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Lightwater Valley in GB
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ESCR 6: Sir! Excuse me! You’re sick!
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Caruso
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Assistent Nicolas

Deutschland . BW
 
Avatar von Caruso
Link zum Beitrag #1003509 Verfasst am Montag, 30. Juli 2018 06:55
1 mal bearbeitet, zuletzt am 30.07.2018 12:58
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Auf unserer Tour werden wir zwei Neuheiten begegnen, auf die sich zahlreiche Achterbahnfans dieser Welt freuen. Dazu fahren wir zahlreiche Klassiker und besuchen London sowie den ein oder anderen Stand. Doch all dies hatte bei mir einen untergeordneten Rang, weswegen ich an dieser Stelle der Tourplanung der anderen vier mein Veto einlegen musste. Den Park, um den es in diesem Bericht gehen wird, könnte und kann ich nicht nur zwei Stunden besuchen. Daher habe ich noch im Anfangsstadium darauf gedrängt, dass meine Gruppe zumindest bis Nachmittags hier bleibt. Es ist aber trotzdem schwer sich durchzusetzen, wenn jemand mit seiner Fahrfreude etwas alleine dasteht. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich auf eine Nachfrage, worauf ich mich denn in diesem Jahr am meisten freue, die Antwort ganz klar „Meine Erstfahrt auf „The Storm“ im Katie’s Dreamland“ sein wird.

Wer meinen ersten Bericht gelesen hat, wird sehen, dass es sich in diesem Bericht nicht um das Dreamland dreht. Da ich aktuell leider aufgrund meiner Zulassungsarbeit kaum zu Berichteschreiben komme und ich deswegen wohl bis September zu nichts kommen werde, mir aber seit Ende der England Tour dieser Bericht im Kopf herumschwirrt und mich wohl erst in Ruhe lässt, wenn er online ist, werde ich ihn vorziehen. Eigentlich wollte ich ihn gleich als erstes veröffentlichen, dafür war der Auftakt im Adventure Island aber zu schön. Ich werde im Bericht auch auf ein paar Bilder von Mitgliedern des ECC und vom Park direkt zurückgreifen, weil eine gewisse Bahn etwas schwer zugänglich ist, Bilder aus den Anfangsjahren noch schwerer auffindbar sind und diese einfach viel zu schön sind, als dass ich sie hier nicht posten könnte. Diese sind dann ganz einfach an den Kennzeichnungen zu erkennen.

Daher gibt es dieses Mal auch ausnahmsweise noch keine fertige Parkvorstellung, aber die Geschichte des Parks ist auch schnell erzählt. Und glücklicherweise steht die sogar auf der Parkhomepage, weswegen ich nicht einmal auf Wikipedia zurückgreifen muss.

Warum sich der Park genau dort befindet, wo er heute liegt, geht auf das Jahr 1516 zurück, als ein Kardinal Wolsey einem der Vorfahren der Gründerfamilie, John Staveley, 1400 Acre überließ. Die Staveley-Familie besaß so einen Großteil der Stadt North Stainley. Noch heute zeugt der örtliche Pub von dieser Vergangenheit: Heißt er doch „The Staveley Arms“. Der Park begann sein Leben als Schweinefarm, die sich 1969 zu einer Farm entwickelte, wo sich Besucher Früchte (v.a. Erdbeeren) frisch pflücken konnten. Nachdem es 1976 zu einer massiven Dürre gekommen war, beschlossen die damaligen Besitzer Robert und Lynne Staveley einen künstlichen See zu schaffen, um die Bewässerung sicher zu stellen. In den heißen Monaten wurde dieser See bei der Bevölkerung sehr beliebt, worauf die Staveleys schnell ein neues Geschäftsmodell entwickelten und einige Beschäftigungsmöglichkeiten für die ganze Familien aufbauten. So bewarb sich der Park zur damaligen Zeit als Landschaftspark mit einer Farm zum Pflücken von Obst und einigen Kirmes-Fahrgeschäften, wie Karussells, Boxautos und einem Waltzer.


So sah das Parkareal zur damaligen Zeit aus. An die Achterbahnen hat zu dieser Zeit erstmal noch keiner gedacht, v.a. nicht an die, die auf dem Gebiet rechts unten entstehen sollte …


Damals wurde auch im Eingangsbereich das Lightwater Shopping Village eröffnet. Die eigentliche Geburtsstunde des heute bekannten Parks war dann aber die Eröffnung der damaligen Rat Ride im Jahr 1987, denn der Parkbesitzer wollte seinen Park zu einem Landmark auf der Landkarte machen und auch etwas für die Thrillsuchenden anbieten. Seine Frau Lynne wollte zur damaligen Zeit aber den Status eines „Landschaftsparks“ nicht aufgeben und willigte erst nach langer Diskussion ein, insofern die Achterbahn nicht im Sichtfeld der Parkbesucher errichtet wird. So wurde Rat Ride versteckt hinter Bäumen in den Boden vergraben und, mit einem Hallendach versehen, versteckt. Mehr dazu dann später.

Durch die Bahn erfuhr der Park einen Besucheranstieg, weshalb Robert seiner Frau aufzeigte und später dazu überredete, dass eine größere Achterbahn von Nöten sei. So kam als zweite Achterbahn der Soopa Loopa von Soquet in den Park, der im Juni 1988 als damals schnellste Achterbahn des Landes öffnete.

Doch Herr Staveley, unser Held, gab immer noch keine Ruhe. So folgte 1991 eine 5,2 Mio Pfund Investition (auf die ich später noch genauer eingehen werde), obwohl eigentlich nur 1,2 Mio Pfund als Budget vorgesehen waren. Aufgrund dieser Mehrinvestition war der Park jedoch in finanzielle Schwierigkeiten gerutscht, weshalb der Soopa Loopa 1994 an Soquet zurückverkauft wurde. Nachdem Robert den Park samt „seiner“ Bahn 1996 an seine Kinder Amanda (die sich heute zu einer Multimillionärin hochgearbeitet und beinahe den Fußballclub Newcastle United übernommen hat) und James übergab, blieb diesen 1997 nur noch der Verkauf für 5,6 Mio Pfund an Queensborough Holdings übrig, die ihn nach nur 11 Monaten Betrieb schließlich 2001 an Heritage Great Britain weiterverkauften. Diese investierten viel Geld in den Park, verkauften den Park im Juni 2017 aber an die Livingstone Leisure Ltd. Diese hat als „Nature of business“ Botanical and zoological gardens and nature reserves activities verzeichnet. Hört sich also nicht so schlecht an.


Um 9:45 erreichten wir den fast komplett leeren Parkplatz.


Schon auf der Landstraße war einer der beiden hölzernen Lifthills zu sehen, was die Spannung ins Unermessliche steigen ließ. Nach einigen Metern war dann aber vom Park wieder nichts zu sehen. Selbst als die mehreren hundert Meter von der Abfahrt der Landstraße bis zum Parkplatz zurückgelegt waren, war von den größeren Attraktionen weiterhin nichts zu sehen.


So reihten wir uns nach dem Kauf der Tickets in die Schlange vor einem Absperrseil vor dem ehemaligen Eingangsbereich ein. Heute befindet sich dort eine Spielhalle mit Cafe.


Kurz nach 10 wurde das Absperrband geöffnet und wir konnten durch den vorderen Teil des Parks laufen. Mich trieb es natürlich gleich zur nächsten Absperrung, wo ich mich mit einem sehr netten und etwa gleichaltrigen Mitarbeiter lange über die Freizeitparks dieser Welt, über England, ein wenig über Deutschland, über Sinn und Unsinn, dass es Leute gibt, die schon vor 12 Uhr den Park wieder verlassen (und was er wie ich für unverständlich hält, aber die anderen vier hatten wohl zumindest auch ihren Spaß) und über die hervorragende Anti-Queue-Jumping-Vorgehensweise. Er meinte zu mir, falls ich jemand sehen sollte, soll ich es einfach seinen Kollegen sagen und der Park greife bei sowas hart durch. Durch die netten Mitarbeiter (auch die beiden an der Kasse waren super) und dieser super Anti-Drängel-Haltung, sowie der super schönen Lage im und am Wald habe ich mich direkt richtig wohlgefühlt im Park. Bis er dann die nicht vorhandenen Leinen fallen ließ, gehen wir zunächst durch den Eingangsbereich des Parks.


Der Park mag Lokomotiven. Ich bin jedoch nur in eine einzige eingestiegen.



Direkt nach den Kassen kommt auf der linken Seite das Jurrasic Adventure Golf, wofür aber keine Zeit blieb (und mit mehr Zeit trotzdem geblieben wäre).


Rechts kommt dann das eingangs gezeigte Gebäude, in dem sich die Besucherinformation und eine kleine Spielearea befinden.


Links am Adventure Golf vorbei ist direkt der 1976 ausgehobene See zu finden. Den Weg dort weitergehend wären die Besucher früher (bis 2002) zum Batflyer (der auch in RCT vorhanden ist) und (bis 2013) zum Caterpillar Coaster gekommen, der dann aber umgesetzt wurde.


Heute findet sich dort das "treetopnets", das eine Zusatzgebühr verlangt und vom Parkplatz aus betretbar ist.


Um den See kann aber immer noch mit dem Lightwater Express von 1979 und darauf mit den Schwanentretbooten seit 1987 gefahren werden. Beides bin ich jedoch nicht gefahren. Daher weiter zum großen Platz.



Da lächelt einen direkt der schon um 10 geöffnete Wellenflug, …



… ein Karussell, …



… und das ein oder andere Kinderfahrgeschäft (an deren Position sich bis 2004 übrigens mal einer der beiden Apollos von Schwarzkopf unter dem Namen Heatwave und später The Orbiter befand), sowie die Boxautos an.



Außerdem gibt es das große Birds of Prey Centre, wo zahlreiche Vogelarten nicht nur im Käfig, sondern auch in Aktion gesehen werden können.



Den Abschluss in diesem Bereich bildet ein riesiger Outdoor-Spielplatz, der früher mit dem Indoor-Spielplatz mal als Angry Bird Activity Park bekannt war.


Am Wellenflieger vorbei geht es dann in den Wald.

Links befand sich früher mal Toad Hole, ein kleiner Shoot the Chute Verschnitt der Marke Eigenbau, die 2006 aufgrund hoher Wartungskosten und geringer Kapazität für ein Riesenrad von Technical Park geopfert wurde. Letzteres, das Lightwater Wheel, verließ den Park 2016, weswegen die Fläche nun leer steht.


Direkt hinter der Abzweigung zu einer Sackgasse mit mehreren Attraktionen war die Absperrung, wo ich bis 10:30 mit dem Mitarbeiter in vorderster Reihe wartete. Die anderen gingen in der Zeit noch zu den drei Attraktionen in der Sackgasse.



Dort gibt es die seit 2013 die Eagle’s Creek Farm (wo 2010 ein für eine Saison geleaster Top Scan stand), …



… sowie seit 2004 den Trauma Tower von Moser und …



… die Eagle’s Claw von KMG. Als ich später zum Fotografieren nochmal dorthin gelaufen bin, war der Afterburner defekt, weswegen ich ihn nicht testen konnte.


Früher stand dort einmal ein Cityjet 400 namens Zyklen (und später Viper) von Schwarzkopf, der nun im Movieland Park in Italien seine Runden dreht.

Und dann sind wir schon wieder an der Absperrung. Durch den netten Gesprächspartner verging die Zeit wie im Fluge, doch langsam gesellten sich immer mehr Leute zu uns dazu. Darunter auch die ersten zwei kompletten Schulkassen (ach ich liebe diese Schuluniformen) und ein paar Teenager, die sich an uns vorbeischlichen. Nach ein paar deutlichen Worten war der Versuch aber schnell unterbunden. Kurz vor 10:30 waren dann gefühlt alle Parkbesucher neben und hinter mir versammelt. Der Mitarbeiter gab mir noch einen Tipp, wie ich am schnellsten zu meiner Kindheitsbahn komme (an der Gabelung bei der Maus nach rechts, der Weg ist deutlich kürzer, auch wenn es auf dem Parkplan nicht so aussieht) und ein Zeichen, dass ich mich schon einmal bereit machen sollte. Nach dem Disaster um die Time Machine und dem Wissen, dass der Zug durch die Wildnis auch mal defekt ist, wollte ich überhaupt keinerlei Risiko eingehen und nichts und niemand, kein Bremsklotz dieser Welt hat mich davon abhalten können, dass ich die erste Fahrt des Tages in der 1. Reihe absolviere. So machte ich mich während dem Gespräch schon etwas warm und sagte, um mich selbst durch ein Wettrennen zu pushen, den jungen Leuten um mich herum, wo ich herkomme und Deutschland gewinnen wird. Leider bogen laut Christian die von mir angeheizten Jugendlichen direkt zur Maus ab …

Ob ich gewonnen habe oder nicht, wird sich am Ende herausstellen. Als Tipp: In der Freizeit fahre ich Rennrad und schwimme viel …


Aber erstmal durch den Wald.



Dort erreichten dann die Kids die erste Achterbahn: Den Twister von Reverchon, der mal noch ein Treetop im Namen hatte.



Radschild! Hier erwartete uns eine kleine Wartezeit.



„Zum Glück sind wir gleich von den ganzen Schulklassen weg!“ könnte aus dem Gesichtsausdruck abgelesen werden. Die Gruppe um Christian absolvierte um 11:30 schon die letzte Fahrt vor Ort.



„Hoffentlich bleibt über den Tag jeder Knochen ganz …“



Leider durften wir hier nicht wie die Tage davor mit 2:0 fahren. Sonderlich viel gedreht hat es sich daher auch nicht unbedingt.



Die Abfahrt mit der folgenden abrupten Auffahrt/Kurven-Kombination ist trotzdem genial.



Und der Double-Up sowieso.



Hinter der Bahn stehen ein kleines Sprungkissen und die Wild River Rapids, die innerhalb des Parks umgezogen sind und früher mal neben dem Ladybird standen.


Wie baugleiche Modelle etwas drehend und mit etwas Pech auch etwas nass.


Den Weg Richtung Süden weiterlaufend wird ein Cafe erreicht, um das herum sich die Skate Karts, …



… seit 2016 Apollo, ein 25 Meter hoher Turm von AK Rides, als Ersatz für den dort platzierten Top Scan und …



… das zweite Achterbahnhighlight Raptor Attack befinden, wobei es sich um die 2010 umgestaltete Rat Ride handelt.



Auch hier hatten wir eine recht kurze Wartezeit, die durch die Warteschlange aber wie keine vorkam.



Denn sich wie eine Kanalratte durch die Abwasserkanäle, bzw. jetzt in einen verlassenen Minenschacht zu begeben, lässt die Wartezeit im Nu verfliegen.



Ich habe mich wie üblich nicht informiert, was mich erwartet, weswegen ich lange der Überzeugung war, dass wir uns wirklich tief hinein in einen vergrabene Mine begeben.


Auch die Fahrt selbst wusste zu überzeugen. Gespoilert hatte ich mich versehentlich damit, dass es sich um eine Schwarzkopfbahn handelt, jedoch nicht um welche.


Die Illusion des „Vergrabenseins“ hatte nach dem Besteigen des Wagens auch weiterhin seine Wirkung nicht verloren. Die Ansage von Lynne hat gewirkt und ihr Mann die Bahn wirklich außer Sicht gebaut.


Erst auf dem Lifthill war eine Hallendachdecke zu erkennen, aber die Umsetzung ist trotzdem richtig klasse. Ebenso wie die Bahn, denn hinten sitzend gab es auf den Abfahrten immer wieder kurze Airtime-Hüpferchen wie sie eben zu einer Wildcat dazugehören. Verbunden mit dem typischen Rollengeräusch und den super Fahreigenschaften. Wie schon im Skyline-Park mag ich auch das flotte Ende. Also ich kann die Velociraptoren verstehen, dass sie diese Bahn besetzt haben und unterwegs die Fahrgäste ab und an mal erschrecken oder den Holger auf dem Weg nach draußen nass spritzen. Zurück am Tageslicht kann dann Paintball gespielt werden.

Die Bahn, die sich jetzt auf dem Rückweg zum See anbieten würde, spare ich mir mal noch auf.


Interessanter ist da die Vintage Car Ralley. Nicht wegen der Attraktion, sondern ihrer Location.


Denn früher stand hier zunächst ein Log Flume von Reverchon, anschließend der Grizzly Bear von Pinfari bis 2008 und bis zur Umsetzung die River Rapids.

Noch interessanter ist aber die im Satellitenbild zu sehende Freifläche im dünnen Waldabschnitt hinter dieser Oldtimerbahn und unmittelbar neben der Schlusskurve der mehr-oder-weniger Eigenbau-Achterbahn. Denn dort stand die erste richtig große Achterbahn des Parks, die häufig vergessen und daher das stählerne Geschoss daneben versehentlich als zweite Achterbahn des Parks bezeichnet wird.


Denn hier stand der noch in weiß gehaltene Soopa Loopa, der nun ergrünt, wie auf dem Bild zu sehen, im Legendia seine Runden dreht.


Damals hatten sie noch zwei Züge, wovon der eine sogar zwei umgedrehte Reihen in den letzten beiden Wagen hatte. Der ging über die Jahre jedoch als Ersatzteilspender verloren. Nachdem die Bahn im Juni 1988 als schnellste Achterbahnbahn Großbritanniens eröffnete, musste sie 1994 zur Refinanzierung der Herzensangelegenheit von Robert leider verkauft werden und ging zurück an den Hersteller Soquet.


Gegenüber der Oldtimerfahrt findet sich die nächste Achterbahn des Parks: Der Ladybird.



Vielleicht liegt es an den etwas kürzeren Zügen, aber die Fahrt hat mir viel mehr Spaß gemacht, als die beiden Medium Versionen in Japan.


V.a. die komisch geformte Abfahrt in die Station hat mir hinten 2x ein nettes Grinsen aufs Gesicht gezaubert. Seit einem Unfall, als ein Kind ein Bein aus den Wagen streckte, sind die sonst so offenen Wagen an den Seiten mit schwarzen Scheiben verdeckt.


Weiterhin gibt es dort ein paar lieblos dahingestellte Kinderfahrgeschäfte.



Wenigstens der Little Dipper, seinerseits mit Baujahr 2003 die jüngste Achterbahn des Parks (damals noch als Caterpillar auf der Fläche vom ehemaligen Batflyer) und seit 2014 an den jetzigen Standort umgezogen, wurde sogar mit etwas Gestaltung integriert.



Bleibt aber trotzdem ein Big Apple und leider auch mit eingeschalteter Bremse, dafür mit einer recht hübschen Mitarbeiterin. Ich mag nur die Taucherbrille am Wurm, da weiß ich immer direkt, welcher Big Apple gemeint ist.



Rechts folgt dann der 2011 eröffnete erste thematisierte Bereich des Parks: Skeleton Cove.



Dort finden sich einige Attraktionen, die aus dem seit 2011 geschlossenem Loudoun Castle (wo die Viper hin verkauft wurde) aufgekauft wurden.



Ich fand den Bereich für den Park echt schön gemacht und mal eine nette Abwechslung.



Hauptattraktion dort ist aber ganz klar die Black Pearl mit meiner geliebten Hangtime. Meine erste Überkopfschaukel von Weber, die ich bei meiner Fahrt ganz für mich alleine hatte.


Der Park hatte früher auch einmal einen Ranger von Huss, wie auf ganz alten Fotos zu sehen ist.


Aus der Skelettbucht heraus wird ein im Vergleich zum anderen winziger Spielplatz erreicht.



Den Abschluss bildet dann der Waltzer, dem aber ein Gimmick gefehlt hat, weswegen ich auf eine Fahrt verzichtet habe (an dessen Stelle übrigens bis letztes Jahr noch eine Enterprise von Huss stand) und …



… die Splash Falls, …



… die 1995 noch nicht ganz so zugewachsen waren. Gerutscht bin ich aber nicht.


Damit ist der See erreicht, an dem entlang dann die Schwanenboote und der Eingangsbereich erreicht werden können. Dorthin bin ich dann auch noch einmal für eine kurze Fotorunde, nachdem mein morgendlicher Besuch etwas kurz bemessen war. Die meiste Zeit des Tages (knapp eine Stunde, mehr Fahrten waren leider nicht drin, da ich immer wieder eine oder gar zwei Runden warten musste) verbrachte ich dann aber auf einer der beiden Bahnen der Tour, wohin es mich morgens direkt zog.


Let the Ultimate Adventure begin!



Glücksgefühle machten sich breit, als ich die als Clock-Station bekannte Plattform der Ultimate endlich sah.



Fast 50 Meter (ich habe noch keine längere Station gesehen) hölzerne Schönheit, in der früher einmal alle vier Züge abgestellt werden konnten. Nur das hässliche Gebäude davor sollte wieder weg.


Zum Glück wurden die Werbeanzeigen für eine palindromische Fruchtbonbonfirma entfernt.


Heute wird jedoch nur noch der Transferabschnitt hinter der Station genutzt, sofern die beiden noch vorhanden Züge auf der Strecke sind. Der rote Zug war jedoch nach Nachfrage zu unserem Besuchszeitpunkt zerlegt auf dem Bauhof.



Bei dem heutigen Betrieb ist es kaum zu glauben, dass die Bahn mal mit mehr als zwei Zügen betrieben wurde. Bei der Länge des Zuges und dem Ansturm (mal auf die Warteschlange 1991 hier rechts achten) aktuell reichen die aber auch aus.


Und mit dem Schriftzug „The Biggest Rollercoaster in the World“ zurück zur eingangs sehr kurzgefassten Geschichte. Denn der gute Robert Staveley wollte unbedingt eine Achterbahn, die das Tal hinunterbrettert. Jedoch gab es das Problem, dass er nicht wusste, wie er die Gäste dort nach hinten bringen könnte. Bis Lynne mit der Idee kam, dass einfach der Zug durch einen zweiten Lifthill dort nach hinten geschickt werden könnte, die dann schlussendlich anstatt einer separaten Fahrt umgesetzt wurde.

1990 begannen die auf 1,2 Mio Pfund veranlagten Arbeiten an der Ultimate, die ihren Namen durch einen einwöchigen Wettbewerb in der Simon Mayo Frühstücksshow erhielt. Designt und gebaut wurde sie durch eine Kooperation von Robert Staveley und einer kleinen britischen Firma, Big Country Motioneering. Die komplette Strecke wurde dabei von Tubular Engineering hergestellt. Nachdem schnell erste Probleme und Verzögerungen auftraten, wurde BCM vom Bau abgezogen und eigene Mitarbeiter vollendeten das Werk mit Hilfe der britischen Bahngesellschaft. Es ist so herrlich, dass an dieser Bahn Leute gearbeitet haben, die davor noch keine Achterbahn gebaut und gefühlt auch noch nie eine gesehen haben. Nur amerikanische und deutsche Achterbahnfirmen assistierten ihm dahingehend, dass die Strecke flexibel genug ist, um sich bei den Temperaturschwankungen ausdehnen und zusammenziehen zu können.

Erst nach 18 Monaten Bauzeit konnte die Arbeit abgeschlossen werden. Denn es traten noch weitere Probleme mit den Rädern und den nicht zumutbaren rauen over-banked Kurven auf. Außerdem gingen die beiden Firmen, die die Strecke und die Züge produzierten, während der Bauphase bankrott, weswegen Staveley und sein Team auf sich selbst angewiesen waren, was zu einem einjährigen Bauverzug und massiv gestiegener Kosten führte. Ebenso wurde ein als nicht aufregend genug empfundener Streckenabschnitt ausgetauscht – mit einer Geraden …

Eine weitere grandiose Geschichte: Als erste Person fuhr der Schöpfer selbst seine Bahn, da er keinen vorher mit ihr fahren lassen wollte, bevor nicht er selbst eine Fahrt absolviert hat. Damals waren aber die Bügel noch nicht eingebaut, weswegen er seinen Mitarbeitern befahl, ihn mit Seilen an den Zug zu binden.

Am 17. Juli 1991 war der große Tag dann gekommen. Und für mich Nicht-Rekord-abhängiger-Achterbahnfan überragend: Irgendwann während der Bauphase wurde Robert, der mit der Ultimate nie die Absicht hatte, irgendeinen Rekord zu brechen, von einem Kollegen angesprochen, der ihm sagte „I bet there isn’t a rollercoaster anything like as big as this“. So schickte er einen Mitarbeiter nach Ripon, wo er das Guinness Buch der Rekorde erwerben sollte (ach waren das noch Zeiten ohne Smartphones und Co.). Zurück im Park schauten sie nach, was damals die längste Achterbahn der Welt war (The Beast) und Robert wusste sofort, da er die Schiene bestellt hatte, dass die Ultimate länger ist. So konnte der Park nicht nur mit einem Terrain-Coaster, sondern auch gleichzeitig mit der längsten Achterbahn der Welt werben, die sie bis zur Eröffnung von meinem geliebten Steel Dragon auch blieb (das trickreiche Expoland in Japan zähle ich mal nicht).


Und damit Abfahrt zur Bahn selbst:



Achtung am einzigen Gleis, der Zug fährt ein. Einerseits hat dieser etwas von Playmobil, aber andererseits finde ich das sogar recht hübsch. V.a. aber die Länge mit 38 Plätzen ist imposant.



Natürlich habe ich es am Morgen zu meiner ersten Fahrt in der Front geschafft, zu der sich noch der Alex gesellte.


Nach Ablage der Rucksäcke und Fototaschen wird im Zug platzgenommen. Ich finde diese sehr geräumig, nur die Bügelhalterung neigt mit ihrer Positionierung dazu, dem Knie während der Fahrt anzuschmeicheln. Dann noch den Bügel auf die Oberschenkel herunterdrücken und den Gurt befestigen.


Und los geht’s.



Ein Traum wird wahr!



Und das gleich mehrmals. Und wie es sich gehört mit etwas Platz zum Bügel und in einer Reihe auf der Achse für das Erlebnis durch und durch.



Hinauf auf den ersten wunderschönen Lift mit Holzstützen aus (wie passend) Redwood – also Mammutbaumholz. Für die ultimative Achterbahn nur das ultimative Holz.



Hinein in den Wald und weg vom eigentlichen Park.


Wenn ich jemanden fragen würde, was denn für ihn oder sie ‚langsam‘ sei, wird vermutlich ein Traktor, mein Computer mit installiertem Planet Coaster oder eine ältere Person auf einem Fahrrad als Antwort kommen. Das alles ist aber nichts gegen die Lifthills der Ultimate. Nach mehr als einer Minute hat es der Zug dann aber irgendwann einmal geschafft.

In der Front sitzend hängten Alex und ich dann erstmal mit Hangtime im Bügel. Da die Höhe wie in RCT üblich mit einer geraden Strecke ohne Biegung abgebaut wird, kommt so aber richtig das Tempofeeling herüber, wenn der Zug Tempo aufbaut und der Gast langsam zurück in den Sitz gedrückt wird. Hinten gibt es dabei schon nette Airtime.

Im ausgebuddelten Tal dann erstmal ein paar nette G’s und …


… die Auffahrt zu einem im Vergleich zum Lifthill mickrigen Hügel.


Ich habe mir natürlich (und erstrecht) bei der Ultimate kein Onride angeschaut. So war ich überrascht ob des nun kommenden, zumal ich davon wirklich nichts wusste. Denn auf diesem Hügel wird man vorne förmlich in die Bügel geknallt. Und der war bei mir mit etwas Abstand zum Körper. Sitzkontakt ade! Denn was heutige Achterbahnhersteller nicht hinbekommen, bekommt eine Firma, die davor und danach nie mehr etwas mit Achterbahnen zu tun hatte, locker hin: Die Bügel gehen nicht weiter zu.

Nach dieser Überraschung wieder ein ausgegrabenes Loch mit einem weiteren Hügel, der aber nur ganz seichte Airtime bietet. Das Ganze verbunden mit einem leichten Hoppeln des Zuges über die Strecke. So schlimm, wie manche Menschen auf Onride-Videos tun, finde ich die Fahreigenschaften (bis auf eine Stelle) aber keineswegs. Ich frage mich immer, was diese Menschen während der Fahrt tun. Sind die wie der Herr Staveley mit Seilen fest angebunden?

Dann das erste Banking und ein leichter Knick nach links. Es schließt sich ein weiterer mickriger Hügel an, der ein extrem enger Radius hat und dementsprechend schießt es einen wieder in die Bügel. Jedoch kam mir das bei späteren Fahrten am Tag weiter hinten bei weitem nicht so heftig vor, wie es im vorderen Teil des Zuges war. Dann wieder ein Knick nach links, eine lange Gerade und mit schon recht stark verringerter Geschwindigkeit ein Knick nach rechts.

Was dann folgt wird von Jeremy, dem Betreiber der Seite „rollercoasterphilosophy“ mit den wahrlich besten Parkberichten in englischer Sprache, einfach so treffend beschrieben, dass ich es hier einfach zitieren muss: „ […] starting as a real coaster and then ending as a parody of itself.“


Denn die nun folgenden Bunny-Hops sind nur überaus verrückt und passen einfach wunderbar zu dieser genauso verrückten Bahn.


Der erste hat wenigstens noch leichte Ansätze von Airtime, die restlichen dagegen sind durch den hohen Geschwindigkeitsverlust nur Oberkörper Nach-vorne-und-hinten-beweger. Ich möchte wirklich mal gerne wissen, was Herr Staveley und die kooperierenden Firmen während der Bauphase gemacht und gedacht haben. Und damit ist der erste wirklich schon überraschende Part auch schon vorbei, der perfekt auf den zweiten einstimmt. Denn nun folgt der zweite ‚iconic‘ Lifthill.

Bestimmt ist dem ein oder anderen zu Beginn des Berichts aufgefallen, dass ich statt Lightwater Valley ‚Katie’s Dreamland‘ geschrieben habe. Denn als 1999 RollerCoaster Tycoon veröffentlicht wurde, war eben jenes Szenario eine Nachbildung des hiesigen Freizeitparks. Daher war es auch eigentlich gelogen, dass ich wieder einmal keinerlei Informationen zum Fahrtverlauf hatte. Da ich aber etliche Jahre RCT 1 nicht mehr gespielt habe, wusste ich trotzdem so gut wie nichts mehr. Nur zwei Elemente waren mir noch in Erinnerung: Die beiden noch kommenden Tunnel in Form einer 8 und eben dieser Lifthill. Damals hatte ich mir immer gedacht, was denn das für eine unnötige Konstruktion sein soll und habe im geraden Stück noch eine kleine Abfahrt eingebaut.

Heute muss ich sagen, dass dieser extrem langsam befahrene Abschnitt, so wie er ist, perfekt ist. Denn vorne im Zug sitzend konnte ich mich erstmal in Ruhe umblicken und den weiter hinten mitfahrenden Marvin, Christian und Sebastian zuwinken. Auch die restlichen Mitfahrer warfen erstmal ein Auge auf den Zug und den restlichen Mitfahrern. Da auch dort oben eine Kette für das Vorankommen sorgt, bleibt genug Zeit für das Genießen des ansehnlichen Geländes samt viel Grün, des Auffindens der Station in einem knappen halben Kilometer Entfernung im Tal und der hoffnungslosen Suche nach der nun kommenden Strecke. Mit Blick auf die schöne hölzerne Liftkonstruktion und den ewig langen Zug war ich dann wieder zurück in die Kindheit versetzt, als ich im Internet ein Bild dieses Lifthills gesehen habe. Damals jedoch noch fast frei von Vegetation.


Was heute nicht mehr unbedingt der Fall ist, wie auf diesem Foto vom Alexander sichtbar ist.


Nach dieser Katharsis folgt nun etwas, was einem spannenden Film von Stephen King gleichkommt. Dabei fällt mir vor allem „Die Verurteilten“ ein, dessen Spannungsverlauf etwa der Fahrt auf der Ultimate entspricht. Zu Beginn eine aufrührende Geschichte, wie der Protagonist ins Gefängnis kommt. Dann eine ruhige langanhaltende Phase mit Rückbesinnung zur Vergangenheit und einem leichten Spannungsaufbau hin zum Ausbruch. Dann der große Knall (im Film ein Gewitter). Einen riesengroßer ‚WTF?‘ Moment, der in einem abartig surrealen, aber absolut gerechtem Ende sein Finale findet, wo sich der Zusehende am Ende nur noch fragt: „Was zur Hölle?“ Das mag jetzt nur ein Beispiel sein, das vielleicht nicht jeder nachvollziehen kann, aber bestimmt kennt jeder so einen Film.

Und genau so ein Moment beginnt nun mit der langsam nach unten in den dunklen Wald verschwindenden Strecke.


Denn so frei vom Gehölz wie auf diesem Bild von 1991 ist diese Abfahrt keineswegs mehr.


Unbestreitbar kann nichts bisher Dagewesenes das Folgende beschreiben und keine Bahn dieser Welt einen darauf vorbereiten (maximal die ehemalige Ausfahrt aus der letzten Blockbremse der Eurosat, sofern diese ausgeschaltet war). Vorne sitzend hängt man wieder durch die fehlende kurvige Abfahrt schön im Bügel, bis der Zug Geschwindigkeit aufnimmt und man langsam wieder zurück in den Sitz gedrückt wird. Hinten sehen die Fahrgäste dagegen den Zug immer schneller im Wald verschwinden, bis man in der Abfahrt in den Bügel geschossen Angst um seine nach oben gerichteten Arme haben muss, dass ein in das Lichtraumprofil gewachsener Ast im Weg ist (besser als ein Reh …). Zum Glück sind die Bügel immer noch weit von der Hüfte entfernt, denn für den nun folgenden Teil, möchte ich nicht in den Sitz geknebelt sein. Denn jetzt beginnt der Zug wie in einer Halfpipe mit Skateboardfahren und das mit knapp 80 km/h auf einem Streckenabschnitt, dem gefühlt die Hälfte gereicht hätte – zum Glück aber nicht so gebaut wurde.

Schon vom Lift war die zweite Steilkurve zu sehen (wie schon geschrieben, wusste ich nur noch, dass zwei Tunnel auf der Strecke verteilt sind). Diese jedoch, wie der Rest der Strecke, sehr bodennah. Als dann der Blick zum 32,6 Meter hohen Lifthill schweifte und ich mir grob vorstellte, wie hoch der Höhenunterschied zwischen oberstem Punkt der Kurve und Lifthill etwa sein wird, wuchs als seitlicher G-Kraft-Fetischist die Anspannung natürlich in unermessliche Größen.

Zunächst nimmt der Zug Fahrt auf. Neben einem schießt ein Stamm nach dem anderen wenige Meter an einem vorbei, wodurch das Tempofeeling samt Fahrtwind in der 1. Reihe natürlich in Verbindung mit der Nähe zum Boden abartig rüberkommt. Zurück auf Bodenniveau beginnt sich die Schiene leicht nach links zu banken, ohne dass jedoch die Kurve selbst einsetzt. Mir nichts, dir nichts kommt dann jedoch ein Übergang und der Richtungswechsel beginnt. Dabei knallt man derartig krank nach rechts, dass sich wohl nur mein Hüftbereich durch den Bügel in Sitznähe befand, während mein Oberkörper samt zur Rettung nutzbarer, jedoch keineswegs dafür genutzten Armen rechts über Alex und aus dem Zug geneigt versuchte, sich nicht vom Unterteil zu verabschieden. Zum Glück ist das kein normaler Airtime-Hügel, nicht dass ich das mit den Zügen nicht verschmerzen könnte, aber davon hat die Bahn genug.


Irgendwann senkt sich der seitliche G-Kraft-Anteil etwas ab und die Position im Zug normalisierte sich durch sanfte positive G’s wieder. Es ist einfach toll, wie sich die Bahn ihren Weg durch den Wald schlängelt.


Wer hier schon dachte, dass es nicht mehr kranker geht, der wird durch den nächsten Richtungswechsel überrascht werden, denn hier befindet sich die einzige Stelle, die mir bei jeder Fahrt immer etwas Respekt bereitete - mögen wir es den einzig richtigen „Schlag“ nennen, denn im Vergleich dazu sind die restlichen Schläglein wirklich nur unsaubere Übergänge zwischen den Bankingwechseln, da damals wohl niemand an einen weichen Übergang zwischen den Radien gedacht hat, sondern der Zug direkt in die Kurve geknallt wird. Im Gegensatz zur ersten Steilkurve beginnen hier die seitlichen G-Kräfte durch den „seitlichen Airtimehügel“ erst etwas später zu wirken. Setzen dann aber durch den sehr rasanten Übergang zu einem engeren Kurvenradius derartig abrupt ein, dass sich mein Oberkörper zu einem Z verformte. Der obere Teil verabschiedete sich nach links und versuchte noch irgendwie an der Fahrt teilzunehmen, der untere Teil verschwand durch die geräumigen Züge wohl irgendwo zwischen den Hachsen vom Alex und der Mittelteil versuchte alles beisammen zu halten. Hier sollte jeder Fahrgast auch etwas Acht auf seine Knie geben, denn sonst nimmt man ein Andenken mit nach Hause.

Die nächsten beiden Steilkurven sind nun schon nicht mehr ganz so krass, wenngleich es auch noch vereinzelt einen „kleinen Ruckler“ gibt. Danach fährt der Zug aus dem Wald heraus und legt direkt neben einem Waldweg, wie auf dem kommenden Bild zu sehen, erstmal ein wenig Strecke zurück und ermöglicht ein erstes kurzes Verschnaufen.

Um der Perversion noch das i-Tüpfelchen aufzusetzen, bitte ich beim nächsten Bild vom Justin aus dem Eröffnungsjahr 1991 mal auf den oberen Teil der Züge zu achten:


Das Teil hatte bis 1992 Schulterbügel!


Zum Glück war Justin damals schon ein großer Achterbahnfan und mit einer guten Kamera ausgestattet, denn von diesen Zügen habe ich bis dahin keine Bilder finden können, abgesehen von einem schlechten, das auf dem 1992er Parkplan gedruckt war. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie das damals das Fahrempfinden beeinflusst haben muss, denn dieses gefühlte Durchbrechen des Oberkörpers in den ersten beiden Steilkurven (sofern man sich nicht festhält) war so nicht möglich. Da hat wohl eher das Genick diese Kräfte absorbieren müssen und das will ich mir bei der aktuell (für mich) echt toll gelösten Variante (mal abgesehen von der Bügelhalterung, aber irgendwo müssen immer Kompromisse eingegangen werden) nicht vorstellen müssen.

Bevor die Fahrgäste aber auch nur einen Gedanken daran verschwenden, ob das denn nun schon alles war, bewegt sich der Zug mit sattem Tempo auf mein nächstes Highlight zu. Zunächst ein kleiner aufgeschütteter Hügel, über den die Schiene gezimmert wurde und den Fahrgästen einen leichten Hüpfer versetzt (v.a. mit einen kleinem Ruckler). Nach einer weiteren Gerade (links neben dem Waldweg ist übrigens der namensgebende Light Water River zu sehen, der dann in den River Ure mündet) und einem kurzen Knick nach rechts, beginnt dann die Auffahrt zu einem weiteren Airtime-Hügel, der dem Wort „Airtime“ vorne sitzend (hinten irgendwie wie zuvor auch schon nicht so sehr) alle Ehre macht. Schon vor der Kuppe hält einen nur noch der Bügel im Sitz. Die Abfahrt geht dann aber nicht einfach nur geradeaus weiter, sondern macht „Twister-mäßig“ noch einen Knick nach links, wodurch ich im Bügel hängend noch nach rechts geworfen werde. Und das mit dem gleichen Timberliner-Fahrkomfort eines nicht zugedrückten Bügels verbunden mit einer woodieartigen Fahrweise. Ach wie schön.


Dann kommt auch schon der erste der mir noch bekannten Tunnel, nach dessen erster Befahrung ein kurzer Abstecher darüber unternommen wird.


Dabei wird auch wieder ein rasant einsetzender Bankingwechsel „schwungvoll“ überfahren, worauf der Zug dann dort oben schon einiges an Tempo verloren und recht langsam unterwegs ist. Zur zweiten Tunneldurchfahrt nimmt er aber nochmal etwas an Schwung auf.


Dort wird dann auch das Foto geschossen. Meine Meinung zur Bahn sollte wohl schon zuvor herauslesbar gewesen sein. Als Tipp: Links die pure Angst und rechts der gelebte Wahnsinn.



Die letzten Streckenmeter führen dann langsam befahren am wieder öffentlich zugänglichen Bereich vorbei, wo wunderbar Fotos geschossen werden können.


Nur sollte ein Fotograf nicht erst auftauchen, wenn der Zug gerade in der Station steht, sonst könnte das etwas dauern …


Nächster Tipp. Da wurden die Arme langsam schwer …


Das war übrigens auch die (und gleichzeitig leider meiner letzte) Fahrt, die zum Threadnamen geführt hat. Denn um auf der Bahn die Hände oben zu halten, brauche ich kein Wettbewerb dafür. So kam es, dass mich an genau dieser Stelle ein Schuljunge direkt hinter mir mit den Worten ansprach: „Sir! Sir! Excuse me! You’re sick!“ Und dann zu seinem Kumpel: „Keeping the arms up all the time!“ sagte. Eigentlich reicht das schon als Schlusswort. Wir sind aber noch nicht ganz am Ende.


Denn über einen dritten Lifthill (vom Park liebevoll als „Schwanenhals“ bezeichnet), wird man zum Schluss der knapp 7 ½ Minuten währenden Fahrt wieder zurück auf Stationsniveau gebracht. Hierbei zu sehen: Holger und Flo bei ihrer einzigen Fahrt. Tztztz.



Orphan Rocker?


Nachdem der Mitarbeiter dann lautstark den Leuten gesagt hat, dass sie doch bitte die Gurte der Bügel öffnen sollen, was schlussendlich trotzdem nicht jeder tat, zu sehr war wohl die Furcht in die Glieder der Mitreisenden gefahren, kamen wir wieder in der Ausgangsposition an. Und damit sind wir am Ende.


Der Radschildliebhaber musste natürlich wieder ein Bild machen. Dass nur ein einziges Upstopwheel diese Kräfte gebändigt bekommt …


The Ultimate ist eine Grenzerfahrung, wie sie mich an meine erste Fahrt als Kind auf der alten Eurosat erinnert. Das Erlebnis ist etwa so, wie wenn jemand einer sehr heißen Temperatur ausgesetzt ist und aufgrund der inadäquaten Reizung der Kälterezeptoren (die ab einer Temperatur von 45°C nochmal beginnen Aktionspotentiale abzuschießen – sry, der Biologe in mir …) auf einmal beginnt zu frieren, was aber trotzdem (wenn auch ohne Sinn) korrekt ist. Oder mit den Worten eines Buchtitels: Wie kann sich etwas so Falsches so richtig anfühlen? Es gibt drei Arten von Menschen: Die einen mögen die raue aber unkonventionelle Fahrweise samt abrupten G-Kräften, die einen oder eine aus dem Zug hauen wollen, die anderen hassen sie und der Rest weiß noch nicht, zu welchen der beiden Lagern man sich selbst zählen soll. Solche Grenzerfahrungen haben mich erst in dieses Hobby eintauchen lassen (euch etwa nicht?), weswegen ich dem Herrn Staveley sehr dankbar für seine Herzensangelegenheit bin. Nur ist zwischen den Polsterungen ein kleiner Spalt, weswegen mir am Ende ein klein wenig der Rücken wehtat, weil sich eine harte Kante immer in die Wirbelsäule bohrte.

Durch die Recherchen im jungen Alter bin ich natürlich auch über die Ultimate gestolpert. Jedoch war die Bahn aufgrund ihres Standorts nun einmal so schlecht einsehbar, dass sie mich damals nicht gefesselt hat, was auch aufgrund der Tatsache, dass ich von niemanden etwas über diese Bahn gehört oder nirgends etwas gelesen habe, verstärkt wurde. Irgendwie war die Bahn seit meiner Kindheit dadurch immer als extrem lang, aber langweilig abgespeichert. Nachdem ich dann irgendwann darauf gestoßen bin, dass The Storm eine Nachbildung von der Ultimate ist und ich die Bahn schon als Kind zum Jahrtausendwechsel sehr interessant fand, änderte sich diese Meinung langsam (zumal sie deshalb, wenn auch unbewusst, die erste Achterbahn im Ausland war, die ich kennenlernen durfte). Als mir dann mit den Jahren auch immer mehr Leute, die meine bevorzugten Achterbahnen kannten, diese Bahn sehr ans Herz legten, war daher schnell der Entschluss gefasst, dass Lightwater Valley nicht nur eine Stippvisite sein darf und ich dort einen Tag verbringen muss.

Schlussendlich muss ich sagen, dass mit allen Erlebnissen zusammengefasst, die Ultimate in Europa meine absolute Lieblingsstahlachterbahn ist. Damit werde ich aber wohl ziemlich alleine dastehen, aber zumindest werden mir viele zustimmen, dass es sich bei dieser Bahn um einen der Coaster in Europa handelt, die jeder einmal gefahren sein sollte.

Auf der Tour kam dann für mich nur noch eine einzige Bahn, die da mithalten kann. Daher fiel es mir auch extrem schwer diesen Park frühzeitig zu verlassen. Denn wir wollten noch am Abend versuchen am Southpier in Blackpool den Crazy Coaster zu fahren und ggf. noch auf den Blackpool Tower zu kommen. Schlussendlich hat beides nicht geklappt, aber naja, so konnte ich noch eine abendliche Fotorunde machen und konnte den guten Mike kennenlernen. Der Abschied wurde mir zumindest auch dahingehend erleichtert, dass direkt nach meiner letzten Fahrt der Zug zwar noch aus der Station gerollt ist, jedoch dort für etliche Minuten stehen blieb und bis zum letztmöglichen Nachsehens auch dort stand. Ich gehe mal davon aus, dass die Bahn kurz darauf wieder fahren konnte, aber trotzdem wurde ich wieder darin bestärkt, dass mein morgendlicher Run gut zur Beruhigung gewesen ist. Der Park wäre zwar noch knapp zwei Stunden geöffnet gewesen, bei der Menge an Schulkindern im Park, wären da aber wohl auch nicht mehr als noch eine an einer Hand abzählbare Fahrten drin gewesen. Wie schon für den Steel Dragon hätte ich aber auch ohne Probleme 75 Minuten dafür anstehen können, zumal die Station eben sehr hübsch ist und nicht die ganze Zeit das gleiche Lied gespielt wird.

Fazit:
Ob man dort knapp eine Stunde verbringen will und kann, muss jeder für sich entscheiden. Ich für meinen Fall werde bei einem (sicher) kommenden Besuch garantiert einen ganzen Tag durchsetzen. Der Park ist dafür einfach viel zu schön in die Natur integriert und ermöglicht auch einmal ein Durchatmen, hat super nette Mitarbeiter und hat das übliche Anti-Vordrängel-Prozedere, das es in Deutschland und allgemein überall auch geben sollte. Es war so schön, als sich mal ein paar Kids an mir vorbeischlichen und sie mich nach einem leichtem Räusper und einem Fingerzeig auf das Schild, was denn alles unter Queue-Jumping fällt, mit einer Entschuldigung wieder vorbeiließen. Einfach schön, wie gesittet es in einem Freizeitpark zugehen kann.

Attraktionstechnisch bietet der Park jetzt nicht unbedingt eine große Auswahl für Thrillfans. Jedoch ein Achterbahnsortiment für die ganze Familie, darunter der grandiose Raptor Attack und die famose Ultimate, bei der ich selbst nach 2,268 Kilometern Fahrstrecke nicht aussteigen wollte. Es ist nur schade, dass die Mentalität von Frau Lynne Staveley, dass die Attraktionen das Landschaftsbild nicht zerstören sollen, etwas aufgegeben wurde. Nichtsdestotrotz ist die Lage am und im Wald sowie am See immer noch sehr hübsch und The Ultimate wohl der Terrain-Coaster schlechthin.


Bei einem kommenden Trip werde ich dann in dieser Region auch mal einen kleinen Aufenthalt einplanen, um die schöne Landschaft zu genießen.


Somit bin ich auch am Ende dieses sich ultimativ auf fast eine einzige Attraktion beschränkenden Berichtes angelangt. Damit jetzt aber niemand denkt, dass ich mich fast nur auf positives beschränke: Wie schon bei Parks&Resort Scandinavia gibt es einfach überhaupt kein Merch. Nichtmal die an Nachthemden erinnernden Shirts aus Gröna Lund. Kein Schlüsselanhänger, kein Kühlschrankmagnet, einfach nur nichts. Nur Nicht-Park-Schrott. Da hat der Kauf des Onride-Fotos zumindest noch den Effekt gehabt, dass ich zumindest etwas Geld dort lassen konnte. Immerhin war die dortige Mitarbeiterin so nett, für mich bei der Geschäftsleitung nachzufragen, ob es denn irgendwas merchiges von der Ultimate oder wenigstens vom Park selbst geben würde, was dann verneint wurde. Dass die Parks einfach kein Interesse an meinem Geld haben …

Ich bedanke mich für das Interesse und hoffe, dass ich dem ein oder anderem das ein oder andere über Lightwater Valley näher bringen konnte, was er oder sie vielleicht noch nicht wusste.

Mein nächster Bericht wird dann wieder in der ursprünglichen Reihenfolge sein, jedoch noch etwas auf sich warten lassen.

Viele Grüße
Nicolas


Die längste (siehe Shirt) grüßt die zweitlängste Achterbahn der Welt. Ich komme wieder!
Bends
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Avatar von Bends
Dabei!
Link zum Beitrag #1003510 Smartphone verfasst am Montag, 30. Juli 2018 07:28 1 gefällt das Relax
Danke für die Auffrischung der Erinnerungen an die onride UK-Tour, wo es eine ERT auf The Ultimate gegeben hatte.
Da das ganze jetzt schon elf Jahre her ist, habe ich zwar ein paar Sachen wieder erkannt, aber wusste nahe zu nichts über die Parkgeschichte.

Ich habe The Ultimate auch als überaus amüsant erlebt, wo Schmerz und Spaß sehr nahe bei einander lagen.
king of kings
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Redakteur Christian Swiechota
Eschweiler
Deutschland . NW
 
Avatar von king of kings
Link zum Beitrag #1003549 Verfasst am Dienstag, 31. Juli 2018 06:13
1 mal bearbeitet, zuletzt am 31.07.2018 06:13
3 gefällt das Relax
Ich glaube, nichts beschreibt Deinen Achterbahn-Enthusiasmus so gut, Nicolas, wie das namensgebende Zitat des kleinen englischen Jungen hinter dir in The Ultimate S

Du weißt, dass ich und die anderen, die den Park tatsächlich nach guten 2 Stunden schon wieder verlassen haben, um in Blackpool abends noch schöne 2,5 Stunden zu verbringen, keine reinen Counter sind, die sich nicht wenigstens alles vor Ort mal ansehen und wenn es interessante Darkrides, Flatrides, o.ä. zu fahren gibt, die man so nicht häufig vorfindet, bestimmt nicht die allerersten sind, die sie links liegen lassen würden.

In Lightwater Valley macht definitiv die schöne Lage am und im Wald mit viel Grün und den Seen einiges wett, aber Fakt ist auch, dass dort zwar mit The Ultimate eine prestigeträchtige Bahn steht, die ich durchaus auch gerne noch ein 2. Mal gefahren wäre und mit Raptor Attack eine wirkliche Überraschung der Tour vorhanden ist, aber sonst nur reine Kirmesfahrgeschäfte und 3 Standard-Coaster dort sind. Eigentlich sogar 4. Raptor Attack wird ja hauptsächlich durch Warteschlange und Thematisierung aufgewertet.

Warum sind wir also nicht noch eine Runde Ultimate gefahren? Weil der durchschnitts-Onrider nicht so Schmerz-affin ist, wie Du und da uns die vielen Schulkids in Kombination mit dem 1-Zug-Betrieb und der laaaaangen Fahrzeit eben doch die ein oder andere Fahrt Icon am Abend gekostet hätten.
Nicht, dass ich The Ultimate total schlecht finde! Sie hat absolut ihre Daseinsberechtigung! Sie hat ihre Geschichte und es ist wirklich eine Gaudi, wenn man an Wald und Wiesen vorbei fährt und sich dabei arg verkrampft auf die nächste Attacke auf die Knie (!echt übel!) vorbereitet. Jedoch bevorzuge ich dann doch lieber jene Bahnen, wo ich ruhigen Gewissens durchgängig meine Hände nach oben strecken kann, ohne mir ein "Z" in meine Wirbelsäule biegen zu lassen Smilie :256: - Diddi - 922533 Zugriffe Ich bin schließlich auch nicht mehr der Jüngste Smilie :1038: - Balmera - 51635 Zugriffe

Und nun mach Du erstmal Deine Zulassungsarbeit fertig, bis dahin bin ich mit meinen Tour-Berichten fertig, die geneigten Leser haben sie auch schon wieder vergessen und freuen sich dann umso mehr über Deine verrückt-enthusiastischen-"verhauer"-Bahn-Berichte S (besonders Blackpool wird bestimmt ein Knaller!)

Und noch was inhaltliches: Zu Beginn im vorderen Parkbereich sind Marvin und ich auch in einer Halle gewesen, die komplett mit Angry Birds thematisiert war. Vielleicht haben sie dort einfach einen Indoor und Outdoor Bereich so gestaltet inzwischen.
Es gibt immer einen Grund sich zu freuen.
... warum eigentlich nur einen?
First Public Rider on Raik - 29/06/2016
Lacront
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Mitglied Daniel

Schweiz . ZH
 
Avatar von Lacront
Link zum Beitrag #1003712 Verfasst am Donnerstag, 02. August 2018 21:25
1 mal bearbeitet, zuletzt am 02.08.2018 21:26
1 gefällt das Relax
Vielen Dank für den wie immer mitreissenden Bericht, auf den ich bereits gelauert habe. Irgendwann schaffe ich es hoffentlich auch mal auf The Storm und Runaway Plumber. S Obschon ich erstere Bahn dann doch lieber unter kniemalträtierenden Haltegriffen von Beckenbügeln erleben möchte als unter Schulterbügeln. Das wusste ich bis zu deinem Bericht und Hinweis tatsächlich nicht, wills mir aber auch lieber gar nicht eingehend vorstellen. S

Und ein ganz besonders kudosgeladenes Dankeschön für die Shawshank-Redemption-Referenz, die freut den Filmfan! S
"Sometimes your shallowness is so thorough it's almost like depth."
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