Ich traue mich ja kaum es auszusprechen, aber mein letztes Onride-Event war der Wintertraum am 08.12.2018. Im Jahr darauf war ich bekanntlich mit dem Hausbau beschäftigt, und dann kam Corona. Der letzte Besuch im Movie Park war sogar noch länger her, 2011 war ich zuletzt in Bottrop. Umso besser traf es sich, dass Onride das erste Treffen nach Beginn der Corona-Pandemie im besagten Filmpark veranstaltete. Tatsächlich sollte ich am anvisierten Termin sogar frei haben, sodass meine Teilnahme schnell feststand.
Und so machte ich mich am 18. September 2021, auf den Tag genau 10 Jahre nach meinem letzten Besuch, wieder auf den Weg gen Norden. Aufgrund der zerstörten Eifelstrecke diesmal allerdings nicht per Bahn, sondern mit dem Auto. Damit hatte ich dann auch die Möglichkeit, PowerNagel samt Frau Karlita in Brühl aufzugabeln und mitzubringen. Der Verkehr am frühen Morgen war überschaubar, sodass wir tatsächlich schon gegen 9 Uhr am Haupteingang des Parks vorbeifuhren. Man lotste uns auf den hintersten Parkplatz beim MP XPress, bzw. Lucky Luke. Von der Achterbahn war allerdings nicht sonderlich viel zu sehen, nur ganz schwach waren die Schienen in der dichten Nebelsuppe zu erahnen.
Eine leicht gespenstische Atmosphäre, passend zur kommenden Halloween-Saison, für die bereits mit der Thematisierung begonnen wurde.
Nach und nach trudelten die weiteren Teilnehmer ein und es gab ein freudiges Wiedersehen mit neuen und alten Bekannten. Leider waren wir nicht gerade allein, an diesem Tag war nämlich auch Edeka-Tag, sodass sich auch eine nicht kleine Menge anderer Besucher auf dem Vorplatz einfand. Nachdem die Gruppe komplett war, ging es hinein in die Horrorwood Studios, wobei ich erstmals den QR-Code meines digitalen Impfnachweises testen konnte. Hier wurde der Code in der Tat gescannt und auch mit dem Personalausweis abgeglichen.
Gemeinsam mit der Menschenmasse schoben wir uns durch das Eingangsportal.
Die vernebelten Schienen zur Linken ließen wir jedoch zunächst ebendort liegen. Für den Einstieg hatte sich die Gruppe auf die Neuheit des Tages geeinigt
Leider waren wir wohl etwas aus der Übung. Die Gruppe lief schon weiter, machte das Gruppenfoto und stellte sich an, während ein Teil noch zur Toilette abgebogen war.
So mussten wir uns dann alleine den Weg durch die Mainstreet bahnen.
Iiihhhh, Menschen...
Backyardigans und Ghost Chasers hatte ich sogar schon bei einem noch früheren Besuch in ihrer ursprünglichen Form abgehakt.
Mit dem engen Felsmassiv war der Junior Coaster damals meine Lieblingsbahn.
Bei Dora herrschte - abgesehen von der Luftfeuchtigkeit - noch ziemliche Trockenheit.
Unser Ziel waren aber wie gesagt eh die nagelneuen Movie Park Studios in der ehemaligen Looney-Tunes-, respektive Ice-Age-Halle.
Vorteil bei diesem Thema: Man spart Geld für die Außengestaltung, die Studiohalle hatte man ja schon.
Trotzdem hat man sich eine Aufwertung durch das ein oder andere Detail nicht nehmen lassen.
So hat der Wagen auf dem linken Parkplatz, der für den Studio-Boss T. Bakehouse (Thorsten Backhaus, Geschäftsführer des Parks) reserviert ist, das Kennzeichen MPG190305. Ein Hinweis auf den Saisonstart am 19. März 2005, als der Park erstmals unter dem heutigen Namen seine Tore öffnete. Das Kennzeichen MPST2021 am rechten Wagen ist dagegen etwas offensichtlicher und weist auf das Eröffnungsjahr der Movie Park Studios hin, deren Star-Regisseur Steven Thrillberg (Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind vermutlich rein zufällig
) hier parkt.
Und weil ein Filmpark ohne Wasserturm gar nicht authentisch und erfolgreich sein kann, hat man jetzt endlich auch einen solchen aufgestellt.
Mit den immer wieder um uns herumfahrenden Zügen vergingen die ziemlich genau 20 Minuten Wartezeit im Außenbereich recht zügig.
Stoßweise geht es dann in die schicke Rezeption der Studios.
Dort finden sich als Filmplakate getarnte Hinweise auf Attraktionen des Parks, wobei für Cop Car Chase das Jahr der Umgestaltung angegeben wurde.
Eine kleine Tafel verrät, bei welchen Filmen wir an diesem Tag dem Studio-Team über die Schulter schauen dürfen.
Es folgt eine kurze Pre-Show im nächsten Raum, bei der die Besucher von Regie-Assistent Andy begrüßt werden.
Unterbrochen wird er von einer frechen, mit Comic-Gesicht versehenen Filmklappe, die sich als Self Driving Automotive Motion System, oder kurz SAM (ich nehme an, SAMS hätte Ärger gegeben?) vorstellt. Die Filmklappe bezeichnet sich als Gehirn der Tour und steuert nachher auch den Achterbahnzug - was eigentlich Grund genug sein sollte, die Tour an dieser Stelle abzubrechen. Aber wir wollen ja den Count.
Vorbei an einem ersten Büro mit digitalem Zeichenbrett, das verschiedenste Skizzen aus der Parkgeschichte zeigt,
geht es durch einen Gang mit Türen zu verschiedenen Abteilungen der Studios, hinter denen offensichtlich reges Treiben herrscht.
Ein zweiter Raum zeigt einen Haufen Krimskrams, der nicht nur das Studio-Thema unterstreicht,
sondern auch auf die 25-jährigen Geschichte des Parks verweist.
Während einige kleinere Referenzen wohl nur von Insidern und Kennern verstanden werden, sind die großen Modelle recht eindeutig.
Wobei die Van Helsing's Factory - dem fehlenden Außenpart zum Trotz - auch mehrfach für die Studio Tour gehalten wurde.
Beim ersten Durchgang am Morgen bekamen wir von diesem Raum jedoch nicht sonderlich viel mit, da wir beinahe direkt bis zur Treppe vorlaufen konnten.
Die Besucher hinter uns hatten da deutlich mehr Zeit, sich den Raum zu Gemüte zu führen. Wir waren die Treppe schon halb oben und hatten die Station bereits vor Augen, da informierte uns eine Bandansage, dass die Dreharbeiten vorübergehend unterbrochen werden müssten. Logisch, heinecken war ja vermutlich eben gefahren.
Sehr positiv hervorzuheben war einer der Mitarbeiter, der sofort an der Schlange vorbei lief und die Wartenden nochmals persönlich darüber informierte, dass es eine technische Störung gebe, die Techniker aber schon unterwegs seien. Und das nicht nur einmalig. Er informierte uns stetig über den aktuellen Stand der Reparatur, schließlich sollte es nach ein paar Testfahrten weitergehen. Nach etwa einer halben Stunde stiegen dann die in der Station befindlichen Besucher ein und wir konnten aufschließen. Einsteigen durften wir allerdings nicht. Nach kurzer Zeit kamen auch die eben eingestiegenen Besucher durch die Hintertür zu Fuß wieder in die Station zurück. Laut dem informativen Mitarbeiter machte der Drei-Zug-Betrieb wohl noch Probleme, weshalb man nun einen Zug herausnehmen würde. Als das endlich erledigt war und nochmals Testfahrten durchgeführt worden waren, durften zunächst die anderen Besucher zu ihrem zweitem Versuch starten, dann waren auch wir endlich an der Reihe. Etwas Irritation gab es noch bezüglich der Gepäckablagen, deren Zuordnung zu den Zügen sich nun ja geändert hatte. Bevor wir einsteigen konnten, mussten die Fächer nochmal einzeln geöffnet werden, damit wir unsere Taschen wieder herausnehmen konnten. Zur Sicherheit sollten wir die Sachen dann lieber erstmal auf der Ausstiegsseite der Station ablegen. Außerdem waren die Gates in den Reihen zwei und drei abgesperrt, was schon zuvor für Verwirrung gesorgt hatte. Auf Nachfrage erklärte uns die Mitarbeiterin aber, dass nur die Gates gesperrt seien, nicht die Reihen in den Zügen. Wir sollten dann einfach durch das Tor für Reihe eins zusteigen. Also alles noch nicht so richtig eingespielt, dazu ein paar Kinderkrankheiten, und schon waren 40 Minuten zusätzlich zur eh vorhandenen Wartezeit verstrichen.
Die relativ schlichten Züge könnten etwas bequemer sein, aber das trübt den Gesamteindruck nur geringfügig.
Wer die Bahn noch nicht kennt und sich überraschen lassen möchte, der überspringt am besten diesen und den nächsten Abschnitt. Die Bilder dazwischen sind vom Außenpart, der Text dazu verrät auch nix, was man nicht eh sehen würde. Nach einem stilvoll illuminierten Countdown öffnet sich der Vorhang und die Fahrt beginnt so, wie der Wartebereich endete. Vorbei an weiteren Schattenspielen, ergänzt durch zusätzliche Filmplakate von Attraktionen des Parks, geht es zunächst ins Filmarchiv der Movie Park Studios. Während man dort zwischen den Regalen voller Filmrollen hindurchfährt, flackert plötzlich das Licht und der Zug wird von den Reibrädern mehrfach ruckelnd abgebremst und wieder beschleunigt. Kein besonders angenehmer Effekt, aber das ist genau so gewollt. Denn irgendwie muss man die Story ja von der gewöhnlichen Studio Tour zur Familienachterbahn bringen. In diesem Fall brennen bei SAM wohl ein paar Sicherungen durch und wir nehmen eine "Abkürzung". Die weiterführende Schiene der "normalen" Tour ist übrigens nicht von
Intamin, sondern wurde vom Park aus Holz und Abflussrohren selbst gebastelt. Bis man damit die nächste Achterbahn komplett selbst bauen kann, wird es wohl noch etwas dauern, aber optisch ist man schonmal auf einem guten Weg.
Aber zurück zur Fahrt. Die führt uns direkt in ein Filmset, in dem Steven Thrillberg gerade einen Katastrophenfilm dreht. Aber es bleibt kaum Zeit, die original amerikanische Einrichtung des kleinen Landhauses zu erkunden und sich am wärmenden Kamin zu entspannen, denn vor den Fenstern - die in Wirklichkeit Leinwände sind - tobt ein Sturm. Auch die Decke ist nur auf eine Leinwand projiziert und wird schließlich vom Tornado weggefegt, woraufhin der Zug schließlich rückwärts aus der Szene geblasen wird. Natürlich hat sich in der Zwischenzeit auch die Weiche hinter dem Zug umgestellt, sodass man nach dem relativ ordentlichen Rückwärtslaunch zu einer steilen Linkskurve gelangt, ehe man wieder abgebremst wird. Dieser Part ist leider relativ spärlich thematisiert, aber auch in einem echten Filmstudio werden nunmal nur die benötigten Teile ausgestaltet. Damit man auf dem Weg zur nächsten Szene aber nicht nur nackte Wellblechwände sieht, finden sich rundherum diverse Accessoires aus der Tornado-Szene wieder. Stühle, Tisch und Trecker sind an der Decke aufgehängt, als würden sie noch immer vom Sturm durch die Luft geschleudert, und auch eine Kuh, die auf der Deckenleinwand über uns flog, taucht als Easter Egg noch mehrfach auf. Die Zwischenbremse ist dann wieder deutlich aufwändiger als Lager mit allerhand Requisiten aus ehemaligen Attraktionen des Parks ausgestattet. Schließlich bleibt der Zug auf einer Drehplattform stehen und wird um etwas mehr als 270° gewendet. Dabei sehen wir auch wieder Andy, der mit dem Rücken zum Drehteller an einem Regiepult mit diversen Monitoren sitzt. Auf dem größten davon ist niemand geringeres als Steven Thrillberg himself zugeschaltet, dem unser ungeplanter Kurzauftritt im Tornado-Film offenbar so gut gefallen hat, dass er uns gerne für weitere Filme als Komparsen am Set haben möchte. Und so geht es nun wieder vorwärts frisch ans Werk. Rückwärts würde man an dieser Stelle übrigens zum Abstellgleis gelangen. Der Zug rollt durch das nächste Filmset. Eine turbulente Großstadt, in der sich mehr Details verstecken, als man in der kurzen Zeit überhaupt wahrnehmen kann. Offenbar der in der Rezeption angekündigte Action Movie, der quasi fließend in den Stunt Movie übergeht. Am Ende der Straße biegen wir in den City Tunnel ein, in dem bereits ein gelber Sportwagen auf uns wartet, um uns zu einem Rennen herauszufordern. Dank des zweiten Reibradlaunchs hängen wir diesen Angeber aber locker ab und schießen mit den maximalen 60km/h der Bahn schließlich über eine Kurve und durch eine (leider etwas magere) Nebelwolke aus der Halle heraus ins Freie.
Für die höchste Stelle des Layouts reicht das Tempo allerdings nur geradeso, der Zug quält sich regelrecht über den Hügel.
Der Hüpfer über den Wartebereich ist dann schon wieder ein wenig schneller, das Highlight des Außenparts folgt aber im Anschluss.
In einer Kurve geht es zurück auf den Boden und unter dem Wasserturm hindurch. Da kann wohl auch etwas Wasser runtertropfen, an diesem Tag aber nicht.
Nach einer dynamischen S-Kurve verschwindet der Zug dann wieder im Inneren der Halle.
Dort geht es dann - man muss eigentlich schon sagen leider - mit ähnlicher Rasanz weiter, weshalb die folgenden Szenen nicht mehr ganz so gut zur Geltung kommen. Oberhalb des zweiten Launchs und der Schlussbremse durchfährt man eine mittelschnelle Wendekurve vor einem aufgemalten Panorama der Movie Park Studios, ehe man schließlich eine große King-Kong-Figur umrundet. Wenn man ganz genau hinschaut, sieht man auch, dass die sich sogar bewegt. Dann bekommt man allerdings nichts vom Rest der Szenerie mit. Ein echtes Dilemma. Schließlich geht es durch ein Werbeplakat hindurch in die Schlussbremse, die sich abermals in einem Gang mit mehreren Türen befindet. Diesmal allerdings ohne Schattenspiele. Bevor es zurück in die Station geht, fährt man aber noch durchs Musikstudio. Dabei rollt man auf einen großen Monitor zu, auf dem man eine Originalaufnahme des Budapest Philharmonic Orchestras sieht, welches gerade die Schlusssequenz des Soundtracks der Studio Tour einspielt. Für den abschließenden Einspieler mit SAM, der uns zum gelungenen Debüt als Filmstars gratuliert, waren wir abermals zu schnell. Der ist wohl eher für den Fall, dass man vor Einfahrt in die Station noch kurz warten muss - also eher beim Drei-Zug-Betrieb.
Als wir nach über einer Stunde endlich die Fahrt hinter uns hatten, war vom Rest der Gruppe natürlich nichts mehr zu sehen.
Also blieb uns nichts anderes übrig, als im kleinen Kreis den Hut vor den kreativen Köpfen des Movie Parks zu ziehen. Man hat hier aus einem mutmaßlich recht bescheidenen Budget das bestmögliche herausgeholt und das Portfolio des Parks um eine sehr schöne Dark-Ride-Achterbahn erweitert. Natürlich ist die Movie Park Studio Tour bei weitem nicht perfekt und hätte ein Phantasialand oder Disney die Anlage so umgesetzt, wäre man zurecht etwas enttäuscht. Aber diese Parks haben nunmal ganz andere Möglichkeiten als der finanziell an die spanische Mutter gebundene Movie Park, was man bei der Beurteilung natürlich im Hinterkopf haben sollte. Der Multi-Dimension-Coaster von
Intamin bietet die gewohnte Qualität und ein sehr gut auf die beengten Platzverhältnisse angepasstes Layout mit zwei angenehmen Reibradlaunchs. Das Tempo ist aufgrund der Darkride-Sektionen insgesamt natürlich eher gering, lediglich im Außenpart und den beiden finalen Szenen ist man mal etwas schneller unterwegs. Damit bleibt die Studio Tour aber auch sehr familienfreundlich, was sicherlich das Hauptziel des Parks war. Ohne die gelungene Gestaltung wäre das alles aber wirklich langweilig. Hier und da gibt es zwar auch mal ein paar recht nackte Ecken, aber das ist wie gesagt trotzdem irgendwie doch zum Thema passend, man fährt schließlich durch die Backstage-Bereiche eines Filmstudios. Die anderen Szenen strotzen dagegen nur so vor Details, bei denen man sich wahrlich nicht hat lumpen lassen. Auch wenn es vermutlich kaum jemandem im Vorbeifahren auffallen würde, hat man Wert auf originale Requisiten gelegt. Da steht also ein echter Kamerakran, ja selbst der Monitorhalter wurde aus dem Film-Fundus erworben, da die Nachbauten den Machern schlicht nicht authentisch genug waren. Noch unfassbarer ist eigentlich nur, wie viele Hinweise zur Geschichte des Parks sich im Wartebereich und während der Fahrt verstecken. Dabei ist der Park doch "erst" 25 Jahre alt. Aber in der Zeit hat sich doch schon beachtlich viel Zeug angesammelt, das man nun in der Studio Tour endlich recyceln konnte, sodass auch eine Art Museum zur Parkhistorie entstanden ist. Man muss wirklich mehrmals fahren, um auch nur annähernd alle Referenzen entdecken zu können - sofern man überhaupt ihre Bedeutung kennt. Ich sage es also gerne nochmals: Eine gelungene Neuheit.
Der Nebel war inzwischen nicht mehr ganz so stark, aber noch lange nicht verflogen.
Gleich neben der neuen Studio Tour findet man seit jeher ein Rafting, welches in der aktuellen Gestaltung ebenfalls neu für mich war. Und da wir am kühlen Morgen noch eine recht humane Wartezeit erwarteten (in der Tat sah es dort am Nachmittag wesentlich voller aus), schlüpften wir auch sogleich in die Queue von Excalibur - also zumindest ein Teil unserer Teilgruppe, die anderen waren bereits auf den Weg zu Star Trek. Von meinem Erstbesuch im Movie Park weiß ich leider nicht mehr allzu viel - nicht einmal, in welchem Jahr das überhaupt war. Aber ich weiß noch ganz genau, wie ich damals durch die Bibliothek der Unendlichen Geschichte lief. Auch die Szene mit Fuchur hatte bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen - wobei ich zugeben muss, dass letzterer auf den alten Onride-Videos doch irgendwie erbärmlicher aussieht, als ich ihn in Erinnerung hatte.
Vom Mystery River beim Besuch 2011 ist dagegen absolut nichts hängen geblieben. Mit der neuerlichen Umgestaltung zu Excalibur hat man immerhin sichtlich versucht, aus der vorhandenen Substanz - die ja auch nicht so dolle sein soll - das beste herauszuholen. Ich würde zwar schon sagen, dass die Thematisierung besser ist als vor 10 Jahren, aber insgesamt ist es mir noch immer zu kahl. Mit der nostalgiegetränkten Kindheitserinnerung an die Unendliche Geschichte und dem Budget hätte mich alles andere aber auch gewundert. Da würde wohl nur ein kompletter Neubau der Szenerie helfen, den sich der Park aber schlichtweg nicht leisten kann.
Wobei die Tafelrunde im Wartebereich durchaus gelungen ist. Fast so eindrucksvoll wie die Bücherei damals.
in der halben Stunde Wartezeit hatte sich endlich auch der Nebel verzogen und wir konnten den Rest des Tages einen strahlend blauen Himmel genießen.
Die Van Helsing's Factory wäre ich als zweiten Indoor-Coaster auch gerne nochmal gefahren. Hat sich leider nicht mehr ergeben.
Zunächst einmal ging es nämlich zum für mich ebenfalls neuen Federation Plaza.
Hier muss ich dann leider auch sagen, dass die umgestalteten Marienhof-Fassaden in der Realität noch schlechter aussehen als auf Fotos.
Einzig das komplett neu gebaute Federation Center sieht einigermaßen annehmbar aus.
Aber da sind wir wieder beim Thema Budget. Das floss - wohl auch den Anforderungen der Lizenzgeber geschuldet - hier offensichtlich primär in die Achterbahn und deren Wartebereich. Für die Fassaden blieb da wohl nicht mehr viel übrig. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man das durchaus noch besser hätte umsetzen können. Und wenn man einfach nur ne bedruckte Plane mit futuristischen Gebäuden davorgespannt hätte. Aber sei's drum. Der Eingang zur besagten Achterbahn, die 2017 eröffnet wurde, befindet sich im ehemaligen Filmmuseum.
Die Buchstaben des Hollywood-Schriftzugs, der dort noch bis 2016 prangte, finden sich übrigens ebenfalls in der neuen Studio Tour wieder.
Innen erwartet die Besucher dann zunächst die Crew der U.S.S. Enterprise aus der Serie Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert.
Im zweiten Raum gibt es neben den Kostümen von Picard und einem Borg auch ein Modell der Enterprise mit Video-Mapping zu sehen.
Mitten im Raum steht zudem ein Borg-Kubus und auf einer großen Leinwand werden die wichtigsten Elemente der Serie vorgestellt.
Und auf der anderen Seite des Raumes sind einige Waffen ausgestellt.
Praktischerweise waren die Wartebereiche in den beiden Räumen coronabedingt auf ein Minimum verkürzt.
Da die Schlange entsprechend schon in den zusätzlich aufgebauten Bereich draußen reichte, ließen sich viele hier zunächst abschrecken. Letztendlich war man aber innerhalb von etwa 15-20 Minuten durch beide Räume durch und stand vor dem Mitarbeiter, der die Besucher Grüppchenweise passieren ließ. Leider wurde auch auf die sonst üblichen Pre-Shows verzichtet, sodass wir nicht auf die Enterprise hochgebeamt wurden, sondern einfach durch den Transporterraum hindurch liefen.
Auch die Brücke der Enterprise passierten wir mehr oder weniger schnellen Schrittes.
Ich würde mich ja eher zum Star-Wars-Lager zählen, kenne und mag aber auch die Star-Trek-Filme und habe auch die ein oder andere Episode der Serien gesehen. Trotzdem kam mir die Brücke hier nicht wirklich bekannt vor. Aber nach kurzer Bildersuche im Netz muss ich einsehen, dass ich wohl schlichtweg zu wenig von der Next-Generation-Serie gesehen habe. Das Layout der Brücke passt demnach tatsächlich, ich würde aber sagen, dass das Gelb vielleicht doch etwas zu kräftig geraten ist. Schade nur, dass wir keine Zeit für die Einführung in die Mission hatten, sondern direkt zum Shuttle eilen mussten. Picard und Co. schienen also wirklich in der Klemme zu stecken, wenn solche Eile geboten war.
Wir gelangten ohne größere Wartezeiten direkt in den Hangar, wurden einer Reihe zugeteilt und schafften unser Gepäck in die Ablage gegenüber.
Dann geht es mit dem Shuttle langsam vor zur Startrampe, ein Stück zur Seite und schließlich hinaus in die unendlichen Weiten des Weltraums. Weit kommen wir allerdings nicht, da scheint irgendwer noch den Traktorstrahl aktiviert zu haben, der uns wieder zurück in den Hangar zieht. Dabei werden wir soweit beschleunigt, dass wir die Rückwand durchbrechen und mit einer plötzlichen Drehung steil empor steigen. Nach einem neuerlichen Richtungswechsel geht es abermals durch den Hangar hindurch. Diesmal sind wir auch schnell genug, um den Fängen der Enterprise zu entkommen. Würde mich mal interessieren, wo der Pilot seinen Shuttle-Führerschein gekauft hat...
Am Scheitelpunkt des verwundenen Top Hats verliert das Shuttle stark an Tempo, da bleibt die Airtime doch etwas auf der Strecke.
Es folgt ein weiteres, eigenwilliges Flugmanöver, bestehend aus einem halben Looping, der in der Höhe in eine abwärtsführende Rolle mündet.
Würde mir etwas schneller vermutlich noch besser gefallen, aber kann sich auch so sehen lassen.
Danach wird es ernst, denn wir nähern uns dem feindlichen Borg-Kubus, auf dem mutmaßlich die Crew der Enterprise festgehalten wird. Der Kampf fällt allerdings kürzer und unspektakulärer aus, als man es von Serien und Filmen gewohnt ist. Nach einem flotten Hüpfer steuert unser Kamikaze-Pilot das Shuttle einfach mal quer durch die Ecke des Würfels, das war es dann aber auch schon. Mit einem holprigen Double-Down-Verschnitt geht es hinab und dann doch noch über einen kräftigen Airtimehügel hinweg.
Den hatte ich im Vorfeld tatsächlich ein wenig unterschätzt.
Nach einer flotten Kurve und einer weiteren Rolle setzt das Shuttle auch schon wieder zur Landung an.
Star Trek: Operation Enterprise war ein großer Schritt für den Movie Park und ein dringend benötigtes neues Aushängeschild. Das Ergebnis kann sich im Großen und Ganzen auch durchaus sehen lassen, so richtig begeistern konnte mich die Bahn am Ende aber irgendwie doch nicht. Das fängt schon bei der Gestaltung an. Wo der Wartebereich mit dem schlichten aber klaren Sci-Fi-Stil und der nachgebauten Brücke der Enterprise tatsächlich recht gut gelungen ist, finde ich die umgestalteten Fassaden an der Federation Plaza einfach nur fürchterlich - selbst mit dem Wissen um das knappe Budget. Die Fahrt selbst bietet ja leider gar kein Theming, von der als Borg-Kubus verkleideten Hallendurchfahrt mal abgesehen. Ist natürlich auch nicht ganz einfach, ohne Halle einen Weltraumflug in weniger als 40 Metern über dem Bottroper Erdboden halbwegs vernünftig darzustellen. Und bevor es dann so billig aussieht wie die Fassaden, lässt man es wirklich lieber ganz bleiben. Ein Fan dieser Aufschaukel-Launchs werde ich in diesem Jahr auch nicht mehr, wobei hier zugegebenermaßen die verdrehte Spike in den hinteren Reihen ziemlich gut kommt. Auch der Rest des Layouts bietet einige ungewöhnliche Fahrelemente, allen voran dieser verkappte
Immelmann mit angeschlossener
Heartline Roll. Dort und im
Top Hat zu Beginn wird mir der Zug wie gesagt ein wenig zu langsam, dafür hat man bei den Hügelchen am Ende tatsächlich ganz ordentlich zugelangt. Also alles in Allem eine tolle Bahn für den Movie Park, mein Favorit dort wird sie aber wohl nicht. Da gefällt mir die Studio Tour doch tatsächlich sogar einen Ticken besser.
Nach einer kurzen Donut-Pause machten wir uns nochmal auf den Weg zum Eingang des Parks.
Vom Lost Temple konnte ich mir zwar leider kein Bild machen, aber hier befindet sich ja auch der Zugang zur Area 51.
Ich weiß gar nicht, warum da immer so ein Bohei drum gemacht wird, ist doch einwandfrei ausgeschildert.
Gut, früher führte der Weg zum Bermuda Dreieck, aber das ist ja im Grunde fast dasselbe.
Passenderweise kann man von hier sogar direkt in den Weltraum blicken.
Insbesondere im ersten Teil des Wartebereichs bekommt man schöne Einblicke auf Star Trek - ansonsten ist die Bahn ja ziemlich von Gebäuden umringt.
Im zweiten Teil muss man dann schon auf größere Lücken im Bretterverschlag hoffen, um noch einen Blick auf die Enterprise zu erhaschen.
Oh, äh...
Hier bleibt mir eigentlich nur zu sagen, dass sich die Umgestaltung und Renovierung absolut gelohnt hat. Eine sehr gute Themen-Wasserbahn.
Insbesondere die Rückwärtsfahrt mit dem Wassereinbruch ist jetzt wieder ein richtiges Highlight, das in Deutschland und vermutlich sogar Europa seinesgleichen sucht. Und die Erfrischung tat bei den angenehmen Temperaturen jetzt am Nachmittag auch gut. Den Gedanken hatten allerdings auch einige andere Besucher, sodass wir eine gute halbe bis dreiviertel Stunde für die Fahrt hatten warten müssen. Im Anschluss teilte sich dann auch unser Teil der geteilten Teilgruppe auf, sodass sich schließlich nur noch olli_power und meine Wenigkeit über die Planung für die nächste Stunde einig werden mussten. Die Entscheidung fiel auf eine Wiederholungsfahrt mit der Studio Tour. Hier rechneten wir uns ganz gute Chancen aus, dass es zeitlich bis zum angekündigten zweiten Gruppenfoto-Versuch bei Bandit passen könnte. Leider war der Außenwartebereich doch etwas voller als am Morgen. Nach einer halben Stunde war ich zwar noch zuversichtlich, wusste aber schon, dass es knapp werden würde. Letztlich standen wir ziemlich genau eine Stunde draußen, ehe wir in die Halle eingelassen wurden - zu dieser Zeit hätten wir eigentlich schon bei Bandit sein sollen.
Auch auf dem zweiten Gruppenfoto sind wir somit leider nicht drauf. Wir kamen eine gute Viertelstunde zu spät.
Dafür kürzten wir in der Warteschlange ein wenig ab und gesellten uns dort wieder zum Rest der Truppe.
Die somit auf etwa 30-40 Minuten leicht verringerte Wartezeit wurde versüßt durch die üblichen Diskussionen und ein paar historische Bilder aus der Bauphase.
Ich muss gestehen, dass ich Deutschlands älteste Holzachterbahn dem üblichen Tenor entsprechend auch als ziemliche Rappelkiste in Erinnerung hatte. Aber das Layout hatte mir schon bei der Erstfahrt vor zehn Jahren gefallen, wobei ich da meines Wissens mehr in der Mitte des Zuges saß. Da es zwischenzeitlich ja auch das ein oder andere (Teil-)Retracking gab, wollte ich es diesmal jedoch genau wissen und platzierte mich in der allerletzten Reihe des Zuges. Und was soll ich sagen? Bandit in der letzten Reihe geht ja richtig ab, die Fahrt ist viel schneller und die
Airtime viel besser als in meiner blassen Erinnerung. Klar, es holpert dabei ein wenig, aber das ist nunmal eine fu**ing Holzachterbahn. Ich bin schon schlimmeres gefahren, Bandit macht dabei wenigstens noch Spaß. Mir jedenfalls.
Da wird doch selbst ein Edeka-Tag zu einem gutem Tag.
Für den MP XPress, dessen Umgestaltung zu Lucky Luke wegen Corona ins Stocken geraten ist, blieb allerdings keine Zeit.
Gegenüber hatte ich nämlich dummerweise noch einen weiteren roten Punkt entdeckt. Den Crazy Surfer hatte ich 2010 ausgelassen, da bisher kein Count.
Die anderen ersparten sich die rund 40-minütige Wartezeit verständlicherweise.
Aber was man so hörte, war ich damit ja noch ganz gut bedient, andere Counter standen sich bei Jimmy Neutron wohl noch länger die Beine in den Bauch.
Gut, der Suspended Family Coaster ist auch besser als ein Disk'O.
Mit noch einer Stunde und fünfzehn Minuten bis Parkschluss kam ich nun schwer ins Grübeln, was ich noch fahren sollte.
Nach wie vor stand eigentlich noch Van Helsing auf der Agenda. Da es am Mittag bei Star Trek aber recht fix ging, wollte ich zunächst dort eine Wiederholungsfahrt wagen, ehe ich dann zum Abschluss hoffentlich noch beim Vampirjäger vorbeischauen könnte. Kurz nach mir kam ein weiteres Grüppchen Onrider dort an, sodass ich mich das Stück wieder zurückfallen ließ, um mich ihnen anzuschließen. Statt zu Van Helsing eilte die Gruppe allerdings nochmals zur Studio Tour, und ich eilte mit. Wir kamen auch gerade noch rechtzeitig. Kaum durchs Tor geschlüpft, kam auch schon eine Mitarbeiterin und schloss selbiges. Also nachdem sie noch 1-2 Nachzügler-Grüppchen durchgelassen hatte. Damit war dann auch die kurzzeitige Freude über die mögliche letzte Fahrt des Tages etwas getrübt. Wir versuchten zwar, nach der Pre-Show etwas zu bummeln, aber die andere Gruppe hatte offenbar den selben Plan.
Nunja, der Klügere gibt nach, also nahmen wir halt den vorletzten Zug. Meinem dezenten Ruf nach einer Zugabe schloss sich leider auch niemand an, also gab's natürlich auch keine.
Gemeinsam schlenderten wir schließlich zum Ausgang bzw. zum Parkplatz.
Von dem runter zu kommen stellte sich allerdings als gar nicht so leicht heraus. Die Zufahrts- bzw. Abfahrtsstraße ist einfach nicht auf ein solches Verkehrsaufkommen ausgelegt. Die Fahrzeuge stauten sich bis auf den Parkplatz selbst, sodass man auf die anderen Autofahrer angewiesen war, um überhaupt mal aus der Parklücke rauszukommen. Quasi in Schrittgeschwindigkeit kämpften wir uns über die Warner Allee, bis es nach jeder Ampel ein Stückchen flotter voran ging. Auf der Autobahn kamen wir dann wie am Morgen relativ gut durch, bis zu einer Sperrung, die mein Navi nicht auf dem Schirm hatte. Daraus folgte eine kleine Stadtrundfahrt durch Oberhausen, die ich PowerNagel aber nicht extra berechnete.
Fazit: Es hat mich wirklich sehr gefreut, euch alle endlich nochmal wieder zu sehen - wenn auch nur kurz. Mit dem Edeka-Tag hatten wir natürlich etwas Pech, ich hatte es mir aber tatsächlich schlimmer vorgestellt. Wobei die ein oder andere Familie da durchaus auf eine harte Probe gestellt wurde. Wer sich da einfach irgendwo hinsetzte, um das Treiben zu beobachten, wurde jedenfalls köstlich unterhalten. Die längste Wartezeit für mich war die gute Stunde bei der zweiten Fahrt mit der Studio Tour. Und die hat sich definitiv gelohnt, mit den unzähligen Relikten vergangener Zeiten im aktuellen Gewand hat man da eine wunderschöne Neuheit hingestellt, die sich auch von der Fahrt her sehr gut ins Portfolio des Parks eingliedert. Star Trek sagt mir als Bahn wie gesagt nicht ganz so sehr zu, ist aber dennoch ein optisches Schmankerl direkt am Eingang und definitiv ein gutes Zugpferd. Mit der Fahrt in der letzten Reihe hat sich sogar Bandit bei mir wieder auf die Landkarte geschoben, die Bahn hatte ich total unterschätzt. Ich wäre gerne noch ein paar andere Bahnen gefahren, aber angesichts der Besucherzahlen war ich schon froh, überhaupt so viel geschafft zu haben. Und das wird ja hoffentlich auch nicht mein letzter Besuch im Movie Park gewesen sein.