Während es draußen also mal wieder ordentlich gewitterte, verschob Dirk die Abfahrt zum Flughafen nochmal um eine Dreiviertelstunde nach hinten auf 16:30 Uhr - denn die Lufthansa hatte uns schon über eine Verspätung des Rückflugs informiert - der Flieger war bereits deutlich zu spät in Frankfurt gestartet. Am Flughafen eingetroffen verliefen Check-In und Sicherheitskontrolle recht fix, sodass wir wieder mit dem People Mover zum Satellitenterminal Airside 4 wechselten. Dort gönnte ich mir im Outback Steakhouse dann auch endlich mein erstes - und leider eben auch letztes - Steak der Tour. Irgendwie war ich in den ganzen zwei Wochen nie dazu gekommen.
Einen kurzen Schock bekam ich dann beim Bezahlen, als der Kellner meinte, das Guthaben meiner (Prepaid-)Kreditkarte reiche nicht aus - Bargeld hatte ich nämlich auch nicht mehr genug dabei. Aber er hatte wohl alles abgebucht, was ging, und wollte nur noch den fehlenden Betrag in Bar haben. Das konnte ich - zusammen mit einem etwas größeren Trinkgeld für den Aufwand - noch geradeso zusammenkratzen. Zuhause stellte ich dann fest, dass das Guthaben auf der Karte eigentlich locker hätte ausreichen müssen. Womöglich war also "nur" das Monatslimit erreicht.
Frisch gestärkt ging es gegen 19:10 Uhr weiter zum Gate, wo inzwischen unsere Maschine für die Heimreise angelegt hatte.
Nach der ältesten auf dem Hinflug sollte uns mit D-ABTK nun die zweitjüngste B747-400 der Lufthansa wieder nach Hause bringen. Die Maschine hatte ihren Erstflug Ende 2001. Der ursprünglich für 20:05 Uhr angesetzte Abflug war nun für 20:40 Uhr angesetzt. Aber auch daraus wurde nichts. Zwar startete irgendwann endlich das Boarding, zunächst waren aber selbstverständlich die Business Class und eine größere Zahl von Rollstuhlfahrern an der Reihe. Und dann tat sich einfach nichts mehr. Infos gab es natürlich auch keine. Während wir immer ungeduldiger warteten, ging das Gerücht um, es habe bei einem der Rollstuhlfahrer einen medizinischen Notfall gegeben und nun müsse erstmal geklärt werden, ob die Person überhaupt noch mitfliegen könne. Man munkelte schon, das solle noch eine weitere Stunde dauern, aber dann ging es doch wenig später schon weiter mit dem Boarding.
Für den Rückflug hatte mir Dirk Sitz 55B in der vorletzten Reihe des Fliegers spendiert.
Da hinten wird der Rumpf bereits schmaler, sodass in den letzten drei Reihen die beiden äußersten Sitze (also A und L) wegfallen und man nur noch 2er-Reihen hat. In Reihe 54 hat man auf dem Fensterplatz daher noch fast eine ganze Sitzbreite Luft zwischen sich und dem Fenster, in Reihe 55 ist der Abstand auch noch deutlich, ganz hinten ist man dann wieder ungefähr am Fenster. In der Reihe davor wäre mir der Abstand vermutlich zu groß gewesen, auf meinem Platz war es noch in Ordnung. Ich konnte meine Tasche bequem neben mich stellen und musste mich für den Blick aus dem Fenster nicht allzu weit herüberlehnen.
Und um 21:57 Uhr begann dann endlich der Push-Back mit fast zweistündiger Verspätung.
Über das nächtliche Rollfeld ging es zur Startbahn 17R und um 22:13 Uhr heulten die vier Triebwerke auf, um uns in südlicher Richtung in die schwarze Nacht zu heben.
Gleich nach dem Start erfolgte eine Wende um den Stadtteil Lake Nona South mit der Medical City und der Wohnsiedlung Laureate Park.
Ein Blick über das Lichtermeer Orlandos.
Im Vordergrund das Stadtviertel Storey Park an der State Road 417, im oberen Bilddrittel kann man das Terminal des Orlando International Airports erahnen.
Also da am Ende der von rechts ins Bild ragenden dunklen Wolke. Da sieht man einen weißen Fleck mit vier gelblichen Flecken drumrum, das ist das Terminal A/B mit den vier Satelliten. Links daneben ist dann das neue Terminal C. Die Runways gehen leider zwischen den übrigen Lichtern unter und sind nicht oder nur ganz schwach zu erkennen.
Und mit Erreichen des Seminole County verdunkelte sich langsam die Sicht aus dem Fenster - ganz davon abgesehen, dass ich wieder aufgefordert wurde, die Blende zu schließen.
Unsere Flugroute direkt nach dem Start.
Vom weiteren Flugverlauf entlang der Ostküste bekam ich dann gar nichts mehr mit. Die Karte im Inflight Entertainment System stand nämlich nicht zur Verfügung...
So bekam ich auch nichts vom Überflug des Vereinigten Königreichs mit.
Und der Versuch einer Lokalisation anhand des Blicks aus dem Fenster war auch eher zwecklos.
Vom Landeanflug wurde ich daher komplett überrascht. Die Kabinenbesatzung offensichtlich auch, das Frühstück kam nämlich wieder viel zu spät. Ich war im Grunde erst halb fertig, als man den Müll einsammeln wollte und meinen Film konnte ich auch nicht mehr zuende sehen. Die Landung in Frankfurt erfolgte von Westen, wir flogen also erstmal am Flughafen vorbei und drehten kurz vor Gelnhausen wieder um.
Mit Durchstechen der Wolkendecke war endlich wieder Land in Sicht. Genauer die Ortsteile Rothenberge und Niedergründau der Gemeinde Gründau.
Der Campingplatz Kahl am Main mit Strand am Badesee.
Großkrotzenburg.
Das Dampfkraftwerk Staudinger bei Großkrotzenburg, seit der Stilllegung von Biblis das größte Kraftwerk Hessens.
Der Ortsteil Bieber-Waldhof von Offenbach.
Im Vordergund Heusenstamm, dahinter Dietzenbach.
Am Anschluss Offenbach der A3 war eine neue Brücke gebaut worden. Die hier noch erkennbare alte wurde 2023 abgerissen.
Neu-Isenburg.
Def Bahnhof von Neu-Isenburg.
Am Bahnhof Zeppelinheim an der Riedbahn zweigt die Verbindungskurve zum Flughafen Frankfurt ab. Das Ziel war also nicht mehr weit.
Um 12:38 setzten wir schließlich mit rund anderthalb Stunden Verspätung auf Landebahn 25L auf, die Baustelle des Terminals 3 im Hintergrund.
Hier nochmal der Weg den wir über Europ genommen hatten.
Und ein genauerer Blick auf den Landeanflug.
Unterwegs zum Terminal rollte uns noch die D-AIDV in Retro-Livery über den Weg. Die Maschine hatte Caruso und mich 2016 nach Wien gebracht, fliegt inzwischen aber in Eurowings-Farben.
Mit über 900 km/h war dies für mich der Flug mit der bisher höchsten Durchschnittsgeschwindigkeit.
Wobei das in der Statistik ja nur anhand der Flugzeit und der Entfernung der Flughäfen errechnet wird. Je nach tatsächlich geflogener Route stimmt das also nicht ganz. Die anstehenden Flüge von und nach Asien werden da sicherlich als extrem langsam eingerechnet werden, weil man durch das Umfliegen von Russland einen deutlich weiteren Weg zurücklegt, der aber nicht in der Rechnung auftaucht. Aber das nur am Rande.
Nach der Einreise schnappte ich mir meinen Koffer, es folgte die Verabschiedung und dann begab ich mich zum Bahnhof. Meine Eltern hatten zwar mehrfach angeboten, mich abholen zu kommen, aber dieses Angebot wollte ich lieber nach der Dubai-Reise in Anspruch nehmen - von der meine Eltern zu diesem Zeitpunkt noch nichts wussten.
Weil man im ICE doch etwas bequemer sitzt, ging ich direkt zum Fernbahnhof. Erst dort stellte ich fest, dass der angedachte ICE wegen Personen auf der Strecke noch irgendwo feststeckte. Zeitnahe Alternativen waren auch nicht in Sicht. Aber um wieder zum Regionalbahnhof zurückzudackeln war ich einfach zu faul, also wartete ich geduldig.
Mit 80 Minuten Verspätung ging es schließlich über Koblenz nach Wittlich und kurz nach 18 Uhr war ich endlich zuhause.
Fazit: Die Heimreise aus Orlando war geprägt von Verspätungen, das Essen der Lufthansa konnte genauso wenig begeistern wie auf dem Hinflug und zu sehen gab es auch nix. Obendrein fehlte die Karte, sodass ich völlig orientierungslos war. Immerhin bot der Sitzplatz mit dem Abstand zum Fenster ein ordentliches Raumgefühl. Aber abgesehen von den Flügen war die Orlando-Tour wieder ein voller Erfolg. Die Parks waren meist überraschend leer und entgegen meiner Befürchtungen hat (fast) alles reibungslos funktioniert. Einzig der ins Wasser gefallene Fun Spot in Kissimmee ärgert mich etwas. Zu den absoluten Highlights für mich zählen Discovery Cove, Busch Gardens Tampa und natürlich die Walt Disney World. Vielen Dank an Dirk frür die Planung und dein Durchhaltevermögen in der Corona-Zeit, und danke an alle, die die Tour zu dem gemacht haben, was sie war. Ich hatte eine Menge Spaß in Orlando und werde hoffentlich nochmal wieder kommen, um auch die verpassten Dinge nachzuholen.
So, und damit habe ich die Orlando-Berichte doch tatsächlich in weniger als einem Jahr abgeschlossen - gerade rechtzeitig vor dem Start der nächsten Tour nach Südkorea und Japan. Am Mittwochabend geht es für mich los.