Wie sagt man so schön? Aller guten Dinge sind drei. Und deswegen war Tourtag Nummer drei auch der längste unserer Skånditur. Leider bedeutete dies im Umkehrschluss auch eine extrem kurze Nacht, denn auch wenn wir vom Feuerwerk auf direktem Wege ins Bett gegangen waren, klingelte nach nur wenigen Stunden schon wieder der Wecker. Zwar sollte auch der für diesen Tag geplante Park seine Tore erst um 11 Uhr öffnen, doch Dirk hatte sich natürlich auch hier nicht lumpen lassen und für uns bereits vorher eine einstündige ERT organisiert. Und bei einer Anfahrt von über 300km mussten wir dementsprechend früh los...
Genauer gesagt um 5:30 Uhr. Für Bilder der verschlafenen Gesichter müsst ihr euch leider an die Reiseleitung wenden...
Aufgrund der frühen Abfahrt ging uns leider auch das Frühstück durch die Lappen, sodass FunTours unterwegs als Ersatz eine Runde Würstchen spendete. Die Fahrt führte zunächst raus aus Kopenhagen und dann gen Westen, wo wir am Kopenhagener Flughafen vorbei direkt auf den Øresund zusteuerten. Eine Meerenge zwischen Dänemark und Schweden. Seit dem 1. Juli 2000 werden die beiden Länder hier von der Öresundverbindung einander näher gebracht. Und diese machten auch wir uns zu nutze, denn nach dem einen Parktag in Dänemark lagen unsere nächsten Ziele allesamt in Schweden.
Den ersten Teil besagter Verbindung bildet der Drogdentunnel, oder auch Öresundtunnel.
Zusammen mit den beiden Einfahrten sind die vier Röhren (je zwei für Straßen- und Eisenbahnverkehr) 4050 Meter lang. Der Hauptteil des Tunnels besteht aus zwanzig vorfabrizierten Tunnelbauelementen (die größten der Welt), die einfach an der passenden Stelle versenkt und verbunden wurden. Somit zählt er als längster Absenktunnel der Welt. Dass der erste Teil der Öresundverbindung unterhalb der Wasseroberfläche verläuft, hat zwei Gründe. Zum einen wäre eine Brücke dem Flugverkehr des nahen Flughafens in die Quere gekommen, zum anderen können so auch große Schiffe den Sund passieren, für die die später anschließende Öresundbrücke zu niedrig verläuft (wobei für die Durchfahrt von Schiffen über 30 Metern Höhe wiederum der Flugverkehr eingeschränkt werden muss).
Mit stetig anhaltender Steigung verlässt man den Tunnel auf der knapp 1,3 km² großen künstlichen Insel Peberholm (Pfefferinselchen). Der Name ist angelehnt an die etwa 1km nördlich gelegene Insel Saltholm (Salzinselchen). Die Insel wurde mithilfe des beim Bau von Tunnel und Brücke entstandenen Aushubs am Meeresgrund aufgeschüttet und erhielt eine spezielle Form, um die Strömung des Öresunds möglichst wenig zu stören. Außerdem dient sie als Naturexperiment, denn man hatte keinerlei Pflanzen ausgesät, um zu erkunden, welche Flora und Fauna sich auf der Insel ansiedeln würde.
Auf der etwa 4km langen Insel nimmt man Anlauf für die bereits erwähnte Öresundbrücke.
Wie schon gesagt mit stetiger Steigung, denn während die Eisenbahn im Tunnel noch eigene Röhren neben den Straßenröhren hat, verläuft sie auf der Brücke im Fachwerk darunter. Die demnach doppelstöckige Öresundbrücke selbst erstreckt sich auf einer Länge von stolzen 7845 Metern, wobei der Großteil davon auf die beiden Rampenbrücken entfallen. Die eigentliche Öresundbrücke dazwischen erstreckt sich "nur" über 1092 Meter, ist mit einer Spannweite von 490 Metern zwischen den beiden 206 Meter hohen Pylonen aber immerhin die längste Schrägseilbrücke für kombinierten Straßen- und Eisenbahnverkehr.
Nur knapp einen Kilometer nach Beginn der Brücke hat man Dänemark bereits verlassen.
Etwas südlich der Brücke befindet sich der größte Offshore-Windpark Schwedens.
Nach etwa drei Fahrtminuten passierten wir die höchste Stelle zwischen den beiden Pylonen. Knapp 60 Meter über der Meeresoberfläche.
Ein durchaus beeindruckendes Bauwerk.
Besonders von weiter weg betrachtet - wenngleich noch immer auf der Brücke befindlich!
Schon bald darauf ließen wir nun mit schwedischem Boden unter den Rädern Malmö links liegen und steuerten gen Norden. Markus durfte sich derweil eine Standpauke von Dirk anhören, weil er ihn seine erste Überfahrt bei besten Sichtverhältnissen einfach hatte verschlafen lassen. Ansonsten verlief die Fahrt aber sehr ruhig, die meisten versuchten berechtigterweise noch etwas Schlaf nachzuholen.
Und verpassten damit die ersten Eindrücke der wunderschönen Natur Schwedens.
Schon deutlich vor halb Zehn setzte uns Sami am Ziel unserer Begierde ab.
Dem Stadtpark Liseberg mitten in Göteborg. Der größte Freizeitpark Skandinaviens mit jährlich über 3 Millionen Besuchern.
Da wir doch recht früh waren, nutzten einige von uns die Zeit für einen Abstecher zu den benachbarten Gothia Towers, wo nach der langen Fahrt nun die sanitären Einrichtungen getestet werden mussten. Wieder komplett wurden wir auch hier freundlichst begrüßt, ehe man uns durch die entriegelte Ausgangsdrehtür in den 1923 anlässlich der Weltausstellung in Göteborg eröffneten Park ließ. Da ich ja sonst eher selten Personen ablichte, folgt an dieser Stelle mal eine Bilderserie mit Onridern. Leider nur jene, die nach mir den Park betraten, aber das waren auch schon ein paar. Sollte ich bei den Namen gepatzt haben, so bitte ich vielmals um Vergebung. Mein Namensgedächtnis ist nicht das beste und ein paar musste ich zugegebenermaßen über den Abgleich mit Profilbildern zuordnen...
Marc und Nils
Sebastian und Eike
Unser von den Coasterfriends abgeworbener Pascal. Alexander hab ich hier leider nur im Hintergrund drauf.
Simon und Kai
Gregor und Michael
Fabian und Felix
Christina und Markus, dahinter leider schwer zu erkennen Dennis von Ride Review
Lisa, Stefan und wiederum halb verdeckt in der Tür Matthias
Ralf war mir zu schnell, Götz ist aber gut getroffen.
Manuela und Holger sind leider ziemlich unscharf geworden.
Manuel und Sabine mit Marcus, der sich als Zauberer selbst verschwinden lässt.
Noch ein Markus. Für die beiden Damen hab ich heute leider kein Foto.
Alle da? Na dann auf zur ersten ERT des Tages!
Markus fing unterdessen wie immer schon die ersten Reaktionen für seine Video-Tagesberichte ein.
Mit strammen Schritten ging es einmal quer durch den Park.
Ok, ein kurzer Zwischenstopp war noch drin.
Der Mitarbeiter klärte uns auf, dass man von dieser Stelle am meisten von Helix sehen könne.
Wie man auf den Bildern sieht, trauten sich nur wenige, das an diesem Tag zur Pflicht erklärte Onride-Shirt auch zu zeigen. Das Wetter machte uns leider einen großen Strich durch den T-Shirt-Day, denn es war nicht nur schmuddelig, sondern auch vergleichsweise kühl. So erblickten die nagelneuen Shirts nur während des Gruppenfotos und später beim gemeinsamen Mittagessen das Tageslicht. Am Nachmittag wurden viele sogar komplett abgelegt, da wir zum Einchecken und Koffer verstauen ins Hotel mussten, und dabei auch gleich etwas wärmeres überziehen konnten. Sehr schade, zumal die Überlegung eines zweiten T-Shirt-Days nicht umgesetzt wurden.
Gemacht wurde das Gruppenfoto vor der Bahn, auf der wir anschließend unsere ERT haben sollten.
Der 2003 eröffnete Intamin-Woodie Bilder.
Äh, pardon. Ich meine natürlich Balder.
Benannt ist die Bahn nach dem germanischen Gott Balder, Sohn von Odin und Frigg. Anders als bei der nach seinem Vater benannten Bahn im Europa Park fällt die Thematisierung hier allerdings etwas spärlicher aus. Und auch die Fahrt kommt in der Gesamtbetrachtung leider nicht an Wodan heran. Die beginnt mit einer langsamen Kurve zum Lifthill, in der ein einzelnes Reibrad den Zug leicht abbremst und an die Geschwindigkeit des Kettenlifts anpasst. Bei unseren Fahrten am Morgen stets begleitet von einem gut hörbaren Quietschen, das im Laufe der ERT aber bereits immer kürzer und leiser wurde. Hat man dann den höchsten Punkt der Bahn in 36 Metern erreicht, geht es in einer gegen Ende stark gebankten Wendekurve in den
First Drop hinein, der mit einem Gefälle von 70° der steilste Drop eines Wooden Coasters auf Erden war. So wunderbar flott in die Tiefe gesogen überfliegt man wenig später einen gewohnt erhebenden Airtimehügel, worauf die erste Steilkurve folgt. Das wiederholt sich nun ein paar Mal, wobei der einzelne Airtimehügel auch mal durch zwei Bunny Hops ersetzt wird. Aufgrund der Platzverhältnisse fällt das Layout hier deutlich kompakter aus als bei den Schwesteranlagen Colossos oder El Toro. Daher führt die Strecke im weiteren Verlauf direkt unter der vorherigen hindurch. Das sorgt zwar für zahlreiche Headchopper im zweiten Teil der Strecke, die in Kombination mit der durchaus plötzlichen
Airtime noch gefährlicher wirken. Allerdings können die oberen Streckenabschnitte natürlich nicht ganz so weit hinabführen und insbesondere die Wendekurven werden für das vorhandene
Banking deutlich zu langsam durchfahren. Im Laufe der ERT wurde die Bahn zwar warm und damit auch ein wenig schneller, aber das reichte auch nicht, um diesen Eindruck zu verbessern.
Mein Fazit zu Balder lautet daher: First Drop klasse.
Airtime gut.
Die Kurven hat man aber verbockt.
Alleine schon wegen der Headchopper ist Balder für mich trotzdem der beste der drei bisher gefahrenen Intamin-Woodies.
Leider habe ich es abends nicht mehr zu einer Vergleichsfahrt geschafft.
Eine Runde habe ich hier tatsächlich mal für Bilder ausgesetzt.
Leider mit zu langer Belichtungszeit.
In der Mitte des Zuges langte die Hand mal ins Leere.
Weiter hinten verrenkten sich die Onrider dann wieder zum Abklatschen.
Auch im letzten Wagen.
Ach ja, wir fuhren natürlich mit zwei Zügen.
Beim Sichten der Fotos war ich doch etwas verwundert, dass die Bahn auch mit offenen Bügeln fährt.
Winkepause!
Etwas mehr Begeisterung in der letzten Reihe, wenn ich bitten darf!
Die ERT dauerte wie gesagt eine knappe Stunde, wobei das kühle Wetter tatsächlich anstrengender war als die Bahn an sich. Nach den beiden ersten Tourtagen waren wir alle doch irgendwie auf höhere Temperaturen eingestellt. Dennoch war es ein super Tageseinstieg, den einige von uns eigentlich direkt auf dem benachbarten Mini-Launcher Kanonen fortsetzen wollten. Doch nach den beobachteten Testfahrten hatte man wohl Probleme festgestellt und eine zeitnahe Öffnung verschoben. Unsere kampferprobte Truppe wanderte stattdessen also zunächst zur ältesten Achterbahn des Parks, wo wir erstmals Bekanntschaft mit dem normalen Publikum schlossen...
Die 1987 eröffnete Lisebergbanan.
Also das eher unscheinbare im Vordergrund, nicht das hässliche Ding dahinter.
Bereits jetzt, kurz nach Parköffnung, reichte die Schlange bis über den Wartebereich hinaus auf den vorbeiführenden Weg. Wir stellten uns aber dennoch an, denn bei einer Kapazität von 2000 Personen in der Stunde sollte auch dieser Ansturm schnell abgebaut werden können. Tatsächlich war der Wartebereich gar nicht vollständig geöffnet, sodass wir schon bald im großen Stationsgebäude am Fuße des Lisebergs waren. Dort geht es vorbei am geschickt versteckten Verschiebegleis bis in den eigentlichen Bahnhof, wo wir nach etwa 20-25 Minuten bereits in einen der fünf Züge einsteigen konnten (wobei glaube ich nur 4 im Einsatz waren, bin mir da aber nicht mehr sicher). Alex und Kevin gingen direkt zur letzten Reihe, wo sie eine oder zwei Fahrten länger warten mussten, Nicolas und ich bevorzugten für unsere Premierenfahrt die erste Reihe in der Lokomotive. Abfertigungstechnisch geht es auch hier zu wie am Fließband. Einfahren, aussteigen, einsteigen, Bügel schließen (ohne Kontrolle), Abfahrt, nächster Zug. Stets begleitet von einem charakteristischen Klackern, das während der letzten Minuten im Wartebereich erheblich zum Spannungsaufbau beiträgt.
Eben deutsche Wertarbeit.
Allerdings täuscht die Optik, denn diese Achterbahn stammt nicht aus dem allseits bekannten Schwarzkopf-Werk in Münsterhausen. Tatsächlich ist
Zierer der offizielle Hersteller der Lisebergbanan, produziert wurde sie wie auch schon andere Anlagen von Schwarzkopf bei der Bayerische Berg-, Hütten- und Salzwerke AG, besser bekannt als BHS. Ganz unschuldig war Schwarzkopf bei dieser Bahn aber natürlich nicht, ganz im Gegenteil. Nach dem Konkurs seiner Achterbahnschmiede entwarf er nämlich weiterhin einige Bahnen in Zusammenarbeit mit
Zierer und BHS. Die erste davon war eben besagte Lisebergbanan, die Schwarzkopf selbst später als sein Meisterwerk bezeichnen sollte. Das galt es nun also zu bestätigen...
Rein optisch hätte man jedenfalls nichts besser machen können.
Vorbei am funktionsfähigen Formsignal (ein kleines aber äußerst gelungenes Detail) geht es in einer engen Linkskurve hinauf auf den 45 Meter hohen Lifthill. Dennoch verliert man kaum den Boden unter den Füßen, da man sich den namensgebenden Hügel perfekt zu nutze gemacht hat. Lediglich an der Spitze ragt der Lifthill einige Meter über den Boden hinaus, wodurch dies der einzige Punkt der Bahn ist, die die umliegenden Baumwipfel leicht überragt. Dies wird jedoch umgehend wieder korrigiert, indem sich der Zug in einer die Hanglage ausnutzenden Linkskurve gen Boden schraubt und dabei schnell an Tempo gewinnt. Ohne größere Geschwindigkeitseinbußen geht es dicht an der Grasnarbe entlang wieder leicht bergauf, während man weiterhin linksherum kehrend um den eben absolvierten
First Drop herum fährt. Es folgt ein netter Umschwung hinein in den Wald, wo ein weiterer Umschwung in Kombination mit einem Airtimehügel folgt. Der hob uns in der vordersten Reihe tatsächlich überraschend stark aus dem Sitz. Hiernach durchfährt man eine rasante Wende um einen Spielplatz herum (früher stand dort ein
S&S-Tower), unterquert den gerade absolvierten Hügel und steigt schließlich in die erste
Blockbremse auf. Ein wahrlich flotter Auftakt, dessen aberwitziger Geschwindigkeitsrausch (verstärkt durch die Nähe zum Boden und die umgebende Vegetation) erst mit der Einfahrt in die Zwischenbremse nachlässt. Allerdings nicht lange, denn es folgt ein Highlight der Lisebergbanan. Die berühmte zweieinhalbfache
Helix am Hang, rund um eine
S&S-Schaukel und mit herrlicher Aussicht ins Tal. Also wenn man bei dem vorherrschenden Fahrtwind und den nicht zu verachtenden
G-Kräften in den unteren Teilen dieser
Helix überhaupt dazu kommt, diese zu genießen. Die Ausfahrt führt schließlich am Hang entlang, zunächst unter der Wildwasserbahn hindurch und dann mit einem weiteren Airtimehügel darüber hinweg. Eine weitere überraschend starke Airtimestelle bietet die Einfahrt in die finale 540°-
Helix, bei der man während des Abhebens noch schön zur Seite fliegt. Letztlich wird der Zug in einer letzten
Blockbremse bis fast zum Stillstand gebremst, ehe ein kleiner S-Kurven-Schlenker in die eigentliche Schlussbremse führt. Leider sind die Bremsen doch ein wenig rabiat, das geht auf anderen Schwarzkopf-Bahnen deutlich sanfter. Abgesehen davon ist die 1340 Meter lange Bahn aber eine echte Granate. Ein geniales Geschwindigkeitsempfinden, ein paar nette Airtimestellen, eine lange Fahrzeit und die optisch wie layouttechnisch perfekt umgesetzte Anpassung an das Terrain. Ganz zu schweigen von den hervorragenden Fahreigenschaften auch nach bald 30 Jahren des Betriebs. Ich kann mich dem guten alten Anton nur anschließen, die Lisebergbanan ist definitiv sein Meisterwerk.
Auch Alex und Kevin waren natürlich begeistert.
Einziger Wehrmutstropfen: Sie ersetzte quasi die hölzerne Bergbanan mit Bremser aus dem Jahr 1923.
Weiter ging es mit dem Counten bei Daim - The Ride.
Pardon, ich meine natürlich Kanonen, die die technischen Probleme überwunden und den Betrieb aufgenommen hatte.
Oder besser gesagt Kanönchen.
Denn ein Launch-Coaster á la Top Thrill Dragster und Co. hätte sicherlich nicht nach Liseberg gepasst. Ganz abgesehen davon, dass dafür sowohl Platz als auch Zustimmung seitens der Nachbarn fehlen würden. Wenn man also schon nicht den größten
Intamin-Launcher bauen konnte, so entschied man sich für die Saison 2005 eben für den Bau des kleinsten
Accelerator Coasters der Welt. Gerade einmal 24 Meter ist der
Top Hat hoch und die Strecke kommt auf lediglich 440 Meter Länge. Von der Erscheinung her also ein putziges Bähnchen, das äußerst kompakt angelegt wurde. Die Wartezeit war mit 10-20 Minuten angeschlagen, tatsächlich dürften es deren knappe 30 gewesen sein.
Der Wartebereich im Inneren der Bahn bietet allerdings noch Platz für deutlich mehr.
Außerdem hat man während der Wartezeit genügend Einblicke auf die Strecke und die vorbeirauschenden Züge.
Oder hin und wieder auf ein paar andere Onrider.
Zudem sieht man gut auf den benachbarten Balder.
Als wir endlich die Station erreicht hatten, ging dann plötzlich alles ganz schnell. Reihe aussuchen, die vorherigen Fahrgäste aussteigen lassen, Taschen ablegen, einsteigen, Bügel schließen. Dann die übliche Kontrolle und schon rastet der Zug in das
Catchcar ein - noch in der Station, weshalb der nächste Zug erst einfahren kann, sobald der gerade abgeschossene den
Top Hat erfolgreich überquert hat. Der Launch selbst ist wie von den Hydraulik-Launchern gewohnt schön knackig, endet aber gefühlt bereits dort, wo Schwesterbahnen erst richtig durchziehen. Es bedarf halt wirklich nur eines kurzen Rucks, bis die Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h erreicht ist. Nach den beiden Aushängeschildern Kingda ka und Top Thrill Dragtser fühlt sich dieser Abschuss irgendwie total komisch an. Eben unvollendet. Aber er reicht aus, um den Zug über die komplette Strecke zu schicken.
Das kurze Stück zwischen Launch und Top Hat scheint über dem Flusslauf geradezu zu schweben.
Der Top Hat bietet besonders bei der Abfahrt schöne Airtime.
Hierauf folgt ein kleiner Bunny Hop.
Der kippt am Ausgang zur Seite weg und führt so...
direkt hinein in den druckreichen Looping als erste Inversion.
Nahtlos geht es weiter mit einem zackigen Umschwung.
Dieser führt den Zug in die bodennahe Wendekurve mitten durch den Wartebereich.
Parallel zum Looping überfliegt man noch einen Airtimehügel.
Und schließlich geht es nach einer letzten Wende durch den Looping in die abschließende Heartline Roll.
Ein netter kleiner Launcher, dessen kompaktes Layout durchaus überzeugen kann. Die Fahreigenschaften sind ein wenig rauer, das macht angesichts der verwendeten Soft-Schulterbügel aber nicht so viel aus. Bleiben also noch der viel zu abrupt endende Launch und die allgemeine Winzigkeit des Kanönchens als Manko. Andererseits heißt es ja: "In der Kürze liegt die Würze." Nichtsdestotrotz konnte mich Kanonen nicht zu einer Wiederholungsfahrt hinreißen, auch wenn die Wartezeiten gemäß Nicolas Aussagen später stark zurückgingen. Die Konkurrenz in Liseberg ist einfach zu stark für diese Achterbahn-Ecke mit Balder und Kanonen.
Und dann mussten wir auch schon zum gemeinsamen Mittagessen aufbrechen.
Eigentlich gemein, uns bei dieser Aussicht auf etwas so langweiliges wie Essen warten zu lassen.
Im Stjärnornas Krog hatte man ein paar Tische für uns reserviert, auf die wir uns pünktlich um 13 Uhr verteilten. Ausnahmsweise gab es aber mal kein Buffet und wir hatten auch sonst keine Wahl, was uns vorgesetzt werden sollten. Also abgesehen von den Getränken. Das gespannte Warten wurde schließlich mit einem sehr leckeren Burger samt Beilagen belohnt. Wenn ich es so rekapituliere, war das so ziemlich das beste Essen der Tour. Für einige bezieht sich das sicherlich auch auf den Nachtisch (fragt mich jetzt bitte nicht, wie der bezeichnet wird), ich habe davon allerdings nichts gegessen. Ich bin halt doch etwas klott, wie man bei uns so schön sagt.
Vom Restaurant hatten wir einen super Blick auf die Bühne, wo bereits der Soundcheck von einigen Fans frenetisch gefeiert wurde.
Anschließend stand dann noch ein gemeinsamer Verdauungsspaziergang auf dem Programm, denn unser Hotel - das Scandic Opalen - lag nur etwa 10 Minuten Fußmarsch vom Park entfernt. Dort angekommen nahmen wir zunächst unsere Koffer und dann die Zimmerschlüssel in Empfang. Alex und ich hatten Glück, wir erwischten ein Zimmer mit Parkblick.
Die Zimmer waren glücklicherweise etwas geräumiger als jene in Kopenhagen.
Und die Aussicht über die Multifunktionsarena Scandinavium hinweg auf die Gothia Towers war auch nicht schlecht.
Zwischen den Hoteltürmen waren auch Helix, der Lisebergbanan-Lifthill und der Turm des neuen Sky Rollers zu sehen.
Lange blieben wir allerdings nicht und auch das benachbarte Kino reizte uns wenig.
Stattdessen pilgerten wir nun etwas wärmer gekleidet wieder zurück zum Liseberg.
Leider verschlechterte sich das Wetter derweil weiter. Es gab immer wieder kurzen Nieselregen...
Wenn man so die Promenade am Park vorbei läuft, vergisst man glatt, dass man auch hier mitten in einer Großstadt ist.
Am Eingang zum Park traf uns dann ein kleiner Schlag angesichts des Andrangs.
Auf der vorhin bereits gezeigten Bühne sollten am Nachmittag Marcus & Martinus auftreten. Zwei norwegische Brüder im Alter von zarten 14 Jahren, die 2012 den Melodi Grand Prix Junior - ein norwegischer Musikwettbewerb für Kinder - gewonnen haben. Die Nachwuchsstars scheinen in Skandinavien bereits eine riesige Fangemeinde zu haben. Das führte sogar so weit, dass der Freizeitpark am Nachmittag kurzzeitig wegen Überfüllung geschlossen werden musste. Einigen Onridern wurde dann auch wohl der Wiedereintritt verwehrt, da sie ja aber schonmal drin gewesen waren, ließ man sie letztlich doch passieren. Wir waren aber noch früh genug und konnten uns an der Menschenmasse vorbei unter Vorzeigen unserer Stempel ohne Probleme wieder Zugang zum Park verschaffen.
Dort steuerten wir nun zunächst das Kinderland ganz in der Nähe der Bühne an.
Für die Countschlampen unter uns wartete nämlich der kleine Zar mit guten 15 Minuten Wartezeit.
Also das Modell, welches als eben jener auch in den Hansa Park kommen sollte. Heißt hier allerdings Stampbanan.
Schon verrückt, dass eine so kleine Bahn so großen Ärger machen kann.
Ein solcher Aufkleber wird in Sierksdorf dann wohl kein Qualitätsmerkmal darstellen.
Und aus der Station heraus dachte ich schon, die Italiener hätten ein Schienenteil zu viel geliefert...
Tatsächlich ist das aber einfach nur Theming.
An sich also wirklich eine schöne Bahn, auch wenn es zur Eröffnung im Jahr 2013 noch ein Dach auf dem ersten Wagen gab, welches inzwischen wohl entfernt wurde/ werden musste. Für die Zielgruppe auch super geeignet, so gesehen hat der Hansa Park da schon eine gute Wahl getroffen. Man hätte nur vielleicht besser das Kleingedruckte gelesen, aber das ist ja eine andere Geschichte...
Ich versteh auch nicht, was der TÜV da auszusetzen hatte. Sieht doch nach robuster Technik aus?
Ansonsten sind wir im Kaninchenland, wie der Kinderbereich heißt, nichts weiter gefahren.
Auch den Zierer Coaster nicht. Also noch nicht. Hier war uns der Andrang definitiv zu hoch.
Die Oldtimerbahn haben wir leider auch später nicht mehr geschafft.
Dabei hätte man sich am Ausgang wohl einen neuen Führerschein ausdrucken können.
Das Kinderland geht schließlich in ein Hafenviertel über.
Dort sollten wir erneut in einem Hotel einchecken.
Nämlich im Spökhotellet Gasten. Ein Ganzjahresmaze, welches hier bereits seit 1998 erlebt werden kann.
Eigentlich waren wir davon ausgegangen, dass es sich hierbei um eine aufpreispflichtige Attraktion handelt, wie es auch überall zu lesen steht. Dann hätte ich auf einen Besuch tatsächlich verzichtet. Doch auf Nachfrage sagte man uns am Eingang, dass wir mit unserem Wristband auch hier kostenlosen Zugang erhielten, weshalb keiner von uns mehr Nein sagen konnte. Gestalterisch ist das Maze durchaus gelungen, die Schockmomente halten sich aber doch arg in Grenzen. Zumal man hier quasi polonäsenmäßig (also Hände auf die Schultern des Vordermannes) durchgeschleust wird. Nett ja, extra gezahlt hätte ich dafür aber nicht.
Aus dem Wartebereich zum Maze hat man zudem seltene Einblicke auf das Rafting des Parks.
Und zu dem gingen Alex und ich nun alleine.
Kevin und Nicolas hatten angesichts des Wetters keine Lust auf Wasserattraktionen. Sie wollten derweil den kleinen Discovery von Zamperla namens Spin Rock testen und Wiederholungsfahrten auf Balder und Kanonen tätigen. Das Kållerado-Rafting stammt von
Intamin und wurde 1997 eröffnet. Alex und mich platzierten die Ride-Ops zusammen mit einer fünfköpfigen Familie in einem der Neunerboote. Die 560 Meter lange Strecke wartet mit den üblichen Elementen wie Stromschnellen, Fontänen und kleinen Wasserfällen (allerdings keine große Wasserfall-Allee) auf. Einige der Spritzer und Fontänen kommen dabei tatsächlich sehr überraschend und scheinbar unregelmäßig, sodass der Feuchtigkeitsgrad ein wahres Glücksspiel ist. Neben einigen sehr schnellen Passagen gibt es zudem auch sehr langsame Stellen, bei denen man im schlimmsten Fall auch mal eine Fontäne mehrfach abbekommen kann. Eine dieser Stellen ist das große Wellenbecken fast zu Beginn der Fahrt. Hier trieb uns die Strömung weit nach links, sodass ein recht mittig fahrendes schnelleres Boot einfach überholte - und uns erst recht nach links wegschubste. So blieben wir dann bei kaum vorhandener Strömung fast stehen und stießen dann bald an einen dieser rotierenden Kegel. Der brachte uns allerdings auch nicht wirklich weiter, sondern versetzte das Boot lediglich in eine ihm entgegengesetzte Drehung, während ein zweites Boot an uns vorbei fuhr. Ein drittes Boot rammte uns fast zeitgleich von hinten erneut gegen den Kegel - und quetschte sich wenig später ebenfalls an uns vorbei. Nach einer weiteren Drehung um unsere eigene Achse erfasste uns dann aber doch nochmal die Strömung und zog uns durch die Kegel auf die weitere Strecke, wo wir die Verfolgung der anderen Boote aufnahmen. Einen Platz konnten wir tatsächlich in einem weiteren Wellenbecken zurückerobern - und konnten dieses Boot vor der Auffahrt zurück zur Station geradeso abblocken. War auf jeden Fall eine lustige Fahrt.
Hin und wieder kann es auf dem Kanal also durchaus etwas voller werden. .mrgrin:
Und wo wir eh schon nass waren, nahmen wir auch die Wildwasserbahn noch mit.
Erbaut im Jahre 1973 von Arrow und ausgestattet mit Doppellade-Station.
Die Zahl der Fahrwilligen war jedoch etwas größer als beim Rafting, trotz der widrigen Witterungsverhältnisse. Wir bekamen hier dennoch zu zweit ein Boot für uns allein und erklommen so schon bald den recht langen Lifthill den Liseberg hinauf. Dort folgt eine kurze Wende und dann schippert man ein wenig am Hang entlang mit herrlicher Aussicht auf den unteren Parkteil. Noch dazu hatten wir Glück, die Lisebergbanan donnerte hier genau über uns hinweg. Fast zum Greifen nah. Schließlich schwenkt die Fahrrinne wieder Richtung Berg und es folgt ein zweiter Lifthill. An dessen Spitze angelangt führt die Strecke quasi einmal um den in diesem Jahr neu angelegten Bereich Liseberg Gardens, ehe endlich der erste Drop folgt. Etwa 9 Meter geht es in die Tiefe, wo jedoch nach dem Splash nur ein kleiner Dip, ein flotter Knick und eine ganz kurze Gerade folgen. Danach geht es auch schon direkt die verbliebenen 14 Meter hinab, wo man auch gleich wieder in die Station einfährt. Ein wirklich ungewöhnliches Layout für eine solche Wildwasserbahn. Mit insgesamt 23 Metern hätte man also sicherlich den damals höchsten Drop einer Wildwasserbahn (zumindest Europas) haben können. Dafür wäre der Auslauf unten am Berg aber doch deutlich zu kurz gewesen, sodass die Variante mit den zwei Drops kurz hintereinander wohl die bessere Wahl war. Macht jedenfalls einiges her und kommt - wenn man es nicht weiß - ein wenig überraschend.
Zwischen Station, Lift, Drop und Berg können zudem Nachwuchskapitäne herangezüchtet werden.
Gesponsert von der Stena-Line, die wir im weiteren Verlauf der Reise ja noch näher kennenlernen sollten...
Kevin und Nicolas stießen dann wie vereinbart am Zierer Star Shape zu uns. Der war nur leider defekt.
Anlässlich der gerade stattfindenden Fußball-EM passte das Torwandschießen sehr gut.
Allgemein in den skandinavischen Parks sind Spielbuden sehr beliebt.
Erwähnte ich bereits, dass der Parks extrem voll war?
Für uns ging es nun endlich auch zu Fuß auf den namensgebenden Berg, wo wir die Neuheit des Jahres testen wollten.
Den genial platzierten Sky Roller AeroSpin von Gerstlauer.
Nach meiner Premiere in Bakken am Vortag nun also schon das zweite Modell. Allerdings gab es zwischen den beiden Anlagen wohl noch ein paar Modifizierungen, die Flügel ließen sich beispielsweise nicht so weit kippen wie in Kopenhagen. So taten wir uns alle recht schwer mit Überschlägen, selbst Nicolas als Profi. Ich selbst stand immer wieder kurz vor dem Überschlag, hing sekundenlang kopfüber, kippte aber jedes Mal doch wieder zurück und musste erneut Anlauf nehmen. Am Ende zeigte der eingebaute Zähler (coole Sache übrigens) bei mir exakt einen Überschlag. Das reichte immerhin für Platz drei bei dieser Fahrt hinter Nicolas und Alex. Bei allen anderen zeigte der Zähler nämlich eine 0. Vielleicht hatten wir auch einfach Pech mit dem Wind. Schade, so konnte die Anlage leider nur bedingt überzeugen. Andererseits wäre die Aussicht auch fast zu schade, um sie durch Dauerdrehen zu verwischen, einen richtigen Aussichtsturm gibt es ja leider nicht mehr...
Zusammen mit einem Spielplatz und einem Karussell wurde der Sky Roller in den neuen Liseberg Gardens dieses Jahr eröffnet.
Von hier oben bietet sich ein toller Blick ins Tal. Hier mit gleich 4 Achterbahnen auf einem Bild.
Achterbahnen sieht man aber nicht nur beim Blick nach unten.
Der Weg führt direkt unter der zweieinhalbfachen Helix der Lisebergbanan hindurch.
Und über der Helix fährt Helix.
Egal wo man hinschaut, irgendwo rauscht mit Sicherheit gerade ein Zug vorbei - manchmal auch zwei.
Achtung am Gleis 1, ein Zug fährt durch!
Per Rolltreppe fuhren wir noch eine Ebene weiter hinauf, zum Freifallturm und zur Station von Helix.
Denn genau dort wollten wir nun hin.
Also zumindest ein Teil von uns. Alex als Wiederholungsbesucher kannte die Bahn bereits und war in Anbetracht der Tatsache, dass wir nach Parkschluss auch hier noch eine ERT haben sollten, nicht erpicht darauf, sich nun in die Warteschlange einzureihen. Zumal er die Warteschlange wohl besser einschätzen konnte als wir anderen, die die Anzeige von 0-10 Minuten zwar auch nicht so recht glaubten, aber auf das beste hofften. Aber wir wollten kein Risiko eingehen, die ERT hätte ja aus den verschiedensten Gründen ausfallen können. Leider ist die Queue von
Helix extrem verwinkelt und nie komplett einzusehen. Mehrfach ist man nah an der Station, wird dann aber doch nochmal weit außen herum geschickt. So dauerte es tatsächlich wohl etwa 45 Minuten, bis wir endlich in einem der bequemen
Mack-Züge Platz nehmen konnten. Und zwar zunächst bei absoluter Stille (vom allgemeinen Gemurmel der wartenden Besucher einmal abgesehen) im spartanisch kühlen Wartebereich. Erst nach mindestens der Hälfte der Zeit ertönte plötzlich der Soundtrack aus den Lautsprechern...
Nackter Stahl und Beton dominieren den verwinkelten Wartebereich.
Nur unter dem Verschiebegleis und später unter der Station werden die Besucher auf größeren Flächen im Zick-Zack zusammengepfercht.
Hat man es endlich in den Zug geschafft, stürzt sich dieser direkt aus der Station mit einem Drop in den ersten Korkenzieher hinein.
Nach einer eher gemütlichen, weiten Kurve bringt der erste Launch den Zug sanft auf Tempo.
Anschließend kreuzt man gleich zweimal die Rolltreppe.
Zunächst per Corkscrew und nach flotter Wende nochmals per Airtimehügel.
Den Berg hinab windet sich die Strecke zur nächsten Doppel-Inversion.
Dem recht druckreichen Pretzel Loop, von rcdb als Norwegian Loop geführt.
Insbesondere die leichte Kurve im Ausgang haut ordentlich rein.
Auf einen weiteren Airtimehügel folgt eine Zero-G Roll über Göteborg.
Mit einem fetzigen Umschwung wirft sich der Wagenverbund in eine Helix.
Eine der intensivsten Stellen des Layouts.
Wieder oben angekommen kann man in der Kurve über Lisebergbanan unter der Wildwasserbahn hindurch etwas Luft holen.
Aus der Fahrt heraus erfolgt nun der zweite Launch auf die Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h.
Wie man uns später noch erklärte, sind beide Launchs auch Blockbereiche. Ein Timer verhindert zwar, dass zwei Züge zu dicht hintereinander gestartet werden können, aber im Fall der Fälle würde ein Zug auf den Launchs zum Stillstand gebracht, wenn der nächste Abschnitt noch belegt wäre - oder eben bei einem
Rollback. Die Launchstrecken sind auch so konzipiert, dass sie die Züge aus dem Stand heraus auf die nötige Geschwindigkeit für die weitere Strecke beschleunigen können. Theoretisch wohl auch voll besetzt, aber das erlaubt
Mack nicht. Sollte der Fall eintreten, müssten die Züge also vor dem erneuten Abschuss evakuiert werden. Schade, denn die Standard-Launchs sind eher so lala...
Es folgt das höchste und damit leider auch hässlichste Element von Helix.
Der Inverted Top Hat, der den Zug 52 Meter über dem tiefsten Punkt der Bahn zum sechsten Mal invertiert.
Optisch ein Fehlgriff, aber das Ding fährt sich dummerweise so anders und geil, dass es zu meinem Lieblingselement avancierte...
Noch ein richtig starker Airtimehügel, ...
eine weitere rasante Kurve...
und schließlich windet man sich in geschmeidigen S-Kurven den Berg hinauf.
Wobei mir einer der Umschwünge bei der späteren ERT immer unrunder vorkam.
Zum Abschluss stellt eine langsame Heartline-Roll die Welt geradewegs auf das Riesenrad zufahrend ein siebtes und letztes Mal auf den Kopf, ehe die Schlussbremse dem 1381 Meter langen Ritt ein Ende setzt. Damit ist
Helix nach California Screamin' die zweitlängste Achterbahn mit Inversionen. Und was für eine! Ich war doch ein wenig skeptisch, das Layout sah zwar schon nach einer Menge Spaß aus, aber dass es doch so gut und intensiv ist, hatte ich nicht erwartet. Abzüge gibt es allerdings in der B-Note. Man hat zwar tatsächlich versucht, das vorhandene Gelände auszunutzen und den Berg nicht zu sehr zu verunstalten, das ist aus meiner Sicht aber nur bedingt gelungen. Einige Elemente wie der Pretzel
Loop oder eben der
Top Hat ragen einfach zu weit hinauf und stören mit ihren komplexen Stützkonstruktionen einfach die Optik. Das macht die Lisebergbanan als offensichtliches Vorbild definitiv besser, weshalb sie für mich letztlich auch die bessere Bahn bleibt. Aber
Helix ist natürlich auch klasse.
Alex wartete derweil schon am Ausgang, damit wir alle zusammen noch den Free Fall Tower AtmosFear testen konnten.
Der war früher mal ein Aussichtsturm.
Zur Saison 2011 wurde er nach dem Vorbild des Heide Parks eben zu einem Freifallturm umgebaut. Man sieht an den Fensterfronten noch ganz genau, wo sich damals die Zugangstüren befanden. Leider hat man hier eine feststehende Ringgondel verbaut, eine Drehung hätte bei DER Lage aber definitiv nicht geschadet. So hat man leider nur einen kleinen Teil der grandiosen Aussicht. Der Fall selbst in Ordnung, meiner Meinung nach wäre eine Beibehaltung des Aussichtsturms aber besser gewesen.
Wieso nur ist das kein Gyro-Drop Tower?
Anschließend testeten wir noch die S&S-Schaukel UppSwinget.
Die Hanglage sorgt auch hier für eine deutliche Aufwertung des Erlebnisses.
Danach trennte sich unsere Gruppe nochmals auf.
Alex und mir fehlte ja noch ein Count, die anderen legten darauf keinen Wert und wollten lieber Wiederholungsfahrten absolvieren.
Zurück im Kinderland stellten wir uns also für den 2009 eröffneten Rabalder an.
Das Layout des Force - Two von Zierer dürfte soweit bekannt sein.
Rabalder ersetzte damals einen Tivoli - Medium aus gleichem Hause, der nun im niederländischen Mondo Verde zu finden ist.
Die drehwurmfreudige Warteschlange verlangte uns noch immer etwa eine halbe Stunde Geduld ab, bis wir die eigentlich zu Genüge von baugleichen Anlagen bekannte Fahrt absolvieren konnten. Aber wir hatten Glück, denn kurz hinter uns war der Wartebereich wohl geschlossen worden. Genau wie wohl bei allen Attraktionen im Kinderland, die erhoffte Fahrt auf der Oldtimerbahn zum Führerschein Ausdrucken fiel damit leider ins Wasser. Aber den nahen Polypen im Jukebox-Design nahmen wir noch mit. Immer mit passender Rock&Roll-Musik zur Fahrt. Die Fahrt selbst gehörte meiner Erinnerung nach aber leider zu den schwächeren der Tour.
Das 2012er Modell von Gerstlauer ersetzte die 1993 eröffnete Anlage von Schwarzkopf in ähnlichem Design.
Außerdem hatte die Zeit noch für zwei Wiederholungsfahrten auf der Lisebergbanan gereicht.
Langsam aber sicher brach die Nacht über Göteborg herein.
Bald sollte der Park schließen und unsere ERT auf Helix beginnen.
Zeit also, ein letztes Mal den Liseberg zu erklimmen.
Die Meute wartete schon darauf, auf die Bahn losgelassen zu werden.
Und dann war es endlich soweit...
Von den drei Zügen durften wir allerdings nur zwei besetzen, der dritte fuhr immer leer mit. Das reichte aber auch dicke, spätestens nachdem die ersten Mitreisenden aussetzten. Eine komplette Stunde jagten wir durch die Stille des immer dunkler werdenden Lisebergs. Wobei die Dunkelheit eben von den genialen Scheinwerfern der Züge durchbrochen wurde. Und die Stille von immer wiederkehrenden Toblerone-Rufen...
Die Beleuchtung macht einiges her.
So sausten wir ein ums andere Mal durch den dichten Wald des Lisebergs.
Und hinauf in den Himmel Göteborgs.
Toblerone!!!
Eine tolle ERT mit erstklassiger Stimmung. Einfach genial und ein perfekter Abschluss des Tages. Also fast...
Nach der letzten Fahrt bot man uns nämlich an, noch einen Blick in die Garage zu werfen und beim Abstellen der Züge zuzuschauen. Da sagten wir natürlich nicht nein.
Der König der Könige sicherte sich dort gleich mal den Thron.
Ob ihr wirklich richtig steht, ...
seht ihr wenn das Licht an aus geht.
Bei Mack liegen die Fahrwerke in der Abstellung frei, damit man die Räder leichter wechseln kann.
Wegen der Frontscheinwerfer war die Batterie am ersten Wagen am schnellsten leer. Der Rest leuchtete noch eine ganze Weile nach.
Und alle machten sie Fotos wie bei einem Großereignis.
Wenig später kam Zug Nummer zwei hereingerollt.
Einer der Techniker beantwortete den um ihn herumstehenden Fans noch ein paar Fragen. Sehr cool.
Und die Züge eigneten sich wunderbar für ein paar Erinnerungsfotos.
Einige von uns wollten schon gar nicht mehr gehen, aber langsam wurde es Zeit.
Im Dunkel der Nacht schlichen wir hinab Richtung Ausgang.
Helix und den Liseberg hinter uns lassend.
Ein letzter Blick auf den Drop aus der Station heraus.
Und dann hieß es weit nach 23 Uhr Abschied nehmen.
Mit einem kleinen Gruppenfoto zum Abschluss.
Das Riesenrad hatten wir leider auch nicht mehr geschafft. Ein Grund mehr, nochmal zurückzukehren...
Fazit: Liseberg ist ein wahrlich einzigartiger Park, der auch genau weiß, wie man mit seinen Fans umzugehen hat. Mit der Lisebergbanan,
Helix und auch Balder sowie Kanonen stehen hier einige sehr gute Achterbahnen. Aber auch die anderen Fahrgeschäfte wie das Rafting, die Wildwasserbahn und wegen der Lage auch der neue Sky Roller wissen definitiv zu überzeugen. So richtig einschlagen konnte der Park bei mir dennoch nicht. Er war schön und die beiden ERTs waren absolute Highlights, aber der restliche Tag wurde leider ein wenig vom schlechten Wetter und dem enormen Besucherandrang verhagelt. Wobei sich die Wartezeiten ja eigentlich noch im Rahmen hielten, aber im Vergleich zum Rest der Tour konnten sie einfach nicht mithalten. Schade, aber hier wird wohl ein erneuter Besuch für ein besseres Bild sorgen müssen...