesen erklimmt. Spoiler: Heute passt der Sessellift uns leider nicht so ins Programm.
Fahrt ins Grüne
Der Parkplatz ist eine große, gut getrimmte Wiese und die Anzahl der geparkten Autos ist übersichtlich. Nochmal gut eingecremt - mittlerweile als täglicher Ritus in Fleisch und Blut übergegangen - Wanderschuhe angezogen, Kamera eingesteckt und auf geht's. Obwohl wir das schonmal irgendwo mitbekommen haben, sind wir fast etwas überfordert mit der Tatsache, dass es keinen Eingang gibt, sondern man einfach so in den Park hineinschlendert, ohne in irgendeiner Form anzustehen oder Drehkreuze zu passieren. Wir fühlen uns kurz wie Seehunde ohne Ball, finden aber dann in einer Gasse zwischen den vielen Buden und kleinen Häusern eine Kasse, an der wir uns Wristbands zulegen können. Wir dürfen sogar ganz kurz dafür anstehen
Fahrt im Grünen
Der vordere Parkbereich ist etwas offener, wie gesagt gibt es hier viele kleinere Gebäude, an denen es allerlei Dinge zum Essen und trinken gibt. Hier genehmigen wir uns auch schonmal einen kleinen Brunch, der bei mir aus einer Bratwurst mit Jalapeno-Stückchen besteht, wenn ich mich recht erinnere. Ein Hot Dog von Nathan's wäre mir lieber gewesen, muss ich aber feststellen.
Vorbei an einer Disco/Rock'n'Roll-Straßen-Gesangs-Showeinlage gehen wir erstmal mehr oder weniger zielstrebig in den hinteren Parkbereich, genauer gesagt zum Woodie
Phoenix. Dieser stand bis in die 80er Jahre im Playland Park San Antonio, nachdem er dort 1947 erstmals als Rocket, "the largest roller roaster in the world" eröffnet worden war und bevor er wiederum nach der Schließung des Parks dann 1985 in Knoebels aus der eigenen Asche emporstieg. Das hab ich gerade mal recherchiert. Was wir aber zu diesem Zeitpunkt schon wussten, ist dass dieses Stück Holz in quasi allen namhaften Woodie-Polls und -Bestenlisten seit jeher und nahezu ohne Unterbrechnung unter den Top 10, meist gar unter den besten 5 rangiert. Natürlich sorgt das für eine gewisse Erwartungshaltung.
Holz und Feuer - klingt eher nach einer gefährlichen Kombination.
Dummerweise ist beim feurigen Flattermann aber zu dieser Uhrzeit Warten statt Erwarten angesagt, da nur ein Zug im Betrieb ist und die Meute bis vor den Eingang ansteht. Dass der Wartebereich recht kurz ist und keinerlei Zick-Zack enthält, ist wiederum eine Information die wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht haben und so entscheiden wir uns, erst doch noch eine Runde durch den restlichen Park zu drehen. Nach links abbiegend durchqueren wir diesen gegenüber dem vorderen Parkbereich wieder stärker bebaumten Parkbereich, vorbei an einem Oldtimerfahrgeschäft, das nicht nur erstaunlich authentisch, sondern auch in glaubwürdiger Originalgröße daherkommt und somit nur nicht als Spaß für Jung zu verstehen ist. Der Hang zur Nostalgie setzt sich fort.
Good Old Timers
Auch an einer kleinen, nach außen zeigenden Floorless-Frisbee in Kirmes-Ausführung kommen wir vorbei, hier so am Rande des Schotterweges zwischen den dichten Bäumen geparkt hat aber auch diese Attraktion irgendwie einen angenehmen, Ferien-Park-artigen Charme. Ein paar Meter weiter gibt es dann einen relativ kleinen Freefall-Tower mit dem in Anbetracht der tatsächichen Höhe vielleicht etwas ambitionierten Namen
StratosFear, der allem Anschein nach von der Firma Larson International zusammengelötet wurde. Da wir noch auf unseren ersten Ride des Tages warten, nutzen wir die Gunst der Stunde und steigen ohne Wartezeit ein. Hier sitzt man im Dodekagon, sprich Zwölfeck um den Turm, was dafür sorgt, dass man die Nebenmänner und -frauen nicht wirklich sieht, da sie schon leicht seitlich von einem weggeknickt sind. Das sorgt für eine irgendwie interessante Einzelerfahrung. Was aber den viel größeren Unterschied macht, ist die Tatsache, dass der Fall sofort einsetzt, sobald die Gondel den höchsten Punkt erreicht. Kein Anhalten, keine Vorwarnung, nichts. Das spart nicht nur Zeit sondern ist auch ein echter Schocker, weil man nie wissen kann, wann der Fall kommt. Ein Feature dass ich tatsächlich auch dem typischen, wohl auf das Erzeugen von Spannung abzielenden, üblichen Freefall-Programm vorziehen würde. Zudem kommt uns der Fall an sich äußerst intensiv vor. So positiv überrascht lassen wir uns (das) gleich nochmal (ge)fallen und kommen auch später gerne nochmal wieder.
Ein Fall für uns
Obwohl das schon relativ nahe an einem gewissen schienengebundenen Attraktionstypus dran ist, brauchen wir es jetzt richtig und nähern uns dem nahen Holzkonstrukt mit dem schlichten, aber ergreifenden Titel
Twister. Und siehe da, auch hier gibt es eine interessante Geschichte! Die Knoebels wollten den
Mister Twister aus Elitch Gardens in Denver retten, als der restliche Park ihn 1994 beim Umzug zu einer neuen Location zurückließ. Als das Layout sich als nicht mit den Knoebels'schen Platzverhältnissen zu vereinbaren erwies, sah man von doch von einer Umsetzung ab und kaufte stattdessen die Original-Baupläne von John C. Allen, der wohl hauptverantwortlich für das Wiederaufleben von Holzachterbahnen in den 1970ern war.
Familienerbstück
Handgebogen!
Das Layout wurde dann gespiegelt und teilweise modifiziert, die Hauptmerkmale aber erhalten. Eine große Besonderheit ist allerdings hinzugekommen: der Lifthill wurde derartig zweigeteilt, dass man nach der ersten Hälfte einen Schlenker mit 180°-Wende durchläuft, an den dann der zweite Kettenlift genau über dem ersten gegenläufig angeschlossen ist. Quasi ein Doppeldeckerlift. Rollercoaster-Tycoon-Veteranen kommt das eventuell bekannt vor, aber bei echten Bahnen ist das ja nun wirklich etwas exotisches.
Mit der Kraft der zwei Lifthügel
Nun denn, die Wartezeiten sind im einstelligen Bereich, flux ist der Zug geentert und die "Lift-Ception" erklommen. Der Dip vor dem
First Drop beschreibt eine Kehrtwende hin zur Rückseite der Bahn, wo das Parkgelände nahtlos und ohne Zäune oder ähnliches ins dazugehörige Camping-/Ferienhütten-Areal übergeht, das schönerweise kaum bis gar nicht gerodet ist. Aber wir sitzen hier in einer Achterbahn, also interessiert das gerade nicht, insbesondere weil es jetzt ein beträchtliches Stück abwärts geht. Die folgende, stattliche Fahrtzeit verbringen wir in engem Kontakt mit entweder den seitlichen Wänden des Zuges oder miteinander, besonders im Signatur- und mutmaßlich namens-gebenden Element, einer auf einer schräg gestellten Ebene liegenden Hochgeschwindkeits-540+°-Spirale um den Stationsbereich würde eine schmale Person sicher hier und da noch einen Sitzplatz im linken Teil des Zuges finden können.
Doppelte Helix, doppelter Spaß!
Eine gute Portion seitliche
G-Kraft und viele Kreuzungen der eigenen Struktur sowie einen Tunnel später steht für uns fest, dass es hier zwar nicht hebt, aber geht - und zwar ab. War das jetzt zu konstruiert? Wie auch immer, das Teil fährt sich ganz gut und steht wie alles hier schön am/im Grünen. Allzu sehr vom Hocker reißt uns die Bahn zwar nicht (im wahrsten Sinne des Wortes), aber wir sind auf jeden Fall zufrieden und wagen sofort eine zweite Fahrt.
Gut Holz.
Wir kommen langsam in den Mood, wollen jetzt mehr von der Knoebels'schen Way of Life erleben - nachdem wir kurz unsere Kameras um den Twister spazieren getragen haben, versteht sich. Wenn ich mich recht erinnere stoßen wir dabei in unmittelbarer Nähe des Holzhaufens auf ein Wohnhaus, das noch mitten im Park steht - scheinbar eins der Ferienhaus-Grundstücke von anno dazumal! Hinter der Bahn wird gerade an ein paar Wasserrutschen rumgeschweißt, die wiederum in demjenigen Pool enden, der sich aus dem schon vor Gründung des Parks so beliebten "Swimming Hole" entwickelt hat. Wir bewegen uns daran vorbei und weiter gegen den Uhrzeigersinn durch den Park wobei wir uns bald wieder im bereits durchquerten Eingangsbereich wiederfinden.
Diesmal nehmen wir ein paar Rides mit. Den Spillwater und das Riesenrad nur auf Band,
Merry Mixer aber auch physisch - ein klassischer Flatride des Typus "Twister" ums nochmal aus der Perspektive des RCT-Spielers zu benennen (nicht zu verwechseln mit dem eben gefahrenen Holzknäuel des gleichen Namens). Oder "Scrambler" oder "Sizzler".
Bunter Mixer
Flatride übrigens im wahrsten Sinne des Wortes, bewegt sich das große Gondelkreuz mit den vier kleinen Gondelkreuzen an denen je vier Gondeln kreuzweise angekreuzt... ähh -bracht sind, doch nur in einer Ebene. Witzig ist es trotzdem, hier gibt's lateral kräftigen Nachschlag - aber auch keine
Airtime. Um dieses Defizit schleunigst auszugleichen, hüpfen wir in das Konstrukt namens
Downdraft, das dann mit uns loshüpft, immer im Kreis um den Turm in der Mitte. Die zwei- bis dreisitzigen Gondeln sind dabei so am Ende von langen Armen angebracht, dass man stets in Fahrtrichtung schaut und keinerlei Querneigung einnimmt, während man immer wieder in die Höhe geschleudert wird. Dabei entsteht ein Mix aus wieder mal seitlichen und tatsächlich nicht vorhandenen bis negativen vertikalen Kräften. Sehr witzige Angelegenheit, das.
Ein not-so-Flat Ride
Weiter geht's in den vom nicht vorhandenen Eingang rechts gelegenen Parkteil, zwischen den vielen Buden und kleinen Gebäuden hindurch, die wir anfangs rechts liegen gelassen hatten. Ein klassisches Kettenkarussell hat es hier, sowie
Kozmo's Kurves, ein mittelkleiner Family-Coaster, der gewissermaßen ein Teil-Remake des noch kleineren Vorgängers mit dem ironischen Namen
High Speed Thrill Coaster ist. Das ist jetzt vielleicht nicht ganz so spannend wie die anderen Geschichten, aber fängt man erstmal an zu recherchieren...
"Kozmo's Kurves" bezieht sich nicht auf die Figur des Maskottchens. Wichtiger Unterschied.
Witzig ist jedenfalls, dass halb um und halb unter dem Bähnchen ein Betonkanal verläuft, der per Bööötchen (ein ö sieht blöd aus und zwei sind falsch) befahren werden kann. Dadurch bildet sich zum Einen eine Insel auf dem die Station des Coasters steht und die per "Knoebels Bridge" zu erreichen ist - welche eigentlich nur nennenswert ist aufgrund des Nennens ihres eigenen Namens per Schild - zum Anderen sind an mehreren Stellen Stahlträger als Basis für die Stützen so über den Kanal gelegt, dass man sich augenscheinlich im Boot fast schon ducken muss, um ohne Kopfweh wieder auszusteigen. Bemerkenswert ist auch, dass der Park hier tatsächlich doch mal nach außen hin abgegrenzt wird – von einem hüfthohen Lattenzaun! Das Bähnchen selbst ist indes nicht übermäßig spannend, hat aber immerhin ein paar, nein, ein Paar spürbare Hopser parat.
Bei Hochwasser sollte man von einer Fahrt absehen.
Viel spannender ist eine weitere unmittelbar angrenzende Attraktion, die wir sofort ansteuern.
Satellite heißt das gute Stück. Was sag ich, das grenzgeniale Stück amerikanische Fun-Fair-Nostalgie! Als Roll-O-Plane bekannt werden diese Dinger zunehmends rar, was sich als äußert schrecklich herausstellt, sobald die Fahrt begonnen hat.
Like a satellite...
Es handelt sich hier um eine Propeller-artige aber kleinere Konstruktion mit einem zunächst senkrecht stehenden Ausleger, der um seine Mitte rotiert. Die an beiden Enden und in beide Blickrichtung montierten engen, Pistolenkugel-ähnlichen Käfige bieten jeweils Platz für zwei nicht allzu kräftige Personen und beschreiben dabei einen vertikalen
Looping. Dabei rollen sie aber so, dass man den höchsten Punkt nicht kopfüber, sondern aufrecht passiert. Dies geschieht mechanisch und nicht kontinuierlich, sondern 180° in die eine Richtung und dann wieder zurück. Und das macht den eigentlichen Clou erst möglich, denn während man so fröhlich auf und ab rollt, wird der Drehpunkt des Ausleger so nach hinten umgekippt, dass der vertikale
Looping zu einem ein paar Meter höher gelegenen horizontalen wird.
Die Gondeln machen in ihrer Rollroutine aber keinerlei Anstalten, auf diese Änderung des Bezugssystems einzugehen und rollen munter weiter. So kommt es, dass man sich erst 90° nach innen neigt - und dann ebenso weit nach außen! Das führt während der unermüdlichen Wiederholung durch eine Kombination von Hangtime zur Seite und "
Airtime" nach außen zu bizarren Kräften und vor allem zu manischen Lachkrämpfen. Und wenn die zweite Hälfte der Fahrt dann auch noch rückwärts stattfindet, da wir in diesem Fall vorwärts eingestiegen sind, ist es völlig vorbei.
Tatsächlich wahr!
Wahnsinn. Eine der geilsten Nicht-Achterbahn-Fahrten, nicht nur auf dieser Tour, sondern überhaupt. Ich glaube, wir haben uns, obwohl wir nicht zu viel Zeit übrig hatten, mindestens 3-4 Fahrten gegönnt und haben uns auch den Spaß erlaubt, unsere tägliche Video-Botschaft nach Hause während eines Rides (bzw. zweien wegen der Lachkrämpfe) aufzunehmen. Wir würden jedenfalls gerne eine Neuauflage dieser Bahn sehen, die ihre fast schon antiquierte Technik stolz und offen zur Schau trägt, Zahnräder und alles dabei.
Ich empfehle jedem, falls er irgendwo die Chance bekommen sollte, so ein Teil zu fahren - die Fahrt ist auch nicht allzu schnell und intensiv und sollte eigentlich für jeden Parkfan gut verträglich sein, der Spaßfaktor ist dafür umso intensiver. Timo, der bei manchen Flatrides etwas anfälliger ist, hat die Fahrt(en) jedenfalls ohne Probleme weggesteckt. Einerseits, weil es eigentlich nie nur in eine Richtung geht, andererseits, weil der Spaßfaktor einfach so groß ist, dass man vieles damit rechtfertigen kann
Falls Knoebels das Teil verkaufen will, wir würden es uns in den Garten stellen und "shut up and take my money" rufen. Naja, vielleicht nicht ganz, aber so ähnlich definitiv. Ein gigantisches Herz für Knoebels also, die diesen (Instant) Classic hoffentlich noch lange hegen und pflegen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt lieben wir den Park schon. Und dabei haben wir noch gar nicht so viel gesehen, geschweige denn getestet.
Hier bin ich Mensch, hier will ich rein
Das muss geändert werden. Vorbei an einer ganz gut besuchten Bühne mit stimmungsvoller Live-Musik im Stile eines Musikvereins durchqueren wir nach kurzer spontaner Tanz-Video-Selfie-Einlage (Tvelfie™) eine von saftigen Blättern überdachte und von einem breiten Wasserkanal zweigeteilte Ansammlung von Kiddie-Attraktionen. Dabei lassen wir es uns natürlich nicht entgehen, eine wieder mal äußerst klassische Spiralrutsche, namentlich Sky Slide zu berutschen.
Spiralrutsche 1 hat wirklich Spaß gemacht!
Hier hat's außerdem noch ein über 100 Jahre altes Karussell! Dessen Geschichte lasse ich jetzt mal unangetastet, zumal das hier nur die Kiddie-Variante ist. Zentraler im Park gibt es sogar noch das sich auch schon dreistellig jährende Grand Carousel, das wir glaube ich gar nicht so genau betrachtet haben, da ich nicht gedacht hätte, dass es gleich zwei dieser prächtigen Antiquitäten gibt.
Kein Witz.
Das Karussell dreht sich weiter
Null-Mann-Orchester
A propos, da springe ich kurz ein Stück vor, es gibt auch einen Ausstellungsraum mit vielen prachtvollen, handgeschnitzten Karussell-Tierchen und -Gondeln die teilweise bis 1870 zurückreichen! Wirklich toll und die zehn Minuten muss man sich als Parkfan eigentlich für diese Zeitreise nehmen.
Sogar den König der Karussell-Tiere gibt es hier!
Unweit des ersterwähnten Pferdchen-Rundfahrgeschäfts treffen wir auf eine weitere Sehenswürdigkeit: Auf dem Parkplan als Americana verzeichnet gibt es hier neben einer passenden Flagge einen Schmied, der glaube ich größtenteils althergebracht arbeitet und ein paar Souvenirs der niveauvolleren Sorte herstellt, während gegenüber ein Mann mit Kettensäge die Besucher durch das gekonnte Schwingen derselbigen zum Kauf von allerlei hölzernem Kram verlockt.
Gartenalligator
Und es ist schöner Kram dabei: Skulpturen in allen Größen, Bären, Gartenzierde aller Art und Schilder mit der Aufschrift "My dog's name is Peanut Butter". Na wenn man da mal nix findet! Wiedermal fühlt man sich hier nicht so ganz wie man es von einem Freizeitpark gewohnt ist - und zwar im positiven Sinne.
Betrachtet dieser große Bär wohlmöglich gerade den großen Bären?
T(h)or
Ich setzte auf "Ja".
Der monströse Stamm einer 220 Jahre alten Eiche (die seit dem Aufstellen des Schildes sicher noch etwas älter geworden ist) rundet auf einem Minenwagen liegend dieses friedliche Fleckchen perfekt ab.
Hui!
Einige Meter weiter geht es nicht weniger urig, aber deutlich weniger friedlich zu. Es erwartet uns die von außen noch verhältnismäßig einladend aussehende Haunted Mansion. Es handelt sich hier um eine - wie könnte es anders sein - äußerst klassische Geisterbahn. In zweireihigen Chaisen fährt man zügig entlang einer sich permanent windenden Einzelschiene. In der grundsätzlich im Inneren herrschenden Finsternis werden dazu ständig allerlei Figuren und Szenen kurzfristig grell erleuchtet, um die Mitfahrer in Kombination mit schrillen Geräuschen das Fürchten zu lehren. Neben klassischen Horrorszenarien gibt es dabei auch ein paar eher psychedelische Momente.
Die Leute sind beim Aussteigen schon ganz neongrün vor Angst.
Für eine Fahrt müssen zwei Dollar berappt werden, auch trotz Wristband. Dank vieler Empfehlungen schreckt uns das aber nicht ab, nur müssen wir im Gespräch mit der netten Dame im Ticket-Pavillon feststellen, dass wir gerade keine allzu passenden Scheine da haben. Das hält die sicherlich schon um die 75-Jährige nicht davon ab, uns in ein äußerst nettes Kurzgespräch über unsere Herkunft zu verwickeln, welche sie verzückt zur Kenntnis nimmt. In diesem spezifischen Fall bin ich mir nicht mehr so sicher, grundsätzlich hat aber gefühlt jeder zweite Amerikaner Verwandte in Deutschland, wie wir tagtäglich erfahren. So oder so sind wir aber wiedermal begeistert vom warmen Empfang und versprechen, bald mit dem nötigen Kleingeld zurückzukehren. Ob das jetzt typisch amerikanisch oder typisch Knoebels ist, oder beides? In jedem Fall erhöht es unseren Wohlfühlfaktor noch weiter, was wir zu diesem Zeitpunkt kaum mehr für Möglich gehalten hätten.
Um kurz vorzugreifen, bei unserer Rückkehr eine Weile später erkennt die Dame uns sofort wieder und verkauft uns mit großer Freude zwei Tickets, mit denen sie uns viel Spaß wünscht. Den haben wir dann auch prompt. Tatsächlich war ich auf einer solchen schienengebundenen Geisterbahn noch selten so angespannt... Die von der Veranda ins Haus führende Flügeltür wird vom Wagen kurzerhand kräftig aufgestoßen, was einen ersten Impuls für eine angespannte Grundstimmung erzeugt und auch wenn es selten wirklich intensive Schockmomente gibt, so erwarte ich sie doch hinter jeder Haarnadelkurve. Ein paar Mal habe ich mich trotz des grundsätzlich eher trashigen Charmes aber doch ordentlich erschrocken. "Die Geisterbahn ist reiner Terror", sagen wir später beim Aufnehmen unserer Video-Botschaft - ein kleines bisschen hoch gestapelt vielleicht, in jedem Fall ist sie aber ein ganz großer Grusel
spaß, der für zwei Dollar ein wahres Schnäppchen ist. Nicht umsonst ein Liebling von Dark-Ride-Enthusiasten und ein Must-Do!
Vorher gehen wir allerdings vorbei am "Lazer Tag"-Gebäude, das wir heute auslassen und besorgen uns erstmal ein Mittagessen sowie gleichzeitig das nötige Kleingeld. Im "International Food Court" gönne ich mir eine "Mexican Platter" mit Tacos, Bohnenmus, Tortillas und mehr, mit der ich besonders zu diesem Preis sehr glücklich werde. Eine willkommene Abwechslung nach bisher vor allem Burgern und Hot Dogs. Timo weiß leider auch hier nicht mehr, was er gegessen hat.
Gleich nebenan wartet in einem größeren Gebäude Black Diamond, mehr Themenfahrt als Achterbahn, aber trotzdem Achterbahn. Es gibt mehr Trims als Drops, aber die Szenen um die Arbeit in den Minen wissen trotz gelegentlichem Anflug von Trash durchaus zu gefallen. Auch dieser Coaster hat bei Knoebels 2011 eine neue Heimat gefunden, nachdem er bei Morey's Piers, New Jersey nach fast 50 Jahren seine letzten Runden gedreht hatte. Eine schöne Bereicherung und immer eine Fahrt wert, würden wir meinen.
Schwarz und lecker
Zwischen unserer Rückkehr zur eingangs erwähnten Holzachterbahn liegt nur noch der recht stattliche Log Flume, den wir aber trotz bestem Wetter (es hat nur mal kurz geregnet) unfrequentiert lassen. Schön sieht er aber allemal aus, vorne "im Freien", hinten wieder zwischen den Bäumen verschwindend. Beim Passieren nehmen wir linker Hand mal wieder eine lustige Fahrt auf einem
Tilt-A-Whirl mit - der darf hier natürlich nicht fehlen. Diese Dinger gehören auf unserer Tour sicherlich zu den meistgefahrenen Nicht-Achterbahnen. Schade eigentlich, dass es diese in Deutschland nicht oder zumindest nicht in der hier typischen Intensität gibt. Meine ersten und besten Fahrten auf einem solchen Spaßbringer hatte ich allerdings 2006 im Flamingo-Land, England. Deutsche Exemplare wie in Tripsdrill oder zumindest früher mal im Panorama Park sind da meiner Erfahrung nach deutlich träger und weniger drehfreudig.
Jetzt ist unsere Parkumrundung vollendet und wir stehen wieder am ursprünglich als Einstieg gedachten
Phoenix. Wartezeit hin oder her heißt es, ein bisschen hat sich die Situation aber auch verbessert. Wie oben bereits beschrieben, stellt sich aber zudem heraus, dass der Wartebereich tatsächlich sehr kurz ist und so sind wir trotz anhaltendem Einzugbetrieb binnen ca. 15-20 Minuten an der Reihe. Die Bahn ist bekannt für ihre
Airtime, überrascht den unbelesenen Fahrgast aber mit Bügeln, die diesen Titel eigentlich kaum verdienen. Hat man auf der Bank platz genommen, klappt man dieses gemeinsame Gatter am oberen Ende der vor einem befindlichen Zugwand nämlich so nach unten, dass es in einer waagerechten Position einrastet. Dass dabei gut und gerne 30 Zentimeter Platz und mehr zum eigenen Oberschenkel und auch zum Oberkörper verbleiben, degradiert diesen Hauch von Metall auch allenfalls zum Haltegriff. Dagegen ist man auf jedem Kiddiecoaster regelrecht gefesselt.
Man ist bescheiden.
Während der Fahrt verlieren wir gefühlt öfter den Kontakt mit der Sitzfläche und die Kontrolle über unsere Gesichtszüge sowie Zwerchfelle, als wir in den Sitz gepresst werden. Tatsächlich sind wir diesem oft ferner als dem sogenannten Bügel - ein absolut irres, wahnsinnig wahnwitziges Gefühl mit einer winzigen Prise Todesangst. Wir haben das Gefühl, wenn wir uns ein bisschen mit den Füßen abstoßen würden, könnten wir die
Airtime gut und gerne auf 1-2 Meter oberhalb des Zuges verlegen.
Erst unter der Erde...
Ein solch freies Schwebegefühl haben wir sonst noch auf keiner Achterbahn, geschweige denn einer aus Holz erlebt (Spoiler: das könnte sich im Verlauf der Tour noch verändern.
). Besonders auf der letzten langen Gerade Richtung Schlussbremse, wenn sich vier sprungschanzenartige Hügel aneinander reihen, kommen wir auf jeder unserer leider nur drei Fahrten nicht mehr aus dem Lachen - und Schweben - heraus. Genial.
...dann nur noch in der Luft.
Unsere Erwartungen sind übertroffen, ein einmaliges Erlebnis! Hoffentlich wird man sich noch lange um dieses Schätzchen kümmern und niemals irgendwelche zusätzlichen Bügel, Gurte oder Bremsen verbauen. Zwar ist der Preis für die Parabelflug-artige Freiheit für längerbeinige Personen eventuell der ein oder andere nicht allzu angenehmen Kontakt Bügel oder Zugwand, aber das passt mehr oder weniger zur Fahrt und ist hier als Kritik nicht wirklich angebracht. Allein für diese Bahn sollte jeder, der die Chance hat, einen Ausflug nach Elysburg fest einplanen.
Unterwegs zur finalen Airtime-Eskalation
Und eine Bahn gibt es ja noch, mit Namen
Flying Turns - wo wir schon bei einzigartig sind. Es handelt sich hier um eine Holz-Bobbahn nach dem Vorbild der 1920er Exemplare. Erst Ende der Saison 2013 eröffnet war die Bahn zu diesem Zeitpunkt schon legendär. Gebaut zwischen 2006 und 2007 tüftelte man jahrelang daran, Strecke und Züge so aufeinander abzustimmen, dass die Fahrt exakt der Vorlage entspricht, sowie natürlich allen Sicherheitsauflagen. Dazu scheute man weder Retracking noch mehrmaliges Redesign der Wagen, bis es dann im Oktober 2013 so weit war. Zwar ist für einen reibungslosen Ablauf ein Wiegen und nach Gewicht sortieren der Passagiere nötig sowie ein mit drei Gliedern etwas kürzerer Zug als ursprünglich vorgesehen, aber diese umfangreichen Bemühungen und das schlussendliche Lösen der Komplikationen sprechen mal wieder für diesen vorbildlichen Park.
Schall- und Sichtschutz inklusive
Hier warten wir eindeutig am längsten, 40-50 Minuten dürften es gewesen sein, was natürlich an der eher mäßigen Kapazität mit sechs Personen pro Zug liegt. Da wir beide auch zusammengenommen nicht unbedingt die Schwersten sind, werden wir von der äußerst charmanten Ride-Opse Emily hinten im Zug eingeordnet. Hintereinander sitzend erklimmt man zunächst einen kleinen Lift in den ersten Abschnitt der Bahn. Dieser ist eigentlich nur eine 540°-Abwärtshelix, in der nur sehr gemächlich Geschwindigkeit aufgenommen wird. Nach dem zweiten, größeren Lift folgt dann der Hauptteil der Bahn. Hier wechseln sich ein paar mal Abwärtsspiralen mit Zick-Zack-Strecken ab, die dann doch wesentlich schwungvoller durchfahren werden und einige Male zu ordentlichem Ausschwingen in die Steilwand führen. Allzu bald ist die fröhliche Fahrt dann aber auch leider wieder vorbei. Nach der Wartungshalle folgt dann nochmal ein Lift, der den Zug allerdings nur wieder auf Stationsniveau befördert.
Alles hat ein Ende, nur Flying Turns hat dann gleich noch einen dritten Lift.
Flying Turns ist eine tolle Anlage, die besser nicht in diesen Park passen könnte. Langsam habe ich Übung im Tippen des Wortes "einzigartig", aber so ist es nun mal
In jedem Fall sollte man auch diese Bahn nicht verpassen, obwohl das ganz große Coaster-Gefühl vielleicht ausbleibt. Wir sind sehr gespannt, was man sich als nächstes einfallen lässt, nachdem ja zwischenzeitlich auch zur Abwechslung mal ein moderner Loopingcoaster eröffnet wurde.
Die Hauptziele haben wir damit langsam aber sicher abgehakt, zwei Rides sind uns aber zwischenzeitlich noch ins Auge gefallen. Zum Einen
Flyer, eines dieser Flugzeug-Karussells, bei denen man mittels eines vorne an der Gondel angebrachten Ruders per Hand das Ausschwingen steuern kann, was hier allerdings nur in Maßen erlaubt ist. Auch dieses Fahrgeschäft hat natürlich schon viele Jahre auf dem Buckel und wurde bereits 1972 von Kennywood in Pittsburg - wohin es uns auch in Bälde noch verschlagen sollte – hergeschafft. Es ist laut Parkhomepage das einzige Modell dieses Attraktionstyps, das im Uhrzeigersinn betrieben wird. Einzigartig! Verrückt! Interessanter finde ich aber, dass dieses Teil nicht etwa von einem Elektromotor angetrieben wird, sondern augenscheinlich von einem Traktormotor! Ich finde nicht viel dazu, weiß jemand mehr? U.a. bei Wikipedia heißt es auch, dass dieser Ride einer der schnellsten seiner Art sei. In jedem Fall ist es hier sehr leicht, große Schwünge zu machen, auch wenn der etwas kautzige alte Mann, der sonst nur seelenruhig auf seinem Plastikstuhl in der Mitte des Rides sitzt und beim Bügel kontrollieren und händischen An- und Abschalten des Motors alle Zeit der Welt hat, dazu neigt, dies per grummeligem Zuruf zu unterbinden. Aber auch die dünnen Stahlseile und die filigrane Konstruktion reagieren darauf schnell mit dem ein oder anderen "Klonk!", was durchaus etwas Respekt einzuflößen vermag. Ein langer Abschnitt für solch einen Ride, aber es stimmt schon, wir hatten mal wieder besonders viel Spaß mit diesem sehr interaktiven Flieger.
Uhrzeigersinn-Power!
Zum anderen war da noch
Looper, eine Attraktion, das uns bisher noch gänzlich unbekannt war. Es handelt sich um ein Rundfahrgeschäft, an dem außen "Räder" angebracht sind, in denen man sich, zwei Personen pro Rad, gegenübersitzt. Während man so im Kreis fährt, kann man jetzt durch abgestimmte Gewichtsverlagerung vor- und zurückschaukeln und mit Hilfe des geschickten Einsatzes einer Handbremse schon bald den ersten Überschlag in einer Reihe von unbegrenzt vielen absolvieren. Oder wahlweise auch einfach Kopfüber stehen bleiben. Ein bisschen erinnert das ganze an eine wildere, anstrengendere und noch witzigere Fahrt mit einem Luna
Loop. Köpfe wurden rot, Zwerchfelle verkrampften sich aufs Äußerste, Mägen wurden strapaziert. Wir kamen, sahen und sporteten.
Loop-de-Loop-de-Loop-de-Loop-de-Loop-de-Loop-de-Loop-de-Loop-de-Loop-de-Loop-de-!!!!
Obwohl wir sicherlich am Limit unterwegs waren, haben wir das volle Potential nicht ausschöpfen können, da Timo durch seine nicht enden wollende Lach-Attacke irgendwann nicht mehr in der Lage war, den
Loop zielgerichtet zu bedienen. Die Eindrücke, die man während der Fahrt erhascht, sind unbeschreiblich und kaum mehr rational erklärbar, ebenso wie die Frage nach dem Oben und Unten nicht mehr zu beantworten ist. Ein weiterer irrwitziger Ride mit einem Spaßfaktor von "over 9000"! Als wäre das noch nicht genug Spaß für einen Tag gewesen, vergnügen wir uns noch auf einer weiteren Whip, wie wir sie schon im Dorney Park als spaßig identifiziert hatten, und runden alles mit einer letzten Runde auf dem so genialen Satellite ab.
Da die Spitze einer Peitsche ja knallt, weil sie die Schallmauer durchbricht, sind auf diesem Foto die "Spitzen" der Whip unscharf abgebildet, um die Assoziation zu unterstreichen.
Irgendwo dazwischen gibt's für mich noch ein aus kleinen Perlen bestehendes Eis - vgl. Solero Shots - in ein paar exotischen Geschmacksrichtungen, an die ich mich leider nicht mehr erinnern kann und schon machen wir Feierabend. Eine dritte und letzte Übernachtung im kürzlich modernisierten Motel 6 Harrisburg wartet noch auf uns, bevor wir uns Washington und damit Six Flags America nähern. Für Minigolf ist also leider keine Zeit mehr.
Aber...!
Nein, wirklich keine Zeit mehr!
Abermals neigt ein nahezu perfekter Tag sich sein Ende. Abermals haben wir einige tolle Achterbahnen, mehr als bisher aber vor allem auch viele andere, für uns neue und unglaublich spaßige Attraktionen erlebt. Zwischen den bisher zwar auch noch fast durchgehend schön angelegten, aber deutlich thrill- und quantitätslastigeren Parks wirkt das hier schon fast wie ein Urlaub im Urlaub. Ein absoluter Ferienpark zum Baumelnlassen der Seele, wie ein großer Spielplatz mit ein bisschen Motor-Unterstützung hier und da. Trotz wenig bis keiner tatsächlichen Thematisierung im eigentlichen Sinne ist die Atmosphäre hier zum Mit-Löffel-fressen - und es ist wahrhaftig schwierig bis unmöglich, wirklich satt zu werden. Es klingt abgedroschen, aber man muss es wirklich erlebt haben, um es zu verstehen. Ich wage zu behaupten, Knoebels ist nicht nur Freizeitpark-Kult, sondern auch -Kultur. Und das Essen ist auch günstig. Wir sind sehr froh, dass wir uns den vielen Berichten und Empfehlungen gebeugt haben.
Zuletzt wie immer das Video:
Ich habe mich mit Kusshand dem nostalgischen Charme angepasst und bin ebenfalls einige Jahrzehnte zurückgegangen: Mit einem Rock'n'Roll/Blues-Rock-Song einer der großen amerikanischen Bands: Aerosmith. Ich finde, das fügt sich ganz gut. Trotzdem ist es, wie gesagt, nahezu unmöglich, in einem Video wiederzugeben, wie sich ein Tag bei Knoebels anfühlt. Ich denke und hoffe trotzdem, dass ich es bestmöglich gelöst habe, auch wenn Phoenix und besonders Flying Turns nicht allzu filmfreundlich platziert sind. Dafür habe ich ohnehin versucht, mehr vom gesamten Park und der zahlreichen, besonderen Attraktionen zu zeigen. Ich hoffe, ein bisschen was von unserem Spaß findet durch das Video auch den Weg zu euch.
Zum Video
Viel Spaß, ihr seht uns schon bald wieder!
Bis dann
Simon & Timo
In memory of Space Mountain - De la terre à la lune - RIP 1/16/2005