Unser letzter vollständiger Tag in Dubai stand offiziell zur freien Verfügung. Wer die Stadt nicht auf eigene Faust erkunden wollte, konnte sich aber an einer optional buchbaren Stadtrundfahrt mit dem Tourbus beteiligen. Soweit ich das überblicken konnte, tat dies auch der Großteil der Gruppe. Pünktlich um 8 Uhr sammelte uns der Bus am Hotel auf. Ich war noch angeschlagener als am Abend zuvor und mümmelte mich daher in meine Weste, um der eisigen Klimaanlage halbwegs zu entgehen.
Erstes Ziel war nach guten 10 Minuten Fahrt eines der Wahrzeichen Dubais. Der Turm der Araber, Burj Al Arab.
Den Wunsch Scheich Al Maktums nach einer Architekturikone konnten die Designer mit der 321 Meter hohen Segelform definitiv erfüllen. Zur Eröffnung im Jahr 1999 handelte es sich natürlich um das höchste Gebäude Dubais und bis 2007 sogar um das höchste Hotel der Welt. Weil der Turm sonst einen zu großen Schatten auf den Strand geworfen hätte, wurde der Burj Al Arab nicht wie ursprünglich geplant direkt an der Küste gebaut, sondern es wurde zunächst eine künstliche Insel davor angelegt. Aufgrund der luxuriösen Ausstattung wurde gerne mal vom weltweit einzigen 7-Sterne-Hotel gesprochen, offiziell hat aber auch das Burj Al Arab nur deren fünf, weil es schlichtweg nicht mehr gibt. Unser örtlicher Reiseführer warf schon auf der Anfahrt mit Millionenzahlen und exorbitanten Zimmerpreisen um sich. So soll der Bau geschätzt rund 1,5 Milliarden Dollar gekostet haben, wenngleich nie offizielle Baukosten mitgeteilt wurden. Bei sämtlichen der 202 Zimmern handelt es sich um Suiten mit bis zu 780 Quadratmetern. Selbst die kleinsten mit 169 Quadratmetern verfügen über zwei Etagen und kosten schon über 1.000€ - pro Nacht, versteht sich.
Freilich kommt man ohne gebuchtes Zimmer oder Reservierung in einem der Restaurants nichtmal auf die Insel.
Die preiswerteste Möglichkeit, ins Burj Al Arab zu kommen, sollte laut Reiseführer ein Besucherticket für etwa 69€ sein - immerhin mit Kaffee. Dieses konnte ich online zwar nicht finden, aber die geführte Tour durchs Hotel ist mit knapp über 60€ sogar etwas günstiger als angegeben. Den (vergoldeten) Kaffee dazu gibt es allerdings erst bei der Tour für fast 100€. Beides war in der gebuchten Stadtrundfahrt natürlich nicht enthalten, sodass wir uns das Luxushotel lediglich von der Zufahrt aus ansehen konnten. Nach knapp fünf Minuten ging es dann auch schon zurück in den Bus und weiter.
Hotelgäste besuchen den schon 1998 eröffneten, zugehörigen Wasserpark Wild Wadi kostenlos. Wir hatten ihn leider nicht im Programm.
Quasi auf der anderen Straßenseite erstreckt sich auf 48 Hektar das 2004 eröffnete Hotel-, Freizeit- und Geschäftszentrum Madinat Jumeirah.
Eine Lagunenstadt in der Stadt, durchzogen von Wasserwegen, mit kleinen Läden, Restaurants, Theater, Spa und drei Hotels.
Wir umrundeten einmal den Brunnen vor dem Hotel Al Quasr (der Palast), Nachbau einer Sommerresidenz des Scheichs, und fuhren weiter.
Mit den jeweils 265 Meter hohen Al Kazim Towers (Fertigstellung 2008) im Hintergrund ging es weiter gen Süden.
Auf dem Hauptquartier der führenden Medienvertretungsgruppe im Nahen Osten, der Choueiri Group, prangt ein Portrait von Scheich Zayed.
Eine halbe Stunde nach dem Start der Rundfahrt bogen wir nochmal auf The Palm Jumeirah ab, mit dem 2017 eröffneten Hotel Five Palm Jumeirah.
Auch zu Atlantis, The Palm wurden wir wieder mit Milliarden-Baukosten und fünfstelligen Zimmerpreisen beworfen.
So kostet die 924 Quadratmeter große Suite ganz oben in der Brücke 25.000 - 30.000 Euro pro Nacht.
An der Spitze des Palmenstamms stiegen wir an der vorletzten Station der Monorail nochmals aus.
Es ging nämlich zum Spielplatz.
An der bis dahin unbebauten Stammspitze entstand bis 2018 die 1,5 Kilometer lange Strandpromenade The Pointe.
Mit diversen Geschäften, Restaurants, Unterhaltungsangeboten und natürlich einem Strand.
Und am linken Bildrand dürfte sich eine Hälfte des größten Springbrunnens der Welt verstecken. Links und rechts des Strands bildet die Promenade nämlich zwei Buchten, in denen jeweils eine Hälfte des The Palm Fountain platziert wurde. Zusammen nehmen die Wasserspiele eine Fläche von über 7.300 Quadratmetern ein, was eben den Weltrekord bringt. Gesehen haben wir davon allerdings nichts.
Dafür bot sich die Möglichkeit für Aquaventure-Bilder vom anderen Ufer. Hier der Neptune Tower und der Dubai Balloon.
Ganz rechts das Hotel Atlantis, The Royal und der hässliche Trident Tower.
Und dazwischen der Poseidon Tower.
Gut 10 Minuten konnten wir bummeln, dann mussten wir wieder im Bus sein.
Auch das gehört zu Dubai: Eine Bauruine, die gerade abgerissen wurde.
Das kreisförmige Grundstück auf dem Festland bildet quasi die Wurzel der Palmeninsel. Bei einem Durchmesser von 500 Metern sollte hier mit Dubai Pearl ein Hochhauskomplex aus vier 300 Meter hohen Türmen entstehen, die an der Spitze wiederum verbunden werden sollten. Wohnungen, Büros, mehrere Hotels, Restaurants und Entertainmentangebote sollten Dubai Pearl quasi zu einem eigenständigen Stadtteil machen. Der 2008 begonnene Bau wurde mittendrin allerdings aus unbekannten Gründen eingestellt und nun eben wieder abgerissen. Zwischenzeitlich tauchten Renderings für ein Moon Resort an dieser Stelle auf, bestehend aus einem 30 Meter hohen Gebäude als Sockel und obendrauf ein über 200 Meter hoher Mond. Das scheint bisher aber nur eine Idee gewesen zu sein, zu einer tatsächlichen Umsetzung dieses Projekts konnte ich noch nichts finden. Die dafür tatsächlich angekündigte Dubai Sphere - nach dem Vorbild jener Sphere in Las Vegas, wenn auch ein wenig kleiner - kommt nach meinem Verständnis jedenfalls nicht (wie bei Maps eingezeichnet) an diese Stelle, sondern zusammen mit Kopien der bekanntesten Hotelikonen der Glücksspielmetropole (Bellagio, MGM Grand, etc.) auf eine weitere künstliche Insel (The Island) nördlich des Burj Al Arab, die man bei Maps auch schon sehen kann.
Nächstes Ziel der Rundfahrt war der Stadtteil Dubai Marina.
Dem Namen entsprechend angelegt um einen rund vier Kilometer langen Kanal samt Yachthafen.
Hier konnten wir etwa von 9:00 Uhr bis 09:10 Uhr flanieren.
Auf eine Auflistung aller einzelnen Hochhäuser (es sollen mal bis zu 200 werden) verzichte ich an dieser Stelle mal.
Das ein oder andere Gebäude dürfte euch aber vom Legoland-Bericht zumindest bekannt vorkommen.
Zum Beispiel der in sich um 90° verdrehte Cayan Tower (306 Meter, 2013).
Auf diesem Bild verstecken sich zudem das zweit- und dritthöchste Gebäude der Vereinigten Arabischen Emirate.
Nämlich in der rechten Bildhälfte leicht im Dunst der 425 Meter hohe Marina 101, der 2017 fertiggestellt wurde. Den Princess Tower (2012), mit 413 Metern das aktuell zweithöchste Wohngebäude der Welt, kann man dagegen nur mit Wissen erkennen. Er wird nämlich größtenteils von den 207 und 262 Meter hohen Türmen des Hochhauskomplexes The Residences at Marina Gate (2018 und 2019) verdeckt. DAMAC Heights (ebenfalls 2018) direkt neben dem Cayan Tower schafft es mit 335 Metern indes nur auf Platz 15 in Dubai.
Bei den ganzen Wolkenkratzern kommt man um eine Panorama-Aufnahme nicht herum.
Jetzt aber Abflug, der Bus wartet bekanntlich nicht.
Mit dem Bus drehten wir noch eine kleine Runde durch die Marina.
Hier links nochmal Marina 101, rechts davon mit 23 Marina auch noch das vierthöchste Gebäude der Emirate (392 Meter, 2012).
Quasi gegenüber der Marina befindet sich der Stadtteil Jumeirah Lakes Towers mit geplanten 79 Wolkenkratzern in Klustern um drei große Seen.
Hier sei der vordere der weißen Türme mit sich auffächernden Spitzen erwähnt. Die Seef Towers bestehen eigentlich aus drei Gebäuden, das mit 179 Metern höchste (Al Seef Tower II) wird hier allerdings von den beiden anderen, jeweils 160 Meter hohen Türmen verdeckt. Al Seef II und III wurden 2008 fertiggestellt, Seef Tower I ein Jahr später 2009. In letzterem - auch Tamweel Tower genannt - brach 2012 in einem der obersten Stockwerke ein Feuer aus, wohl ausgelöst von einer achtlos weggeworfenen Zigarette. Der Brand breitete sich wegen herabstürzender Trümmerteile schnell auch auf weiter unten gelegene Stockwerke aus, was zu neuen Vorschriften im Bezug auf die Verkleidung von Hochhäusern führte. Erst vier Jahre nach dem Brand war der unbewohnbare Turm endlich renoviert worden.
Das pickelige Türmchen links nennt sich wahlweise The Residences JLT (Wohnungen) oder Taj Jumeirah Lakes Towers (Hotel) und wurde 2019 vollendet.
Vom südlichsten Punkt der Stadtrundfahrt ging es vorbei am 244 Meter hohen Arenco Tower (2008) wieder gen Norden.
Vorhin nur aus der Ferne gesehen, nun fuhren wir direkt an den Al Kazim Towers vorbei.
Der noch im Bau befindliche Wasl Tower mit rund 300 Meter Höhe soll sich durch besonders nachhaltige Techniken auszeichnen.
Nach eher vereinzelten Hochhäusern bildete das 2003 eröffnete Shangri-La Hotel (196 Meter) den Beginn der nächsten Wolkenkratzer-Allee.
Hier wurde auch auf Dubais ersten Wolkenkratzer hingewiesen. Die Beschreibung "das weiße Gebäude" half mir allerdings nicht wirklich.
Das einzige weiße Gebäude, das ich sehen konnte, war nämlich nicht jenes Dubai World Trade Center von 1979. Dieses hätte sich noch ein gutes Stück weiter und auf der anderen Straßenseite befunden. Stattdessen hatte ich das Millennium Plaza Downtown von 1994 abgelichtet, bestehend aus drei Türmen. Einer mit Apartments, einer mit Büros und der dritte mit einem Hotel. Das hieß ursprünglich Crowne Plaza Dubai, wurde 2023 aber umbenannt zu Millennium Plaza Downtown. Die bei unserer Passage noch verbliebenen Buchstaben des alten Namens am linken Turm haben dafür gesorgt, dass ich etwas länger brauchte, um diese Infos zu finden. Ein Gebäude namens WNE Plaza wollten die Jungs von Google nämlich partout nicht ausfindig machen.

Rechts daneben ragt übrigens der vom Legoland-Bericht bekannte Blue Tower aus dem Bild heraus.
Das Fairmont Dubai rechts im Bild hatte ich dort ebenfalls schon erwähnt. Daneben Conrad Dubai (251m, 2013) und API World Tower (130m, 1998).
Die 1 Residences wurden 2022 fertiggestellt und verfügen über die höchste Laufbahn auf einem Gebäude in 157 Metern Höhe.
Und das größte Gebäude in Form eines Bilderrahmens steht seit 2018 natürlich ebenfalls in Dubai.
Dubai Frame ist gut 150 Meter hoch und 95 Meter breit. Im Sockel befindet sich ein Museum, oben eine Aussichtsplattform mit Glasboden.
Passenderweise bildet der Rahmen auch einen super Übergang zum nächsten Programmpunkt unserer Stadtrundfahrt. Denn während er von der einen Seite betrachtet die Wolkenkratzer des modernen Dubais einrahmt, kann man von der anderen Seite durch den Bilderrahmen den eher historischen Bezirk Bur Dubai (übersetzt Festland Dubai) erblicken. Und dort schauten wir uns nun an, wie die Stadt vor den ganzen Wolkenkratzern aussah.
Nach einer knappen halbe Stunde erreichten wir gegen 9:50 Uhr das in den 1890er-Jahren entstandene Viertel Al Bastakiya.
Benannt nach der südiranischen Stadt Bastak hatten sich damals vorwiegend persische Kaufleute hier niedergelassen. Dass man Teile davon heute als Al Fahidi Historical Neighbourhood besuchen kann, ist aber tatsächlich dem britischen König Charles III. zu verdanken. Denn in den 1980ern mussten große Teile des Viertels für Neubauten weichen und auch der Abriss des letzten Teils, der nur noch als Lagerhäuser oder Unterkunft für ausländische Arbeiter genutzt wurde, war bereits beschlossen. Als der damalige Prinz Charles mit seine Frau Diana 1989 Dubai besuchte, wollte er auf Einladung des dort lebenden britischen Architekten Rayner Otter auch das historische Viertel in Augenschein nehmen und setzte sich anschließend erfolgreich für dessen Erhalt ein.
Statt Abriss wurde also renoviert und alles für interessierte Touristen hergerichtet.
Der neue Name kommt vom Al Fahidi Fort, mit Baujahr 1787 wohl das älteste noch existierende Gebäude der Stadt.
Das quadratische Fort aus Lehm, Korallenblöcken und Muschelschalen diente einerseits zur Verteidigung der Siedlung, wurde aber auch als Gefängnis genutzt. So wurden hier die Söhne Scheichs Raschid bin Maktum nach einem gescheiterten Putschversuch gegen dessen Nachfolger Maktum bin Hascher eingesperrt, ehe sie ins Nachbaremirat Schardscha ins Exil geschickt wurden. Nach der Unabhängigkeit von Großbritannien sollte das verfallene Fort restauriert und zum Museum umgebaut werden. Wegen der großen Schäden an den Lehmwänden wurde das Museum schließlich unterirdisch neben dem Fort errichtet und nach langwierigen Bauarbeiten 1995 eröffnet. Der Zugang befindet sich dennoch im Fort, das ebenfalls Teil des Dubai Museums ist. Seit Anfang diesen Jahres wird allerdings wieder gebuddelt, denn das Dubai Museum wird komplett erneuert. Damit sollen die Zugänglichkeit und die öffentlichen Bereiche rund um das Fort, sowie die Verkehrssituation verbessert werden.
Neben festen Bauten gibt es auch traditionelle Unterkünfte der einstigen Nomaden zu sehen.
Die wurden aus Ziegenhaar gestrickt, mit Seilen und Holzstöcken aufgebaut und mit einer Hecke aus Stroh vor Wind und Wetter geschützt.
Zur Al Farooq Moschee hier konnte ich leider keine Infos finden. Google spuckt nur die Al Farooq Omar Bin Al Khattab Moschee weiter südlich aus.
Auch zu diesem Riesen-Reisesack kann ich nichts weiter sagen. Da hatte ich von den Erklärungen des Reiseführers nichts mitbekommen.
Nach kurzem Hetzen durch die schmalen Gassen des Viertels...
legten wir eine Pause im Schatten eines Baumes ein. Eine Pinkelpause, um genau zu sein, hier gab es nämlich öffentliche Toiletten.
In den historischen Häusern finden sich Cafés, kleine Handwerksläden, Kunstgalerien und Museen.
Darunter ein Münzmuseum und das Coffee Museum.
Sehen konnten wir davon allerdings nicht sonderlich viel. Abgesehen von den kurzen Stopps am Reisesack und auf dem Platz bei den Toiletten ging es nur einmal schnellen Schrittes durch die schmalen Gassen, bis wir auf der anderen Seite beim Arabian Tea House das historische Viertel wieder verließen. Vorbei am bereits gezeigten Fort ging es entlang der Straße in Richtung Dubai Creek. Dabei passierten wir auch die Zufahrt zum His Highness the Ruler's Court, dem Herrscherhof Dubais und damit offizielle Residenz und Büro von Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum. Mehr konnte ich aber auch zu diesem Gebäude nicht herausfinden.
Außer, dass man seine Scheiben nicht mehr als 30% tönen sollte, wenn man den Scheich besuchen möchte.
Weiter ging es vorbei an der Dubai Grand Mosque, die mir offenbar nicht ins Auge stach. Jedenfalls habe ich sie nicht fotografiert.
Und das obwohl ihr Dach mit 45 kleineren und 9 größeren (wohl über dem Hauptgebetsraum) Kuppeln übersät ist und das Minaret mit 70 Metern das höchste in Dubai sein soll. Ursprünglich 1900 erbaut als einführende Koranschule (Kuttab oder Maktab) wurde das Gebäude 1960 abgerissen und durch eine neu gebaute Moschee ersetzt. 1998 erfolgte ein weiterer Neubau, wobei man sich wohl mehr am Stil der einstigen Schule orientiert hat. Heute handelt es sich um eine der größten Moscheen Dubais für 1.200 Gläubige. Was ich dagegen fotografiert habe - wenn auch versteckt hinter dem ganzen Grünzeug - ist der erste offizielle Hindu-Tempel in Dubai. Nachdem die in Bur Dubai lebenden Hindus sich Anfang der 1900er zunächst in einem Kuhstall zum Gebet trafen, erlaubte Scheich Rashid Bin Saeed Al Maktoum 1958 schließlich die Einrichtung eines richtigen Tempels direkt gegenüber der heutigen Zentralmoschee - im ersten Stock über einer Ladenzeile. Es gab je einen Altar für Shiva und Krishna, sowie einen Gurdwara (Gebets- und Schulstätte der Sikhs). Nachdem 2022 ein neuer Hindu Tempel in Jebel Ali eröffnet wurde, reduzierte man Anfang 2024 den Standort hier in Bur Dubai zum Krishna-Tempel.
Wir folgten unserem Reiseführer durch weitere schmale Gassen.
Bis wir nur eine halbe Stunde nach unserer Ankunft in Al Fahidi einen größeren Platz erreichten.
Direkt am Dubai Creek gelegen durften wir hier tatsächlich mal ein Minütchen verschnaufen.
Dabei konnte wir auch schon einige der Abras beobachten, die als Wassertaxi der Überquerung des Creeks dienen. Aber dazu gleich mehr.
Ach guck, da hab ich ja doch noch ein Bild des Zentralmoschee-Minarets.
Weiter ging es durch die überdachte Passage des Textil Suks.
Also eine Einkaufspassage, in der alles rund um das Thema Stoffe und Gewebe verkauft wird.
Zeit zum Einkaufen hatten wir aber auch hier nicht.
Innerhalb von fünf Minuten hatten wir den Suk durchquert und einen alten Wachturm am Creek erreicht.
Dort befinden sich auch die Anleger der Abras. Verteilt auf zwei der kleinen Holzboote traten wir die Überquerung des Creeks an.
Die Überfahrt kostet 1 Dirham pro Person, je 20 Passagiere finden links und rechts des Kapitäns auf kleinen Bänken Platz.
Im Hafen von Dubai war mit der World Europa das bisher größte Schiff von MSC zu sehen.
Der überaus hässliche Schwimmklotz mit einer Länge von 332 Metern und einer Breite von 46 Metern bietet Platz für 6.774 Passagiere und wurde von der französischen Werft Chantiers de l'Atlantique gefertigt. Die Taufe erfolgte im November 2022 in Doha, unmittelbar vor der Fußball-WM, wo das Schiff mit einigen weiteren als Hotelschiff für die zahlreichen Fans diente, noch ehe es im Dezember zur Jungfernfahrt auslief. Das Schwesterschiff World America soll im April 2025 getauft werden, die Wold Asia soll 2026 folgen. Welchen Kontinent das für 2027 bestellte vierte Schiff der World Klasse tragen wird, ist noch nicht bekannt.
Neben den zahlreichen Touristen werden natürlich auch diverse Waren über den Dubai Creek verschifft.
Entsprechend stapeln sich am Handelskai des Stadtteils Deira im anderen Ufer des Creeks die Kartons.
Nach knapp fünfminütiger Fahrt legten auch unsere Boote auf der Deira-Seite des Creeks an.
Dort befindet sich ein weiterer Suk, diesmal spezialisiert auf Gewürze.
Unser Führer schien hier entweder Verwandtschaft zu haben, oder eine ordentliche Provision zu bekommen. Denn während wir die Textilien schnellen Schrittes passiert hatten, bekamen wir hier bei dem Laden links am Bildrand erstmal einige der Gewürze in der Auslage angepriesen. Anschließend bekamen wir eine Viertelstunde, um uns umzusehen - und vor allem auch einzukaufen. Anschließend ging es wieder zu Fuß weiter nach Norden. Am Parfüm Suk kamen wir zum Glück nicht vorbei.
Dafür führte uns der Weg zum Gold Suk. Mir unbegreiflich, warum Touristen auf eine Straße voller Juweliergeschäfte so abfahren.
Hier mussten wir sogar eine halbe Stunde totschlagen, bis es zurück zum Creek ging, wo uns der Bus wieder aufsammelte.
Wir folgten dem Creek in südwestlicher Richtung. Vorbei am Hauptsitz der Stadtverwaltung Dubais.
Der Dubai Creek Tower war bei seiner Fertigstellung 1995 mit 117 Metern das zweithöchste Gebäude der Stadt nach dem World Trade Center.
Der Al Gurg Tower 3 besteht aus einem Büroturm mit 18 Stockwerken und einem etwas niedrigeren Wohnbereich.
Die beiden 72 Meter hohen Skywalk Tower (oder Marriott Executive Apartments Tower) werden von einer etwa ebenso langen Brücke verbunden.
Ähnliches ist nach Rückkehr auf die andere Seite des Creeks auch beim erst Ende 2023 vollendeten Gebäudekomplex One Za'abeel zu sehen.
Der mit 301 Metern höhere Turm A beinhaltet neben einem Hotel und Apartments auch Büros, der 238 Meter hohe Turm B ist ein reiner Wohnturm. In etwa 100 Metern Höhe werden die beiden Türme über eine vierspurige Straße hinweg mit dem insgesamt 230 Meter langen The Link verbunden. Dabei stehen noch 67 Meter als Kragbalken über, in denen sich ein Fitnessstudio befindet. Somit ist One Za'abeel das längste freitragende Gebäude der Welt. Auf dem Dach des Links befindet sich ein Infinity Pool. Rechts am Bildrand ragt noch eine Ecke des 158 Meter hohen World Trade Center Residences ins Bild, das eigentliche World Trade Center hätte sich noch weiter rechts befunden...
Nach knapp zehnminütiger Fahrt passierten wir das Museum of the Future - im Hintergrund die Emirates Towers aus dem Legoland-Bericht.
Das Museum der Zukunft besteht aus einem großen Grashügel, in dem sich das zweistöckige Parkhaus, die Lobby, ein Theatersaal und diverse Nebenräume befinden. Obendrauf sitzt eine 77 Meter hohe Dupinsche Ring-Zyklide, in deren breiterer Seite sich die eigentlichen Ausstellungsräume des Museums befinden. Durch das "Auge" des Gebäudes sollen die Besucher symbolisch in die Zukunft blicken. In die Fassade aus Stahl wurden arabische Worte eingelassen, die als Fenster fungieren. Es handelt sich um Zitate von Scheich Mohammed bin Rasched Al Maktoum zur Zukunft. Eröffnet wurde das Museum am Twosday, dem 22.02.2022 (ein Palindrom, denn das Datum kann vorwärts wie rückwärts gelesen werden).
Es folgten die weiteren Legoland-Türme Union Properties Tower, Al Yaqoub Tower, Capricorn Tower und Al Rostamani Maze Tower.
Auch das gülden glänzende Gevora Hotel hatte ich da schon erwähnt. Außerdem haben wir hier noch den Oasis Tower (121 Meter, 1998).
Und hinter dem 152 Meter hohen Dusit Thani Hotel (2001) war auch schon der in den Wolken verschwindende Burj Khalifa zu sehen.
Quasi das gleiche Bild mit den 264 und 236 Meter hohen The Address Residence Sky View Tower 1 und 2 (2019).
Blick zurück auf die "Legoland-Straße". Rechts des Dusit Thani Hotels ragt seit 2015 der Arady Office Tower 237 Meter gen Himmel.
Pünktlich zum Mittag wurden wir schließlich in der Nähe des Burj Khalifa abgesetzt.
Glücklicherweise verzogen sich nun auch die Wolken und gaben den Blick auf die Spitze des höchsten Gebäudes der Welt frei.
Rund um das 828 Meter hohe Wahrzeichen Dubais entstand Anfang der 2000er das moderne Viertel Downtown Dubai.
Mit dem in den künstlichen See hineinragenden Hotel Palace Downtown Dubai und natürlich diversen weiteren Hochhäusern.
Von links beginnend: Grande Signature Residences (267m), Il Primo Tower (356m) und The Address Residences Dubai Opera (230m und 260m).
Allesamt 2023 fertiggestellt. Und zwischen den beiden erstgenannten ist in der Bildmitte ganz unten noch so ein kleiner, unscheinbarer Glasbau zu erkennen. Dabei handelt es sich um die 2016 eröffnete Dubai Opera mit bis zu 2.000 Zuschauerplätzen. Ein ursprünglicher Entwurf von Zaha Hadid in Form riesiger Dünen sollte neben dem Opernhaus auch ein Schauspielhaus, eine Kunstgalerie, eine Schule für darstellende Künste, sowie ein Hotel beinhalten und auf einer eigenen künstlichen Insel im Dubai Creek errichtet werden. Aufgrund der Immobilienkrise wurde das Projekt aber eingestellt und stattdessen eben in deutlich kleinerer Form neben dem Burj Khalifa umgesetzt.
Aber nun genug zur Umgebung, es wird Zeit für das finale Ziel der Stadtrundfahrt.
Denn zum krönenden Abschluss sollte eben das derzeit höchste Gebäude der Welt besucht werden.
Hierzu folgten wir den Wegen des Hotelkomplexes um den See herum.
Und schließlich durch das Labyrinth der angehängten Dubai Mall hindurch.
Dort schauten wir uns kurz Dubai Mall Waterfall an, bestehend aus zwei 24 Meter hohen und 30 Meter breiten, geschwungenen Wänden.
Außerdem warfen wir einen Blick auf das 33 Meter breite und 8 Meter hohe Schaufenster des Dubai Aquariums.
Den Rekord für das größte Acrylglas-Fenster musste man inzwischen allerdings an ein chinesisches Aquarium abgeben.
Mit 60 Zentimetern ist die Scheibe mehr als doppelt so dick wie beim 2022 geplatzten AquaDom in Berlin. Aber auch hier kam es schon zu einer kleinen Überschwemmung der Mall nach einem Leck. In den diversen Newsartikeln zu dem Vorfall wird von einem Sprung in der Scheibe gesprochen, aber es war wohl "nur" eine Undichtigkeit zwischen zwei Segmenten des riesigen Acryl-Panels, die umgehend behoben werden konnte.
Nun wollten wir aber endlich hinauf zur Spitze des Burj Khalifa.
Gut, Spitze ist vielleicht etwas hoch gegriffen. Tatsächlich befindet sich die höchste Aussichtsplattform - die erst 2014 nachgereicht wurde - nur auf einer Höhe von 555 Metern und damit noch satte 270 Meter unterhalb des höchsten Punkts des Gebäudes. Das reicht gerademal für den dritten Platz unter den höchsten Aussichtsplattformen der Welt. Viel höher geht es aber schlicht nicht (von einer noch exklusiveren Lounge in den Etagen 152-154 mal abgesehen). Denn oberhalb der 163. Etage (die Angaben zur konkreten Höhenlage scheinen mir leider etwas widersprüchlich) verjüngt sich das Gebäude so weit, dass neben einer Leiter allenfalls noch ein paar Schaltschränke und sonstige Technik für die über 200 Meter hohe Antenne Platz finden. Aber auch in der 148. Etage ist der Raum schon begrenzt, sodass für den Besuch der dortigen Aussichtsplattform samt SKY Lounge je nach Zeitslot knapp 100€ und aufwärts veranschlagt werden. Dabei ist dort oben nichtmal ein Rundumblick möglich, sodass es anschließend wieder etwa 100 Meter nach unten zur Haupt-Aussichtsplattform geht, wo man dann vergleichen kann, ob sich der Aufpreis wirklich gelohnt hat. Wir hatten - als optionales Extra zur Stadtführung - natürlich nur die untere Plattform auf den Etagen 124 und 125 für fast 40€ gebucht. Allerdings blieb am Ende kein Ticket mehr für mich übrig und Dirk wunderte sich, wer sich mein Ticket unberechtigterweise unter den Nagel gerissen haben könnte. Als er mir seines ausgehändigt hatte, dämmerte es ihm aber: Er hatte wohl vergessen, sich bei der Bestellung selbst mitzuzählen.
Nachdem ich meinen Rucksack abgegeben hatte - derartiges Gepäck darf nicht mit nach oben genommen werden - ging es zur Sicherheitskontrolle.
Der anschließende Gang zu den Aufzügen zeigt auf diversen Bildschirmen die Entstehung des Rekord-Wolkenkratzers.
So wurde im Jahr 2005 mit dem Hochbau begonnen.
Das 100. Stockwerk wurde im Jahr 2007 erreicht.
Und 2009 war dann die Verkleidung des Turms vollendet worden.
Hier nochmal die wichtigsten Meilensteine des Baus zusammengefasst. Eröffnet wurde der Burj Khalifa schließlich 2010.
Vor den Aufzügen stieß ich leider auf eine lange Schlange und angesichts der äußerst knapp bemessenen Zeit bis zum Treffen für den nächsten Programmpunkt hatte ich schon Angst, nach Ankunft auf der Aussichtsplattform gleich wieder nach unten fahren zu müssen. Durch die Milchglasscheibe, die den Wartebereich vom Ausgang trennt, war zudem die 13-Uhr-Vorstellung der Fontänenshow zu erahnen, die mir somit auch noch durch die Lappen ging. Glücklicherweise dauerte es am Ende dann doch "nur" gut 15 Minuten, bis mich einer der schnellsten Doppeldecker-Aufzüge der Welt in exakt 60 Sekunden auf eine Höhe von 452 Metern brachte. Vor dem Einstieg zeigen Projektionen auf den Aufzugstüren an, auf welcher Etage der jeweilige Aufzug gerade unterwegs ist und wie viel Zeit seit Fahrtbeginn vergangen ist. Die Kabinen selbst bestehen im Grunde rundherum aus Bildschirmen, die während der Auffahrt den sich aufbauenden Burj Khalifa zeigen. Kannte ich halt schon so ähnlich vom One World Trade Center in New York, konnte mich entsprechend nicht mehr wirklich vom Hocker hauen. Zumal die gesamte Inszenierung dort wesentlich spektakulärer war. Hier geht oben einfach nur die Tür auf und man wird auf die Aussichtsetage gespuckt. Für das höchste Gebäude der Welt und Dubai doch etwas ernüchternd.
Dafür ist man schon in der untersten Aussichtsetage knapp höher als am höchsten Aussichtspunkt des Tokyo Skytrees - 452 zu 451,2 Meter.
Und hat trotzdem noch einen kompletten Wolkenkratzer über sich.
Anders als in Tokyo kann man hier sogar an die frische Luft gehen, was ich sogleich tat.
Die offene Plattform befindet sich auf einem der Rücksprünge, die den Turm nach oben immer kleiner werden lassen.
Und zwar an jener Gebäudespitze, die in Richtung Dubai Mall zeigt.
Da es wegen der Glasscheiben eh keinen Unterschied machte, nahm ich die Treppe hinauf zur etwas weniger vollen 125. Etage.
Außerdem konnte man unten keine komplette Runde drehen, da ein Teil der überschaubaren Fläche mit dem Wartebereich für die Aufzüge nach unten belegt war. Oben links ist am Horizont die im Bericht zur Dinner Cruise angesprochene Lagune am Ende des Dubai Creeks zu erahnen, die das Ras al Khor Wildlife Sanctuary bildet. Direkt darunter befindet sich der kurz vor der Lagune abzweigende Dubai Canal, der als künstliche Wasserstraße zurück in die Stadt führt und von uns befahren worden war. Leider sieht man aber auch, dass es recht diesig war und der Horizont sich nach rund 10 Kilometern im Dunst verlor. Rechnerisch würde die Sichtweite bei klarem Wetter aus einer Höhe von 452 Metern bei einem Erdradius von 6.370 Kilometern eigentlich rund 75 Kilometer betragen, von der Spitze des Turms wären es sogar 100 Kilometer.
Das reichte noch geradeso, um den ebenfalls im Dinner-Cruise-Bericht erwähnten Insel-Stadtteil Dubai Creek Harbour zu erkennen.
Die zum Geschäfts- und Unterhaltungsviertel Festival City gehörende Lagune für eine Fontänenshow links am Bildrand ist da schon schwieriger zu erkennen. Aber die Mohammed Bin Rashid Library direkt davor ist dank ihrer markanten Form eines aufgeschlagenen Buches in strahlendem Weiß besser zu identifizieren. Ich hangelte mich entgegen des Uhrzeigersinns an der Fensterfront entlang, nach diesem Ausblick in östlicher Richtung schwenken wir also weiter gen Norden.
Links oberhalb der vier Türme des Wohnkomplexes Downtown Views sieht man die 1,8 km lange Trainingsrennbahn des exklusiven Gestüts Zabeel Stables.
Drehen wir uns noch weiter nach Norden, sehen wir die eben erst durchfahrene Hochhaus-Allee mit einigen der Legoland-Türme.
Also vorne am Autobahnkreuz das Dusit Thani Hotel neben dem Arady Office Tower, sowie ziemlich in der Bildmitte das Gevora Hotel und der an Big Ben erinnernde Al Yaqoub Tower, um mal nur die markantesten zu nennen. Bisher nicht zu sehen gewesen ist der breite Bau mittig im Bild. Dabei handelt es sich um The Index mit einer Höhe von 328 Metern (2010 fertiggestellt). Den Dubai Frame hab ich hier leider abgeschnitten, am rechten Bildrand ist nur noch eine Seite des Rahmens neben den Türmen von One Za'abeel zu erspähen. Aber dafür ist links von letzterem tatsächlich mal das erste Hochhaus Dubais zu sehen. An die Spitze des Links schließt sich erst noch der Glaskasten World Trade Center Residences an, daneben ragt das weiße Dubai World Trade Center empor.
The Address Residence Sky View Tower haben wir eben auch schon von unten gesehen.
Ein Stück weiter links kommt dann auch der Persische Golf ins Bild.
Am rechten Bildrand - schon wieder abgeschnitten - befindet sich hier die größte Schiffswerft am Golf, Dubai Drydocks. Der eigentliche Hafen Port Rashid befindet sich außerhalb des Bildes. An die Werft schließt sich die 2009 - 2011 aufgeschüttete künstliche Insel Pearl Jumeirah an, auf der vorwiegend Luxusvillen entstanden. 2016 eröffnete zudem ein Strandresort. Daneben bilden zwei ebenso künstliche Halbinseln eine Bucht, entlang derer sich das hippe Strandviertel La Mer erstreckt.
In westlicher Richtung folgt mit Jumeirah Bay Island eine weitere künstliche Insel.
Die wurde 2017 fertiggestellt und soll ein Seepferdchen darstellen. Gerüchten zufolge soll sich Fußballstar Christiano Ronaldo eine der Villen unter den Nagel gerissen haben. Deutlich schleppender läuft die Entwicklung der im Hintergrund zu erahnenden Inselgruppe The World, deren Bau 2003 begann. Rund 300 kleine Inseln wurden bis 2008 aufgeschüttet und stellen eine Weltkarte dar. 60% davon sollen bis dahin bereits verkauft gewesen sein (zusätzlich zu einer Insel, die der Scheich dem siebenfachen Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher zu dessen erstem F1-Abschied 2006 geschenkt hatte), doch dann kam die Finanzkrise und das Projekt geriet ins Stocken. Während die Zwischenräume der Inseln versandeten und nicht mehr freigebaggert wurden, litten die Inseln selbst an Erosion. Dass kaum ein Bauprojekt auf den Inseln vorangetrieben wurde, lag sicherlich auch daran, dass es bislang keinerlei Verbindung zum Festland gibt - weder Straßen, noch Strom- und Wasserleitungen. Abgesehen von einer Show-Insel im westen Grönlands mit Beispielvilla samt Heliport wurde 2012 das erste und lange Zeit einzige Projekt vollendet: der Royal Island Beach Club auf Lebanon Island. Erst 2022 folgte mit dem Anantara World Islands Dubai Resort auf South America Island das zweite Projekt.
Gleich sechs der Inseln hat der österreichische Ex-Polizist Josef Kleindienst erworben, der im Jahr 2000 mit der Spitzelaffäre Bekanntheit erlangte. Im Auftrag von FPÖ-Politikern soll er Daten aus Polizeicomputern abgefragt und weitergegeben haben. Eine erste Verurteilung musste wegen Verfahrensfehlern aufgehoben werden, im zweiten Prozess wurde er freigesprochen. Da er sich nebenbei mit Wertpapierspekulationen ein Vermögen von 27 Millionen Schilling aufgebaut hatte, zog er 2003 nach Dubai und begann dort mit Immobiliengeschäften. Auch diese liefen nicht immer ganz sauber, mit dem gescheiterten Projekt The Crystal soll Kleindienst Investoren um mehrere Millionen gebracht haben. Ebenso verklagte ihn Nakheel, Projektentwickler der World Islands, zwischenzeitlich wegen Vertragsbruchs, hier konnte aber eine außergerichtliche Einigung erzielt werden. Trotzdem konnte zunächst keiner der Fertigstellungstermine für sein Projekt Heart of Europe gehalten werden und die Konzepte änderten sich immer wieder - ebenso wie die Namen der Inseln. Für mich ist leider nicht ganz nachvollziehbar, welche Insel wie heißen sollte und welche nun wie heißt. Mit Ausnahme der beiden südlichsten Inseln, das sind nämlich - geografisch nicht ganz korrekt - Deutschland und Schweden. Inwiefern die Bauhaus-Villen auf Germany Island und die 8 Paläste auf Sweden Island bereits bezugsfertig sind, konnte ich bisweilen auch nicht herausfinden, aktuell scheint es sich aber noch eher um Anschauungsobjekte zu handeln. Gleiches gilt für die Floating Seahorses, dreistöckige Villen, die zwischen den Inseln am Meeresboden verankert treiben, wobei die untere Etage mit großen Fenstern unterhalb der Wasseroberfläche den Blick auf künstliche Korallenriffe ermöglicht. Ähnliches soll im größeren Maßstab als Hotel mit The Floating Venice umgesetzt werden. Auf der Hauptinsel konnte inzwischen sogar der erste Teil eines gigantischen Hotelkomplexes als voco Monaco Dubai eröffnet werden. Nizza, Cannes und St. Tropez sollen das Côte d'Azure Resort ergänzen. Das Portofino Hotel auf der anderen Seite der Insel ist aktuell für 2026 angekündigt. Ansonsten sind nahezu alle Inseln nach wie vor reine Sandbänke. Ob da jemals alle bebaut werden, darf wohl bezweifelt werden.
Da weder die Palmeninsel(n), noch das Burj Al Arab zu sehen waren, geht es weiter mit dem Blick Richtung Südwesten auf die Business Bay.
Das sich spiegelnde FKF-Logo markiert die Brücke der Sheikh Zayed Road über den Dubai Canal mit den Wasserfällen dran. Unter dem linken F versteckt sich das V-Hotel Dubai, Curio Collection by Hilton, in dem die Gruppe sich an Tag 4 La Perle angesehen hatte. Ich selbst war in der Zeit bekanntlich am Kanal entlang geschlendert. Und zwar Richtung Bildmitte bis zu diesem nach unten abzweigenden Becken, wo ich in einem der Türme den gesuchten Geldautomat fand, und dann wieder zurück.
Ich sollte mich wirklich mal vorher informieren, was es zu fotografieren gibt. Die Dubai Opera ragt unten rechts wieder nur zum Teil ins Bild hinein.
In leicht südöstlicher Richtung sehen wir hinter den Hochhäusern das Wohnviertel District One rund um die größte künstliche Lagune der Welt.
Gleich daneben sollte mit Meydan One ein weiteres Viertel entstehen, das natürlich diverse weitere Rekorde brechen sollte.
Darunter das höchste Wohngebäude der Welt mit 711 Metern (auf der noch leeren Sandfläche links vor der Großbaustelle), sowie die weltweit längste Fontänenshow auf einer Länge von 380 Metern. Und eben die zu sehende Baustelle, welche die Meydan One Mall darstellt. An den mehr als 550 Läden und einer neuen 1,2 Kilometer langen Indoor-Skipiste, die jene in der Mall of the Emirates klar in den Schatten stellen sollte, wurde seit 2017 gebaut. Die ursprünglich für 2019 anvisierte Eröffnung wurde zunächst auf 2020 verschoben, aber auch daraus ist augenscheinlich nichts geworden. Da für mich keinerlei Baumaschinen zu erkennen sind, schaut mir das nach einer weiteren Bauruine aus...
Nach kurzem Stöbern im Souvenirshop ging ich wieder nach unten auf die Außenterrasse.
Dort konnte ich mir zumindest einen Teil der Fontänenshow um 13:30 Uhr von oben ansehen.
Anschließend wurde es dann auch schon Zeit, für den nächsten Programmpunkt zum Palace Downtown Dubai Hotel zurückzukehren.
Nochmal schnell den Schattenwurf des Turms im Himmel bewundern, dann stellte ich mich nach einer guten halben Stunde bei den Aufzügen an.
Um 13:53 Uhr verließ ich den Aufzug wieder auf dem Boden der Tatsachen.
Der Ausgang führt vorbei an einigen Modellen, die nochmals den Bau des Burj Khalifa visualisieren.
Zehn Minuten später kehrte ich zurück an die frische Luft und begab mich schnellen Schrittes zum Treffpunkt.
Um 14:15 Uhr sollten wir nämlich schon wieder abgeholt werden.
Jedenfalls diejenigen, die für den Nachmittag eine Wüstensafari gebucht hatten. Die Tourguides mit ihren Geländewagen warteten bereits in der Auffahrt des Hotels. Zum Unmut der Security, die mehrfach darauf drängte, dass das Parken dort verboten sei. Entsprechend machte Dirk Druck, dass wir uns möglichst schnell zu 6er-Gruppen zusammenfanden und einstiegen. Irgendwann hieß es dann: "Sechs da rein!", und wir als Gruppe 6 stiegen in den zugeteilten Wagen - wobei wohl nicht die Nummer der Gruppe gemeint war, sondern einfach die nächstbesten sechs Leute. Schließlich waren alle Fahrzeuge besetzt und es konnte losgehen. Aber das ist eine andere Geschichte, die im nächsten Bericht erzählt werden soll...
Fazit: Die VIP-Stadtrundfahrt mit Besichtigung des Burj Khalifa würde Peter Giesel wohl mit "Achtung, Abzocke!" kommentieren. Wir wurden halt einmal quer durch die Stadt gekarrt und machten kurze Stopps mit eher nebensächlichen (und vermutlich nichtmal gänzlich korrekten) Infos zu Burj Al Arab und Atlantis, The Palm. Dazu ein paar Minuten in der Dubai Marina und eine Hetzjagd durch die historischen Gassen mit den Märkten in Bur Dubai. Den längeren Aufenthalt hätte ich mir eher dort gewünscht als auf der anderen Seite des Dubai Creeks bei Gewürz und Gold Suk. Im Nachhinein hätte ich die Stadt tatsächlich lieber auf eigene Faust erkundet - wobei das natürlich deutlich mehr Vorbereitung und sicherlich auch einen wesentlich größeren Zeitbedarf bedeutet hätte (und aufgrund meiner Angeschlagenheit am Morgen womöglich ganz ins Waser gefallen wäre). Immerhin musste Dirk zusehen, die gesamte Stadtrundfahrt in den Vormittag zu quetschen, da am Nachmittag eben auch noch die Wüstensafari geplant war. Und dazwischen auch noch die Besichtigung des Burj Khalifa. Auch dort hätte ich mir mehr Zeit gewünscht, aber im Endeffekt fährt man halt hoch, läuft einmal rum und gut ist. Natürlich hätte man das mit mehr Zeit entspannter machen können, aber letztlich hat es tatsächlich auch so gereicht. Also ja, die Stadtrundfahrt hat nicht wirklich meinen Vorstellungen entsprochen, aber unter den gegebenen Voraussetzungen war schlichtweg nicht mehr herauszuholen. Und letztlich sind das Interessanteste in Dubai doch eh die ganzen Wolkenkratzer, die man auch wunderbar im Vorbeifahren aus dem Bus bewundern kann.

Daher trotzdem Danke für das Angebot, Dirk!