Tag 1:
[Adventure Island] Endlich in England mit richtig guter Laune!
Tag 2.1:
[Dreamland Margate] Let the Dream come true! (Auch im HoPa)
Tag 2.2:
[Chessington World of Adventures] Mein erster Merlin-Park …
Tag 3: [Thorpe Park] Merlin: Keep on rollin'
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Tag 6:
[Lightwater Valley] Sir! Excuse me! You’re sick!
Viel Zeit ist seit meinen letzten Berichten aus England vergangen. 2 ½ Jahre, um genau zu sein. Nach meinem Bericht aus dem wunderschönen Dreamland habe ich damals sogar meinen Abschied aus der operativen Freizeitparkbranche verkündet. Tja, ein paar wissen es schon: Wer da einmal in der Materie drin ist, den lässt die Materie so schnell nicht mehr los, weswegen der Rücktritt vom Rücktritt nicht einmal 18 Monate auf sich warten ließ ...
Damit aber zurück in die Vergangenheit und in das Jahr 2018 im Juni. Es steht ein Park an, dessen Bericht auch dazu beigetragen hat, dass sich meine durch diverse Umstände nur geringe Motivation zum Schreiben gänzlich in Luft auflöste. Das hat recht simple Gründe:
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- Nach drei Parks in zwei Tagen hatte ich damals einen Absacker-Tag und eher weniger Lust auf Achterbahnen.
- Die zwei örtlichen für mich hoch interessanten Bahnen (eine erneut durch mein erstes Guiness World Record Buch von 2003 und damit eine Bahn meiner Kindheit), die mir den Tag hätten retten können, waren leider nahezu nicht fahrbar. Und damit meine ich nicht die Fahreigenschaften.
- Ich wusste, dass erneut ein Merlin Park auf dem Plan stand und ich deswegen sowieso mit keinem guten Tag gerechnet habe. Und last but not least:
- Meine damalige England Tour war meine erste mit meiner neuen kleinen Spiegelreflex, weswegen ich mich noch an diese und ihre Funktionen gewöhnen musste.
Mit den ersten 3 Gründen habe ich über die verstreichenden Monate seit meinem Besuch Frieden geschlossen. Letzter Grund hingegen nervt mich jedoch auch heute noch, da ich an diesem (und auch einer Handvoll weiterer) Tage einfach keine Lust für ausführliche Fotorunden hatte und dabei auch noch die richtige Einstellung der Kamera zu finden. Darunter hat dann natürlich auch die Qualität der wenigen Bilder gelitten, da ich ebenso wenig Lust darauf hatte, schlechte Fotos nochmals zu erstellen. Daher bitte ich die Fotoqualität in diesem und dem ein oder anderen folgenden Englandbericht zu entschuldigen.
Da ich aufgrund der fehlenden Lust leider auch nur vereinzelt Fotos vom „Drumherum“ gemacht habe, wird dies ein weniger ausführlicher Bericht (lang ist er trotzdem), wie man es von mir erwarten würde. Vielmehr gehe ich stattdessen einfach unseren Tagesablauf durch und schreibe meine Erinnerungen, Enttäuschungen, aber auch positive Überraschungen nieder. Meine von mir geliebte Aufdröselung jedes Schienenmeters untermalt von zig dazu passenden Bildern und der ein oder anderen Zusatzinformation wird daher auf einen irgendwann kommenden Wiederholungsbesuchs warten müssen.
Damit beginnen wir die Reise zurück zum 4. Juni des Jahres 2018.
Nachdem sich Ryanair doch noch dazu entschieden hat, unsere vier Kollegen nach England zu kutschieren, …
… haben wir dank Christian unseren Mietwagen gegen einen günstigeren getauscht. In zwei Autos verteilt und nun mit mir am Steuer des Autos mit Alexander und Marvin machten wir uns anschließend vom Flughafen aus wieder auf den Weg gen London und steuerten einen Supermarkt an, in dem wir uns mit Frühstück eindeckten (die Engländer haben echt leckere vegetarische Sandwiches!) und das Auto mit Getränken und Fressalien füllten.
Dadurch kamen wir mit etwas Verspätung an unserem heutigen Hauptziel an.
Die Autoschlange tuckerte sehr behäbig vor sich hin und mit Blick auf meinen ersten
B&M Wing-Coaster hatte ich die Befürchtung, dass wir noch ewig brauchen werden, bis wir in den Park kommen. Irgendwann haben wir uns gefragt, warum die Briten nicht die eingezeichnete doppelte Anfahrtsspur verwenden und sind links an den Autos vorbeigefahren, was uns dann etliche Autos nachmachten (Den Tipp gaben wir dann auch an das etwas später nachkommende zweite Auto unserer Gruppe weiter, die so auch etwas Zeit sparen konnten). So konnten wir bis kurz vor unseren Stellplatz in der Nähe des Eingangs (mit Blick auf mein vorab auserkorener verblichen bläulicher Go-to-Coaster) fahren und meine innere Unruhe besänftigte sich wieder etwas.
Die beruhigte sich noch zusätzlich dadurch, dass wir durch unsere Jahreskarten die Warteschlange für Tickets umgehen konnten und ich mich nur in die Security-Schlange für meine Fototasche stellen musste.
Und das schönste Erlebnis an diesem Tag wartete schon mit Sonnenbrille und Basecap bewaffnet auf uns: Schön dich kennenlernen zu dürfen Lars!
Mit unserem heutigen Weggefährten (den wir später auf der Tour nochmals begrüßen konnten) ging es dann hinein in meinen zweiten Merlin-Park.
Wir folgten den zahlreichen anderen Besuchern über die Brücke und am Abzweig zum „Hotel“ vorbei, ...
… standen wir inmitten von „The Dome“ mit seinen Outlets und Geschäften. Lieber schnell wieder raus, auch wenn es dort drin für Merlin echt hübsch aussah.
Auf der anderen Seite der Halle angelangt, thronte bei bestem englischem Wetter der Amity Beach mit seiner Bootsrutsche vor uns. Verständlich, dass wir bei den äußeren Bedingungen und der Fülle des Parks auf das Mitnehmen einer Badehose verzichtet haben.
Die geringe Lust auf Plantschen hatten wohl nicht nur wir. Unscharfes Bild ahoi.
Unser Weg führte uns also gegen den Uhrzeigersinn durch den Park. Im Hinblick auf die aktive Fahrzeit so mancher Achterbahn des Parks nicht unbedingt die schlechteste Wahl. Dazu dann später mehr. So machten wir uns also auf den Weg zu einer Premiere für mich.
Direkt neben dem Zugang zur Sackgasse liegt aber noch ein kleiner Gruß aus der Heimat. Interessant, dass das Ding auch mal einen Single-Rider Eingang hatte.
Ein perfektes Beispiel für das Merlin-Schema.
Früher war diese Bahn eine Indoor-Attraktion mit Space Thema. Ob und inwieweit ich zu dieser Art der Objektthematisierung einen Hang habe, kann jeder für sich in dem ein oder anderen Video über die Schließung einer gewissen Bahn im Ortenaukreis herausfinden. Diese tragische Änderung kann und darf ich dem Betreiber aber natürlich nicht anlasten, da dies schon vor dem Kauf des Parks durch Tussauds geschah. Aus diesem Grund sah die Bahn ob des Thematisierungswechsels aber trotzdem mit ihrer Interaktion mit der Flora noch schön aus.
Doch dann kam 2005 die Tussauds Gruppe auf die Idee, dass der Platz für den Bau einer anderen Bahn benötigt wird und verfrachtete den
Flying Fish an eben diesen Ort. Einfach neben den Weg geklatscht. Schade, für das kleine Bähnchen. Zur Fahrt gibt es recht wenig zu sagen, eben ein Blauer Enzian der Version 2, wie er auch aus Geiselwind bekannt ist. Für mich interessant waren aber die beim letzten Umzug eingebauten neuen Sitze und Bügel, die ich bis dahin nur von den Youngstar Coastern kannte. Mag zwar deutlich bequemer in den Helices sein, aber ohne das Herumrutschen von einer und anecken auf der anderen Seite hat mir irgendwie ein wenig was gefehlt …
Ein weiterer negativer Punkt in Bezug auf die neuen Züge in Verbindung mit einem Park, bei dem Abfertigung nicht an erster Stelle steht: Durch die Einzelbügel muss nun jede Reihe doppelt kontrolliert werden. Bei nur einer einzigen Mitarbeiterin dauert das ein wenig. Zum Glück war die Wartezeit dafür gering …
So konnten wir unseren Gang zur nördlichen Spitze des Parks schnell fortsetzen.
Vorbei an der Eventlocation Lakeview Marquee ging es auf …
… the Swarm Island.
Uh, im 20mio Pfund Investment war noch Platz für Thematisierung.
Aber für ein Dach hats nicht gereicht …
Mit dem Theming kann ich leider wenig anfangen. Die Post-Apokalypse in Verbindung mit irgendeinem Alien-Bezug ist leider nicht mein Metier, auch wenn sie einigermaßen gut zum restlichen Theming-Wirrwarr des Parks mit seiner teils Untergangs- und Verfallsstimmung passt. Aber ist nur meine Meinung …
Nach einer knappen Stunde Parköffnung haben wir es dann endlich in die Warteschlange einer großen Achterbahn geschafft. Bei entspannten 15 Minuten.
Kurz vor der Seitenwahl kommt es dann zur Gepäckabgabe, bei der man für seine Tasche(n) ein Armband ausgehändigt bekommt. Scheint bei Merlin ein beliebtes System zu sein, um die Abfertigung in der Station zu beschleunigen. Gefällt mir (sofern es nicht wie beim Smiler eingestampft wurde), auch wenn ich so keine Bilder aus der Station machen konnte.
Alex und Marvin haben sich für die vordere Reihe entschieden, Lars und meine Wenigkeit für die letzte Reihe in Fahrtrichtung links. Wie schon gesagt, war es für mich meine Premiere auf einem
B&M’schen Winger, weshalb mir Lars auch netterweise den Außenplatz überließ. Mit seiner Erfahrung aus dem Amiland wohl auch im Hinblick auf etwas bessere Fahreigenschaften auf den inneren Plätzen. Neben der Premiere auf der zweiten Auslieferung des recht neuen Achterbahnmodells, war es auch meine Premiere mit den neuen Sicherheitsbügeln von
B&M. Dazu dann später mehr.
Bei all meiner (sei es gerechtfertigte oder von mir etwas überzogene ungerechtfertigte) Kritik, muss ich dem Betreiber eines lassen: Die Damen und Herren im Designteam kommen immer mal wieder auf ausgefallene Ideen für das Operatorhäuschen. Hier ist es ein umgedrehtes Polizeifahrzeug, unter dem der echt breite Zug hindurch zum Lift fährt.
Dieser bringt die 28 Mitfahrwilligen auf knappe 39 Meter Höhe, …
… der in einen Dive-Loop mündet.
Ganz langsam zieht sich der Sitz unter unserem Hintern weg und stellt uns über Kopf.
Ich bin ja eigentlich ein großer Fan von Hangtime. Aber mit diesen komischen Westen, die extrem eng anliegen und mir wieder einmal aufzeigten, dass ich nicht die besten Schultern für solche Westen habe, hat es wenig Spaß gemacht. Einige Monate später habe ich von dem Tipp erfahren, dass man sich in der Station gegen diese Westen drücken soll, damit sie etwas weiter einrasten. Davon habe ich damals leider nichts gewusst, weswegen ich leider die ganze Fahrt über an den Sitz gefesselt war. Freude kam so keine auf. Dann lieber etwas Headbanging mit den normalen Schulterbügel, dafür Platz zur Entfaltung der
G-Kräfte am Körper im Reich zwischen Bügel und Sitz. Oder eine normale Abfahrt mit
Airtime. Aber das ist bei diesen Wingern leider nur selten der Fall.
Zum Glück ist diese Hangtime-Phase schnell überstanden und der Druck auf die Schultern lässt nach. Doch eine positive Überraschung bietet diese erste Abfahrt.
Durch die neben die Schiene gesetzte Sitzposition sind extrem eng befahrene Near-Misses möglich.
Es ist ungewohnt, wenn man statt eines Zugs ober oder unter sich nur Luft findet. So kam kurz der Gedanke auf, dass der Flügel eines abgestürzten Flugzeugs doch recht nah kam. Dazu noch in Anbetracht mit 95 km/h bei der Durchfahrt, die von außen durch den wuchtigen Zug keinesfalls so schnell wirken.
Worauf mit der Zero-G-Rolle direkt mein Highlight der Bahn folgt.
Blöderweise eine Rechtsdrehung. Vorne wäre das mit mehr Tempo sicherlich noch spannender gewesen, …
… hinten war von einem Schweben leider nichts zu spüren. Durch die Rechtsdrehung hilft der Sitz halt beim Threesixty, dazu noch die engen Westen …
Auf der richtigen Seite und mit mehr Platz für den Oberkörper durfte ich im Toverland aber noch erleben, was aus diesem Element alles herausgeholt werden kann.
Auch wenn ich lieber schneller durchfahrene Zero-Gs mag, aber diese langsamen Rollen sind auch spitze. V.a. hinten, wenn die Drehung langsam beginnt und immer schneller wird.
Mitten durch ein nachträglich hinzugefügten Werbebanner.
Es schließt sich der Inclined Loop an, der gut als Panoramakurve zur Aussicht auf den Park dient.
Da können die Mitfahrer entspannt durchatmen und nochmals genügend Sauerstoff ins Gehirn befördern.
Denn die folgende knapp 270° Kurve um einen See mit abgestürztem Hubschrauber herum drückt einen ordentlich in den Sitz. Sowohl Lars als auch ich waren doch überrascht, dass es diese recht behäbig wirkende Bahn schafft, einem das Sehfeld etwas einzuengen. Schade, dass ich es nicht dort nach hinten zum Fotografieren geschafft habe/schaffen wollte.
Und wenn die Äuglein wieder sehen können, erblicken sie direkt das nächste schöne Element.
B&M-Porn.
Auf der rechten Seite wird der Sitz weggezogen, wodurch die Alien-Mitreisenden sanft in ihrem Gefährt schweben. Nicht ganz so lange wie zuvor bei der 0G-Rolle, aber trotzdem ein tolles Feeling. Nur sind Lars und ich eben auf der linken Seite …
Eine weitere enge Kurve führt dann zur nächsten Hangtime.
Ein gemächlich befahrener In-Line Twist direkt über der Station. Ohne Dach bietet sich das natürlich wunderbar an. Zumindest hier sitze ich auf der richtigen Seite des Zuges.
Von der folgenden
Blockbremse haben dann vor allem die Mitfahrer in der ersten Reihe einen wunderbaren Blick auf eine verwaiste Insel, auf der die Bahn von der Fläche her in etwa nochmal gebaut werden könnte. Oder noch das ein oder andere
Airtime-Hüpferchen, die ich bei
The Swarm im Vergleich zu Fenix oder dem Flug sehr vermisse.
Nach der kleinen Abfahrt und der 180° Kurve ist die Schlussbremse erreicht, worauf Lars und ich uns in die Augen schauten und ein gemeinsames Fazit zogen: Die enge Kurve mit Blickfeldeinschränkung kam positiv überraschend, der Rest hat uns leider nicht vom Hocker gehauen. Wenn ich mir die Wartezeiten im Vergleich zu anderen Attraktionen ansehe, die mal kurz bei 30 Minuten war, ansonsten aber um die 15 Minuten gependelt hat, waren wir mit dieser Meinung nicht die einzigen. Könnte aber auch an der noch einigermaßen gut funktionierenden Abfertigung liegen.
Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass ich der Bahn auf jeden Fall nochmal eine Chance geben werde, dann aber mit etwas Druck gegen die Westen in der Station und in der letzten Reihe auf der in Fahrtrichtung rechten Seite sitzend. Da werden die beiden Rollen im für mich passenden Sitzarrangement befahren, was die Bahn sicherlich aufwerten wird, auch wenn im Vergleich zu artverwandten Bahnen
Airtime-Passagen fehlen. An diesem Besuchstag hat es aber leider aufgrund der noch wartenden Attraktionen, deren Wartezeiten, der kurzen Öffnungszeit des Parks und der Abgeschiedenheit dieses Themenbereichs nicht mehr gereicht.
Beim abschließenden gemeinsamen Essen vor der Abreise aus England meinte Holger, dass The Swarm seine Lieblingsbahn auf der Tour war. Jetzt weiß ich, wie sich andere fühlen, wenn ich von meinen Lieblingsbahnen berichte, die andere überhaupt nicht teilen. Aber das ist auch gut so, wenn jeder die gleiche Meinung zu einer Bahn teilen muss, gäbe es keine lustigen Gespräche über solche Bahnen mehr.
Womit wir diesen Bereich mit seiner Hauptattraktion (die übrigens die Einzige war, die ich zumindest fast gänzlich fotografiert habe) wieder verlassen. Dabei ist uns dann auch die andere Gruppe zum ersten Mal begegnet, die ihrerseits auch zuerst den fliegenden Fisch gefahren sind.
Wieder vorbei am Flying Fish und der Storm Surge. Das Ding hatte den ganzen Tag über mit die höchsten Wartezeiten, weswegen wir auf eine Fahrt verzichtet haben.
Bei einer Temperatur von knapp 35°C und einer Luftfeuchtigkeit von fast 95% wie in Japan wäre das hier für mich das Highlight des Tages.
Bewährte Hopkins Technik, die ich fröhlich durchnässt schon mehrmals in Japan fahren konnte.
Aufgrund des Wetters und meiner nicht allzu großen Freizeitparklust habe ich auf die Flutwelle verzichtet.
Im Fuji-Q bin ich zwar auch schon bei solch mäßigem Wetter gefahren, in Japan war dies aber zum Ende der Tour, während wir hier noch fast am Anfang sind und ich verhindern wollte, dass ich krank werde.
Zumindest mal ein hübsch zum Themenbereich passend gestalteter HB Leisure Shop. Trotzdem nervig …
Die Engländer mit ihrem Fastfood. Den Weg weitergehend folgen zwei größere Achterbahnen. Blöderweise sind wir da aber erstmal nicht weitergegangen.
Denn es war jetzt schon knapp 11:40 Uhr und laut vorheriger Recherche und Anzeigetafel soll in 20 Minuten eine der Hauptattraktionen mit sehr bescheidener Kapazität öffnen. Die Tage davor waren immer im Schnitt 60 Minuten und mehr Wartezeit angesagt, die ich für diese Attraktion nicht investieren wollte. Daher gingen wir an dem obigen Gebäude links vorbei und …
… flanierten uns vor dem Eingang.
Wir wechselten uns mit dem Warten ab, wodurch ich noch ein wenig Zeit für Fotos der unmittelbar nebenan liegenden dunkelroten Bahn hatte.
Auch diese Kinderattraktion (Metallbau Emmeln!) und …
… dieses Maze sind hier zu finden. Wobei letzteres ersetzt wurde und nun Jungle Escape heißt.
Und dann hieß es warten auf den Geisterzug …
Und warten …
Und warten …
Uuuuh, es bewegt sich was!
Und warten …
Und warten …
Mittlerweile war es schon weit nach 12 Uhr …
Und warten …
Irgendwann hatten wir keine Lust mehr und sind gegangen. Kein Mitarbeiter war fähig irgendeine Information weiterzugeben. Ich weiß, dass diese Attraktion nur selten einen Tag ohne Störungen hat, aber könnte man eine solche nicht den Gästen mitteilen? Aus diesem Grund verstehe ich auch nicht, warum Merlin die Attraktion erst um 12 öffnet. Vielleicht um mehr Fasttrack-Tickets verkaufen zu können? Wundern würde es mich nicht …
Es hatte sich mittlerweile eine lange Schlange gebildet, die sich recht bald auflöste. Genau wie meine gerade wieder aufkommende Lust auf Freizeitparks. Danke Merlin, dass du deinen Mitarbeitern in diesem Park keinerlei Kundenkommunikation lehrst. Und das Schlimme ist, dass dies nur die Spitze des Eisbergs am heutigen Tage war.
Um zumindest mit einem positiven Gefühl diesen Bericht abschließen zu können, ziehe ich die schlussendlich doch noch stattgefundene „Fahrt“ mit dem Geisterzug vor. Nach der für uns letzten fehlenden Achterbahn sind wir gegen 16:15 zurück zum Derren. Der Park hätte zwar noch 45 Minuten geöffnet gehabt, aber bei einer angeschlagenen Wartezeit von 60 Minuten wollten wir kein Risiko eingehen. Nicht, dass Merlin auch noch auf die Idee kommt einen auf Universal oder Fuji-Q zu machen und die Wartebereiche frühzeitig zu schließen. Im Nachhinein hätten wir auch noch was anderes dazwischen fahren können, aber Lust hatte ich sowieso keine mehr.
Damit hinein zum 2017 etwas neu gestalteten Derren Brown‘s Ghost Train: Rise of the Demon.
Ich bin etwas nach meinen drei Kollegen in die Warteschlange, netterweise ließ mich die Jugendgruppe vor mir vor, als sie merkten, dass ich zu den „Deutschen“ gehöre. Ich musste nicht einmal fragen. Dass es aber neben diesen sehr netten Jugendlichen auch das Gegenteil gibt, durften wir in einem Gespräch mit einem Jungen erleben, auf den wir an einer etwas breiteren Stelle gestoßen sind. Als der gemerkt hat, dass wir aus Deutschland kommen, war sein erster Kommentar: „Do you like Jews?“. Lars und Marvin haben dann erstmal eine nette Gesprächsrunde mit ihm eröffnet, da er von seinem Deutschenhass nicht loszubekommen war, mit teils abstrusen Behauptungen. Zum Glück haben die Briten um uns herum auch teils den Kopf über seine Behauptungen geschüttelt und sich auf unsere Seite gestellt, sonst hätte ich den Glauben in dieses Volk verloren. Zum Glück war der Tag für mich sowieso schon von Anfang an gelaufen, sonst wäre er es spätestens jetzt gewesen.
Irgendwann erreichten wir glücklicherweise diese Räume in der Warteschlange.
Begrüßt wurden wir mit militärischem Drill und einer laut zugeschossenen Tür. Im Anschluss wurde von uns ein Gruppenfoto erstellt. 2018 war jedoch das letzte Jahr, in dem dieses Feature verwendet wurde. Wieder draußen mussten wir noch einmal kurz warten, wobei es dann zum geschilderten Gespräch kam. Zur Ablenkung habe ich mir die an der Außenwand befestigten Poster gegen Fracking durchgelesen.
Netterweise war dann recht schnell die Pre-Show erreicht. War aber schwer so viel Rededünnschiss wieder zu vergessen und sich auf die Attraktion zu konzentrieren.
In der Pre-Show habe ich dann herausgefunden, dass es diesen Derren Brown tatsächlich gibt. Wie üblich versuche ich bei solchen Attraktionen mir im Vorfeld keinerlei Informationen einzuholen – mit Ausnahme von Tipps bezüglich Wartezeit. Sonderlich konzentriert war ich bei seiner kurzen Vorstellung irgendwelcher Daten jedoch nicht, zu sehr geisterte mir die fehlende Hirnmasse gewisser Briten im Kopf herum.
Achtung Spoiler bis zum nächsten Bild:
Als wir diesen Raum verließen war es dann aber glücklicherweise anders. Denn als Eisenbahnfan stand auf einmal ein altes Eisenbahnfahrzeug im viktorianischen Stil vor mir. Wie schade, dass heute fast nur noch hochmoderne und (für mich) wenig stilvolle Züge im Regelbetrieb unterwegs sind. Über eine Plattform betraten wir diesen an Ketten aufgehängten Wagen und sahen uns im Anschluss im Innern einer modernen U-Bahn aus London wieder, wie wir sie am Tag davor in echt erleben durften. Das war mal ein leichter Stilbruch …
Wir wurden zu unseren Plätzen geleitet und mussten die VR-Brillen hinter uns aufziehen. Ein Moment, den ich jedes Mal sehr ekelhaft finde, wenn ich mir vorstelle, wer diese schon alles aufhatte und mit der Häufigkeit der Reinigung vergleiche…
Während der Film auf den Brillen läuft (irgendwas über Fracking und einen infizierten anderen Gast), rennt an passender Stelle auch der Mitarbeiter im Wagen durch die Reihen und berührt die Knie der Mitfahrer. Dabei ist auch zu spüren, dass sich der Zug bewegt. Nach einem Zugcrash mussten wir dann alle das Fahrzeug wieder verlassen. Zur Verwunderung meinerseits bin ich dann in einer U-Bahnstation und aus einer modernen U-Bahn ausgestiegen. Das war eine positive Überraschung!
Im Anschluss wurden wir von Mitarbeitern der Eisenbahngesellschaft durch einen Parkour mit Strobo-Lichtern gehetzt. Früher war dieser Bereich wohl etwas besser, als noch mit Live-Erschreckern gearbeitet wurde. Im Anschluss wurden wir erneut in eine U-Bahn geführt, in der wir wieder die VR-Brillen aufsetzen mussten. Hier wurden wir dann von einem Dämon angegriffen und der ganze Zug begann zu wackeln. Danach war die Fahrt auch schon vorbei und wir stiegen wieder aus dem alten Wagen aus der viktorianischen Zeit. Irgendjemand von unserer Gruppe machte noch ein Bild, worauf ein Angestellter in äußerst schroffen Ton dessen sofortige Löschung verlangte. Was läuft denn hier mit den Merlin’schen Mitarbeitern falsch?
Im Anschluss ging es in den Shop mit diversen Fanartikeln. Bis plötzlich das Licht ausging und unser Dämon urplötzlich wieder auftauchte - dieses Mal in real. Da wir aber erst als eine der letzten aus dem Fahrzeug kamen, haben wir dessen Auftritt fast verpasst und haben nur noch das ebenso plötzliche Verschwinden mitbekommen. Im Anschluss folgt dann der richtige (und äußerst große) Fanshop und das Erlebnis ist vorbei.
Dann versuche ich mal ein Fazit zu ziehen: Wenn jemand VR Fan ist, wird hier sicher eine gute Attraktion finden. Ich bin davon jedoch kein Fan und hätte gerne darauf verzichten können. Bislang habe ich erst eine Attraktion erleben können, bei der mir dieser VR Kram einigermaßen positiv im Gedächtnis geblieben ist (Walibi Holland). Hier im Thorpe Park fand ich dagegen wie so häufig die Technik dahinter deutlich spannender und habe mich gefragt, wie der Wechsel des Äußeren funktioniert. Zur Erklärung gibt es
hier ein nettes Video. Ob ich mir dies bei einem Folgebesuch nochmal antue? Maximal bei sehr kurzer Wartezeit. Aber dafür muss die Attraktion erstmal wieder eröffnen, da sie seit Corona-Beginn 2020 SBNO ist.
Damit zurück zu unserem Rundgang durch den Park und den von mir deutlich bevorzugten haptischen Eindrücken.
Wobei ich auf die Angry Birds aber noch verzichten hätte können. Um zu den nächsten Attraktionen zu gelangen, mussten wir aber durch den dazu gehörigen Themenbereich.
Aber nicht zu den Rumba Rapids. Da war die Parköffnungszeit leider zu kurz, wie für so vieles andere.
Stattdessen betraten wir den Wartebereich einer hübsch thematisierten Bahn, die dadurch perfekt in das Dschungelthema des Bereichs passt.
Die Rede ist natürlich von Nemesis Inferno, bei der wir uns mit angeschlagenen 40 Minuten Wartezeit im Zweizug-Betrieb anstellten.
Überall zischt und dampft es. Gefällt mir. Da vergingen die schlussendlich nur knapp 20 Minuten Wartezeit wie im Fluge.
Die gesparte Zeit investierten wir für eine Fahrt in der 1. Reihe, deren Warteschlange nicht besonders lang war. So nahm Lars ganz links und ich neben ihm in der Mitte Platz.
In der ersten Reihe sitzend wird einem natürlich sofort klar, dass hier vor dem Lift eine kleine Strecke zurückgelegt wird. Auch bei dieser Bahn habe ich versucht mich nicht spoilern zu lassen. Aber dieses Gimmick war leider nahezu nicht zu umgehen. Aus der Station heraus geht es nach einer leicht abfallenden Rechtskurve durch die dampfende Magmakammer des Vulkans und erst im Anschluss den 29 Meter hohen Lifthill hinauf. Auf diesem angekommen war ich doch darüber überrascht, dass es eine Bahn von
B&M gibt, bei der der Hersteller nicht penibel darauf achtet, dass die Geschwindigkeit des einfahrenden Zuges synchron zur Kettengeschwindigkeit ist.
Oben angekommen hatten wir in der 1. Reihe sitzend natürlich eine bombastische Aussicht auf den Park.
Lange genießen konnten wir den nicht, denn der Zug nahm mit der Abfahrt Tempo für seine rasante Fahrt auf, die zunächst über einen See des Dschungels führt, über dem die Höchstgeschwindigkeit von knapp 80 km/h erreicht wird.
Es schließt sich die klassische B&M-Inverter Variante an.
Zunächst ein sehr druckreicher Looping, dessen Ausfahrt über einen weiteren Weg vom Ghost Train kommend führt.
Auch noch typisch für einen Klassikinverter: Direkt eine meiner geliebten Zero-G’s hinten drangesetzt, für deren Linksdrehung ich auf der richtigen Seite des Zuges saß.
Neben der Lifteinfahrt sind mir bei unserer einzigen Fahrt zwei weitere Dinge im Gedächtnis geblieben. Hier folgte die zweite Sache: Zunächst begann alles ganz normal und der Schwebezustand setzte ein. Normalerweise vollführt die Rolle dabei eine vollständige 360° Drehung. Aufgrund des beengten Platzes und der folgenden Rechtskurve ist dies bei Nemesis Inferno jedoch anders und die Drehung endet früher.
Hier hinter den Bäumen etwas zu erkennen.
Nach nun schon etlichen Fahrten auf diversen
B&M-Invertern dieser Welt hat sich dies dadurch leider etwas abgehakt angefühlt.
Die folgende Kurve drückt dann wieder das Blut gehörig in die Beine.
Worauf eine Neuheit für die Inverter im Jahr der Eröffnung folgt.
Btw: Tragischerweise hat die Zeit auch nicht für eine Fahrt auf dem Detonator gereicht, was mich als Freefall-Fan etwas genervt hat im Nachhinein.
Die ersten Interlocking Corkscrews.
Fährt sich genauso lustig wie jene der schwarzen Mamba. Noch lustiger wäre es rechts im Zug gewesen…
Die zwischen den Korkenziehern liegende Passage fand ich besonders nett, gab es dort oben am Umschwung doch einen minimalen Hauch von Airtime und bei der folgenden Abfahrt geht es knapp an einem Haus vorbei.
Im Anschluss folgen noch ein paar schnell durchfahrene Kurven über die Seenlandschaft um den Vulkan herum. Dann ist leider auch schon die Fahrt vorbei, denn Nemesis Inferno gehört mit zu den kürzesten Invertern von
B&M, wenngleich durch den Pre-Lift-Abschnitt ein ganz anderer Spannungsaufbau möglich ist. Jedoch gehört sie auch zu den intensiveren, denn die Intensität der Bahn ist das dritte, was ich nach der einzigen Fahrt mit nach Hause genommen haben.
Neben der echt hübschen Aufmachung. Gegen den Dschungel der Black Mamba ist natürlich nichts gewachsen, aber meine Erwartungen hat es doch deutlich übertroffen.
Die Wartezeiten waren den ganzen Tag bei etwa 20-25 Minuten, auch wenn die Anzeigetafel manchmal etwas anderes anzeigte. Für die Bahn sicherlich auch eine angemessene Wartezeit. Auch wenn die Bahn bei weitem nicht an eine Pyrenees oder eine noch zu besprechende Bahn auf dieser Tour herankommt, werde ich bei einem Folgebesuch sicher nochmal mitfahren.
Damit wieder zurück ins Land der Angry Birds und vorbei an den dortigen Dodgems.
Und damit zu einer Bahn, mit der ich in gewisser Weise schon einmal Kontakt hatte.
Denn ich hatte noch das Vergnügen die ein Monat jüngere Schwesterbahn zu fahren, bevor der Park darum abgerissen wurde. RIP Space World
Mit meiner Enttäuschung von damals im Gedächtnis stellte ich mich also in die recht kurze (zeitlich gesehen) Warteschlange.
Dieses Mal werde ich aber nicht auf den Zaturn geschossen, sondern auf den Amity Speedway der Stealth.
Über die Mitarbeiter in diesem Park kann ich nur wenig Positives berichten. Aber ein Kumpel von mir hatte bei Stealth einige Zeit als Operator gearbeitet und mich schon darauf vorbereitet, dass die dortigen Mitarbeiter zumindest noch den Ansporn haben, kundenfreundlich und flott zu sein. Und ich kann ihn darin nur bestärken. Angeschrieben waren 20 Minuten Wartezeit, die aber deutlich weniger waren. Daher war das leider die einzige Bahn, die wir damals zweimal gefahren sind, da die Mitarbeiter wirklich schnell gearbeitet haben. Zunächst fuhren Lars und ich in der 2. Reihe und Alex und Marvin hinten.
Bei der zweiten Runde haben dann Lars und ich in der letzten Reihe Platz genommen, während Alex und Marvin sich in die etwas längere Warteschlange für die 1. Reihe gestellt haben.
Diese musste ich nicht unbedingt fahren, habe ich dies doch schon in Japan erledigt.
Ich kann mich noch an die Zeit damals bei der Eröffnung erinnern, wie ich mich als jugendlicher Europa-Park-Fan darüber aufgeregt habe, dass so eine „poplige“ Hoch-Runter-Achterbahn der Silver Star den Titel der schnellsten Achterbahn in Europa weggenommen hat. In Japan wurde meine Meinung in dieser Richtung gestärkt, dazu dann gleich mehr. Der Stealth wollte ich aber trotzdem eine neue Chance geben.
Daher nichts wie schnell durch die recht lange und leere Warteschlange und rein in die schicken Züge.
Trotz den flotten Mitarbeitern hat mir etwas die gute Laune und Einstimmung der Japaner gefehlt. Und das immer schneller werdende Piepen vor dem Abschuss.
Und der war eine kleine positive Überraschung im Vergleich zu Zaturn.
Denn 2007 hat Stealth das Update mit dem Abschuss unter 2 Sekunden erhalten, der bei Zaturn etwas länger dauert. Natürlich kein Vergleich zu Do-Dodonpa, aber immerhin war das Kribbeln doch spürbarer als in Kitakyushu.
Und dann geht es auch schon in 62 Meter Höhe. Hier bei Zaturn laut RCDB noch 10cm höher als in England.
Trotz den vergleichbaren Werten kam mir die Überfahrt des Top Hats hier vor den Toren Londons doch deutlich intensiver vor.
Während der Zug der Zaturn nur langsam darüber hinwegschlich und selbst in der 1. Reihe kaum negative
G-Kraft aufkam, war das hier anders. Da gab es auch in der 2. Reihe sitzend einen guten Stoß nach oben. Noch lustiger ist es aber hinten.
Während in Japan erst tief in der Abfahrt etwas schwebendes Gefühl aufkam, …
… beginnt das hier schon vor dem Scheitelpunkt …
… und intensiviert sich mit jedem weiteren Schienenmeter. Mein geliebtes negatives G-Kraft-Spiel, das mit der Drehung um 90° links sitzend noch etwas aufgewertet wird.
Und dann erstmal ordentlich Druck im Tal.
Marvin und Alex scheint es auch zu gefallen.
Um die Wirbelsäule nochmal zu strecken folgt, leider schon zum Abschluss, ein netter Schuss der Schlüsselbeine in die Schulterbügel.
Nur blöderweise wird der Zug auf halber Strecke mit Magnetbremsen bis auf Schrittgeschwindigkeit heruntergebremst, wodurch auch die Rippen Kontakt zum Bügel aufnehmen dürfen.
Zumindest die große Enttäuschung von Zaturn konnte Stealth wegwischen. Viel geben kann mir eine solche Bahn aber leider nicht, welche Meinung der Lars ebenso teilt. Das erste was mir damals in Japan ins Gedächtnis kam, waren Markus‘ Worte in Göteborg: „Pfff.“ Zumindest ist das Zischen hier deutlich lauter, aber das wars dann auch schon. Da würde ich viel lieber jene Bahn fahren, an die seine Worte damals gerichtet waren …
Nun zum ersten Grund, warum unser Weg gegen den Uhrzeigersinn heute gut gewählt war: Es war nun schon etwa 13:30 Uhr und eine Stunde später hatte es sich für den Rest des Tages ausge“pfft“. Damit war eine der zwei Bahnen für mich kaputt, die für mich nach einem abgeschlossenen Rundgang nach Abwägung von Wartezeit, Mitarbeitertätigkeit und Fahrvergnügen nochmals fahrbar gewesen wären. Zeit wäre aber sowieso keine mehr gewesen.
Denn die Zeit eilte und wir haben noch einiges vor uns bis zum Parkschluss. Daher zog es uns zum letzten Mal durch das Angry Bird Land, vorbei an der großen Flutwelle und dem KFC von vorhin. Den Derren rechter Hand hoben wir uns dank nun ewig langer Warteschlange für später auf.
Stattdessen ging es geradeaus in die Warteschlange von Walking Dead: The Ride.
Wie bei Nemesis Inferno war auch hier die Wartezeitenangabe fast doppelt so hoch, wie wir schlussendlich gewartet haben.
Auch Disney gibt die Wartezeiten gerne etwas höher an, damit die Gäste ein positives Gefühl haben, dass es doch schneller als erwartet vorangeht. In diesem Park kann ich mir das aber irgendwie nicht vorstellen und sehe andere Gründe wie Unfähigkeit oder Baumwollpapier mit einer aufgedruckten Queen darauf. Wir hatten noch Bauchschmerzen, dass uns langsam die Zeit ausgehen könnte, weshalb wir, ob den nur knapp 20 investierten Minuten, doch sehr glücklich waren. Aber nicht, weil die Bahn so schlecht ist.
Ich habe noch nie eine Folge dieser Serie gesehen, aber für die in der Halle dahinter befindliche Bahn habe ich versucht mich auf dieses Entertainment einzulassen, auch wenn es überhaupt nicht mein Genre ist.
Und mir bleibt nur eines zu sagen: Das war die schönste Überraschung des Tages. Die ganze Aufmachung hat mir äußerst gut gefallen. Als ich nach der stimmigen Preshow samt Gang durch die Korridore dann den Zug erblickte, kam noch mehr Freude auf:
VEKOMA!
Zunächst eine lange Linkskurve, der sich einige engere Helices anschließen, die Fahrfreude aufkommen lassen. Auf der letzten nach oben geneigten Zwischenbremse wird der Zug kurz angehalten und durch die Reibräder passend zum Film auf den neben der Schiene befestigten Bildschirmen kurz in Bewegung gesetzt, bevor der Zug dann die restliche kurze Strecke bis zur Ausstiegsplattform zurücklegt. Zum Schluss nochmals zu Fuß durch einen thematisierten Korridor, den ich mit minimaler Angst vor Live-Erschreckern als erster des Zuges ablief.
Gerne wäre ich diese Bahn in ihren beiden Vorgängerversionen gefahren. Darunter auch eine Rückwärtsversion, die auf der letzten Zwischenbremse sogar ein kleines Stück rückwärts (also Nase voraus) gefahren ist. Dazu mit Laser-Effekten und beatigen Soundtrack. Muss ein wenig an die Eurosat erinnert haben …
Schade, dass es hier zu keiner zweiten Fahrt gereicht hat.
Unter dem Lift der 2011 aus dem jetzigen Legoland Florida hier her versetzten Storm Surge hindurch trieb es uns in das Themengebiet Lost City.
Die erste Attraktion, an der man vorbeiläuft, ist Rush. In Liseberg gehört diese S&S-Schaukel zu meinen absoluten Highlights.
Hier hielt sich die Wartezeit mit knapp 20 Minuten im Rahmen. Obwohl noch fast 3 Stunden Parköffnungszeit übrig waren, hatten wir aber trotzdem keine Zeit mehr für eine Fahrt. Tragisch.
Denn endlich war die Zeit gekommen und eine Bahn meiner Kindheit stand erhoben vor mir. Zumindest einer der Gründe, weswegen ich mit etwas Anspannung den ersten Teil des Tages erleben konnte.
„Stand“ ist ein guter Begriff dafür. Wir betraten die Warteschlange bei angezeigten 60 Minuten. Ich wunderte mich aber schon, warum ich bislang noch keinen einzigen Zug habe fahren sehen. Mit jedem zurückgelegten Meter in der sehr verwinkelten und langen Warteschlange kamen uns immer mehr Gäste entgegen, die davon berichtet haben, dass sie schon lange anstehen und sich nichts tat.
Wir haben daher auch mit Unmut die Rückreise angetreten.
Ihr könnt euch vorstellen, wie ich mich da gefühlt haben muss und hatte Angst bekommen, dass mir bei diesem grandiosen Tag auch noch mein Hauptbesuchsgrund verwehrt bleibt. Aber noch hatten wir ja 3 Stunden Puffer und verließen die Lost City wieder, um das Reich der Schande zu betreten.
Kaputt und weit und breit niemand, der sich um die Attraktion kümmert.
Für immer kaputt. So oft wie das Ding geschlossen war, hat der Slammer wohl jahrelang keine Liebe seitens der Techniker und des Betreibers erhalten.
Die Old Town ist nur noch ein Schatten der guten alten Zeit. In dieser Ecke stehen in einem Halbkreis ein paar Kinderattraktionen, der verrottende Slammer, der noch schlimmer verrottende Loggers Leap und die Gleise der stillgelegten Canada Creek Railway. Wie genial muss das früher in der Blütezeit ausgesehen haben, bevor Merlin alles auf Thrill und Geldscheffeln ausgelegt hat. Dazu passend natürlich auch die Schließung der Thorpe Farm, die auf der anderen Seite des großen Sees hinter Stealth lag und nur durch die Eisenbahn oder über das Wasser erreichbar war. Ich beneide jeden darum, der das noch miterleben durfte und in dieser Form so sicherlich auf der Erde nicht häufig zu finden ist, dass man sich mit der Eisenbahn weit vom eigentlichen Park entfernt und in eine andere Welt eintaucht. Heute sind nur noch die Überreste zu finden, da z.B. bei der
Mack’schen Bootsfahrt einfach nur ein Zaun vor der Station und der Fahrrinne errichtet wurde. Auch die Fahrzeuge der Eisenbahn, die später auf einen einfachen Rundkurs gekürzt wurde, stehen dort hinten im Wald noch abgestellt und warten darauf, irgendwann wieder Freude bereiten zu dürfen.
Heute ist der Themenbereich v.a. für die beiden großen Attraktionen bekannt: Der schon gezeigte und geschlossene Top Scan, der zuvor in Chessington Zuhause war und der
Gerstlauer Eurofighter. Beide thematisch perfekt passend für eine „Old Town“. Aber das interessiert bei Merlin doch niemanden …
Da es also nichts mehr in diesem Themenbereich zu entdecken gibt, zog es uns in die Warteschlange von SAW – The Ride.
Auch hier wieder Verwunderung über zwei leer fahrende Wagen. Auch die Wartezeitenanzeige war komplett schwarz und …
… im Wartebereich herrschte Totenstille. Nur vereinzelt haben andere Gäste geschimpft und sind wieder gegangen.
Es gab keine Ansagen, keine Mitarbeiter informierten die Gäste, keine Musik lief. Nichts.
Als Teenager habe ich mir die Filme zu dieser Serie gemeinsam mit meinen Schulfreunden angeschaut, weswegen ich mich sehr auf diese Bahn gefreut habe, zumal ich die Eurofighter auch sehr mag. Jetzt stehe ich in der Warteschlange mit dem Wissen, dass diese Bahn und Colossus nebenan down sind und ich keinerlei Information darüber habe, warum dies so ist und wie die Aussicht ist. Und das gerade bei den beiden Bahnen, auf die ich mich im Vorfeld am meisten gefreut habe,
Die anderen machen noch gute Miene zum bösen Spiel. Ich hatte dagegen keinen Bock mehr auf diesen Park.
„Face your Fears“. Hat funktioniert.
Merlin hat alle Erwartungen zu diesem Zeitpunkt erfüllt, die ich erwartet hatte. Mit Ausnahme des Publikums, wofür der Park aber nur durch seine Politik indirekt etwas kann. Aber auch dieser Punkt sollte später beim Ghost Train noch wahr werden.
Hilflosigkeit machte sich breit und aufgrund fehlender Perspektiven haben wir uns auf den Boden gesetzt und verharrt. Zwar gänzlich ohne Kundeninformation sahen wir zumindest nach 30 Minuten wieder ab und an mal einen Wagen fahren, weswegen wir der anderen Gruppe eine SMS zukommen ließen, dass SAW gegebenenfalls bald seinen Betrieb aufnehmen könnte und sie sicherheitshalber kommen sollten. Wer weiß, wie lange dies so bleiben sollte.
Und tatsächlich kam nach knapp 40 Minuten eine Durchsage, dass der Fahrbetrieb wieder aufgenommen wird und die bekannte SAW Musik setzte ein. Ich versuchte mir von Merlin nicht mehr den Tag vermiesen zu lassen und etwas in Stimmung zu kommen. Durch die hervorragende Informationspolitik haben vor uns schon etliche die Warteschlange verlassen. Dadurch, dass auch die Station komplett geräumt war, konnten wir durch die restliche Warteschlange flott laufen, wodurch mir die verbauten Effekte in dieser entgingen.
In der Station gibt es einen Timer.
Vom Gefühl her, soll der wohl ein Zwischending zwischen der restlichen Zeit für die von Jigsaw gestellte Aufgabe und der Zeit bis zur Abfahrt der nächsten Züge bedeuten. Falls der wie bei Shambhala die gewünschte Abfertigungszeit der Züge darstellen soll, kann ich eines sagen: Glückwünsch Thorpe Park, die Mitarbeiter haben das gleiche Niveau wie bei PortAventura, die den dortigen Timer auch gerne bis in den tiefen Minusbereich laufen lassen würden, wäre nicht bei 0:00 Schluss.
Zwei der insgesamt acht Züge werden gleichzeitig beladen und wir setzten uns zu viert in die 1. Reihe des vorderen Zugs.
Wie ich später erfahren durfte, haben wir dadurch einen kurzen Vortrag von Billy verpasst, der das weitere Erlebnis kurz erklärt. Aber eben leider nur dem hinteren Zug, da der vordere an dieser Stelle vorbeifährt. Aber auch so war das Folgende Überraschung genug. An einigen Elementen vorbei erreichten wir das aus dem 5. Teil bekannte scharfkantige Pendel, das immer näher kommt. Durch die Dunkelheit sind wir mit unseren Gedanken komplett bei den Effekten, weshalb die nun fast senkrechte Abfahrt mal so richtig überraschend kam und uns in die Bügel schmiss. Eine lange Linkskurve, weitere Effekte und eine Zwischenbremse später ist der In-Line Twist in die Helligkeit erreicht.
Am Wartungsgleis vorbei wird der Zug dann vor dem Senkrecht-Lift auf 0 gebremst und Jigsaw teilt uns über zwei Bildschirme mit: „Game over“.
Im Anschluss geht es auf den 30 Meter hohen Lift, worauf eine 100° Abfahrt folgt, die einen wie auch schon die erste Abfahrt nach der Station in die Bügel dübelt.
Unter den rotierenden Sägeblättern hindurch sagen dann viele Fans zu dieser Bahn „Game over“.
Dort unten soll es wohl mal einen heftigeren Schlag gegeben haben, der über die Jahre etwas ausgebessert wurde. Ich habe davon leider wenig gespürt. Auch die sonst so unfahrbare restliche Strecke kam mir nicht schlimmer als andere Bahnen vor. Dafür gibt es dort unten nette 4,7g.
Es folgt ein Immelmann, dessen Ausfahrt ganz rechts super zu fahren ist.
In der stark überneigten Linkskurve gibt es dann einen schönen Ausblick auf die verwaisten Überreste des Log Flumes.
Zum Glück ist es mir bei dieser Bahn mit Ausnahme des Inline-Twists gelungen gänzlich ohne Spoiler zu bleiben. Dadurch bot das nächste Element einen deutlichen Stimmungsheber:
Was ein Airtime-Hügel!
Gerade mit den Eurofighter Zügen machen mir diese Hügelchen besonders viel Spaß. Bei den Infinity-Zügen wird man durch die Bügel so in den Sitz gepresst, dass die Hüftgegend keinen „Entwicklungsspielraum“ besitzt. Sollte dagegen der Schulterbügel nicht bis zum Anschlag auf die Oberschenkel zugedrückt sein, fliegt auf diesem Hügel der ganze Körper nach oben. Zwar ist für den Oberkörper etwas weniger Platz als bei den Infinity-Zügen, aber dafür, dass auch die Hüftgegend schweben darf, nehme ich das gerne in Kauf.
Nach einer Linkskurve ist die
Blockbremse erreicht, die dem Zug nicht eine Winzigkeit der Bewegungsenergie nimmt. Dadurch ist die folgende Abfahrt wie auch schon der
Airtime-Hill ein toller Mundwinkelheber. Den Blick geradeaus richtend ist auch schon das letzte Element wahrnehmbar, das im Vergleich zum dahinterliegenden Overbanked-Turn winzig wirkt. Vor allem die 180° Drehung auf den Kopf wirkt, als würde die innerhalb eines Meters absolviert werden.
Und genauso fährt sich das Ding dann auch. Wie bei Karacho ein tolles Ende, insbesondere links außen sitzend. Wenn
Gerstlauer eins gut kann, dann sind es Dive Loops, wobei ich dafür lieber in einem Infinity-Zug sitze, wenn der Oberkörper richtig herumgerissen werden kann.
Meine Erwartungen an die Bahn und das Theming wurden gänzlich übertroffen. Hier hat Merlin zumindest bei der Planung der Bahn gezeigt, dass auch sie etwas Gescheites auf die Beine stellen können. Wenn jetzt noch die Bahn wollen würde, denn kurz nach der Fahrt von Christians Gruppe war das Ding wieder kaputt. Auch hier sehr tragisch, dass ich diese Bahn nur 1x fahren konnte.
Womit noch eine Bahn fehlt. Die wichtigste für mich.
Glücklicherweise fuhr nun auch hier ein Zug über die Strecke und wir stellten uns bei weiterhin angeschlagenen 60 Minuten an.
Wieder durch die verschlungen und ewig lange Warteschlange hindurch.
Die führt dann auch kurz an dem SAW Maze vorbei, das hier in der Lost-City zu finden ist. Aber erst zur Halloween-Saison.
Gerade dieses Verschlungene hat es mir vor Ort richtig angetan. Allzu viel zu spoilern gibt es bei der Bahn zwar nicht, aber ich habe trotzdem versucht mir wenig Bilder anzuschauen. Daher war meine Erwartung, dass diese Bahn einfach auf eine ebene Fläche gestellt wurde, was aber überhaupt nicht der Wahrheit entspricht. Vielmehr führt die Bahn mehrmals unter dem Hauptweg durch und taucht einige Meter später wieder auf. Als wäre die Bahn schon Ewigkeiten hier und die Natur hätte sich seinen Fußweg um die Bahn herum gesucht. Das gleiche gilt auch für die Warteschlange, wodurch der Charakter der „Lost City“ richtig zur Geltung kam.
Betreten haben wir die Warteschlange um 14:50 Uhr, weshalb in mir noch kurz die Hoffnung aufkam, dass es noch zu ein paar Wiederholungsfahrten auf einer meiner Favoritenbahnen kommen könnte. Aber wir sind ja immer noch bei Merlin und diese hatten noch einen letzten Schuss im Ofen.
Nach knapp 10 Minuten hatten wir schon die lange gerade Strecke in Richtung der Station erreicht und haben uns wieder über die falsche Anzeige geärgert. Intamin'sches Radschild. Hübsch.
Im Zweizugbetrieb ging es wenigstens einigermaßen schnell voran, auch wenn der andere Zug ewig auf der Schlussbremse warten musste. Da ich mich schon 15 Jahre auf eine Fahrt gefreut habe, habe ich die anderen gefragt, ob es ihnen etwas ausmachen würde, wenn ich für die 1. Reihe warte und wir uns später beim Ghost Train wieder treffen.
So war ich nach knapp 20 Minuten noch etwa 10 Züge von meiner Fahrt entfernt und schon in der Station angelangt.
Doch dann ging nichts mehr. Einer der Züge machte Probleme und die schon eingestiegenen Gäste mussten wieder aussteigen. Die 4 Mitarbeiter warteten derweil in der Station auf die Techniker. Eine Information an die wartenden Gäste oder gar an den in der Schlussbremse wartenden Zug? Fehlanzeige.
Nach dem Eintreffen der Technik wurde dann erstmal der andere Zug in die Station gefahren, um die Leute aus dem Zug zu holen, während der andere eine Leerrunde drehen durfte. Und wie viele Mitarbeiter haben dann die Bügel zugedrückt? Richtig: 1.
Im Anschluss hat der Techniker knapp 45 Minuten in der Station versucht den Zug zu reparieren, während noch die Pausenablösen für die Mitarbeiter eintrafen. Dadurch saßen dann insgesamt 6 Mitarbeiter + Techniker im Operator-Häuschen. Hat es auch nur einer als nötig befunden, den Gästen eine Information zukommen zu lassen? Nein.
Als Ride-Op fiel es mir schwer dieses Fiasko anzuschauen und hätte wie Sebastian besser nicht hingesehen.
Auch die Gäste um mich herum wurden unruhig und ich erklärte ihnen, wie wir in Deutschland mit so einem Fall umgehen würden, wodurch auch die anderen Wartenden in der 1. Reihe etwas „Anger“ aufkommen ließen. Ich verstehe bis heute nicht, warum der kaputte Zug nicht sofort herausrangiert wurde und mit einem Zug weitergefahren wurde. Stattdessen regte ich mich in der Station stehend darüber auf, dass das Ende vom Lied genau dieses Vorgehen sein wird, da die Techniker das Problem sicher nicht in der Station gelöst bekommen. In der Zeit fing ich schon mit Stoßgebeten zum Achterbahngott an, dass er doch bitte ein Einsehen mit mir hat und ich schon genug gelitten habe an diesem Tag und er mir doch bitte nicht die für mich wichtigste Bahn des Parks nimmt.
Nach einer ganzen Stunde (!) kam es dann wie es kommen musste und der kaputte Zug wurde auf das Wartungsgleis gestellt und der Betrieb wurde im 1 Zug-Betrieb wieder aufgenommen. In dieser Zeit gab es eine einzige Information an die Gäste in der Station, aber auch erst nach knapp 30 Minuten, als ich einen Großteil der um mich stehenden schon über die Umstände informiert hatte. Vielmehr haben sich die Mitarbeiter im Operator-Häuschen einen schönen Nachmittag gemacht und genüsslich gegessen und sich einen Dreck um die zahlenden Gäste gekümmert. Zwischendurch wurden sie vom Techniker am Steuerpult gefragt, ob sie die Bügel des Zuges zum Test schließen könnten. 3x dürft ihr raten, wie viele sich dann dazu erbarmt haben: Genau, einer.
Damals noch in den Diensten des FFT musste ich meine Wut über solche Unfähigkeit versuchen zurückzuhalten. Wenn es bei uns zu Störungen kommt, stelle ich mich immer direkt zu den Besuchern und versuche alle mit nötigen Informationen zu versorgen, um den Gästen trotzdem das beste Erlebnis im Park bieten zu können und die Störung zu entschuldigen. Und wenn ich den gleichen Satz 100x sagen muss, teile ich ihn auch beim 101x mit der gleichen Freundlichkeit mit. Wie ich mehrmals an diesem Tag erleben musste, interessieren sich die meisten Mitarbeiter hier leider nicht dafür, den Gästen einen schönen Tag zu bieten. Traurig. Sehr traurig.
Als dann der Betrieb wieder aufgenommen wurde, haben sich von den 6 Mitarbeitern im Häuschen immerhin zwei herausgetraut und den einzelnen Zug langsam abgefertigt. Dass man nach so einem Fiasko nicht wenigstens einige Zeit versucht die Abfertigung zu optimieren, damit die Warteschlange mit den verärgerten Gästen schneller abgearbeitet ist, verstehe ich ebenso nicht. Ich habe schon viel unsinniges seitens Ride-Ops erleben dürfen. Aber Merlin hat hier eindeutig den Preis für die unfähigsten Mitarbeiter gewonnen.
Meine drei Kollegen warteten derweil noch auf die andere Gruppe in der Warteschlange, weshalb ich schon einige Züge früher dran gewesen wäre. Da in der Zwischenzeit die Möglichkeit für Wiederholungsfahrten verpufft ist, habe ich die anderen gefragt, ob sie gegebenenfalls ein Foto von mir in der Bahn machen könnten. Ich habe mich schon so lange auf diese Bahn gefreut und würde daher dieses Erlebnis gerne auf einem Foto festgehalten wissen. Da dies besser funktioniert, wenn die anderen nicht mehr in der Station sind, habe ich daher so viele Leute vorgelassen, sodass ich im Zug nach meiner Gruppe gefahren bin. Kurz nach 16 Uhr saß die Gruppe dann leider ohne Holger im Zug. Vielleicht haben die Mitarbeiter ihre Arbeit auch deshalb eingestellt, damit die Wartezeit zur Wartezeitenangabe passt …
Scheint gefallen zu haben!
Wie schon zuvor bei SAW habe ich versucht meine Wut herunterzuschlucken und einfach nur die Bahn zu genießen, die sich ihr Personal leider nicht aussuchen darf. So nahm ich endlich in der schlichten Station im etwas unförmigen Zug mit einem wuchtigen Schulterbügel Platz. Das Einsteigen und Durchlaufen ist etwas schwierig, aber wenn man seine Extremitäten mal an passender Stelle verstaut hat und der Bügel geschlossen wurde, finde ich es alles andere als unangenehm.
Nochmals kurze Stoßgebete gen Achterbahngott schicken, ob er mit einer weiteren Downzeit noch mindestens drei Minuten warten könnte. Danach ist mir alles egal.
Und ich hatte Glück, vor mir startete der Kettenmotor ein beruhigendes Surren und die Kette sowie der Zug setzten sich in Bewegung. Vorbei an allerhand Grün hakte der Zug in die Kette ein.
Endlich ist die Leidenszeit vorüber.
Jetzt heißt es die einzige Fahrt inmitten des schönen Settings genießen und alle Fahrfreude herauszukitzeln.
Hinauf auf 30 Meter mit mir in der 1. Reihe rechts. Schon einmal ein großes Dankeschön an Alex für das Erstellen der Fotos mit mir im Zug!
Im Unterschied zur späteren Version B absolviert der Zug eine langgezogene 180° Kurve noch hoch oben, bevor er sich in die Tiefe stürzt.
Colossus ist dabei mit 72 km/h die langsamste aller fast identischen Schwesterbahnen. Selbst die gleiche Version in China ist 8 km/h schneller.
Hinein in den schnell durchfahrenen Looping. Worauf mein Highlight der Bahn folgt.
Zunächst mit ordentlich Druck durch die Senke und unter dem Hauptweg hindurch. Hab ich schon gesagt, dass mir die Interaktion mit den Laufwegen und der Natur sehr gefällt?
Direkt aus der Sitzpresse heraus wieder über das Niveau des Weges und auf dem langgezogenen Airtime-Hügel hinwegschweben.
Da hatte es doch einen Vorteil, dass ich mir keine Bilder davor angeschaut habe. So habe ich gedacht, dass die Bahn sich nur überschlagen kann - und sonst nichts.
Looping mit einem direkt folgenden
Airtime-Hügel. Könnte es öfters geben! Vor allem mit solch einem langgezogenen. Durch die Schulterbügel war dann wie schon bei SAW nebenan Platz zum Schweben im Sitz.
Da ist das Lachen doch tatsächlich wieder in mein Gesicht zurückgekehrt!
Und wieder taucht der Zug unter dem Wegniveau ab. Dieses Mal direkt unter den Shop am Ausgang der Bahn.
Um sich kurz darauf wieder mittels einer Cobra-Rolle in die Luft zu recken.
Was ein massives Teil. Auch wieder äußerst flott durchfahren, wodurch keine Zeit zum Durchatmen bleibt. Es schließt sich eine kurze links-rechts Kurvenpassage an, …
… die in den ersten Korkenzieher mündet. Direkt über der Warteschlange.
Auch hier wird wieder mit hohem Tempo durchgeschossen. Die Korkenzieher waren auch die ersten Gründe, warum ich mich auf die Einstiegsseite gesetzt habe und wieder durch den Zug geklettert bin.
Denn durch die Drehung im Uhrzeigersinn zieht dort der Bügel einen mit durch die Drehung.
Und wenn der Arm noch etwas nach außen gestreckt wird, wird auch dieser nach der Hälfte der Strecke auf einmal mitgerissen, wenn die Drehung schneller erfolgt.
Und das gleiche direkt noch einmal, dieses Mal aber über den Hauptweg und neben dem Eingang vorbei.
Mit einer langgezogenen Linkskurve und einer kleinen Auffahrt zum Ende hin verliert der Zug dann etwas an Geschwindigkeit, um die folgende ikonische Stelle mit dem richtigen Tempo durchzufahren.
Es folgt die weltbekannte Vierfachrolle, an der die Heartline-Rolle so hervorragend erklärt werden kann.
Hier die Textpassage aus dem Guiness Buch mit dem passenden Bild. Wie schon beim Steel Dragon hätten sie nur die Werte genauer recherchieren müssen.
Leider ist die Fotoposition nun durch ein Restaurant besetzt. Womöglich gibt es trotzdem noch die Möglichkeit annähernd das Foto hinzubekommen, aber für die Suche hatte ich weder Zeit noch Lust.
Here we come.
Auch hier ein Grund rechts zu sitzen, da diese 4 Rollen sich im Uhrzeigersinn drehen. Dadurch wird langsam das Gewicht auf die Schultern verteilt und der Sitz unterm Hintern weggezogen, bevor die Hangtime einsetzt. Die letzte Rolle entgegen dem Uhrzeigersinn wird dagegen mit etwas höherem Tempo durchfahren, wodurch für ein Plumpsen in den Bügel keine Zeit bleibt und einen der Sitz mehr durch die 360° Drehung durchknallt.
Damit ist dann auch schon die Magnetbremse erreicht, die den Zug ganz behutsam auf 0 herunterbremst.
Was eine Bahn. Für das Alter nahezu butterweich und fast durchgehend mit hohem Tempo unterwegs. In der Station musste ich mir erstmal die paar Freudentränen wegwischen, die durch den Fahrtwind aus den Augen liefen. Zum Glück baut das Flamingoland eine Schwesterbahn, wenn auch die Version B mit nur 6 Wagen. Ohne Merlin sollte dort das Dauerfahren deutlich einfacher sein.
Zurück in der Station habe ich mir mein Zeug geschnappt und bin den anderen Richtung Ghost Train gefolgt, da wir nicht riskieren wollten, dass die früher schließen. Eigentlich wollte ich Merlin nach dem Kauf der Jahreskarte keinen Euro mehr gönnen, aber ein kleines Andenken der Colossus hätte ich gerne noch mitgenommen. Naja, vielleicht das nächste Mal.
Nach der Fahrt mit dem Ghost Train war der Parkschluss erreicht und wir marschierten zu acht gen Ausgang.
Daher war auch weder für Quantum oder Zodiac, …
… noch für Vortex Zeit.
Wage ich zu bezweifeln.
Tja, was soll ich sagen. Nach Chessington hatte ich schon wenig Lust auf den Betreiber. Nach Thorpe erst recht nicht mehr. Mal schauen, wie sich der letzte Park noch schlagen wird. Ich weiß nicht, ob das pünktliche Erscheinen zur Parköffnung viel geändert hätte. Zum Glück sind wir aber eben rechter Hand durch den Park, sonst hätte es leicht passieren können, dass ich weder SAW (da zum kurzen Zeitpunkt der Fahrbereitschaft ggf. am falschen Ende des Parks) noch Stealth (kaputt) gefahren wäre.
Der Thorpe Park bleibt bei mir leider mit Ausnahme der etwas motivierten Mitarbeiter bei Stealth nicht gut im Gedächtnis. Dazu zähle ich auch die Technik. Über den Tag sind so viele Attraktionen defekt gewesen, dass ich es kaum noch auf einen schlechten Tag schieben kann, der natürlich auch mal bei einem Park auftreten kann. Neben einer Mitarbeiterschulung würde ich daher erstmal Geld in mehr Techniker und die Technik an sich stecken. Denn in solch einem Park, der nur noch auf Thrillattraktionen setzt und etliche andere Attraktionen geschlossen hat, ist es eben äußerst blöd, wenn diese nicht fahrbereit sind. Bei unserem Besuch war es jetzt nicht mega voll, aber in Ansätzen war die Nervigkeit des Fastpasses trotzdem zu spüren. Vielleicht einer der Gründe, dass sich Merlin nicht sonderlich um die Schnelligkeit der Mitarbeiter kümmert?
Die Location des Parks mit den Seen herum und auch die Aufmachung so mancher Attraktion gefällt mir dagegen echt gut. Daher werde ich sicherlich irgendwann noch einmal vorbeischauen, um dem Park nochmal eine Chance zu geben und …
… um auch meine beiden Schätzchen öfters fahren zu können und sie gebührend abzulichten. Hoffentlich hat dann der Park aber länger geöffnet.
Vor allem Colossus ist eine verdammt fotogene Bahn. Bloß selbst wenn ich mehr Lust aufs Fotografieren gehabt hätte, ohne fahrenden Zug ist das recht schwer. Daher Merlin, mit den Worten von Limp Bizkit: „Keep on rollin‘!“
Damit bedanke ich mich für das Lesen dieses doch wieder recht langen Berichts (gut, dass der nicht so ausführlich ist …). Bedanken möchte ich mich auch nochmals beim Lars, der mir zusammen mit den anderen beiden mit den Gesprächen doch die gedrückte Stimmung mehrmals aufhellte.
Ich freue mich schon sehr auf die folgenden Berichte, die mit ihren Parks und Bahnen doch deutlich euphorischer von mir zu betiteln sind, sich daher auch deutlich leichter schreiben lassen und mich daher hoffentlich nicht zwei Jahre lang im Schreibfluss hemmen.
Frohe Ostern an alle und bleibt gesund!
Cheerio und mata ne!
Nicolas
Trotz aller Qualen immerhin ein Bild mit breitem Grinsen in meiner Kindheitsbahn. Danke Alex, damit bleibt mir zumindest die Fahrt mit dieser Bahn positiv im Gedächtnis!