Auch in diesem Jahr findet Halloween im Movie Park statt. Vielleicht liegt es an einem bestimmten Flying-Coaster etwas weiter südlich, dass man hier so gut wie gar nichts dazu findet.
Der Park hat die erforderliche Schließung mancher Attraktionen bedingt durch Covid-19 genutzt und konnte deswegen dieses Jahr das neue Haunted House "The Curse of Chupacabra" präsentieren. Ansonsten sind die Houses - wenn mich meine Erinnerung nicht trügt -alle gleich oder sehr ähnlich.
Neu ist die erforderliche Online-Reservierung und Zahlung der Mazes. Campout ist ab 12 Jahren und im Tagespreis enthalten, alle anderen Haunts sind wie gewohnt ab 16 Jahren, nur ist hier der Aufpreis von 4€-6€ zu entrichten.
Der Besuchstag war wettertechnisch ein ziemlicher Reinfall, der Park war im Gegensatz zu vorherigen Jahren abends nicht deutlich stärker gefüllt als tagsüber. Die Wartezeiten lagen maximal bei ca. 20-30 Minuten bei Star Trek, Van Helsing und Bandit.
Die Organisation der Mazes bzw. der Einlass war organisatorisch etwas fragwürdig. Man bekam kein Zeitfenster sondern nur einen Zeitpunkt (z.b. 19:00), die nächste verfügbare Einlasszeit war 15 Minuten später. Man konnte aber schon ein paar Minuten eher rein, wenn man aber um 19:10 kam wurde schon gemeckert.
Recht unfassbar ist, dass man direkt zu Beginn der Warteschlange - ca. 20 Minuten sollte man überall noch einplanen - in Gruppen mit max. 8 Personen zusammengefasst wird. Dabei spielt es keine Rolle ob man sich kennt oder nicht, Abstände spielen hier keine Rolle und damit widerspricht man sich eigentlich in der restlichen Politik des Parks. Auf die nicht-einhaltung des Abstands wird auch wirklich penibel geachtet. Dass man die Attraktion mit 8 Personen betritt ist gut, das könnte man aber auch kurz vorher einweisen und nicht bei Beginn der Schlange.
Die Qualität und Länge der Haunts war gut bis sehr schlecht. Da der Park selbst empfiehlt nur 4/8 zu besuchen haben wir uns auch auf Insidious, Slaughterhouse, Campout und Chupacabra beschränkt.
Die ersten beiden sind eigentlich bekannt, die Szenen waren allgemein etwas zu hell, Slaughterhouse hatte allgemein etwas mehr Details, da war Insidious leider wirklich etwas mau und es gab viel Folie. Wegen Corona oder den Kosten wurde auf den intensiven Gebrauch von Nebel und Duftstoffe verzichtet, dann hätte man aber auch bitte die schmierigen Streifenvorhänge bei Slaughterhouse entfernen können. Leider haben sich die vielzähligen Darsteller eher aufs Unsinn erzählen als das Erschrecken fokussiert.
Die absolute Überraschung war Campout. In einem kleinen Waldstück neben dem Park mäandert man durch ein paar Szenen mit toller Atmosphäre und den besten Scares des Abends. Ich kann auch direkt vorweg nehmen, dass es deswegen das beste Maze des abends war.
Letztendlich fehlte noch The Curse of Chupacabra im Lost Temple-Gebäude.
Auch wenn es bei den anderen Houses nichts heißen mochte sollte das Teuerste die Erwartungen doch etwas in die höhe schnellen lassen. An für sich bietet sich Lost Temple dafür auch prima an. Der kleine Außenbereich, der Weg bis zum Fahrstuhl und der stimmige Rest der Warteschlange. Fraglich war ob man die Warteschlange einfach abläuft oder ob man Backstage oder anders herum läuft. Lest hier, warum dies die am schlechtesten investierten 6€ in 2020 sind. Wer sich nicht spoilern lassen will: skippen oder ganz niedrige Erwartungshaltung.
1. Ich möchte vorher noch einmal den Eingang und den Anfang bis zur Betretung des Gebäudes herausheben. Das "Dia de Muertos"-Thema ist zwar mittlerweile etwas verbraucht, hat mit dem Maze absolut gar nichts am Hut, ist aber nett umgesetzt und schafft ne ganz schöne Atmosphäre.
2. Leider passiert aber bis dahin eben auch nichts. Der Außenbereich bis zum ersten Indoor-Wartebereich des Lost Temples wird quasi nur als zweite Warteschlange genutzt. Der Bereich bis zum Fahrstuhl wird auch nicht genutzt. Der Fahrstuhl wird auch nicht genutzt. Los gehts nach üblicher Movie-Park-Cringe-Unterweisung im tollen "Feuerraum". Wer schonmal mit dem Lost Temple gefahren ist wird allerdings nichts neues sehen.
3. Danach wird es dunkel. Ganz dunkel. Man kann sich an einem Seil festhalten und durchs Dunkle gehen. Es passiert nichts. Ein Erschrecker hat wohl ein Nachtsichtgerät und läuft herum, es passiert aber nichts. Wie genial wäre es gewesen wenn der Fahrstuhl gefahren wäre, alles wird dunkel (Tür geht auf aber niemand merkt es wegen der Dunkelheit) und plötzlich steht irgendwer mitten im Raum?
4. Danach läuft man durch den Rest der Queue, es stehen zwei Tonnen auf dem Boden und jemand schlägt auf ebendiese Tonnen.
5. Jetzt wird es spannend, denn man würde eigentlich in die Einteilungs-Abteilung kommen, allerdings darf man sich in einen ca 80cm hohen Tunnel zwängen in dem nichts passiert, wahrscheinlich um irgendwie unter die Kuhgatter zu kommen.
6. Die Hängebrücke über die Fahrspur des Simulators ist dann quasi das Highlight, wenn der Bums nicht an der Stelle vorbei wäre und jemand einem mit den enttäuschendsten Worten des Abends entgegenkommt: "Ihr habt's geschafft!". Danach läuft man die lange Strecke zum Ausgang am Dino vorbei, der nicht sichtbar Geräusche von sich gibt. Ansonsten passiert mal wieder gar nichts.
Wenn man den Lost Temple gefahren ist könnte man sich das Ganze einmal antun, um über eine Spielplatz-übliche Hängebrücke zu gehen und sich das nette Dia de Muertos-Display anzuschauen. Ansonsten spart man sich besser Zeit und Geld und macht was anderes. Ich glaube Time Riders wäre das deutlich interessantere House, allerdings verstehe ich auch, dass man den Bereich bei Slaughterhouse und Insidious entzerren möchte.
Die Scarezones waren okay bis nonexistent. Vor Time Riders war ein Tor mit etwas Nebel, ansonsten waren ein paar Actor auf den Straßen unterwegs, weniger als früher, aber das könnte auch am Wetter liegen. Allgemein war die Dekoration im Park etwas spärlich, die Beleuchtung beim MP-Express aber nett.
Man merkt im Moment leider sehr, dass der Movie Park versucht sein sonst sehr profitables Halloween-Event profitabel zu halten. Neben diversen Sparmaßnahmen war es mir damals herzlich Egal, wenn bei dem niedrigen Tagespreis die kostenlosen Houses ziemlicher Mist waren. Wenn man sich bewusst entscheiden muss und man letztendlich das doppelte bezahlt, allgemein aber weniger geboten wird kann ich dieses Jahr nicht uneingeschränkt empfehlen. Wobei Star Trek bei Nacht schon rockt. Und bei euch so?