Nur der frühe Vogel fängt den Wurm. Diesem Sprichwort nach, klingelte der Wecker in Kopenhagen zu einer Uhrzeit, zu der ich manchmal erst ins Bett gehe. Es stand aber eine lange Reise nach Göteborg an und da uns der kommende Park die eine oder andere Überraschung bieten möchte, verzichtet der geneigte Achterbahnfan gerne auf den Schönheitsschlaf und das Frühstück. Auf den herbeigesehenen Schlaf im Bus sollte der Mitfahrer aber zumindest noch bis zum Grenzübergang nach Schweden warten. Befindet sich dieser doch auf der bekannten Öresundbrücke, die weltweit längste Schrägseilbrücke mit kombinierten Bahn- und Straßenverkehr, nach der wir noch eine kleine Polizeikontrolle hatten. Danach konnte ich aber meine ersten Minuten in meinem vor allem in Stockholm liebgewonnen Schweden genießen.
Wer mitgezählt hat wird erkennen, dass ich mal wieder einen Bericht überspringe, da ich nach dem Bericht vom Dominik nicht mehr wüsste, was es dazu noch zu sagen gebe, zumal ich dort auf den Wasserpark verzichtet habe. Aus diesem Grund gehe ich auf das Skara Sommerland ganz kurz am Ende von diesem Bericht ein.
Das Wetter an diesem Tag war nicht das Beste auf der Tour. Es regnete zwar nicht, dafür war es den ganzen Tag stark bewölkt und nicht sonderlich warm. Einige Attraktionen im Park führten aber trotzdem dazu, dass ich zwischendurch mal wieder in Flammen stand (daher auch der Threadname, zumal wir uns heute in Göteborg aufhalten, das eine weitere Metalhauptstadt darstellt, aus der die gleichnamige bekannte Band kommt), auch wenn das Wetter und der viel zu kurze Schlaf ab und an dazu führten, dass die Kerze zwischendurch auch mal flackerte.
Daher nehmen wir nun die Ausfahrt zum Liseberg, wo uns Sammy gegen halb 10 absetzte.
Der Eingang mit einigen enthusiastischen weiblichen Fans zweier 14-jähriger Jungs.
Ein großer Teil unternahm noch einen kurzen Ausflug zu den imposanten Gothia Towers, um nach den vielen Kilometern der dortigen Toilette einen Besuch abzustatten. Nach der Rückkehr ging es durch ein Drehkreuz und unter ängstlichen Blicken der jungen Mädels (wir könnten ja die erste Reihe stehlen … ähm nein) in den Park.
Dort begrüßte uns ein Parkmitarbeiter, dessen Namen mir leider entfallen ist.
Er zeigte uns ein wenig den Park und verlor ein paar Worte zu ihrem grünen Schmuckstück.
Um kurz vor 10 und somit eine Stunde vor Parköffnung zog es uns aber zum hölzernen Balder.
Nach einem Gruppenbild an unserem T-Shirt-Day und deren schnellem Wiederverpacken unter einer mehrschichtigen Kleidung ging es über den Fastpass-Zugang in die Station.
Nachdem der blaue Zug abgefahren war, wartete der rote Zug auf mich und blieb bis 11 Uhr mein fahrbarer Untersatz.
Balder ist meine erste
Intamin-Holzachterbahn (ja, ich war noch nie im Heide-Park …), weswegen ich sehr gespannt war, wie mir dieses Modell gefallen wird. Wie üblich habe ich versucht so wenig wie möglich über die Bahnen in Liseberg in Erfahrung zu bringen, damit ich möglichst ohne Spoiler und Beeinflussung von außen eine Meinung bilden kann.
Zunächst geht es mit einem quietschenden Reifen auf den richtig steilen Lift auf 36 Meter Höhe und von dort mit einer noch steileren Abfahrt wieder hinunter.
Vor allem auf den hinteren Plätzen sehr lustig zu fahren.
Dabei zeigte sich aber, dass ich Balder nicht mit meinen bislang gefahren Holzachterbahnen vergleichen kann, da er sich einfach nicht wie eine dieser fährt. Nach dem grandiosen hölzernen Auftakt am Tag zuvor fehlen mir hier einfach schnelle Umschwünge/Kurven mit seitlichen
G-Kräften und das hölzerne Rappeln. Dieses Gerät fährt sich für mich viel zu sanft für eine Holzachterbahn und ist sogar im Vergleich mit der GeForce, mit der ich ihn eher gleichsetzen würde, viel sanfter. Zur frühen Morgenstunde erwartete ich bei den kalten Temperaturen keine oberschenkelbrechende
Airtime (die ich eh nicht so mag), weswegen ich später am Tag nochmals gefahren bin. Einigermaßen warm machte mir die Bahn eindeutig mehr Spaß, aber die Kurven werden für meinen Geschmack trotzdem zu langsam befahren. Die Hügel bieten aber ganz nette schwerelose Momente, die zum Glück nicht wie bei der blassroten Bahn in Haßloch zu blauen Flecken führen.
Ein Bild was natürlich in keinem Bericht fehlen darf.
Thematisierung ist in Liseberg allgemein kaum vorhanden, aber eine Holzachterbahn gestaltet sich sowieso selbst am besten, auch wenn Balder fahrtechnisch nicht dazuzählt. Die Stimmung am Morgen war aber wunderbar und durch die zwei eingesetzten Züge konnten wir nahezu jede Reihe testen und genau wie die Bahn langsam warmwerden für den Rest des Tages. Beeindruckend fand ich aber die Streckenteile, die durch die Holzkonstruktion führen. Diese und die zwei Tunnel (die Abfahrt in zweiteren stellt hinten sitzend meine Lieblingsstelle an der Bahn dar) führen quasi zu einem konstanten Headchopper-Effekt. Nach etwa einer Stunde kamen dann die ersten Besucher in der Station an, denen wir die Bahn überließen.
Da sich Kanönchen noch etwas Zeit ließ um zu öffnen, ging ein Großteil der Gruppe zu Stengels Meisterwerk: der
Lisebergbanan, von der ich leider kaum Bilder gemacht habe.
Nach der ersten Wartezeit von etwa zwanzig Minuten kamen wir in der Station an und konnten das erste Mal die guten Bremsen aus deutscher Produktion betrachten.
Von dort macht sich der Zug nach dem Abfahrtspfiff auf den Weg zu einem langen Lifthill.
Diesen Terrain-Coaster musste ich bei der ersten Fahrt einfach in der ersten Reihe fahren. Und was soll ich anderes sagen als: „WOW“. Eine fast konstant hohe Geschwindigkeit, die die Tränenflüssigkeit in die Augenwinkel treibt und in den Senken der Helices auf die Wangen drückt. In vorderster Reihe sitzend hebte ich beim Hügel nach der dritten und vor der letzten
Helix sogar überraschend leicht ab. Die ganze Zeit dabei mit einer Laufruhe, die bei dem Alter und der Laufleistung der Bahn einfach überwältigend ist und gefühlt an jeder Attraktion in Liseberg mehrmals vorbeischießend. Nach über einem Kilometer begrüßt einen dann die Bremse zurück auf Ausgangsniveau, wodurch es im ganzen Zug erstmal
macht. Zurück in der Station wollte ich eigentlich sofort nochmal fahren, was wir bei der aus dem Eingang herauskommenden Warteschlange jedoch auf später verschoben, haben wir doch noch etliche Attraktionen zu entdecken.
Danach ging es zum ersten Mal zum Kanönchen, auf das ich aber erst später zu sprechen kommen mag. Kurz darauf war aber schon 13 Uhr, weswegen wir uns zum Stjärnornas Krog aufmachten, wo uns der Park ein leckeres Mittagessen spendierte.
Als Hauptspeise gab es einen leckeren Hamburger mit noch leckeren Pommes, die ich auf unserem Tisch durch das fehlende Frühstück nahezu vernichtete.
Da ich kein süßer Junge bin, aß ich diesen doch toll aussehenden Kuchen leider nicht …
Anschließend verließen wir Liseberg aber zum ersten Mal, da Sammy an unserem Hotel wartete und wir unsere Koffer in die Zimmer brachten. Von diesem hatten wir sogar einen netten Blick auf den Park.
Zum Glück ist meine Gruppe um Dominik, Alex und Kevin schnell wieder aufgebrochen, denn nicht nur die paar Fans am Morgen haben sich auf den Weg zu Marcus & Martinus gemacht. Der Weg zum Park ist ganz nett anzusehen.
So war der hier leere Bühnenvorplatz brechend voll, was sich aber auch auf den Park verteilte.
Aufgrund dieser Menschenmassen war zwischendurch der Zugang zum Park gesperrt, wir konnten aber glücklicherweise noch hinein und eine schon sehnsüchtig erwartete Achterbahn fahren: Die
Stampbanan von Preston & Barbieri.
Dass so eine kleine Bahn im Hansa Park ein so großes Problem sein kann …
Aufgrund der geringen Kapazität mit etwas Wartezeit, ist diese Familienachterbahn aber sehr schön gestaltet. Man findet sogar ein Schienenstück, von dem auch gestandene Onrider dachten, dass es zur Bahn gehörte. Den Rest des Kinderlandes ließen wir aufgrund zu vieler Kinder links liegen und …
… und gingen wieder zurück zum Hotel.
Aber nicht unser Nachtdomizil, sondern das
Spökhottellet Gasten. Durch unsere Wristbands hatten wir zu diesem eigentlich aufpreispflichtigen Erlebnis freien Zugang. Mit einer Polonäse Blankenese geht es durch dieses gestalterische Meisterwerk. So eng beieinander und dadurch ohne wirkliche Schreckeffekte für meine, am letzten Platz laufende Wenigkeit, gefiel mir sogar dieses Maze, wozu aber die sagenhafte Thematisierung den größten Anteil bescherte.
Hier in der Nähe stand bis 2002 auch der HangOver, ein seltener
Vekoma Invertigo. Seit Jahren freue ich mich auf eine Erstfahrt und nachdem ich dieses Jahr gezwungenermaßen am Movieland Park am Gardasee vorbeifahren musste, freue ich mich umso mehr auf meinen baldigen Bagatelle Trip, wo ich dieses Liseberg-Relikt nachholen und meine geliebte Vekomapalette erweitern kann.
Da sich diese Achterbahnfahrt also auf nächstes Jahr verschiebt, ging das Wien/Eifel‘sche Duo auf Wasserjagd auf dem Kållerado-Rafting und der Wildwasserbahn.
Da noch einige Tage Tour auf mich warteten und das Wetter nicht so gut gewesen ist, wollte ich nicht riskieren krank zu werden (was ich leider relativ schnell werde, vor allem wenn der Wintertraum bevor steht). Die Wildwasserbahn von Arrow werde ich aber bei einem baldigen Besuch unbedingt nachholen.
Kevin und ich gingen stattdessen zu einer Wiederholungsfahrt auf Balder, um die Bahn auch warm gefahren zu sein. Nach nun längerer Wartezeit bleibt es aber dabei und sie wird auch weiterhin nicht mein Highlight werden … Weiterhin sind wir noch einige Male das Kanönchen und die Banane gefahren, bei denen die Wartezeit stark zurückgegangen waren. Gegen 17:45 trafen wir uns wieder mit den beiden Wasserratten, denn wir wollten eine gemeinsame Runde auf dem
Zierer Star Shape drehen.
Diese Jungfernfahrt wollte mir die Mechanica aber leider nicht gönnen. Wäre ich mal lieber am Morgen gleich damit gefahren …
Daher ging es den Hügel hinauf, vorbei am Aerospin, zu einer anderen Premiere.
Wartet mit der S&S Schaukel Uppswinget eine andere langersehnte Jungfernfahrt.
Platzgenommen auf der Talseite war ich gerade dabei, den Bügel auf die Oberschenkel zu klappen, als der Mitarbeiter gerade dabei war die Bügel bei den anderen Fahrgästen herunterzudrücken.
Mich ließ er dann überraschend aus, wodurch ich zahlreiche Zentimeter Freiraum hatte. Und diese machten sich nach den ersten Schaukelpartien unglaublich bemerkbar. Nachdem ich mit Schwung in den Sitz gedrückt wurde, geht es mit abnehmender Geschwindigkeit dem Scheitelpunkt entgegen. Hier beginnt dann eine beim ersten Mal ewig andauernde Schwerelosigkeit, bei der ich weder Sitz- noch Bügelkontakt hatte. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit wurde ich dann wieder vom Bügel aus der Schwerelosigkeit gerissen. Auf der anderen Seite wiederholt sich dieses Erlebnis mit Blick gen Boden. Zum ersten Mal dachte ich, dass ich gleich aus dem Sitz fliege, was gepaart mit einem Freiheitsgefühl, welches ich bislang nur auf der Black Mamba hatte, nun jedoch ohne Schulterbügel mit vollkommener Freiheit, zu einem absoluten Lachflash führte. Noch heute kommen mir die Tränen, wenn ich daran denke, dass ich diese Swinget nur einmal gefahren bin …
Nun war es 18 Uhr und eine Fahrt auf der schwedischen grünen Hölle stand an. Auch wenn wir noch eine ERT am Abend hatten, wollten wir kein Risiko eingehen, nicht dass die Bahn einen technischen Defekt hat und wir auf eine Fahrt damit verzichten müssen. Die nächsten Minuten lassen sich näherungsweise mit einer f(x) = –sin(x) Funktion beschreiben. Auf dem Weg nach oben fiel mir auf der Rolltreppe auf, dass mir jemand meine Kamera-Tasche gestohlen hat. Zum Glück habe ich meine Wertsachen immer an mir in verschlossenen Taschen und habe meine Kamera in der Hand gehalten. Trotzdem ging meine nach der Uppswinget überragende Laune rasant nach unten. Nachdem wir vor dem Eingangsschild von
Helix mit einer Anzeige von 0-10 Minuten standen, stellten wir uns selbstverständlich sofort an. Nach ein paar Metern war uns aber schnell klar, dass diese Anzeige nicht stimmen konnte (und die Sinusfunktion sinkte weiter).
Helix hatte vermutlich kurz zuvor einen technischen Defekt, wodurch die Wartezeit schnell anstieg. Die Warteschlange ist aber nicht sonderlich einladend und bewirkte somit keinen Wendepunkt beim Sinus, zumal wir in den ersten knapp 30 Minuten ohne Soundtrack überleben mussten. Für mich eine der hässlichsten Warteschlangen überhaupt, aber Geschmäcker sind weiterhin unterschiedlich. Nach dieser gefühlt ewig langen halben Stunde bekamen wir dann endlich einen Blick auf das Stationsgleis von unten, wodurch ich wenigstens etwas die Technik begutachten konnte. Somit war die miese Laune an ihrem Tiefpunkt angelangt und besserte sich nun langsam (ich bin einfach eine Frohnatur). Dann setzte auch endlich der Soundtrack ein, den ich mir vorher nie angehört hatte. Der Stationstrack finde ich mit der Abwechslung von ruhigen und kraftvolleren Passagen wunderbar stimmig (auch wenn ich eigentlich härtere Musik höre) und er schob die Sinus-Funktion schnell wieder in positive Bereiche. Diesen Track höre ich mir nun meistens morgens auf dem Weg zur Universität an, da er wunderbar auf den Tag einstimmt. Nachdem wir nach fast 45 Minuten die Launchplattform erreichten stieg die Spannung immer weiter, steht doch nun eine nach etlichen Reviews als grandiose bezeichnete Achterbahn an. Nachdem mich die Musik zurück ins Leben geholt hat, setzte dort oben auch der andere Soundtrack ein. Wie sollte es anders sein, als dass direkt vor dem Einstieg in die erste Reihe gerade der Dubstep-Teil anfing und die Sinuskurve durch die Decke hob.
Dann stand eine Fahrt mit zahlreichen Überschlägen vor uns.
Darunter auch eine meiner geliebten Zero-G‘s.
Schön an den Berg anschmiegend, …
… wird der Park nahezu einmal von vorne nach hinten befahren.
Die Bahn ist einfach extrem lang und bietet eine ungeahnte Abwechslung. So wird man mehrmals auf den Kopf gestellt, im am Anfang gezeigten Norwegian
Loop extremst in den Sitz gepresst, dass bei manchem schon Schnapatmung einsetzen dürfte …
… und gegen Ende auf den hinteren Sitzplätzen aus dem Sitz gerissen. Wenigstens zwei Hände gehen naach oben.
Einen knackigen Launch sollte der Gast hier nicht erwarten, was für mich aber kein Problem darstellte, da ich das eh nur als Beiwerk betrachte. Meine Lieblingsstellen befinden sich aber direkt vor und direkt nach dem zweiten Launch.
Wird der umschwungliebende Mitfahrer davor doch in einer knackigen Kurvenkombination toll umhergeworfen.
Danach folgt zwar die für mich von der Ästhetik unschönste Stelle der Bahn, die sich aber vor allem auf den hinteren Plätzen unheimlich toll fährt.
Beginnt hierbei doch auf diesen Plätzen zunächst eine Hangtime einzusetzen, in deren Folge der Zug aber mit noch auf den Kopf stehenden Fahrgästen wieder Geschwindigkeit aufnimmt und den im Bügel hängenden Fahrgast wieder in die Horizontale dreht.
Zum Schluss geht es mit ein paar S-Schlenkern und einer Heartline-Roll zurück in die Station.
Eine Bahn also, die einen mit einem klasse Soundtrack in der doch kahlen Station einheizt und vieles zu bieten hat, um eine wahrlich Weltklassebahn zu sein. Irgendwie kam dieses atemberaubende Gefühl aber leider nicht bis in mein Innerstes. Die Bahn hat wirklich einige tolle Stellen aufzuwarten und kann ohne Probleme als Lisebergbanan II bezeichnet werden, aber der letzte Funke wollte auch abends zur ERT nicht auf mich überspringen. Aber ich bin da bekanntlich etwas speziell was das angeht, was nicht heißen soll, dass mir die Bahn vor allem am Ende keinen mordsmäßigen Spaß machte.
Der Vergleich mit der BlueFire darf natürlich auch nicht fehlen. Für
Helix würde ich selbstverständlich eine längere Wartezeit in Kauf nehmen, jedoch fehlten mir bei der grünen Schwester die taronige Auffahrt zur
Blockbremse, die einen vorne schön seitlich in den Bügel hebt und mein Lieblingsfahrelement: der Twisted
Horseshoe. Außerdem stehe ich lieber dort an, da es etwas mehr zu sehen gibt als Beton, dafür aber keinen tollen Soundtrack. Da ich kurz nach der Tour bei einer ERT auf dem blauen Feuer teilnehmen konnte, kann ich aber sagen, dass ich lieber auf
Helix dauerfahre, wobei mir das mit 140 km Anreise der Europa Park leichter macht. Was außerdem auffiel war, dass
Helix ziemlich unruhig fuhr. Auf der BlueFire hatte ich dies erst, als ich im Rahmen der ERT einmal ganz alleine in der ersten Reihe fahren konnte.
Dieses Fahrerlebnis mussten wir danach erstmal etwas sacken lassen, wofür sich nur eine Attraktion anbieten konnte:
Der höchste Freifallturm Europas AtmosFear.
Die Sitze sind aber nichts für mich.
Im Gegensatz zu den normalen Towern bieten die zwar etwas mehr Oberkörperfreiraum, jedoch kann ich mich bei diesen nicht in den Sitz legen, wie ich es sonst konnte. Auch bedingt durch die Größe der Fahrgastgondel beginnt der Fall hier nicht wie sonst abrupt mit hebenden Magen. Außerdem rotiert die Gondel nicht, wodurch sich der Besucher vorher überlegen sollte, welchen Teil Göteborgs er oder sie gerne anschauen möchte. Alles in allem also keine Attraktion, die ich dort nochmals fahren müsste, außer um vielleicht noch einen Blick von oben auf den Park zu bekommen.
Danach ging es erstmal wieder auf die Mittelebene hinunter, um den dortigen Aerospin zu testen.
Nach Bakken der zweite SkyRoller meines Lebens …
… aber mit den bislang schwierigsten Dreheigenschaften. Während unseres Besuchs habe ich nie jemanden Dauerrotieren gesehen, was an den sehr gering schwenkbar ausgelegten Flügeln dieses Modells liegt. So war es mir erst mit sehr viel Körpereinsatz möglich eine Rolle zu machen. Bei den bislang von mir gefahrenen SkyRollern kann man sich außerdem nur nach innen überschlagen, da durch die Drehung der Gondel die Energie für einen Überschlag nach außen fehlt. Dadurch steht der Pilot aber auch etwas länger auf dem Kopf. Und dieser Moment ist für mich sogar nachhaltig im Kopf geblieben. Schnell gewinnt die Gondel an Höhe und durch das Kopfstehen schaut man durch die Positionierung des Fahrgeschäfts auch noch bis hinunter ins Tal. Für Höhenängstler wie mich ein sehr mulmiges Gefühl in diesem freizügigen Flugzeug. Dies war auch mein erster SkyFly/Roller mit Zählanlage. Schade, dass es das nicht in Bakken oder am Neusiedlersee gab, da hätte es mich sehr interessiert, was ich fabriziert hatte.
Finde die Onrider. Wenigstens für ein paar wenige Überschläge hat es für den Alex und mich gereicht.
Danach war es wieder Zeit für eine Gruppentrennung, da sich das Wien/Eifel'sche Duo die letzte noch fehlende Achterbahn Rabalder sichern wollten und Kevin und ich …
… bei dieser angeschlagenen Wartezeit verzichteten.
Im Nachhinein auch gut, haben wir in der gleichen Zeit nämlich einige Fahrten auf der Banane geschafft. Aber auch eine kleine blaue Intaminbahn ließen wir zum Ende der Parköffnung nicht links liegen. Während Kevin mich am Ende noch alleine ließ um nochmals Balder zu fahren und in aller Seelenruhe zurück zur
Helix ERT zu laufen, gönnte ich mir durch die nun nicht mehr vorhandene Wartezeit um kurz nach 21 Uhr eine eigene etwa halbstündige ERT …
… auf meinem geliebten Kanönchen.
Ja, richtig gelesen, ich mag diese Bahn unglaublich gerne. Nur die Soft-Restraints wollten mir einfach nicht gefallen. Bei jeder Bügelöffnung hatte ich Angst, dass es mir die Ohren abreißt. Zunächst geht es mit einem (Markus O-Ton) „Pff“ auf 75 km/h. Wie Furius ordentlich knackig und dadurch eben extrem kurz beschleunigt, geht es dann mit einer schicken Drehung auf den Hügel. Hinten wird der Gast bei der Abfahrt dann ebenso knackig mit einer schicken Drehung wieder umhergeschleudert und aus dem Sitz gerissen, um im Tal schnell wieder sein Sitzfleisch spüren zu dürfen. Nach dem anschließenden Hügel folgt wieder ein rasanter Umschwung zum …
… druckvoll durchfahrenen Looping.
Der anschließende Twisted
Airtime Hill reißt einen dann wieder in die Bügel. So einen schnellen Wechsel von Rechts- zu Linkskurve bin ich selten gefahren. Darauf folgt noch etwas Herumgekurve um den geringen Platz auszunutzen, das dann in meine …
… Furius Baco-Gedächtnisrolle mündet.
Diese Rolle fühlte sich genauso an, wie die des Weingotts im Frühjahr. In der Schlussbremse bekam ich dann erstmal Gänsehaut, dass ich diese Bahn, die ich schon zu meinen RCT Hochzeiten in der Jugend kannte, endlich gefahren bin und sie darüber hinaus auch noch für mich super war. Zwar stehe ich mit dieser Meinung etwas einsam da, aber dadurch konnte ich zumindest am Abend etliche Male sitzenbleiben. Zwar musste ich so einen Sprint zur Helixstation antreten, aber als ich im Nachhinein erfuhr, dass dies meine einzige Möglichkeit zum dortigen Fahren gewesen war, war diese Zeit nicht besser zu investieren gewesen. Mach es gut mein Kanönchen, hoffentlich landest du nicht irgendwo unerreichbar für mich.
Danach folgte mein schneller Gang zurück zu
Helix, auf der wir dann noch eine Stunde unseren Spaß haben durften. Leider wurde nach kurzer Zeit der Soundtrack ausgeschaltet, aber da wir ja nie lange in der Station waren, war das zu verschmerzen. Da wir hoch im Norden (geht noch höher, für mich aber schon sehr hoch) waren, wurde es trotz vorangeschrittener Uhrzeit nie richtig dunkel, die Leuchten des Zuges waren aber trotzdem immer gut auf der Strecke und der Umgebung zu sehen. Es schlossen sich etliche Fahrten in fast jeder Reihe und am Ende ein mehrmaliges Sitzenbleiben in der vor allem nach dem zweiten Launch besten Reihe an: Janz hinten.
Am Ende durften wir sogar noch einen Blick in die Wartungshalle werfen …
… und den Zügen beim Einparken zuschauen.
Damit erfüllte mir Onride auch den Traum, bei einem
Megacoaster in die Wartungshalle zu dürfen. Netterweise gesellte sich noch ein Techniker zu uns, den ich anschließend noch ziemlich löcherte. So wird zum Beispiel der zweite Launch auch als Blockbereich eingesetzt. Ebenso kann ein Zug von dort im Stillstand so beschleunigt werden, dass er die Strecke schafft, jedoch sei dies seit der Eröffnung noch nie nötig gewesen.
Nachdem jeder Erinnerungsfotos geschossen hat …
… und mein Wissensdurst gestillt war, ging es als einer der letzten (wie schnell die Zeit vergeht) zurück zur Station.
Dann war es gegen 23:30 an der Zeit der Helix und meinem Kanönchen „Tschüss“ zu sagen.
Danke Liseberg für einen in großen Teilen tollen Tag.
Ich hoffe, dass ich bei meinem nächsten Besuch nicht das Pech habe, dass eine schwedische Teenie-Band im Park spielt und dadurch das Flair des Lisebergs besser aufnehmen kann. Fahrgeschäfte gibt es sowohl im Achterbahnsektor, als auch im Flatrides-Bereich (Upppppswinget) genug, die einen Wiederholungsbesuch im größten Skandinavischen Freizeitpark rechtfertigen. Auch wenn ich dann auf mein Kanönchen verzichten werden muss …
Nach einer warmen Dusche fiel ich dann erstmal sehr erschöpft (hatte von der vorherigen Nacht noch einigen Schlaf nachzuholen) ins Bett. Am nächsten Tag stand dann eine zum Glück nicht ganz so lange Fahrt in das Skara Sommerland an.
Wie schon eingangs erwähnt bietet sich nach Dominiks Bericht kein eigener Bericht mehr an, da er nahezu alles ausführlichst erklärt hat und ich zu den wohl wichtigsten Attraktionen, wegen denen man normal ins Skara Sommerland fährt, nichts sagen kann.
Aber die schwingenden Badewannen von S&S machen dort eine Achterbahnfahrt zu einem besonderen Erlebnis.
Auch sonst bietet der Park viele Beschäftigungsmöglichkeiten, die einen Besuch auch abseits des Wasserparks rechtfertigen. Nach dem imposanten Auftakt mit vier Megaparks war das Skara Sommerland ein willkommenes Herunterkommen und Verarbeiten der ersten Gedächtnisbomben der vergangenen Tage. Gegen 15 Uhr verließen wir den Park aber schon wieder, um die Fahrt nach Stockholm zu unternehmen. Dort gesellten sich im Hotel noch einige Onrider zu einem leckeren Abendessen in der Hotelbar zusammen. Danke Dirk für einige witzige Anekdoten zu Schwarzkopf und deinem Geschäft.
Das Schlafen fiel an diesem Tag aber besonders schwer, da der folgende fünfte Tourtag zu meinem schon langersehnten Twister führen sollte …
Viele Grüße
Nicolas