Nach einer entspannenden Nacht im Wiener IBIS Hotel brach nun also der zweite Tag der Tour an, und damit auch der Besuch eines der beiden Parks, dem die Tour ihren Namen zu verdanken hat. Dabei ist der Wiener Prater kein Freizeitpark im herkömmlichen Sinne. Am ehesten ist der Prater wohl mit Bakken oder Tivoli Gardens zu vergleichen, jedoch mit dem gewaltigen Unterschied, dass der Prater nicht einer einzelnen Betreibergessellschaft o.ä. gehört, sondern aus vielen einzelnen Schaustellern besteht. Das macht es enorm schwer, ein einheitliches Konzept in den Prater zu bekommen, daher dauerte es z.b. auch so irre lange, nur um den Eingangsbereich neu zu gestalten. Auf der anderen Seite macht, zumindestens für mich, gerade diese Vielfalt den Reiz des Praters aus. Riesennachteil dabei jedoch: Ein Tag im Prater kann richtig ins Geld gehen...
Aber das sollte uns morgens noch nicht weiter stören, als der Rollertoaster und ich beschlossen, das Frühstück im Hotel nicht zu nehmen und statt dessen in der bekannten Lokalität "Zum Goldenen M" zu dinieren. Was uns letztlich genau soviel kostete wie das Hotelfrühstück, weswegen ich euch allen erlaube, uns dafür einmal den hier:
zu zeigen.
onride.de im Prater
Zu beginn der Tour durch den Prater unter der Fachkundigen Führung von Dirk und Volker stand auch gleich eine Stadtbesichtigung der besonderen Art an. Ein Rundflug über, bzw. durch Wien mit der Pratereigenen Fluggesellschaft "Vienna Airlines".
Und dieser einzigartige Flugsimulator ist eine Reise immer wert, zumindestens mir ist keine vergleichbare Anlage bekannt.
Bei einer Pratertour darf dann natürlich auch die zweifelsfrei beste Achterbahn des Praters nicht fehlen: der Megablitz. Haben Vekomabahnen doch meist den Ruf einer recht unsmoothen Fahrweise, so ist Megablitz der beste beweis, dass dieser Ruf oftmals ungerechtfertigt ist. Nicht nur dass die Bahn absolut butterweich fährt, die Bahn auch rasant und Spassig ohne Ende. Wir wurden bereits von den Betreibern der Bahn erwartet und zu einer Runde eingeladen, die meisten von uns kehrten später am Tag nochmal hierhin zurück um noch ein paar abendliche Runden zu drehen. Nun war aber erstmal fahren angesagt...
Und fahren macht auf dieser Bahn eine menge Spass, wie man sieht.
Coaster rocken bei bestem Wetter, was gibts schöneres?
Und auch unser Busfahrer Rainer lies sich den Spass nicht nehmen.
Und so sehen glückliche Onrider aus.
Die nächste Gruppe stürzt sich ins Vergnügen.
Und noch eine... die meisten wären am liebsten gleich sitzen geblieben.
Währenddessen macht sich die nächste Gruppe schon bereit.
Noch ein letztes mal in die Cam posen...
Und dann gehts auch schon los.
Freilich dürfen auch die Geisterbahnen im Prater nicht einfach links liegen gelassen werden, sind doch einige davon schon fast älter als ein Großteil der Tourteilnehmer, jedoch dank liebevoller Pflege und Wartung seitens der jeweiligern Betreiber heute echte Schmuckstücke.
Auge und Susi jedenfalls hats gefallen.
Was plant er als nächstes?
Gruppenbild mal anders. Ich würde zu gerne wissen, was sich die Leute auf der anderen Seite der Scheibe gedacht haben...
Wiener Hochschaubahn - Hinter den Kulissen eines historischen Schmuckstückes
Mitunter eine der bekanntesten Attraktionen des Wiener Praters ist die Hochschaubahn, eine Scenic Railway. Ähnlich der im Tivoli Gardens, jedoch ist diese hier einige Jahre Jünger. Das original wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und nach dem Krieg wieder aufgebaut, sie ist seitdem im Familienbesitz und wird in liebevoller und mühseliger Arbeit instandgehalten. Die Beitreiberfamilie hatte uns zu einem Blick hinter die Kulissen, also ins innere der künstlichen Felsen eingeladen, ein Angebot welches wir natürlich dankbar annahmen. So bekamen wir einen interesannten Einblick in die Geschichte dieser Bahn, die für Generationen von Wienern untrennbar mit dem Prater verbunden ist.
Man sieht der bahn wirklich an, dass diese mit viel Liebe erhalten wird.
Im innern des Felsmassivs.
Eine der Kurven von innen. Früher waren dort weit weniger Verstrebungen vorhanden...
...neuere Auflagen verlangten jedoch eine höhere Stabilität, so dass die Bahn nun von der Statik um ein vielfaches Stabiler ist als was sie eigentlich müsste.
Beschädigte Bauteile werden umgehend ersetzt. und da die Bahn fast vollständig aus Holz besteht, gibt es damit praktisch immer zu tun.
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Feuchtigkeitsschutz, denn Feuchtigkeit...
...ist bekanntlich der natürliche Feind jeder Art von Holz.
Im Maschinenraum der Bahn, also beim Antrieb des Lifts.
Dieses Gewicht ist für die Kettenspannung zuständig...
...und hängt dafür einfach an diesem Ausleger, an dem sich auch das Kettenspannrad befindet. Simpelste Technik, aber effektiv und haltbar.
Der eigentliche Antriebsmotor ist über einen Riementrieb -im Bild links unter der Abdeckung- mit dem Antriebsrad der Kette verbunden. Er ist so alt wie die Bahn und funktioniert noch immer einwandfrei
...es werden lediglich regelmässig die hier sichtbaren Schleifkohlen getauscht sowie die Lager geschmiert.
Die Steuerung der Bahn.
Dieses Schild war lange in der Bahn eingebaut und wurde bei Reparaturen entdeckt.
Die Bahn von aussen...
...bietet eine beeindruckende Kulisse.
Natürlich wurde die Bahn auch ausgiebig von uns gefahren.
Das besondere an den Scenic Railways ist, dass in jedem Zug ein Bremser mitfährt, der die Geschwindigkeit des Zugers reguliert. Dadurch ist jede Fahrt anders.
Für mich strahlen diese alten Bahnen eine ungeheure Faszination aus. Diese hier ist nun seit über 60 Jahren unverändert in Betrieb und funktioniert heute noch wie am ersten Tag, wirkliche Defekte sind bislang sehr sehr selten aufgetreten. Heutige High Tech Anlagen dagegen gehen schon bei kleinsten Störungen ausser Betrieb. Dabei darf aber natürlich nicht verschwiegen werden, dass auch diese alte Technik, so robust sie auch sein mag, eine entsprechende Wartung und Pflege voraussetzt, welche extrem Zeitaufwendig ist. Da die Betreiberfamilie da jedoch mit vollem Einsatz hinterher ist und alle anfallenden Arbeiten in Eigenregie ausführt, wird uns die Hochschaubahn sicher noch lange erhalten blieben. Wer weis, wer von uns alles in vielen Jahren als Rentner mit seinen Kindern und Enkeln den Prater besuchen wird und diese Bahn noch genauso vorfinden wird wie heute und sich an diesen Tag erinnern wird...
Weiter im Prater, es gibt noch viel zu sehen...
Weiter führte uns unser Programm durch den Prater, zu Volare, den beiden Mäusen, und zwischenzeitig auch zur Raftingbahn. Diese bietet einen Beeindruckenden Spinning effekt und ist eine willkommene Abkühlung an heissen Tagen wie diesen.
Und so ist es kein Wunder, dass alle diese Anlage austesteten
und ihren Spass dabei hatten.
Vorfreude auf eine weitere klassische Geisterbahn
Insgesamt hatten wir, dank dem freundlichen Entgegenkommen der Schausteller des Prater, weitaus mehr Attraktionen mit dem vorhandenen Budged machen können als ursprünglich geplant, und so hatte sich die geführte Tour auch entsprechend in die Länge gezogen.
Danach stand nun für den Rest des Tages Prater erkunden auf eigene Faust an, dazwischen gab es jedoch noch das Abendessen im Schweitzer Haus.
Bis dahin, und auch danach, zogen wir in kleineren Gruppen also weiter durch den Park. Ich hatte mich dafür ein paar Onridern angeschlossen, die den selben Plan hatten wie ich...
Lets Rock - die "Kotzeschleudern" des Praters.
Die S&S Schaukel macht einfach Spaß und bietet Klasse Airtime, so dass wir diese mehrmals am Abend mitgenommen haben.
SPASS!
Die Frisur ist ruiniert...
Öhm... WAS will uns Julia wohl mit dieser Geste sagen?
Und gleich noch eine Runde, weils so schön war.
Benni geniesst den Tag in vollen zügen
...und auch Ancra fühlt sich sichtlich wohl.
Wie alle anderen auch.
Da gehts Hoch...
...und wieder runter.
Auch nahmen wir die Tobboganrutsche mit, von wo aus man einen wunderschönen Ausblick über den Prater hat
Und einfach die abendliche Stimmung geniessen kann, die es so in kaum einen anderen Park gibt.
Einige wollten noch ein wenig Kugeln, mich bekommt man allerdings in diese dinger idr. nicht rein, mir reichte bislang eine Runde in Trier vor einigen Jahren...
Duddi und Ancra haben aber ihren Spass, wie man sieht.
Wieder festen Boden unter den Füssen.
Auch Toasti und Lordi gaben sich die Kugel.
Ein letzter Blick gen Himmel...
Zwei weitere mutige
Da oben, da wollen wir hin.
Später kamen wir noch am Top Spin vorbei und fuhren natürlich eine Runde. Und diese sollte die beste seit langem werden. Denn der dortige Rekommandeur kannte onride.de bereits und liest hier auch mit. So bescherte er uns eine Runde bei bester Stimmung, die ich auf Kirmessen in Deutschland auch noch nie erlebt habe. Mehr und mehr füllte sich der Platz vor dem Top Spin mit Schaulustigen während wir uns dort oben rotieren und duschen liessen.
An der Stelle daher mal liebe Grüsse und Danke an den Rekommandeur, das war mit Sicherheit nicht unsere letzte Fahrt bei dir.
Recht zum Abschluss wagten wir uns noch auf ein Fahrgeschäft des Praters, welches seither von sich behaupten kann, mit zum heftigsten zu gehören was ich je erlebt habe. Die Rede ist vom Extasy, einem Fahrgeschäft, welches mir seit langem wieder den Angstschweis auf die Stirn trieb und meinen Magen um Gnade flehen liess. Weiss der Geier was sich die Ingenieure bei Soriani & Moser dabei gedacht haben, diese Maschine könnte genauso gut ein früher Entwurf von Jigsaw Himself sein. Spass macht die Maschine jedoch trotz allem, auch dank einer stimmungsvollen Rekommandation. Dort fahre ich auch gerne mal wieder mit, an diesem Abend blieb es jedoch bei einer Runde.
Knappe 14 Stunden hatten wir letztendlich im Prater verbracht, 14 Stunden die mir lange in Erinnerung bleiben werden als einer der besten Tage seit langem. Die Stimmung in der Gruppe war unglaublich und auch abends in kleineren Gruppen konnten wir die Abendliche Atmosphäre des Praters einfach nur geniessen.
Am nächsten Tag stand die Weiterfahrt in Richtung Italien an, zwischendurch sollten jedoch noch ein Park und ein Alpine Coaster anstehen. Also hiess es abends noch schnell packen, und dann ab ins Bett. Zumindestens für mich, einige andere dürfte es wieder an die Hotelbar gezogen haben. Dennoch waren am nächsten Morgen alle Frisch und erholt Pünktlich am Bus, um die Weiterreise anzutreten.
Aber davon ein anderes mal...