Vom Hotel in Kappel-Grafenhausen machte ich mich nach dem Einchecken sofort wieder auf den Weg weiter nach Rust. Denn ich wollte den Abend für einen Wiederholungsbesuch im Spaßbad Rulantica nutzen. Verabredet hatte ich mich dort um 19:30 Uhr mit Kevin1804, der bis dahin noch Hyggedal, also den Saunabereich, ausprobieren wollte. Leider traf ich durch meine Verspätung erst rund 15 Minuten später am Zugang der 2019 eröffneten Wasserwelt ein. So oder so hätte das Moonlight-Ticket ab 19 Uhr für mich locker gereicht. Stattdessen hatte ich mir aber das teurere Abendticket gekauft, mit dem ich schon ab 17 Uhr hätte zum Planschen kommen können. Das hat man davon, wenn man erst kauft und dann den genauen Zeitplan ausarbeitet.

Inklusive Schließfach hatte ich somit stolze 36,50€ für gute zwei Stunden Wasserspaß bezahlt - plus 10€ für den Parkplatz.
An dieser Stelle der kurze Hinweis, dass dieser Bericht ein reiner (und hoffentlich etwas kürzerer) Textbericht sein wird.
Also nichts wei rein in die nordische Wasserwelt Rulantica.
Nachdem ich die 2-Personen-Schlange an der Rulantica-Kasse überwunden und mein Ticket gegen das obligatorische Rula-Band eingetauscht hatte, ging es sogleich durch das Drehkreuz zu den Umkleiden und schließlich hinein ins eigentliche Bad. Auch wenn ich deutlich zu spät war, steuerte ich zunächst den mit Kevin1804 ausgemachten Treffpunkt in Vinterhal an. Erwartungsgemäß traf ich dort natürlich erstmal niemanden, wartete aber dennoch ein wenig ab, ob Kevin1804 nicht doch nochmal vorbeischauen würde. Aber auch dies war nicht der Fall, sodass ich noch ein wenig suchend herumirrte, ehe ich mich der ersten Neuheit widmen wollte. Denn insbesondere der Außenbereich war nach meinem Erstbesuch 2020 deutlich erweitert worden. So wurde beispielsweise 2022 der Tønnevirvel eröffnet, ein Twist 'n' Splash von
Mack, den ich hier in Bademontur endlich mal ausprobieren wollte. Aber das mit Wasserpistolen ausgestattete Teetassenkarussell lag in kompletter Dunkelheit und es waren weder andere Fahrwillige, noch ein Operator in Sicht. Dass dieses Wasser-Karussell im Außenbereich im September nicht mehr unbedingt durchgehend geöffnet sein würde, hatte ich irgendwie so gar nicht bedacht.

Schade. Eine gute Woche später begannen übrigens die Bauarbeiten für eine feste Einhausung des Tønnevirvel, nachdem man sich zuvor in den Wintermonaten mit einem einfachen Zelt beholfen hatte. Seit kurz vor Weihnachten ist der Tønnevirvel nun nicht mehr Teil des Außenbereichs, sondern eine Indoor-Attraktion.
Wo ich nun aber schonmal draußen war, begab ich mich einfach zum Außenpool Frigg Tempel mit seiner Poolbar. Dort legte auf einer kleinen Bühne im Rahmen von Rulantica Vibes auch ein DJ auf. Und neben Kevin1804 fand ich hier außerdem noch DJSonic mit seiner Axt im Auto, die gerade ein Bierchen genossen. Unsere Zusammenkunft blieb nicht lange unbemerkt und so stieß wenig später noch ein weiterer onrider vom Nebentisch hinzu (Downeye? Ich weiß es leider schon nicht mehr). Nach einiger Zeit machte ich mich mit diesem und Kevin1804 zusammen auf den Weg zu den Rutschen in Vinterhal. So konnten wir bei annehmbarer Wartezeit die Raftingrutsche Svalgur Rytt unter den Reifen nehmen. Anschließend rutschte ich - weil eben nur zu zweit oder zu viert möglich - jeweils nacheinander mit beiden den Vinter Rytt mit der airtimereichen Steilwand. Ob wir die Trichter-Rutsche Stormvind und die einfache Reifenrutsche Två Fall auch noch zusammen in Angriff genommen haben, kann ich leider nicht mehr sagen. Spätestens danach verabschiedeten sich die beiden anderen jedoch wieder in Richtung Poolbar.
Für mich ging es wieder alleine ebenfalls nochmal in den Außenbereich, aber am Frigg Tempel vorbei. Denn dahinter wurde 2021 mit dem Themenbereich Svalgurok ein großer Wasserspielplatz mit ganzen 10 Rutschen eröffnet. In einem großen, flach gehaltenen Becken erheben sich mehrere Türme aus dem angedeuteten Eisberg, die über diverse Treppen und Brücken verbunden werden. Überall spritzt Wasser, rundherum winden sich schlangenartig unzählige Rutschenröhren - zum Teil auch einfach nur als Deko

- und über allem thront der gigantische Schlangenkopf. Was fehlte, war auch hier die Beleuchtung. Im Nachhinein könnte ich mir vorstellen, dass Svalgurok zu dieser Zeit eigentlich auch schon geschlossen gewesen wäre. Aber solange da nichts den Zugang versperrt und das Wasser munter weiter sprudelt, sah ich keinen Grund, die dortigen Rutschen nicht zu testen.

Also außer vielleicht der Temperatur, mit dem ganzen Spritzwasser war es zu später Stunde doch schon ziemlich frisch. Davon ließ ich mich jedoch ebenfalls nicht aufhalten und erkundete die labyrinthartigen Wege in Svalgurok auf der Suche nach den verschiedenen Rutschenstarts. Und bis auf die offensichtlich nur spiegelverkehrten sollte ich am Ende alle Rutschen mal ausprobiert haben. Man muss hierbei natürlich bedenken, dass Svalgurok eher für die jüngeren Besucher ausgelegt ist und die auf den unteren Ebenen startenden Rutschen logischerweise eher kurz und entsprechend zahm daherkommen. Aber die 2-3 größeren Rutschen haben mich tatsächlich positiv überrascht, insbesondere Spiralrok mit ihrer durchaus intensiven
Helix oder die Slalomrok und Falrok mit ihren flotten Kurven. Es gibt sogar eine Trichter-Rutsche, die kann aber leider nicht überzeugen. Ansonsten hat mir Svalgurok aber wahnsinnig gut gefallen, auch wenn das teilweise ganz alleine im Dunkeln schon irgendwie gespenstisch war. Im Sommer werden sich dort jedoch nicht nur die jüngeren Besucher wunderbar austoben können.
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Den ebenfalls 2021 eröffneten Snorri Strand, der 2022 mit drei zusätzlichen Kinderrutschen in Snorri's Rutscheplads erweitert wurde, hatte ich in der Dunkelheit leider komplett übersehen. Mir war es nun aber auch kalt genug, sodass ich mich wieder in den Innenbereich verzog. Also erstmal so halb für eine Runde im Vildstrøm, ehe ich mich durch den Lazy River Snorri's Saga treiben ließ. Leider war ein Teil der Meerjungfrauen-Leinwand defekt und auch die Kampfszene im Schiffsbauch war nur halb zu sehen. Dafür muss ich aber positiv hervorheben, dass die beim Erstbesuch bemängelte Sichtbarkeit der Technik in einigen Bereichen tatsächlich angegangen wurde. Insbesondere die damals ins Auge stechende Abzweigdose unter der letzten Brücke in strahlendem Weiß. Nach der hatte ich natürlich wieder Ausschau gehalten, sie wurde aber inzwischen ordnungsgemäß versteckt.
Die Wettrenn-Rutsche Odinrås musste ich auch nochmal mitnehmen, wenngleich sie ohne Gegner nur halb so viel Spaß macht. Und dann wurde gleich daneben im Jahr 2023 ja auch noch der komplett neue Rutschenturm Nordiskturn eröffnet. Kurz vor Feierabend wirkte der bereits geschlossene Viking Snåck und der große Liegen-Bereich etwas verlassen und die zahlreichen Ständer für die Matten der 8-fachen Wettkampfrutsche Vikingløp störten etwas die Optik. Eigentlich mag ich solche Mattenracer ja nicht, weil man Kopf voraus rutschend fast zwangsläufig das ganze Wasser ins Gesicht bekommt. Entsprechend wollte ich ursprünglich auf einen Test des Vikingløp verzichten, schnappte mir letztlich aber doch eine der Matten und quälte mich damit den 24 Meter hohen Turm hinauf. Oben warten ganze 8 parallele Einstiege auf die Rutschwilligen. Neben mir waren zu diesem Zeitpunkt noch zwei oder drei Jugendliche am Start. Man stellt sich mit gespreizten Beinen an den Einstieg, hält die Matte vor sich hin, und wartet darauf, dass der Countdown runterzählt und die Ampel auf grün springt. Dann schmeißt man sich eben Kopf voran auf der Matte in die Röhre. Nach dem etwas steileren Einstieg folgt zunächst eine kurze Gerade, bei der die 8 Spuren in einer gemeinsamen Röhre nur von flachen Zwischenwänden unterteilt werden, sodass man seine Gegner sehen kann. Dann teilen sich die Röhren wieder auf und es folgt eine schnelle
Helix - vier Spuren linksherum, die anderen vier rechtsherum. Damit die jeweils inneren Spuren nicht durch einen engeren Kurvenradius bevorteilt werden, überkreuzen sich die Röhren dabei mit leicht unterschiedlichen Höhenprofilen. Die beiden mittig startenden Spuren sind danach also die äußeren und umgekehrt. Es folgt erneut eine kurze Gerade, wieder mit freier Sicht auf die gegnerischen Spuren. Daran schließt sich die Wende an. Also einmal nach links (bzw. rechts) ausholen und dann rechtsherum (respektive linksherum), bis man in entgegengesetzter Richtung wieder in Richtung Turm ausgerichtet ist. Zum Finale sind dann wieder alle Spuren vereint für zwei airtimereiche Wellen ins Landebecken.
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Ich bin wirklich froh, den Vikingløp trotz meiner Mattenracer-Abneigung ausprobiert zu haben. Denn das Layout mag nicht sonderlich spektakulär wirken, aber die wenigen Kurven sind ob des hohen Tempos dennoch recht intensiv und das Finale mit den Wellen macht einfach nur Laune. Außerdem geht es bei dieser Rutsche ja weniger um das Erlebnis für den Einzelrutscher, sondern um den Spaß in der Gruppe bei einem Wettrennen mit bis zu 8 Personen gleichzeitig. Und überraschenderweise hielt sich auch das ins Gesicht prasselnde Spritzwasser bei mir in Grenzen, womit der einzige Grund für meine Abneigung gar nicht gegeben war. Dennoch beließ ich es bei dieser einen Runde, denn es war bereits kurz vor 22 Uhr und Rulantica sollte alsbald schließen. Daher ging es für mich nun fix unter die Dusche und nach dem Umziehen wieder zurück ins Hotel - wobei ich mir an der Tankstelle gegenüber noch schnell etwas zu Essen für die Nacht besorgte. Am nächsten Morgen stand dann eben das onride-Treffen im Europa Park auf dem Programm...
Fazit: Trotz ein paar kleinerer Kritikpunkte hinsichtlich nicht zu Ende gedachter Thematisierung insbesondere im Vinterhal-Rutschenturm hatte mich Rulantica beim Erstbesuch vollends überzeugt. So sehr, dass ich trotz des happigen Eintrittspreises um einen Wiederholungsbesuch nicht umhin kam. Diesmal waren es die defekten Leinwand-Szenen bei Snorris Saga, die mir leider negativ auffielen, dafür waren andere Kritikpunkte tatsächlich etwas verbessert worden. Und mit dem erweiterten Außenbereich gab es für mich auch gelungene Neuheiten zu entdecken, auch wenn ich definitiv nicht zur Hauptzielgruppe von Svalgurok gehöre. Highlights bleiben dennoch die Rutschen in Vinterhal, Odinrås und der neue Vikingløp, die ich bei fast noch weniger Andrang als zum Erstbesuch genießen konnte.Ich denke, das wird nicht mein letzter Besuch in Rulantica gewesen sein.